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Zu Hause bleib’s beim alten

betr.: „Kock gegen EU-Beitritt der Türkei“, taz vom 3. 12. 02

Die Religionsfreiheit predigt er also, der Herr Präses Kock. Daheim in der Evangelischen Kirche in Deutschland, deren Ratsvorsitzender er ist? Nein, „hinten, weit, in der Türkei“, wie in Goethes Faust: „Doch nur zu Hause bleib’s beim alten.“ Hier machen seine evangelische Kirche und die katholische Kirche ihren Einfluss geltend, damit weiterhin die Religionsfreiheit für viele Bürgerinnen und Bürger nur auf dem Papier steht.

Wer im sozialen Sektor arbeiten will, in Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen, Kindergärten oder Altenheimen, trifft auf einen Arbeitsmarkt, auf dem viele Anbieter von Arbeitsplätzen in kirchlicher Hand sind und nur Menschen einstellen, die der „richtigen“ Kirche angehören. Was haben wir hier für eine „Religionsfreiheit“, die erkauft werden muss mit dem Verzicht auf das Recht auf Arbeit und freie Berufswahl? Bevor Herr Kock mit dem Finger auf andere zeigt, sollte er dort etwas für die Religionsfreiheit tun, wo er Verantwortung trägt. IRENE NICKEL, Braunschweig

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