: vorlauf lautsprecher Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Es ist Vorweihnacht, und man gibt sich besinnlich-versoffen. Dies ist aber auch die Woche der „sozialen Tage“ – den Donnerstag etwa haben diverse Gruppen zum „Tag des sozialen Protestes“ erhoben. Vor dem Sozialamt Neukölln gibt es bereits am Morgen eine Kundgebung, der Orden für das „schlechteste Sozialamt der Republik“ wird feierlich verliehen, zugleich versammelt man sich um einen so genannten Runden Tisch der Erwerbslosen (10 Uhr). Später dann wird sich in Gruppen aufgeteilt. Entweder man geht zu der von der Initiative Bankenskandal durchgeführten Kundgebung vor der Sparkasse am Alexanderplatz, die sich „Aktion gegen Blankoscheck/Privatisierung“ nennt, und damit doch ein wenig viel in ein Thema packen will. Oder aber man zieht vor die Zentrale der Berliner Wasserbetriebe in der Neuen Jüdenstraße und beteiligt sich am Protest gegen Wasserprivatisierung und gegen Leiharbeit, das Berliner Anti-Hartz-Bündnis ist hier Wortführer. Oder aber man trifft sich auf der Schlesischen Strasse, um sich an einer Aktion gegen Schließung der Obdachlosen-Wärmehallen zu beteiligen. Hierzu wiederum rufen diverse Obdachlosen-Initiativen auf. (alle Aktionen um 14 Uhr). Später dann trifft man sich auf der Oberbaumbrücke, um zum Thema „Umstrukturierung am Spreeufer“ an Universal und MTV vorbei zu spazieren (15 Uhr). Abschließend dann versammeln sich alle wieder auf dem Alexanderplatz, vor der Zentrale der Bankgesellschaft soll ein „Sozialdenkmal“ eingeweiht werden (17 Uhr). Der Freitag dann wird auf dem Hermannplatz (17 Uhr) und auf dem Potsdamer Platz (19 Uhr) zum Tag des sozialen Ungehorsams erklärt. Hier allerdings wird getanzt, maskiert und sich sonst wie kreativ verausgabt.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen