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Waten im Sumpf

Kieler Filz-Affäre: Ministerpräsidentin Heide Simonis muss schon wieder neue Vorwürfe des „Spiegel“ entkräften

Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) kann die Defensive, in der sie seit Monaten wegen der Kieler Filz-Affäre steckt, nicht verlassen: Gestern ließ sie über die Pressestelle der Landesregierung „aus gegebenem Anlass“ mitteilen, die neuen Vorwürfe „entbehren jeder Grundlage“. Simonis muss sich gegen einen Bericht des Spiegel wehren, sie habe über das Landeskriminalamt versucht, an Akten aus dem derzeit tagenden Filz-Untersuchungsausschuss heranzukommen. Die CDU legt derweil nach. Im Zusammenhang mit diesen Vorwürfen sowie mit mehreren mysteriösen Vorgängen – so sind mittlerweile drei Zeugen der Affäre gestorben – verlangte CDU-Landeschef Peter Harry Carstensen von Simonis, „endlich glaubhafte Antworten zu geben“.

Der Spiegel greift zudem einen Vorwurf der CDU auf, Simonis habe in Bezug auf ein Abendessen, zu dem sie sich im Juli 2001 mit den Schlüsselfiguren der Affäre, dem früheren Expo-Beauftragten des Landes, Karl Pröhl und dem Hamburger Projektentwickler Falk Brückner, getroffen habe, falsche Aussagen vor dem Ausschuss gemacht. Auch dies ließ sie gestern dementieren. Sie habe den Sachverhalt gegenüber dem Ausschuss mittlerweile „schriftlich klargestellt“. Die CDU habe sie „unvollständig zitiert“ und daraus „grob verfälschende Rückschlüsse gezogen“, beklagt sich die Regierungschefin. AHA

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