Klarer Kopf im Januar

Das Hauptthema seiner Arbeit fasst Walter Zuckerer weit: „Die soziale und liberale Zukunft der Stadt“ werde der politische Dauerbrenner bis zur nächsten Bürgerschaftswahl 2005 sein, sagte der neue SPD-Fraktionschef auf einer ersten Pressekonferenz nach seiner Wahl. Der 55-jährige Haushaltsexperte war am Dienstagabend zum Nachfolger des zurückgetretenen Uwe Grund gewählt worden (taz berichtete gestern). Er wolle mit Bildung und Familie sowie Wirtschaft und Finanzen „die Themen in den Vordergrund stellen, welche die Menschen bewegen“, kündigte Zuckerer an. Dem Rechts-Senat versprach er eine „harte und faire Auseinandersetzung ohne ritualiserte Grabenkämpfe“. Auf die Duelle mit CDU-Bürgermeister Ole von Beust, zu dessen „Gegengewicht“ er gewählt worden sei, „freue ich mich schon“, behauptete Zuckerer. Ganz meinerseits, gab der Regierungschef gestern zurück. Er sehe der „Zusammenarbeit“ mit seinem neuen Herausforderer freudig entgegen.

Zuckerer sei „eine gute Wahl“, kommentierte GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch. Am Montag noch hatte sie im taz-Interview die SPD für „nicht koalitionsfähig“ erklärt. Nun sei ihre Hoffnung auf „eine konstruktiv-kritische Zusammenarbeit über diese Legislaturperiode hinaus“ gewachsen. Zuckerer wird erst in drei Wochen antworten: Gestern flog er in den lang geplanten Weihnachtsurlaub nach Südostasien. Und versprach, Anfang Januar „erholt und mit klarem Kopf“ zurückzukehren. smv