: Gemeinschaftsaufgabe Nachtcafé
Obdachloseninitiative: Notunterkünfte sind gefährdet. Quartiersliste jetzt auch im Netz
Vor einer drastischen Reduzierung der Notunterkünfte für Obdachlose ab dem kommenden Jahr hat der Verein „obdachlose machen mobil“ (mob) gewarnt. Da die Bezirke ab 2003 mit erheblich weniger Finanzmitteln rechnen müssten, werde sich dies auch negativ auf die von ihnen mitfinanzierten Einrichtungen auswirken, sagte gestern die Sprecherin der Obdachlosen-Initiative, Kerstin Herbst. Es sei deshalb nötig, vor allem die „Kältehilfe“ als gesamtstädtische Aufgabe zu begreifen und insbesondere die Innenstadtbezirke stärker zu unterstützen.
Angesichts der relativ milden Temperaturen sind derzeit noch ausreichend Plätze für Obdachlose in „Notübernachtungen“ und „Nachtcafés“ vorhanden, hieß es weiter. Nach Angaben des Kältehilfetelefons der Diakonie Neukölln gibt es zurzeit im Durchschnitt rund 20 freie Übernachtungsplätze täglich. Der Bedarf an Quartieren könne bei strengerer Witterung jedoch sehr schnell ansteigen.
Einen Überblick über Übernachtungsmöglichkeiten und am Tag geöffnete Wärmestuben gibt die Homepage www.kaeltehilfe-dwno-berlin.de. Ein solches Verzeichnis hat auch die Obdachlosenzeitung „strassenfeger“ in ihrer aktuellen Ausgabe abgedruckt. Das „Kältehilfetelefon“ der Diakonie gibt täglich außer montags unter 60 49 05 30 Auskunft über freie Schlafplätze. Nach Angaben der Senatsverwaltung für Soziales liegt die Zahl der Obdachlosen in Berlin zurzeit zwischen 2.000 und 4.000 Personen. EPD
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