: Ralf Fücks – wäre fast Chef geworden
Er klingt noch recht müde am Telefon, der „Vordenker“, wie Ralf Fücks, piepmatzgeschädigter Ex-Umweltsenator in Bremen und jetzt Chef der Heinrich-Böll-Stiftung, gerne genannt wird. Nur eineinhalb Stunden geschlafen habe er in der Nacht auf Sonntag, als die Grünen in Hannover händeringend neue Vorsitzende suchten, gibt Fücks zu. Und zwar exakt „von sechs bis um halb acht“. Die Montagspresse gestern spekulierte wild, warum Fücks in letzter Sekunde auf eine Kandidatur verzichtet habe: Joschka Fischer habe „bissige Bemerkungen“ über Fücks lanciert, stand zu lesen, der Bremer habe „vergeblich auf ein positives Signal“ des Partei-Gottvaters gewartet, schrieben andere. Fücks selbst räumt ein, dass „in dieser Nacht viele Gespräche stattgefunden“ hätten. Nur nicht mit Fischer, der sei „abgetaucht“ gewesen. „Der Parteivorsitz lag auf der Straße“, raunt Fücks, aber zugegriffen hat er dann doch nicht: „Ich hatte mir bestimmte Bedingungen gesetzt, diese waren am Morgen nicht erfüllt. Es war allein meine Entscheidung nicht anzutreten.“ jox
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