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Hattig lobt den Hafenumschlag

Terminal ohne Toyota: Während die flaue Konjunktur dem Standort Bremerhaven mit seiner „Nordatlantik-Lastigkeit“ zusetzt, macht der Hamburger Hafen mit Asien die besseren Geschäfte

Der Hafenumschlag in den bremischen Häfen stagniert auf Grund der anhaltenden Konjunkturkrise 2002 auf Vorjahresniveau. Wirtschafts- und Hafensenator Josef Hattig (CDU) wertete den geschätzten Jahresumschlag von 46,2 Millionen Tonnen Seegütern (plus 0,2 Prozent) gestern gleichwohl als Erfolg. Während der Container- und Autoumschlag in Bremerhaven zulegen konnte, sank der Massengutumschlag in Bremen um 4,8 Prozent.

Die Hafenumschlagsgesellschaft BLG Logistics Group wird nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Detthold Aden ein Umsatzplus um 10 Prozent auf 390 Millionen Euro erreichen. Das Ergebnis werde allerdings mit etwa 13 Millionen Euro unter dem „Rekordniveau des Vorjahres“ von 14,1 Millionen Euro liegen. Aden räumte ein, dass sich der Hafen Hamburg mit einem Containerumschlags-Plus von etwa 12 Prozent „besser entwickelt“ habe. Dies liege an der dortigen „Asienausrichtung“, der die konjunkturelle Flaute weniger schade als der „starken Nordatlantik-Lastigkeit“ des Terminals Bremerhaven.

Leider wechsele Toyota Anfang Januar 2003 mit etwa 100.000 Fahrzeugen pro Jahr von Bremerhaven nach Zeebrügge – in die Nähe seiner neuen Produktionsstätte. Diesen Verlust wolle man mit einem „umfangreichen Neugeschäft kompensieren“, das bereits eingefädelt sei, sagte Aden. Da die Verträge aber noch nicht unterschrieben seien, könne er den Großkunden noch nicht nennen.

Zum weiteren Hafenausbau in Bremerhaven kündigte Senator Hattig an, Ende dieser Woche bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion für das Containerterminal IV das Planfeststellungsverfahren zu beantragen. Die neue Anlage soll 2007 mit vier Liegeplätzen in Betrieb gehen. Die Investitionen betragen rund 500 Millionen Euro. Den gemeinsam mit Niedersachsen geplanten Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven bezeichnete Hattig als „vernünftige Ergänzung“ in den nächsten 10 Jahren. taz/dpa

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