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Brasilien wertet Umweltschutz auf

Lula ernennt ehemalige Aktivistin und Freundin von Chico Mendes zur Ministerin

PORTO ALEGRE taz ■ Der neu gewählte brasilianische Präsident Lula da Silva hat die ersten beiden Namen seines Kabinetts bekannt gegeben. Die Senatorin und ehemalige Gummizapferin Marina Silva wechselt ins Umweltministerium, der Arzt Antônio Palocci wird Finanzminister. Beide gehören der Arbeiterpartei PT an.

Lula machte diese Ankündigungen auf seinem Staatsbesuch in den USA. Damit möchte der gewählte Präsident zwei seiner Prioritäten unterstreichen: eine Aufwertung der Umweltpolitik, insbesondere für das Amazonasgebiet, und eine orthodox liberale Finanzpolitik, mit der er den Vorgaben des Internationalen Währungsfonds folgt.

Marina Silva aus dem Amazonas-Bundesstaat Acre ist in Brasilien die profilierteste Befürworterin eines nachhaltigen Entwicklungsmodells. Für Lula ist ihre Nominierung ein „Zeichen an alle Welt, dass unter meiner Regierung anders mit Amazonien umgegangen wird“. In den Achtzigerjahren war Silva eine Kampfgefährtin des Umweltaktivisten Chico Mendes.

Antônio Palocci gilt hingegen als Garant für Kontinuität. Bereits während des Wahlkampfs war er einer der engsten Mitarbeiter Lulas. Mit seinen moderaten Ansichten trug er maßgeblich dazu bei, das lange anhaltende Image von Lula als „Schrecken der Finanzmärkte“ zu korrigieren. Palocci steht für die Fortsetzung eines strikten Sparkurses.

GD

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