: Expertin will Aus für Babyklappen
Im Streit über „Babyklappen“ hat die Professorin Christine Swientek einen sofortigen Stopp der Einrichtungen gefordert. Längst würden nicht nur Neugeborene anonym abgegeben, sagte die Adoptionsforscherin aus Hannover dem ARD-Magazin Kontraste. „Wir haben sogar sechs Monate alte Kinder in der Klappe“, sagte Swientek. Nervige Kinder würden auf diese Art „entsorgt“. Die Wissenschaftlerin appellierte erneut an die verantwortlichen Stellen: „Schließen und verbieten.“ Allein in Berlin gibt es vier Babyklappen an Krankenhäusern, in die in Not geratene Mütter ihr Neugeborenes anonym legen können. Entsetzen hatte zuletzt ein Vorfall in der Klinik Waldfrieden in Zehlendorf erregt. Dort war im Juli ein erstochenes Baby in der Klappe entdeckt worden. Der Fall ist noch nicht aufgeklärt. Eine Befragung von 44 Babyklappenbetreibern und 32 Krankenhäusern durch die Uni Hannover habe ergeben, dass die Zahl der ausgesetzten und getöteten Neugeborenen seit Einführung der Babyklappen vor vier Jahren kaum zurückgegangen ist. DPA
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