:
… und sonst?
Kleine Weihnachtsfreude für frustrierte Polizisten: Wenn sie schon Überstunden machen und nicht mehr befördert werden, sitzen sie jetzt wenigstens bequem in den Sesseln von nagelneuen BMW-Dienstfahrzeugen. 100 der geleasten Autos nimmt Polizeipräsident Glietsch heute in Empfang. Zu tun gibt’s für die Beamten genug, zum Beispiel mit quietschenden Reifen Brandstifter jagen. In der Nacht zu Dienstag versuchte ein Feuerteufel, Neukölln an drei Stellen anzuzünden. In Marzahn wurden unterdessen vier Keller in Brand gesteckt.
Die Polizei bekommt neue Autos, der Verfassungsschutz eine neue Broschüre mit dem viel versprechenden Titel „Verfassungsschutz – nehmen Sie uns unter die Lupe“. Darin will Leiterin Claudia Schmid mit Klischees aufräumen und die Arbeit der Beamten transparenter machen – wir sind gespannt.
Und sonst? Als wäre der diesjährige Weihnachtsrummel nicht schon genug, gibt es jetzt Pläne für noch mehr Glühwein und Bratwurst im nächsten Jahr. Auf dem Gendarmenmarkt soll 2003 ein „künstlerisch niveauvoll gestalteter Weihnachtsmarkt“ entstehen.
Die katholische Kirche meint dagegen, nicht mehr Glühweinstimmung, sondern religiöse Inhalte seien gefragt. Das Erzbistum Berlin stellt jedenfalls erfreut fest, dass trotz sinkender Schülerzahlen immer mehr Kinder am katholischen Religionsunterricht teilnehmen. Auf dass der Geist über sie komme!
Gemeinsam für freie Presse
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen