piwik no script img

Heißer Sand

Eilat ist die südlichste Stadt Israels und liegt am Golf von Akaba. Die Grenze und der Übergang nach Ägypten beginnt im zehn Kilometer südlich gelegenen Taba. Ins jordanische Akaba gelangt man wenige Kilometer nördlich der Stadt.

Weites Wüstenland des Negev umgibt den Ballermann des Nahen Ostens. Mehr als zwei Millionen ausländische Touristen wie Israelis zählt Eilat pro Jahr als Gäste. In dem modernen Badeparadies mit riesigen Hotels, Einkaufszentren und eigenem Flughafen dreht sich alles ums Vergnügen.

1947 beschlossen die Vereinten Nationen eine Aufteilung des britischen Mandatsgebietes Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat. Im Unabhängigkeitskrieg von 1949 wurde Eilat von Israel besetzt, Ägypten und Jordanien wurden geografisch getrennt. In Krisensituationen ist der Tourismus stark rückläufig, dennoch zählt die Stadt als sicherer Ort aufgrund der vielen Sicherheitskontrollen.

Um den Tourismus noch zu fördern, ist Eilat seit 1985 Freihandelszone, die Mehrwertsteuer von siebzehn Prozent entfällt daher, wenn mit ausländischer Währung bezahlt wird. Das gilt für auch Unterkunft und Leihwagen. Eine Rückzahlung gibt es auf Produkte, die in einer transparenten Tüte versiegelt bis zur Ausreise aufbewahrt werden. Ausgenommen sind Tabakwaren, elektrische Geräte und fotografisches Zubehör. Drogen gelangen vorwiegend über den Schiffsverkehr in die Stadt. Cannabis wird auch in der Wüste Negev lokal produziert.

Das Wort Intifada kommt aus dem Arabischen und bedeutet „(Staub) von sich abschütteln“, auch „sich erheben“ und benennt die Aufstandsbewegung der palästinensischen Araber gegen die israelische Besatzungsmacht im Westjordanland und im Gaza-Streifen. Die erste Intifada von 1987 bis 1994 führte zur palästinensischen Selbstverwaltung.

Die Siedlungsform des Kibbuz entstand aus der Verbindung des jüdischen Geschichtsbewusstseins mit sozialistischen Zukunftsvisionen. In Israel gibt es etwa 270 Kibbuzim, in der die Produktionsmittel der Gemeinschaft gehören und die Bedürfnisse der Mitglieder von der Gemeinschaft gedeckt werden.

Diese selbstverwalteten Siedlungen sehen sich berufen, Aufgaben zu erfüllen, die die Position, Wirtschaft und Sicherheit des Staates Israel stärken. Der Kibbuz Eilot, etwas nördlich der Stadt gelegen, bietet auch für Touristen eine Unterkunft.

Jeder jüdische Mann und jede jüdische Frau über achtzehn Jahre ist zum Militärdienst verpflichtet, Frauen für 21 Monate, Männer für drei Jahre. Die Mehrheit der Kräfte rekrutiert sich aus den Reservisten. Nach der Grundwehr besteht der Plichtdienst als Reservist für Männer bis zu einem Alter von 51 Jahren und für ledige Frauen bis zum 24. Lebensjahr.

Nicht-Juden müssen keinen Wehrdienst leisten, fast alle Drusen und viele Beduinen tun es aber dennoch. Manche christliche Araber melden sich ebenfalls freiwillig. Muslimische Araber sind zum Dienst an der Waffe nicht zugelassen.

Am 28. Januar wählt Israel ein neues Parlament. Hoch favorisiert ist Ministerpräsident Ariel Scharon – seit Beginn der zweiten Intifada gilt er als Garant der Existenz Israels. NIMA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen