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Euro-Blüten blühen

Im Weihnachtstrubel tauchten verstärkt gefälschte Euro-Scheine auf. Der Fünfziger ist Renner beim Falschgeld

Er sollte die D-Mark ablösen und entwickelte sich zum Teuro. Und er sollte fälschungssicher sein, doch das zeigt sich nun als Mär. Im Weihnachtsrummel sind verstärkt gefälschte Euro aufgetaucht. Die Falschgeldermittler des Hamburger Landeskriminalamtes haben damit in diesem Jahr mehr als 2000 Falschgelddelikte bearbeitet, sagt der Leiter des Falschgeld-Dezernates, Jürgen-Peter-Schmidt – ebenso viele wie im Vorjahr.

Die Zahlen beider Jahre sind allerdings kaum vergleichbar. Im Jahr 2001 hätten Geldfälscher in einer Art Torschlusspanik noch vor der Währungsumstellung ihre Altbestände an D-Mark-Blüten in Umlauf gebracht und damit viel riskiert. Die Euro-Blüten sind allesamt neu: Mit über 600 Fällen wurden dabei falsche Fünfziger am häufigsten aus dem Verkehr gezogen. Im Gegensatz zu den relativ selten gefälschten Zwei- und Fünfhundertern gingen ebenso Zehner- und Zwanziger-Blüten über die Ladentische. „Offenbar nehmen Fälscher an, das kleinere Scheine bei der Annahme wenig geprüft werden“, meint Schmidt. „Bis Juli hielt der Trend an, dass sich Täter noch nicht an die neuen Geldscheine herantrauten.“

Die meisten Fälschungen stammten aus Computerdruckern und Farbkopierern. Die Herkunft der ersten in Hamburg aufgetauchten Druckfälschung eines 50-Euro-Scheins sei schnell von der französischen Polizei aufgeklärt worden. Auch wenn danach weitere professionell hergestellte Fälschungsserien in verschiedenen Qualitäten entdeckt wurden, gilt laut Schmidt: „Alle in Hamburg geprüften Fälschungen wären von jedermann als solche zu erkennen gewesen.“ Laut Schmidt kann beim Euro nicht von fälschungssicherem Geld geredet werden. Wer aber Merkmale wie Papierqualität, Sicherheitsfaden, Wasserzeichen, Hologramm, ultraviolette Fluoreszenz oder Mikroschrift genau prüfe, sei vor Blüten sicher. KVA

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