: Guter Geldparkplatz
Tagesgeldkonten eignen sich für Notgroschen oder für das Geld zwischen zwei großen Investitionsvorhaben
Sparbücher gehören eigentlich abgeschafft. Zumindest unter Renditegesichtspunkten sind sie im Wortsinn nichts wert. Wer etwas Geld übrig hat, einen Notgroschen ständig verfügbar haben oder eine mittlere Summe zwischen zwei Investitionen parken will, ist mit einem Tagesgeldkonto gut bedient. Fand man vor gut einem Jahr hierbei noch Renditen von rund 4,5 Prozent, sanken die Top-Angebote im Laufe des vergangenen Jahres allerdings auf durchschnittlich etwa 3,8 Prozent, heißt es in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Finanztest.
Demnach bietet die DaimlerChrysler Bank zurzeit 3,6 Prozent, die Allgemeine Direktbank Diba aus Frankfurt 3,5 Prozent, gleichauf mit den drei niederländischen Instituten Garantibank Inc., DHB Bank und Finansbank. Festgeldkonten können damit kaum Schritt halten. Einziger Nachteil: Während bei Festgeld die Zinshöhe bei Abschluss über 30 oder mehr Tage garantiert wird, kann sie bei Tagesgeldkonten täglich geändert werden.
Diese Gefahr ist aber insofern kalkulierbar, als die Bank die Änderungen ihren Kunden mitteilt und somit dann immer noch Zeit ist, das Geld anderswo zu investieren. In der Regel kann man mit Tagesgeldkonten keine banküblichen Geschäfte ausführen, sondern man lässt die gewünschte Summe je nach Bedarf und Deckung des Kontos auf ein vorab festgelegtes Referenzkonto überweisen. Das Geld ist dann ohne Kündigungsfrist – im Rahmen der üblichen Banklaufzeiten – täglich verfügbar.
Bei der Auswahl des Tagesgeldkontos sollten Anleger jedoch nicht allein „auf die aktuellen Zinsen achten, sondern eine Bank auswählen, die in der Vergangenheit kontinuierlich gute Zinsen geboten hat“, raten die Finanztest-Experten. Das sei beispielsweise bei der Direktbank, der Finansbank und der Garantibank der Fall. Achtung: Die niederländischen Banken gehören nicht dem deutschen, sondern dem niederländischen Einlagensicherungsfonds an. Deshalb beschränken sich die gesicherten Summen im Fall einer Bankenpleite auf 20.000 Euro, während die meisten deutschen Banken wesentlich höhere Deckungssummen garantieren.
Auf Angebote mit einer Mindestanlagesumme oder je nach Guthaben gestaffelten Zinsen einzugehen, besteht keine Notwendigkeit. Auch sollten Anleger kein Tagesgeldkonto eröffnen, für das Kontogebühren oder Portokosten anfallen, so Finanztest: „Solche Zusatzkosten sind Renditekiller.“ ALO
Finanztest 1/2003, aktuell am Kiosk, Preis: 3,80 €
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen