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die anderen zu bushs kabinett

Die Financial Times aus London kommentiert den Rücktritt von US-Finanzminister Paul O’Neill: Der Personalwechsel ist für US-Präsident George W. Bush zugleich auch eine Gelegenheit, die Wirtschaftspolitik neu zu überdenken. Das neue Team muss – unter anderem – an einer Steuerreform arbeiten, das Finanzgebaren großer Unternehmen regeln und das Engagement der USA bei der weltweiten Entwicklungshilfe vorantreiben. Die Ernennung der richtigen Leute ist aber erst der Anfang. Auch der Präsident muss verstehen, warum die Wirtschaftspolitik wichtig ist. Denn ohne Wohlstand und Stabilität wird seine Präsidentschaft scheitern.

Corriere della Sera aus Mailand meint: Die erste Kabinettsumbildung zeigt die Furcht Bushs vor den Wahlen im Herbst 2004. Der US-Präsident fürchtet, dass der Krieg gegen den Terrorismus und gegen den Irak zum Verbleib im Weißen Haus nicht ausreicht, wenn die Wirtschaft und die Börse nicht wieder in Schwung kommen. Zugleich führt die Entscheidung Bushs Ministern vor Augen, dass der Präsident vor allem Loyalität belohnt: O’Neill hat sich als allzu unabhängig erwiesen, als er die enormen Zinssenkungen kritisierte, während Lindsey allzu unvorsichtig war, die Kosten eines Irakkonfliktes öffentlich auf 200 Milliarden Dollar zu beziffern.

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