:
… und sonst?
Pubertät kann ganz schön schlimm sein: Sechs 14- und 15-jährige Jungs aus Pankow hatten nichts Besseres zu tun, als Autos zu knacken, in Lauben und Schulen einzubrechen und einen Schaden von insgesamt 150.000 Euro anzurichten. Ihr Motiv: pure Langeweile und Zerstörungswut. Das behaupteten die Jugendlichen zumindest, nachdem die letzten beiden Übeltäter gestern von der Polizei festgenommen wurden. Weil ihnen nichts Besseres einfällt, greifen viele Jugendliche auch mal zur Flasche. Das besorgt Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner (PDS): Etwa 13 Prozent der 15- bis 17-jährigen Berliner konsumierten Alkohol in gesundheitsgefährdenden Mengen. Ihre Kollegin von der Justiz sorgt sich offenbar mehr um die Insassen der Berliner Vollzugsanstalten. Ein bisschen Landluft würde denen sicherlich nicht schaden: Senatorin Schubert regte gestern den Neubau einer Haftanstalt in Großbeeren an, einige Kilometer vor der südlichen Berliner Stadtgrenze. Vorerst bleiben die Häftlinge allerdings, wo sie sind. Dafür müssen sich die Mitglieder der rumänisch-orthodoxen Kirche eine neue Bleibe suchen. Die Hausverwaltung der bisher genutzten Kapelle in Kreuzberg hat angekündigt, dass das Gotteshaus bis kommenden Montag geräumt sein muss. Der Mietvertrag war schon Anfang des Jahres ausgelaufen. Heute wollen übrigens die Bildungsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Berlin und Brandenburg rund 90 Experten zusammentrommeln, die gemeinsame Grundschullehrpläne für alle vier Länder erarbeiten sollen. Laut dem Brandenburger Bildungsminister Steffen Reiche würde damit Neuland in der bundespolitischen Bildungspolitik betreten.
Ein „Mahnmal gegen Kindesmissbrauch“ ist gestern im FEZ in der Wuhlheide enthüllt worden. In einem Käfig ohne Zugang steht ein Eisenbett, auf dem eine Zeitung mit dem von Bundeskanzler Schröder geäußerten Satz „Kinderschänder wegschließen – für immer“ liegt. Neuigkeiten für 850 studentische Hilskräfte an den Berliner Unis: Die Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Hochschulen einigte sich gestern mit den Gewerkschaften darauf, dass die Hiwis auch weniger als 40 Stunden monatlich beschäftigt werden können. Sie erhalten 10,98 Euro pro Stunde. Der Tarifkonflikt der Banken ist noch nicht beigelegt. Die Gewerkschaft Ver.di kündigte an, dass am Freitag in 150 Filialen gestreikt werde. 97 Mal werden wir noch wach, heißa, dann ist Weihnachtstach. Die frohe Botschaft dringt jetzt schon an unser Ohr: Shawne Borer-Fielding wird entgegen urprünglicher Planung kein Musical-Star beim Stück „Der Geist der Weihnacht“ im Theater des Westens. Halleluja!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen