Fairchild Dornier am Ende

Der insolvente bayerische Regionalflugzeugbauer wird endgültig zerschlagen

OBERPFAFFENHOFEN dpa/taz ■ Es dürfte nicht nur das Aus für Fairchild Dornier, sondern auch das Ende der Hoffnungen auf das Entwicklungsprojekt 728 und damit für die Mehrzahl der noch bei dem Flugzeugbauer Beschäftigten sein: Gestern hat die Gläubigerversammlung Insolvenzverwalter Eberhard Braun beauftragt, die bayerische Traditionsfirma stückweise zu verkaufen. Nach seinen Angaben gab es „kein zufrieden stellendes Angebot für die Übernahme des Gesamtunternehmens“.

Nun soll die Komponentenfertigung für den Airbus sowie die Wartungssparte an die Schweizer Ruag AG gehen. Die Fertigung des Jetmodells 328 und die Kundenbetreuung will die US-amerikanische AvCraft übernehmen. Das russische Konsortium aus dem Flugzeugbauer Irkut und dem Aluminiumhersteller Basic Element, das als Käufer für die Airbusfertigung, aber auch für den Entwicklungsbereich der Regionalflugzeuge 728/729 gehandelt worden war, ging leer aus. Nach Angaben von Braun hatte es nur auf eine Option geboten. Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, dass das Konsortium eine dreistellige Millionensumme als Beihilfe des Landes voraussetze.

Dass ausgerechnet der Deal mit den Russen nicht klappte, dürfte für die Beschäftigten schmerzlich sein. Hatten sie doch in Aussicht gestellt, bis zu 1.400 der ursprünglichen 3.600 Arbeitsplätze in Oberpfaffenhofen zu sichern. Experten gehen nun nur von sicheren Stellen im dreistelligen Bereich aus. BW