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geläufig Voller Zorn knüpfte Jesus

„Kurz vor dem Passahfest reiste Jesus nach Jerusalem. Dort sah er im Tempel viele Händler, die Ochsen, Schafe und Tauben als Opfertiere verkauften. Auch Geldwechsler saßen hinter ihren Tischen. Voller Zorn knüpfte Jesus aus Stricken eine Peitsche und jagte die Händler mit all ihren Schafen und Ochsen aus dem Tempel. Er schleuderte das Geld der Wechsler auf den Boden und warf ihre Tische um. Den Taubenhändlern befahl er: ‚Schafft das alles hinaus! Das Haus meines Vaters ist doch kein Krämerladen!‘ “ Diese Begebenheit wird im Evangelium des Johannes berichtet. Sie lehrt uns, dass Jesus dem Kapitalismus eher abgeneigt war. Zugleich jedoch wissen wir, dass Jesus die gute und schöne menschliche Gemeinschaft sehr wohl zu schätzen wusste. So befindet man sich als Christ an diesem heutigen Mittwoch vielleicht in einer Krise: das Gemeinschaftshaus Tirschenreuther Ring ruft die Menschen zusammen, allerdings um Handel zu treiben. Was wird? Fährt die heilige Peitsche zwischen die Händler? Ist eine Prüfung zu erwarten? Sollte man schon mal das Büßerkleid herauslegen? Nein, auch für fromme Christen dürfte der Konflikt kein großer sein. Hier nämlich sind die Leute aufgerufen, um sich an einem vorweihnachtlichen Buch- und Flohmarkt zu beteiligen, um Nikolausgaben zu erstehen, um sich armen Händlerinnen und Händlern gegenüber zu erbarmen, um an den Verkaufstischen das Gespräch zu suchen und den Frieden zu verkünden. Man kann aber auch einfach nur stöbern, staunen, kaufen. SUN

Gemeinschaftshaus Tirschenreuther Ring, ab 12 Uhr

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