Zum Nachlesen: der taz-Brexit-Ticker: Merkel mahnt zur Einheit
Das Pro-Brexit-Lager hat gewonnen. Der Premierminister will im Oktober sein Amt abgeben. Angela Merkel mahnt die europäische Einheit an und trifft sich mit EU-Spitzen.
That's it, folks. Farewell!
15.10 Uhr: G7 wollen eng zusammen arbeiten
Tokio. Die sieben führenden Industriestaaten (G7) wollen sich nach dem Brexit-Votum in Großbritannien eng abstimmen, um auf massive Verwerfungen an den Finanzmärkten rasch reagieren zu können. Übermäßige Schwankungen und Turbulenzen bei den Wechselkursen könnten die wirtschaftliche Stabilität und die Finanzstabilität beeinträchtigen, hieß es am Freitagnachmittag in einer gemeinsamen Erklärung der G7-Finanzminister. Sie bekräftigten zugleich, dass die Wirtschaft und der Finanzsektor Großbritanniens widerstandsfähig seien. Die Institutionen des Landes seien gut gerüstet, um mit den Folgen der Entscheidung umzugehen. (rtr)
15.05 Uhr: Deutschland und Frankreich
Berlin. Deutschland und Frankreich wollen nach dem Brexit-Beschluss der Briten gemeinsame Vorschläge zur Weiterentwicklung der Europäischen Union vorlegen. Ziel ist, dass sich eine Entwicklung wie in Großbritannien nicht in anderen Staaten der EU wiederholt. „Europa braucht jetzt Orientierung. Da stehen Frankreich und Deutschland besonders in der Verantwortung“, sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Nach Angaben aus diplomatischen Kreisen wollen Steinmeier und Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault dazu bereits an diesem Samstag in Berlin ein gemeinsames Papier präsentieren. Zu dem Treffen werden auch die Außenminister aus den vier anderen Gründerstaaten der EU erwartet. (dpa)
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14.44 Uhr: Deutsche Minderheit gegen Danexit
Apenrade. Die deutsche Minderheit in Dänemark hat sich nach dem Votum Großbritanniens für ein Ausscheiden aus der EU für einen Verbleib Dänemarks in der Union ausgesprochen. „Eine Volksabstimmung zu diesem Thema ist überflüssig“, erklärte Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BdN) am Freitag. Eine entsprechende Forderung hatte die Dänische Volkspartei erhoben. „Wir sind der Meinung, dass nur über eine enge europäische Zusammenarbeit die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gemeistert werden können“, teilte er mit. „Es gibt aus unserer Sicht keinen Grund, an der dänischen Zugehörigkeit zur EU zu zweifeln.“ (dpa)
14.36 Uhr: Notenbanken gemeinsam gegen Turbulenzen
Frankfurt am Main. Nach dem Brexit-Votum wollen sich führende Notenbanken gegen Turbulenzen an den Finanzmärkten stemmen. Der britische Notenbankchef Mark Carney stellte 250 Milliarden Pfund zur Stützung der Märkte in Aussicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die japanische Notenbank betonten ihre Handlungsbereitschaft. Die Schweizerische Nationalbank schritt unterdessen gleich zur Tat und griff am Devisenmarkt ein. Das Brexit-Votum hat die Märkte auf dem falschen Fuß erwischt und zu heftigen Verwerfungen am Devisenmarkt, an den Börsen und den Märkten für Staatsanleihen gesorgt. (dpa)
14.11 Uhr: Zweite Volksabstimmung gefordert
London. Zahlreiche Briten haben nach dem knappen Sieg der Brexit-Befürworter eine zweite Volksabstimmung zur EU-Mitgliedschaft gefordert. Mehr als 115.000 Menschen unterzeichneten bis zum frühen Freitagnachmittag online eine entsprechende offizielle Petition. Das Parlament werde das Anliegen für eine Debatte in Betracht ziehen, hieß es auf der Webseite, nachdem die Marke von 100.000 Unterzeichnern erreicht worden war. Zudem soll die Regierung auf die Petition antworten – dafür waren 10.000 Unterstützer notwendig.
Die Unterzeichner fordern ein zweites Referendum, wenn bei einer Wahlbeteiligung von bis zu 75 Prozent keine Seite mindestens 60 Prozent der Stimmen erreicht. Im Referendum am Donnerstag sprachen sich 52 Prozent der Wähler für einen Brexit aus – die Wahlbeteiligung lag bei 72 Prozent. Die Petition war bereits Ende Mai gestartet worden, fand am Freitag aber schnell Zehntausende neue Unterstützer. (dpa)
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13.45 Uhr: Litauer auf der Insel besorgt
Vilnius. Das britische Votum für einen Austritt aus der EU hat für Entsetzen unter in Großbritannien lebendenden Litauern gesorgt. „Wir sind schockiert. Buchstäblich schockiert. Die meisten von uns hatten gehofft, dass Drinbleiben mit einer knappen Mehrheit die Oberhand behalten würde“, sagte die Vorsitzende der litauischen Gemeinde in Großbritannien, Dalia Asanaviciute, am Freitag der Agentur BNS. „Niemand weiß, was als nächstes passieren wird“.
Einer Volkszählung von 2011 zufolge leben fast 100.000 Einwanderer aus dem EU-Mitgliedsland Litauen in dem Inselstaat. Die Brexit-Befürworter hatten argumentiert, innerhalb der Europäischen Union könne Großbritannien die Einwanderung von EU-Bürgern nicht effektiv begrenzen. (dpa)
13.20 Uhr: Tsipras fordert mehr soziale Gerechtigkeit
Athen. Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hat nach dem britischen EU-Referendum mehr soziale Gerechtigkeit in der Europäischen Union gefordert. „Wir brauchen (nach dem Brexit) eine neue Vision und einen Neustart für das Vereinigte Europa“, sagte Tsipras am Freitag in einer Erklärung. Das Ziel sei ein sozial gerechtes und demokratisches Europa.
Die Entscheidung der Wähler in Großbritannien für den Austritt aus der EU sei „kein Blitz aus heiterem Himmel“, sagte Tsipras. Sie sei Folge des demokratischen Defizites in den Strukturen der EU, der harten Sparprogramme und der Vorurteile „faule Südländer – fleißige Nordeuropäer“. Das Referendum im Vereinigten Königreich werde „entweder den Schlafwandler Europa wecken oder der Anfang eines sehr gefährlichen Kurses werden“, betonte Tsipras. (dpa)
13.15 Uhr: AfD gibt Merkel die Schuld
Berlin/Erfurt. Die AfD sieht in der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Hauptgrund für den EU-Austritt Großbritanniens. „Ich glaube, Frau Merkel hat mit ihren offenen Grenzen die Briten aus der Europäischen Union vertrieben“, sagte Partei-Vize Alexander Gauland am Freitag in Berlin nach dem Votum der Briten für ein Verlassen der Union. Gleichzeitig betonte Gauland, die AfD wolle jetzt keine Kampagne für einen EU-Austritt Deutschlands starten. Besser wäre es, die EU würde sich zurückentwickeln, hin zu einer reinen Wirtschaftsunion. Sein Parteikollege Björn Höcke hatte zuvor eine Abstimmung über den Verbleib Deutschlands in der EU gefordert. Gauland räumte ein, dass dies bei der derzeitigen Rechtslage gar nicht möglich sei. (dpa)
13.10 Uhr: EU-Sondergipfel im Juli
Vilnius. Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen nach den Worten des lettischen Außenministers Edgars Rinkevics im Juli zu einem Sondergipfel zusammenkommen, um über die Folgen des Brexit-Votums zu beraten. (rtr)
12.58 Uhr: Boris Johnson sieht für Austritt keine Eile
London. Der Wortführer der Brexit-Kampagne, Boris Johnson, will beim Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union nichts überstürzen. „Es gibt jetzt keinen Grund zur Eile“, sagte Johnson am Freitag in London. Der konservative frühere Bürgermeister der Hauptstadt wird als möglicher Nachfolger von Premierminister David Cameron gehandelt, der nach dem Brexit-Votum der Briten am Morgen seinen Rücktritt angekündigt hatte. Die EU sei „eine noble Idee für ihre Zeit“ gewesen, doch nun „nicht länger richtig für dieses Land“, sagte Johnson. (afp)
12.45 Uhr: Angela Merkel „Einschnitt für Europa“
Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Entscheidung der Briten für den Austritt aus der EU als einen „Einschnitt für Europa“ bezeichnet. „Es gibt nichts drumherum zu reden, der heutige Tag ist ein Einschnitt für Europa, er ist ein Einschnitt für den europäischen Einigungsprozess“, sagte Merkel am Freitag in Berlin. Sie warnte zugleich davor, jetzt „schnelle und einfache Schlüsse zu ziehen“. (afp)
12.34 Uhr: Nigel Farage bricht Versprechen
London. Kurz nach dem Votum für den Brexit kassiert einer der prominentesten EU-Gegner, Nigel Farage (Ukip), das Versprechen, 350 Millionen Pfund in das staatliche Gesundheitswesen fließen zu lassen. Er könne den Transfer nicht garantieren. Im Wahlkampf hatten EU-Gegner behauptet, Großbritannien schicke diese Summe wöchentlich nach Brüssel. Experten haben herausgefunden, dass die Summe falsch berechnet ist, weil sie Subventionen und Rabatte nicht berücksichtigt, die Großbritannien von Brüssel erhält.
12.22 Uhr: EU-Spitzen fordern Austrittserklärung
Brüssel. Die EU-Führung die britische Regierung aufgefordert, den Austritt des Landes aus der Union nicht hinauszuzögern. Die EU erwarte, dass London die Entscheidung „so schnell wie möglich“ wirksam mache, „wie schmerzhaft dieser Prozess auch sein mag“, hieß es am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung der Präsidenten von EU-Kommission, Europaparlament, Rat und des rotierenden EU-Vorsitzes. (afp)
12.09 Uhr: Schweiz richtet Hilfs-Hotline ein
Genf. Besorgte Schweizer können sich bei einer extra eingerichteten Hotline über die Folgen des Brexit schlau machen. Der Telefondienst sei 24 Stunden am Tag erreichbar, erklärte das Außenministerium am Freitag. Zudem hätten die Schweizer Botschaft in London und die Landesvertretung in der EU auf ihren Websites wichtige Fragen und Antworten zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union zusammengestellt.
Zugleich betonte das Außenamt, für Schweizer Bürger und Unternehmen ändere sich durch das Referendum vorerst nichts. Die Schweizer hatten selbst in einer Volksabstimmung 1992 eine Mitgliedschaft in der EU abgelehnt. (afp)
12.02 Uhr: Nordirland tritt nicht aus
Belfast. Nordirlands Regierungschefin hat nach dem Brexit-Votum jeglichen Ideen eines Austritts Nordirlands aus dem Königreich eine Absage erteilt. Ein Referendum für ein vereinigtes Irland wäre niemals erfolgreich, sagte die Erste Ministerin Arlene Foster am Freitag. Zuvor hatte die pro-irische Partei Sinn Fein in Nordirland erklärt, sie werde jetzt verstärkt für einen Austritt der Provinz aus dem Vereinigten Königreich werben. Der Ausgang des Referendums gebe den Bestrebungen für ein vereinigtes Irland neuen Auftrieb, sagt Parteichef Declan Kearney. (rtr)
11.52 Uhr: Boris Johnson ausgebuht
London. Einer der stärksten Befürworter eines Brexit, Boris Johnson, ist am Freitag ausgebuht und ausgepfiffen worden. Der ehemalige Londoner Bürgermeister wurde beim Verlassen seines Hauses in der britischen Hauptstadt von Polizisten zu seinem Auto begleitet und musste sich Rufe wie „Drecksack“ anhören. Johnson äußerte sich allerdings nicht vor wartenden Reportern. Er gilt bei Buchmachern als Favorit für die Nachfolge von Regierungschef David Cameron. (rtr)
11.50 Uhr: FPÖ Österreich-Referendum nicht abgeneigt
Wien. Die rechte FPÖ in Österreich wertet den Brexit als ein Zeichen gegen politischen Zentralismus und die europäische Flüchtlingspolitik. Eine EU-Referendum für Österreich liege nahe, falls die EU reformunwillig bleibe oder Länder wie die Türkei als Mitglied akzeptiere, teilten FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und FPÖ-Europaabgeordneter Harald Vilimsky am Freitag mit. Zugleich forderten sie den Rücktritt von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. Reformen in Europa seien nur ohne Schulz und Juncker möglich, die für massive Fehlentwicklungen in Europa verantwortlich seien. Österreichs Kanzler Christian Kern hatte zuvor ein Referendum ausgeschlossen. (dpa)
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11.47 Uhr: Kritik an Camerons Rücktritt
Brüssel. Die EU-Abgeordnete Viviane Reding hat Großbritanniens Premier David Cameron nach seiner Rücktrittsankündigung kritisiert. „So David Cameron, Sie verlassen das Schiff und überlassen es anderen, den Austritt zu verhandeln – empörend und unverantwortlich“, schrieb Reding am Freitag auf Twitter. Für Europa sei es nun Zeit voranzugehen, teilte die Luxemburgerin weiter mit. Reding war von 2010 bis 2014 Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Justizkommissarin. (dpa)
11.42 Uhr: Nato setzt auf Zusammenarbeit
Brüssel. Nach dem Brexit-Votum hat die Nato ihren Willen bekräftigt, ihre Zusammenarbeit mit der EU auszuweiten. Die Kooperation werde beim Nato-Gipfel Anfang Juli in Warschau ausgebaut, „weil wir zusammen wirksamer dabei sind, unsere gemeinsamen Werte hochzuhalten und die Sicherheit unserer Nationen zu erhalten“, erklärte Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel. Großbritanniens bleibe ein starkes Nato-Mitglied und werde im Bündnis weiter eine „führende Rolle“ spielen. Angesichts wachsender Instabilität und Unsicherheit sei die Nato „wichtiger den je als Plattform für Zusammenarbeit unter den europäischen Verbündeten und zwischen Europa und Nordamerika“, sagte Stoltenberg.
Großbritannien setzt in der Verteidigungspolitik traditionell auf die Nato. In der EU hat London nicht nur verhindert, dass Pläne für eine europäische Armee vorangetrieben werden. Auch den Aufbau eines Militärhauptquartiers für EU-Auslandseinsätze in Brüssel haben die Briten blockiert. Sie werden deshalb dezentral aus den Mitgliedstaaten geleitet. (afp)
11.30 Uhr: Donald Trump gratuliert
Washington. US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat den Briten zum Brexit-Votum gratuliert. „Im Grunde haben sie sich ihr Land zurückgeholt. Das ist eine großartige Sache“, sagte Trump am Freitag beim Besuch eines Golfresorts in Schottland. „Auf der ganzen Welt sind die Menschen wütend. (…) Sie sind wütend darüber, dass Menschen ins Land kommen und übernehmen und niemand weiß, wer sie sind.“ Auf die Frage, ob das Votum seiner Kampagne helfe, sagte Trump: „Ich habe gesagt, dass das passieren würde. Wir müssen sehen, aber es ist eine großartige Sache.“ (dpa)
11.20 Uhr: Tschechischer Ministerpräsident sieht kein Ende
Prag. Der tschechische Ministerpräsident Bohuslav Sobotka hat das Nein der Briten zur EU bedauert. „Trotz der Gefühle der Enttäuschung vieler von uns über das Referendumsergebnis muss man sehen, dass es nicht das Ende der Welt bedeutet und schon gar nicht das Ende der Europäischen Union“, teilte der Sozialdemokrat am Freitag mit. Großbritannien verlasse den Weg der europäischen Integration, eine „schwerwiegende und unumkehrbare Entscheidung“. Das Brexit-Referendum hat die Debatte über einen möglichen „Czexit“ entfacht. Als schärfster EU-Kritiker gilt Ex-Präsident Vaclav Klaus, der zuletzt beim AfD-Parteitag in Stuttgart auftrat. Anfang Mai scheiterte indes ein Antrag der rechtspopulistischen Morgenröte (Usvit), über ein Austrittsreferendum im Abgeordnetenhaus in Prag zu beraten. (dpa)
10.51 Uhr: Matteo Renzi will gerechteres Europa
Rom. Europa muss sich nach Worten von Italiens Regierungschef Matteo Renzi verändern, damit es menschlicher und gerechter wird. „Aber Europa ist unser Zuhause, unsere Zukunft“, schrieb der Ministerpräsident am Freitag als Reaktion auf die Brexit-Entscheidung für einen Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union auf Twitter und Facebook. Er habe inzwischen auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatspräsident François Hollande telefoniert, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf italienische Regierungsquellen. (dpa)
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10.46 Uhr: Geteilte Souvernität für Gibraltar
Madrid. Spaniens Außenminister José Manuel García-Margallo hat sich dafür ausgesprochen, die Souveränität über Gibraltar vorübergehend zwischen London und Madrid zu teilen. Im Anschluss an eine solche „Co-Souveränität“ müsse der Felsen im Süden der Iberischen Halbinsel an Spanien angegliedert werden. Die Bewohner Gibraltars hatten beim EU-Referendum mit 96 Prozent der Stimmen für eine Zugehörigkeit zur EU gestimmt. Das britische Übersee-Gebiet war 1713 im Vertrag von Utrecht dem Königreich zugesprochen worden, Spanien erhebt jedoch Ansprüche darauf. Das an Spanien grenzende Gebiet ist in hohem Maße vom Zugang zur EU abhängig. (dpa)
10.40 Uhr: Sondersitzung des Europäischen Parlaments
London. Das Europäische Parlament trifft sich am Dienstagvormittag zu einer Sondersitzung. Es müsse geprüft werden, welche Schritte als nächstes zu ergreifen seien, wenn Großbritannien über seinen Austritt verhandele, sagte Parlamentspräsident Martin Schulz am Freitag. Dies müsse besonders im Licht der Entscheidung des britischen Premiers David Cameron geschehen, im Oktober zurücktreten zu wollen. Die Sondersitzung soll am Dienstag vor dem Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel stattfinden. (ap)
10.38 Uhr: Russland begrüßt Brexit
Moskau. Kremltreue russische Politiker haben in ersten Reaktionen das britische Votum für einen Austritt aus der EU begrüßt. Für das britische Volk sei es ein großer Erfolg, sagte der nationalistische Vize-Parlamentschef Wladimir Schirinowski von der Partei LDPR am Freitag in Moskau. „Das ländliche, provinzielle, arbeitende Großbritannien hat Nein gesagt zu der Union, die von der Finanzmafia, Globalisten und anderen geschaffen wurde“, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Das russische Außenministerium reagierte vorsichtig: An den seit Jahren gespannten Beziehungen zwischen London und Moskau werde sich kaum etwas ändern. Wegen der Brexit-Nachricht aus London fielen die Aktienkurse an der Moskauer Börse um 3,5 Prozent. Im Devisenhandel legte der US-Dollar um zwei Rubel auf 65,88 Rubel zu, der Euro blieb nahezu unverändert bei 72,70 Rubel. (dpa)
10.20 Uhr: Björn Höcke (AfD) fordert ein Referendum
Der Chef der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, Björn Höcke, fordert ein EU-Referendum auch in Deutschland. „Mit dem Austritt aus der EU haben die Briten den Weg des kollektiven Wahnsinns verlassen und sich für Demokratie und Volkssouveränität entschieden“, erklärt Höcke. (rtr)
10.06 Uhr: EU-Außenminister kommen zusammen
Berlin/Paris. Nach dem Brexit-Votum der Briten kommen die Außenminister der sechs EU-Gründerstaaten am Samstag zu Beratungen in Berlin zusammen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) werde seine Kollegen aus Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden im Gästehaus des Auswärtigen Amts in Berlin empfangen, teilte das Ministerium am Freitagmorgen mit. Bei dem Treffen werde es um „aktuelle europapolitische Themen“ gehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident François Hollande und EU-Gipfelchef Donald Tusk haben bereits über die Folgen der Entscheidung beraten. Dazu telefonierten die drei Politiker am Freitagmorgen rund 20 Minuten, wie die französischen Agentur AFP unter Berufung auf Informationen aus dem Élysée berichtete. In der kommenden Woche will Hollande nach Berlin reisen und dort mit Merkel noch vor dem EU-Gipfel in Brüssel beraten. (afp/dpa)
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10.01 Uhr: Börsen brechen ein
Frankfurt am Main. „Black Friday“ an der Börse: Das Votum der Briten hat die Aktienmärkte in Europa und Asien einbrechen lassen. Der Dax fiel im frühen Handel um 8,00 Prozent auf 9436,92 Punkte. Zwischenzeitlich hatte der deutsche Leitindex sogar 10 Prozent verloren. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rutschte um 9 Prozent ab, genauso wie der französische CAC 40. An der Londoner Börse knickte der FTSE 100 um gut 8 Prozent ein. Damit erleben Europas Börsen die größten Verluste seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Zuvor war bereits der japanische Nikkei-225-Index um annähernd 8 Prozent gefallen. (dpa)
9.58 Uhr: Merkel berät sich mit Partei- und Fraktionschefs
Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Partei- und Fraktionschefs der im Bundestag vertretenen Parteien für Freitagvormittag ins Kanzleramt geladen, um über den Ausgang des britischen Referendums zu beraten. An dem „Meinungsaustausch“ ab 11.30 Uhr würden auch verschiedene Bundesminister teilnehmen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Um 12:30 Uhr wird Merkel sich demnach dann vor der Presse zum Brexit äußern. (rtr)
9.55 Uhr: Spanien kann den Schock verkraften
Madrid. Spanien ist nach den Worten von Ministerpräsident Mariano Rajoy in der Lage, jeglichen wirtschaftlichen Schock nach der Entscheidung der Briten für den Austritt aus der EU zu überstehen. Wie auch immer das Ergebnis der Wahl in Spanien am Sonntag ausfalle, sein Land werde der EU verpflichtet bleiben, versprach der amtierende Regierungschef am Freitag. Die Europäische Union müsse reformiert werden, sie werde den Rückschlag des Brexit aber wegstecken. (rtr)
9.51 Uhr: Polen ruft zum Handeln auf
Warschau. Polen sieht im Ausgang des britischen Brexit-Referendums ein Warnsignal an die gesamte EU. Statt das Votum der Briten zu kritisieren, sollte die Volksabstimmung zum Handeln mobilisieren, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme des Warschauer Außenministeriums. „In mehreren Mitgliedsländern kann Desillusionierung mit der europäischen Integration und sinkendes Vertrauen in die EU beobachtet werden.“ Polen sei bereit, nach den besten Wegen für die künftigen Beziehungen zwischen EU und Großbritannien zu suchen. Auch wenn die Entscheidung bedauerlich sei, habe Großbritannien „als souveränes Land das Recht, über seine Zukunft in der EU zu entscheiden“. (dpa)
9.49 Uhr: Krisensitzung in Frankreich
Paris. Präsident François Hollande hat eine Krisensitzung der Regierung einberufen. Dabei gehe es um die Zukunft Europas, teilte sein Büro am Freitag mit. Die Chefin der rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, die Umfragen zufolge populärer als Hollande ist, forderte nach der Brexit-Entscheidung ein ähnliches Referendum für Frankreich. (ap)
9.45 Uhr: Forderung nach Refendum in den Niederlanden
Den Haag. Der Rechtspopulist Geert Wilders will sich auch in den Niederlanden für ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft einsetzen. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte zeigte sich vom Ergebnis des britischen EU-Referendums enttäuscht, warnte aber zugleich vor Panik. Nun müsse „in aller Ruhe“ nach einer stabilen Lösung gesucht werden, sagte Rutte am Freitag in Den Haag. Die europäische Zusammenarbeit sorge für Arbeitsplätze und „kollektive Sicherheit in einer instabilen Welt“, bekräftigte der rechtsliberale Premier. Die Niederlande haben bis Ende Juni die EU-Ratspräsidentschaft inne. (dpa)
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9.40 Uhr: Paddy Ashdown betet
Der Ex-Vorsitzende der Liberalen und ehemalige Hohe Repräsentant der Vereinten Nationen in Bosnien-Herzegowina kommentiert den Ausgang des Referendums mit den Worten „God help our country“, auf deutsch „Gott stehe unserem Land bei“.
9.24 Uhr: David Cameron kündigt Rücktritt an
London. Der Premierminister hat seinen Rücktritt für Oktober angekündigt. Er zieht damit die Konsequenzen aus seiner Niederlage beim Referendum. Ein neuer Regierungschef müsse den Prozess zum Austritt aus der EU leiten, sagte Cameron am Freitagmorgen vor seinem Amtssitz in London. Er werde in den kommenden Monaten „das Schiff stabilisieren“, doch wolle er bis Anfang Oktober die Regierungsführung übergeben. (afp)
9.02 Uhr: EU-Gipfelchef Tusk: Keine Hysterie
Brüssel. Nach dem Brexit-Votum der Briten wollen die übrigen 27 EU-Staaten zusammenhalten. „Wir sind entschlossen, unsere Einheit zu 27 zu bewahren“, sagte EU-Gipfelchef Donald Tusk am Freitag in Brüssel. Es sei nicht der Augenblick für hysterische Reaktionen. Er werde den 27 EU-Staaten vorschlagen, über die Zukunft der EU nachzudenken. Am Rande des EU-Gipfels am Dienstag und Mittwoch in Brüssel solle es bereits ein „informelles Treffen“ der 27 geben – ohne Großbritannien. (dpa)
8.59 Uhr: Immigration war das entscheidende Thema
Die Kampagne der Brexit-Befürworter hat sich ganz überwiegend auf das Thema Immigration konzentriert und sich die xenophobe Stimmung unter weiten Teilen der Bevölkerung erfolgreich zunutze gemacht. Immer wieder hieß es, die Einwanderung müsse stärker begrenzt werden, aber dank der EU habe man keine Kontrolle mehr darüber. Doch die Menschen kommen auch von außerhalb der Europäischen Union nach Großbritannien, gerade weil es dem Land im globalen Maßstab wirtschaftlich gut geht und das Königreich durch seine kolonialistische Vergangenheit mit vielen Teilen der Welt ökonomisch, kulturell und politisch verbunden ist. Und das wird sich nicht ändern. Was ist überhaupt britisch? Und wird es nach der heutigen Nacht Großbritannien in seiner jetzigen Gestalt noch geben?
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8.31 Uhr: Verteidigungsminister: Cameron bleibt
London. Der britische Premierminister David Cameron wird nach Angaben seines Außenministers auch nach dem Votum seiner Landsleute für den Austritt aus der Europäischen Union Regierungschef bleiben. „Er wird Premierminister bleiben und die Anweisungen des britischen Volkes ausführen“, sagte der britische Außenminister Philipp Hammond am Freitagmorgen dem Fernsehsender Sky News.
Die Briten hatten am Donnerstag mit 51,9 Prozent für den EU-Austritt gestimmt. Cameron hatte das Referendum im Januar 2013 unter dem Druck des europaskeptischen Flügels seiner konservativen Partei angesetzt, sich selbst aber in der Kampagne vehement für den EU-Verbleib ausgesprochen. Das Votum der Briten ist daher auch eine persönliche Niederlage für Cameron. Er will sich später am Vormittag persönlich zu dem Brexit-Votum äußern. (afp)
8.25 Uhr: Bank of England will Verwerfungen auffangen
London. Großbritanniens Notenbank steht nach dem Sieg des Brexit-Lagers bereit, um Verwerfungen an den Finanzmärkten einzudämmen. „Die Bank von England beobachtet die Entwicklungen genau“, teilte die Notenbank am Freitag mit. Alle notwendigen Schritte würden unternommen, um Finanzstabilität zu gewährleisten. Die Bank von England habe ausgiebig für den Notfall geplant und arbeite eng mit dem britischen Schatzamt, weiteren heimischen Behörden sowie ausländischen Zentralbanken zusammen. (rtr)
8.05 Uhr: Endergebnis verkündet
Jetzt ist so etwas wie das Endergebnis in der BBC durchgesagt worden. 17.410.742 BritInnen haben für den Brexit gestimmt, das sind 52 Prozent. 16.141.241 haben für den Verbleib gestimmt. das sind 48 Prozent. 1973 sagten die BritInnen Hello zur EU, nun sagen sie Goodbye
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7.55 Uhr: Europäische Konservative wollen schnellen Brexit
Die Konservativen und Christdemokraten im Europaparlament haben nach dem historischen Brexit-Votum einen schnellen Ausstieg Großbritanniens aus der EU gefordert. „Wenn die Briten raus wollen, dann müssen sie raus, und das muss schnell passieren“, sagte der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU) im Brüsseler EU-Parlament. Dort trafen führende Parlamentarier zu Krisenberatungen zusammen. Man brauche keine weiteren Unsicherheiten in der Europäischen Union. Der europäische Grünen-Chef Reinhard Bütikofer erwartet nach dem Referendum eine drastische Verschärfung der ohnehin schon schwierigen Lage der EU. „Der 23. Juni wird als tiefschwarzer Tag in die Geschichte Europas eingehen“, sagte der EU-Abgeordnete der Deutschen Presse-Agentur. Die populistische Anfechtung werde weitergehen und nur überwunden werden, wenn Europa schnell konkrete Ergebnisse liefere. Bütikofer sprach sich dafür aus, mehr Bereitschaft zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten in der Europapolitik zu zeigen. „Dass in der EU nicht immer alles gemeinsam vorangetrieben wird, die Nachzügler aber die Vorwärtsbewegung nicht blockieren dürfen, muss viel stärker zur Praxis werden“, forderte er. (dpa)
7.42 Uhr: Harry Potter möchte kein Brite mehr sein
Die Harry-Potter-Autorin J.K. Rowlings hat sich in einem Tweet ziemlich eindeutig positioniert. Nachdem die Schotten sich mehrheitlich für den EU-Verbleib ausgesprochen haben, sieht sie einen Austritt Schottlands aus dem Vereinigten Königreich als unvermeidlich an. Cameron sei für das Zerbrechen von UK und EU gleichmaßen verantwortlich. Das wäre nicht nötig gewesen.
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7.35 Uhr: Londons Uhren ticken anders
Laut Guardian ist das Ergebnis in der britischen Hauptstadt nach Auszählung von 29 von 33 Wahlbezirken wie folgt. Für Remain haben 1,955,018 Menschen gestimmt – 59.9 Prozent. Aus der EU austreten wollen 1,306,503 LondonerInnen – 40.06 Prozent. Damit hebt sich die Metropole wie eine Insel vom englischen Umfeld ab. Lambeth, Hackney und Haringey, Bezirke mit einer relativen hohen Rate an BewohnerInnen mit niedrigem Einkommen, haben mit über 70 Prozent für den Verbleib gestimmt.
7.31 Uhr: Sturgeon: Schottlands Zukunft ist in der EU
London. Nach der mutmaßlichen Abkehr Großbritanniens von der Europäischen Union will Schottland in die Gemeinschaft zurückkehren: „Schottland sieht seine Zukunft als Teil der EU“, sagte die schottische Premierministerin Nicola Sturgeon am Freitagmorgen dem Sender Sky News. Der BBC sagte sie: „Schottland hat klar und entschieden für den EU-Verbleib gestimmt, mit 62 zu 38 Prozent.“
Schottland gehört mit Wales, Nordirland und England zum Vereinigten Königreich und ist traditionell proeuropäisch. Vor zwei Jahren hatten die Schotten über eine Abspaltung von Großbritannien abgestimmt, damals hatte die Bevölkerungsmehrheit London aber die Treue gehalten. Für den Fall des Brexit hatte Sturgeon angedeutet, einen neuen Anlauf zu einem Unabhängigkeitsreferendum zu erwägen. (afp)
7.17 Uhr: Europe is lost? (Kate Tempest)
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7.10 Uhr: Frank-Walter Steinmeier ernüchtert
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat sich enttäuscht über den Ausgang des Referendums geäußert. „Die Nachrichten aus Großbritannien sind wahrlich ernüchternd“, sagte Steinmeier am Freitag in Berlin. „Es sieht nach einem traurigen Tag für Europa und für Großbritannien aus.“ Der SPD-Politiker wird am Freitag zu einem EU-Ministertreffen in Luxemburg erwartet, bei dem über die Folgen des Referendums beraten werden soll. Am Samstag kommen in Berlin die Außenminister der sechs EU-Gründerstaaten (Deutschland,Frankreich, Italien und die Benelux-Länder) zusammen. (dpa)
7.14 Uhr: Deutlicher Abschlag auch für den Dax
Der sich abzeichnende Brexit hat die Finanzmärkte heftig durchgeschüttelt. Vor allem auf dem Devisenmarkt sorgte der sich abzeichnende Sieg des Austritt-Lagers für heftige Turbulenzen. Das britische Pfund rutschte auf den tiefsten Stand seit 1985 ab und der Euro gab deutlich nach. An den Aktienmärkten in Asien ging es stark nach unten. In Europa werden ebenfalls heftige Verluste erwartet. So wird der Dax mit einem deutlichen Abschlag von mehr als 6 Prozent erwartet. Wegen der Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen eines EU-Austritts aus Großbritannien verbilligte sich das Öl. Gesucht waren dagegen sichere Häfen wie Gold und Staatsanleihen. Da sich viele Marktteilnehmer in den vergangenen Handelstagen auf einen Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union eingerichtet hatten, waren die Ausschläge ungewöhnlich hoch. (dpa)
7.00 Uhr: „Und die Niederlande werden die Nächsten sein“
Der Chef der rechtspopulistischen niederländischen Partei für die Freiheit, Geert Wilders, hat ein EU-Referendum auch in seinem Land gefordert. „Bye bye Brüssel“, jubelte er angesichts des Vorsprungs für das Brexit-Lager in Großbritannien am Freitag auf Twitter. „Und die Niederlande werden die Nächsten sein!“ Am Donnerstag hatte Wilders im Fernsehsender Phoenix gesagt: „Man kann den Geist nicht mehr in die Flasche bekommen. Das Ende der EU hat schon begonnen, unabhängig davon, wie sich die Briten entscheiden.“ Auch die pro-irische Sinn Fein in Nordirland meldet sich zu Wort. Sie will jetzt verstärkt für einen Austritt der Provinz aus dem Vereinigten Königreich werben. Der Ausgang des Referendums gebe den Bestrebungen für ein vereinigtes Irland neuen Auftrieb, sagt Partei-Chef Declan Kearney. (dpa/rtr)
6.59 Uhr: Sigmar Gabriel is not amused
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel meldet sich zu den neusten Ergebnissen via Twitter zu Wort. „Damn! Ein schlechter Tag für Europa“, schreibt der Vizekanzler. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, Elmar Brok (CDU), hat den Ausgang des Brexit-Referendums als „Warnschuss“ für die 27 anderen EU-Mitgliedsländer gewertet. „Wir müssen endlich ein Europa bauen, das liefert, was die Bürger von Europa erwarten“, sagte Brok am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Das muss ein Warnschuss sein an die nationalen Regierungen.“ Er sprach sich für ein hartes Vorgehen bei den wahrscheinlich bevorstehenden Trennungsgesprächen mit Großbritannien aus. „Draußen ist draußen“, sagte der CDU-Politiker. Jetzt müssten „Nachahmer-Effekte“ verhindert werden. „Das war eine Fehlentscheidung, für die bitter bezahlt werden muss.“ Zugleich machte er den britischen Premierminister David Cameron für die mutmaßliche Niederlage der EU-Befürworter persönlich verantwortlich. „Man muss sich auch nicht wundern, wenn David Cameron zehn Jahre lang erklärt, wie schlecht Europa ist.“
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6.38 Uhr: Nigel Farage ist überall
Wo bleiben eigentlich die Anführer der Leave-Campaign, die Konservativen Boris Johnson und Michael Gove. Bis jetzt überlassen sie Ukip-Führer Nigel Farage das Feld. Der nutzt die Situation und inszeniert sich als der hauptsächliche Sieger des Referendums. Unserem Londoner Korrespondenten Daniel Zylbersztajn ist er ebengerade vor die Kameralinse gelaufen
6.32 Uhr: Hier noch mal einzelne Ergebnisse aus verschiedenen Städten
Remain: Gibralter 95.9 v 4.1 / Edinburgh 74.4 v 25.6 / Oxford 70.3 v 29.7 / Glasgow 66.6 v 33.4 / Bristol 61.7 v 38.3 / Manchester 60.4 v 39.6 / Cardiff 60.0 v 40.0 / Liverpool 58.2 v 41.8 / Exeter 55.3 v 44.7 / Newcastle 50.7 v 49.3
Leave: Doncaster 69.0 v 31.0 / Barnsley 68.3 v 31.7 / Scarborough 62.0 v 38.0 / Sunderland 61.3 v 38.7 / Coventry 55.6 v 44.4 / Swindon 54.7 v 45.3 / Worcester 53.7 v 46.3 / Swansea 51.5 v 48.5 / Sheffield 51.0 v 49.0 /Canterbury 51.0 v 49.0
6.28 Uhr: Grünen-Abgeordnete Lucas besorgt
Die einzige Grünen-Abgeordnete im Unterhaus, Caroline Lucas, zeigt sich besorgt über den Ausgang des Referendums. Sie sagt in der BBC, sie befürchtet, dass sich die negativen Konsequenzen des Brexit zuerst bei denen bemerkbar machen wird, die sich am untersten Ende der ökonomischen Leiter befinden.
6.20 Uhr: Interaktive Karte zeigt gespaltenes Land
Laut der Tageszeitung Daily Telegraph hat Wales wie folgt gewählt: 55.5 Prozent für den Brexit, 45.5 Prozent dagegen. Das ist sogar eine höhere Austrittsrate als die in England. Hier sind 54.6 für den Brexit, 45.4 Prozent dagegen. Dagegen in Schottland ein anderes Bild: Hier sind 62.2 Prozent für den Verbleib (37.8 dagegen). Und in Nordirland gibt man sich auch EU-freundlicher. Mit 55.7 Prozent zu 44.3 Prozent. In beiden Landesteilen ist kein einziger Wahlkreis rot, dass heisst EU-feindlich, eingefärbt. Das zeigt auf der Daily-Telegraph-Webseite eine aufschlussreiche interaktive Karte. http://www.telegraph.co.uk/news/2016/06/23/leave-or-remain-eu-referendum-results-and-live-maps/
5.48 Uhr: Erste Reaktionen von Redaktionsmitgliedern
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5.42 Uhr: Rückstand der EU-Befürworter zu groß
In der BBC wird jetzt verkündet, dass die EU-Befürworter ihren Rückstand gegenüber den EU-Gegnern jetzt nicht mehr aufholen werden. Die politische Korrespondentin der BBC, Laura Kuenssberg, ist sichtlich geschockt, dass die BritInnen entgegen aller Empfehlungen und Warnungen der Experten ihr Votum für den Brexit abgegeben, gegen ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen gestimmt haben – in einer der wichtigsten politischen Entscheidungen seit Jahrzehnten.
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5.33 Uhr: Steve Hilton freut sich
Steve Hilton, der Exberater von David Cameron und Befürworter des Austritts, redet davon, dass der wahrscheinliche Sieg der Brexiteers ein großer Moment sei. Endlich könnten die Menschen wieder über ihr eigenes Schicksal entscheiden. Das werde Schule in der übrigen Welt machen (fragt sich nur, wie… mehr à la Farage, dessen Ton bei seiner „Siegesrede“ Hilton kritisiert). Gleichzeitig glaubt Hilton, dass David Cameron auch bei einem Leave-Sieg Premierminister bleiben könnte. In Kürze kommen die Ergebnisse aus Birmingham. Es heisst, dass das Ergebnis äußerst knapp ausfallen werde.
5.30 Uhr: Wahlbeteiligung bei 72 Prozent
Die Wahlbeteiligung liegt laut BBC bei 72 Prozent, die höchste seit der Unterhauswahl von 1992.
5.27 Uhr: Wie weiter im Falle eines Brexit?
Brüssel. Wie geht es weiter, wenn die Briten für den Brexit stimmen? Zumindest in groben Zügen ist im EU-Vertrag seit 2009 festgelegt, wie ein Staat aus der Union austreten kann.
Der entscheidende Artikel 50 sieht vor, dass Großbritannien in einem ersten Schritt die Vertretung der EU-Staaten über seine Austrittsabsicht informieren müsste. Die Staats- und Regierungschefs würden dann unter Ausschluss des Vereinigten Königreichs Leitlinien für die Austrittsverhandlungen festlegen.
Die EU-Kommission oder ein anderes, von den Staaten ernanntes Gremium könnte im Anschluss mit Großbritannien ein Abkommen über die Einzelheiten des Austritts aushandeln. Dabei würde auch der Rahmen für die künftigen Beziehungen Großbritanniens zur Union festgelegt werden.
An diesem Punkt müssten sich die Briten allerdings auf äußert schwierige Verhandlungen einstellen. Inkrafttreten könnte das neue Abkommen nämlich nur nach Zustimmung des Europäischen Parlaments und der Mitgliedstaaten. In letzterer Runde ist sogar eine qualifizierte Mehrheit notwendig.
Wenn kein Abkommen zustande kommt und keine Fristverlängerung gewährt wird, würde Großbritannien zwei Jahre nach dem Einreichen des Austrittsgesuchs ungeregelt aus der EU ausscheiden. Ein solches Szenario wird allerdings wegen der für beide Seiten großen Risiken für äußert unwahrscheinlich gehalten. So könnte zum Beispiel Handel und Wirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen werden. (dpa)
5.19 Uhr: Pfund auf dem tiefsten Stand seit drei Dekaden
Frankfurt. Angesichts des drohenden Ausstiegs Großbritanniens aus der EU fällt das Pfund auf den tiefsten Stand seit drei Jahrzehnten. Die britische Währung bricht um mehr als neun Prozent auf 1,3466 Dollar ein. (rtr)
5.04 Uhr: Nigel Farage hält sowas wie eine Siegerrede
Nigel Farage, der gar nicht Teil der offziellen Leave-Kampagne ist, hält gerade schon so etwas wie eine Siegesrede und ruft den „Unabhängigkeitstag“ aus. Die BritInnen hätten sich endlich aus den Klauen der Brüssler Bürokratie befreit.
4.49 Uhr: Hit the North (The Fall)
Die BBC zeigt Bilder aus der Zentrale der Remain-Kampagne, wo die Stimmung nicht gerade zum Feiern ist. Die Hoffnung hängt weiter an London, Manchester und Birmingham. Aber so große Städte wie Sheffield und Coventry haben sich für den Austritt entschieden. Ist das die Antwort des englischen Nordens auf die jahrzehntelange Vernachlässigung durch die in London sitzenden politischen Institutionen. The Fall aus Manchester kommentierte diese Situation 1988 mit folgendem Song:
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4.41 Uhr: Labour nimmt jetzt einen Sieg der Brexiteers an
Laut der Online-Seite des Guardian arbeitet die Labour Party jetzt mit der Annahme, dass die Leave-Kampagne gewinnen wird. So will der Guardian es von einer Quelle aus der Partei gehört haben. Die Ansicht in der Parteizentrale ist, dass Jeremy Corbyn David Cameron zum Rücktritt auffordern sollte. Was er laut politischer KommentatorInnen aber sowieso machen würde, sobald ein Brexit-Sieg feststünde. Sheffield hat im übrigen zu 51 Prozent für den Austritt gestimmt. Es war erwartet worden, dass es zu 52 Prozent für den Verbleib votieren würde.
4.32 Uhr: Sieger braucht 16,8 Millionen Stimmen
BBC-Ober-Statistik-Erklärer Jeremy zeigt gerade mit seinen slicken Grafiken, dass alle englischen Regionen und Wales bisher eine Mehrheit für den Brexit aufweisen. Schottland, Nordirland und London dagegen zur Remain-Seite neigen. Das beweise, wie gespalten das Land sei. Auf der Online-Seite des Guardian heisst es, dass die Siegerseite 16,8 Millionen Stimmen bräuchte. Leave hat der BBC zufolge derzeit 7,3 Millionen, Remain 6,9 Millionen Stimmen.
Edinburgh hat mit 74 Prozent für den EU-Verbleib gestimmt, während Ukip-Chef Nigel Farage erklärt, die Pro-Brexit-Seite werde „diesen Krieg gewinnen“.
4.22 Uhr: Zac Goldsmiths Wahlkreis ist Pro-EU
Immerhin: Der Westlondoner Bezirk Richmond-Upon-Thames hat mehrheitlich für den Verbleib in der EU gestimmt. Es ist der Wahlkreis des Tory-Abgeordneten Zac Goldsmith, der ein Brexit-Befürworter ist und als Londoner Bürgermeisterkandidat seiner Partei eine im Frühjahr ziemlich schmutzige, rassistisch gefärbte Kampagne gegen seinen Labour-Konkurrenten Sadiq Khan gefahren hatte. Khan ist nun Stadtoberhaupt Londons, das voraussichtlich überwiegend für Remain stimmen wird. Allerdings wird befürchtet, dass die Zahl der dort abgegebenen Stimmen nicht reichen wird, um das Votum im übrigen England zu überholen.
4.12 Uhr: Umschwung bei den Buchmachern
London. Bei den Buchmachern ist das Brexit-Lager erstmals zum Favoriten geworden. Das Wettbüro Betfair sagte eine 51-prozentige Wahrscheinlichkeit dafür voraus, dass Großbritannien die EU verlässt. (ap)
3.55 Uhr: Ginge es nach Liverpool, darf Klopp bleiben
Yes, Liverpool möchte nicht aus der EU raus. Immerhin war die Perle an der Merseyside im Jahr 2008 europäische Kulturhauptstadt. 58 Prozent der Scousers haben für einen Verbleib gestimmt, 42 für einen Austritt. Sie lassen uns nicht alleine, das singen die AnhängerInnen des FC Liverpool ja auch immer voller Inbrunst in der Anfield-Arena. Das Original ist von Gerry & The Pacemakers
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3.47 Uhr: Labour uneins in der Analyse
Schatten-Schatzkanzler John McDonnell sagt in der BBC, bezüglich der Immigration, muss die Labour Party klarer machen, dass Arbeitnehmerrechte besser geschützt und ausgebaut werden müssen. Die konservative Regierung sei schließich schuld an wirtschaftlichen Unsicherheiten, die viele WählerInnen auf die Immigration zurückführen. Er kriegt aber Contra vom Labour-Abgeordneten John Mann, einem der Brexit-Befürworter, der sagt, seine Partei sei „out of touch“ mit den WählerInnen, sie würde deren Ängste nicht ernst nehmen, sie würden zurückgelassen werden.
3.40 Uhr: Das Thema Immigration hat im Norden gezogen
Auch die nächsten BBC-KommentatorInnen sind sich einig: Das Votum vor allem in Norden ist eine klare Klatsche gegen das Establishment und die Eliten. Das Thema Immigration beschäftige die Menschen, das hätte auch die Labour-Party nicht richtig auf dem Schirm gehabt, weshalb sie die white working class“ nicht für ihre Remain-Kampagne haben gewinnen können. Allerdings glauben sie, dass im Falle eines Brexit eher David Cameron seinen Hut bei den Konservativen nehmen muss als dass Jeremy Corbyn seinen Spitzenjob bei Labour abgeben muss.
3.23 Uhr: Remain-Lager holt ein wenig auf
Puh, jetzt gibt's mal ein wenig Erleichterung für die EU-Befürworter. Die erste wirklich gute Nachricht für ihr Lager: Der bevölkerungsstarke Südlondoner Bezirk Lambeth, zu dem auch Brixton gehört, hat sich überwiegend für den Verbleib ausgesprochen. 79 Prozent wollen bleiben, nur 21 Prozent wollen gehen. Auch im südwestenglischen Exeter gibt es eine 55-prozentige Mehrheit für die EU.
3.11 Uhr: Vince Cable: Im Falle eines Brexit ist Cameron weg
Der ehemalige Wirtschaftsminister und Liberaldemokrat Vince Cable war einst Koalitionspartner der Tories und Premierminister David Cameron. In der BBC sagt er, sollte tatsächlich „Leave“ gewinnen, dann sind die Tage Camerons gezählt. Seiner Meinung nach war es sowieso eine schlechte Idee, das Referendum anzusetzen, nur um die innerparteilichen Querelen bei den Konservativen zu befriedigen. Labour hätte aber auch keine gute Figur während des Wahlkampfs gemacht. Ein Brexit werde Jahre ökonomischer und politischer Unsicherheit bringen, ist sich Cable sicher.
3.05 Uhr: Wales scheint für den Brexit zu stimmen
In der BBC heisst es, dass Wales mehrheitlich für den Brexit stimmen könnte. Erste Resultate aus Swansea und anderen Städte legten das nahe. Die Hauptstadt Cardiff ist aber noch nicht ausgezählt. Wie soll man jetzt den Song aus dem Jahr 1997 von den Propellerheads und der Waliserin Shirley Bassey bloß interpretieren.
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2.56 Uhr: Wenigstens die City of London enttäuscht nicht
Laut BBC wurde in der City of London, sozusagen im Herzland des Finanzkapitalismus, eindeutig für den Verbleib gestimmt. Alles andere wäre auch eine Sensation gewesen, warnt doch der Bankensektor for einem Brexit. Allerdings wohnen dessen Beschäftigte zumeist im Londoner Speckgürtel oder in Westlondon. In der City selbst leben nicht einmal 10.000 Menschen, knapp 5000 gingen zur Abstimmung. 75 Prozent haben sich für die EU entschieden.
2.46 Uhr: Hartlepool stimmt für den Brexit
Die nordostenglische Hartlepool stimmt 70:30 für den Austritt aus der EU. Im Nordosten scheint man ganz klar EU-feindlich eingestellt zu sein. Die Brexiteer haben die Gegen im Sturm genommen, wie uns Jeremy, der Ober-Statistik der BBC, erklärt. Basildon in Essex, östlich von London, votiert aber auch 69:31 für den Brexit. Die politische Korrespondentin der BBC, Laura Kuenssberg will jedoch ihre Hoffnung auf einen Sieg der Remainer nicht aufgeben. Sie setzt auf die großen, kosmopolitisch orientierten Städte wie London und Birmingham.
2.36 Uhr: Der Botschafter Polens in GB in der BBC
Der polnische Botschafter Witold Sobkow sagt in der BBC, man sei in seinem Land sehr nervös angesichts der ersten Resultate. Man möchte GB weiter in der EU sehen, nicht zuletzt, weil polnische StaatsbürgerInnen die größte Community unter den EU-MigrantInnen innerhalb Großbritanniens bilden. Der Botschafter schätzt Großbritannien als ein Partner in Fragen der Sicherheitspolitik. Außerdem fürchtet er eine Kettenreaktion in Europa.
2.23 Uhr: Gary Linekers Vorschlag
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2.01 Uhr: Grübeln über das Sunderland-Resultat
Ein BBC-Kommentator sieht in dem Ergebnis einen Ausdruck der tiefen Spaltung zwischen den abgehängten Regionen des Landes und den Boom-Gegenden wie London. Spekuliert wird, dass eine niedrigere Abstimmungsbeteiligung in London und Schottland und eine hohe in Nordengland den Brexit-Befürwortern in die Hände spielt. Dort seien auch Leute wählen gegangen, die über Jahre kein Wahllokal von innen gesehen haben. Ihnen sei es darum gegangen, mit einem Leave-Votum dem Establishment eins auszuwischen, meint der BBC-Kommentator. Diese WählerInnen seien früher traditionell Labour-ParteigängerInnen gewesen, hätten nun aber entweder keine politische Heimat oder seien zu Ukip gewchselt.
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1.45 Uhr: Don't Leave Me This Way (The Communards)
Und schon ist nach dem ersten Pro-Brexit-Ergebnis aus Sunderland das Pfund signifikant gefallen. Die Ergebnisse schickten das Pfund und den Euro auf Talfahrt. Die britische Währung fiel bis auf 1,4475 Dollar, der Euro auf 1,1324 Dollar. Zuvor hatte das Pfund zeitweise über 1,50 Dollar notiert, der Euro war vorübergehend über 1,14 Dollar geklettert. (rtr)
Wir sagen mit den Communards: Don't Leave Me This Way“
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1.19 Uhr: Erstes Pro-Brexit Resultat aus Sunderland
Ebengerade vermeldet die BBC den ersten Sieg der Brexit-Befürworter – und zwar im nordenglischen Sunderland. 61 Prozent wollen dort die EU verlassen, 39 Prozent wollen bleiben. Es wurde damit gerechnet, dass die Pro-Brexiteers in Sunderland vorne liegen, das Resultat ist dort aber deutlicher ausgefallen als erwartet.
1.15 Uhr: Farage gibt sich nicht geschlagen
London. Laut Press Association haben nach drei ausgezählten Wahlkreisen die EU-Befürworter mit gut 57 Prozent die Nase vorne.
London. Der Chef der EU-skeptischen Ukip-Partei, Nigel Farage, rechnet beim Brexit-Referendum mit einer Schlappe, hat aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Bei einer Wahlparty von Anhängern der Brexit-Kampagne sagte Farage am frühen Freitagmorgen: „Ich gebe mich nicht geschlagen.“ Sein Gefühl sei aber, dass die EU-Befürworter knapp gewinnen würden. Schuld daran, so Farage, sei die Regierung, die zwei Millionen Wähler nachträglich zur Registrierung zugelassen habe. (dpa)
1.00 Uhr: Erstes Ergebnis aus Newcastle
Die BBC meldet das Ergebnis aus Newcastle upon Tyne. Es ist das erste aus England. In Newcastle betrug die Wahlbeteiligung 68 Prozent. Für einen Verbleib stimmten 50,7 Prozent, für einen Brexit 49,3 Prozent. Die KommentatorInnen rätseln über das Ergebnis, denn sie haben in dieser Stadt auch aufgrund ihres hohen Anteils an StudentInnen mit einem eindeutigeren Votum für „Remain“ gerechnet. Oh, oh, die EU-BefürworterInnen haben jetzt erst mal einen kleinen Dämpfer bekommen.
0.41 Uhr: Gibraltar hat für den Verbleib gestimmt
Gibralter. Als erster der 382 Wahlkreise hat beim Brexit-Referendum das britische Überseegebiet Gibraltar seine Ergebnisse bekanntgegeben. Die Bürger von Gibraltar haben sich mit überwältigender Mehrheit für den Verbleib in der EU ausgesprochen. 19.322 der 20.172 abgegebenen Stimmen und damit 95,9 Prozent waren für den Verbleib, teilte der Wahlleiter am frühen Freitagmorgen mit. Der Ausgang war in dieser Form erwartet worden. Das an Spanien grenzende Gebiet ist in hohem Maße vom Zugang zur EU abhängig. (dpa)
0.13 Uhr: Portishead widmen ihr SOS-Video Jo Cox
Die Band aus Bristol hat ein Video zu ihrer Cover-Version des Songs „SOS“ von ABBA aus dem Jahr 1975 ins Netzt gestellt. Der Song ist Teil des Soundtracks zu „High Rise“, eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von J.G. Ballard mit Tom Hiddleston und Sienna Miller. Es ist die erste Aufnahme von Portishead seit 2009. Das Video endet mit den Worten: „We have far more in common than which divides us“, ein Zitat aus der Antrittsrede, die Jo Cox im britischen Unterhaus hielt. Die Labour-Abgeordnete und EU-Befürworterin wurde am Donnerstag vor einer Woche nach einer Bürgerfragestunde in ihrem Wahlkreis ermordet.
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0.04 Uhr: Pfund legt zu
Das britische Pfund Sterling ist nach Schließung der Wahllokale deutlich gestiegen. Nachdem eine Wähler-Nachbefragung auf einen knappen Sieg der Brexit-Gegner hindeutete, knackte der Kurs am Donnerstagabend vorübergehend die Marke von 1,50 Dollar. Damit war das Pfund so viel wert wie seit Dezember 2015 nicht mehr. Die britische Währung hatte bereits in den vergangenen Tagen zugelegt. Auch der Eurokurs stieg nach Schließung der Wahllokale. (dpa)
23.59 Uhr: Konservative Pro-Brexiter für Camerons Verbleib
London. 84 konservative Abgeordnete, die pro Brexit sind, haben nach Angaben eines Parlamentariers Premierminister David Cameron zum Verbleib im Amt aufgefordert. Er solle in jedem Fall weiterhin Premier bleiben, wie auch immer das Referendum ausfalle, heißt es in dem Brief, den der konservative Abgeordnete Robert Syms am Donnerstagabend auf Twitter veröffentlichte. Unter den Abgeordneten, die den Brief unterzeichnet haben, ist auch Boris Johnson, Camerons ärgster Gegenspieler im Wahlkampf. Erste Wählerbefragungen deuten auf einen leichten Vorsprung des Lagers der EU-Befürworter hin. (dpa)
23.35 Uhr: Farage glaubt nicht
Der Chef der rechtspopulisischen Partei Ukip, Nigel Farage, geht nach dem Referendum um einen Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union von einem EU-Verbleib des Landes aus. Farage sagte dem Sender Sky News, es sehe so aus, als habe das „Remain“-Lager bei dem Votum eine knappe Mehrheit erhalten. Der Ukip-Chef selbst hatte sich für einen Brexit ausgesprochen. (ap)
23.25 Uhr: Newcastle will als erstes liefern
Die BBC berichtet ganz enthusiastisch über die Auszählung in Newcastle Upon Tyne. Dort wollen sie die Ersten in Großbritannien sein, die Referendumsergebnisse liefern. Gezeigt wird, wie junge Leute wie wild mit Wahlurnen durch eine große Mehrzweckhalle rennen, in der an unzähligen Tischen freiwillige HelferInnen mit der Auszählung begonnen haben. Ungefähr in diesem Setting finden überall im Vereinigten Königreich die Auszählungen statt.
23.14 Uhr: YouGov-Befragung sieht EU-Befürworter vorne
London. Laut einer ersten Wählerbefragung des Institutes YouGov zeichnet sich beim Brexit-Referendum eine Mehrheit für einen Verbleib in der Europäischen Union ab. Demnach sprachen sich 52 Prozent der britischen Wähler dafür aus, in der EU zu bleiben, und 48 Prozent dagegen.
Aber Achtung: Die YouGov-Befragung, die unmittelbar nach Schließung der Wahllokale am Donnerstag vom Sender Sky News veröffentlicht wurde, entspricht nicht den Kriterien einer klassischen Wahlprognose und hat auch keine entsprechend hohe Verlässlichkeit.
Eine ähnliche Befragung hatte beim Schottland-Referendum im Jahr 2014 richtig gelegen. Bei der britischen Parlamentswahl 2015 allerdings hatten die Meinungsforscher mit dieser Methode daneben gelegen. (dpa)
23.00 Uhr: Die Wahllokale schließen
Jetzt ist es soweit: Die Wahllokale haben geschlossen, die Auszählung kann beginnen. Werden die BritInnen in der EU bleiben oder sie verlassen? Das endgültige Ergebnis wird am frühen Freitagmorgen erwartet. Insgesamt 64 Millionen BürgerInnen haben sich für die Abstimmung registrieren lassen, ein historischer Rekord. Der Tag des Referendums wurde von heftigen Regenfällen und Gewittern vor allem in London und im Südosten Englands begleitet, in der britischen Hauptstadt kam es zum Verkehrschaos. Womöglich hat das schlechte Wetter Auswirkungen auf den Abstimmungsausgang.
Einen sogenannten „Exit-Poll“, vergleichbar mit den Prognosen unmittelbar nach Wahlschluss bei Bundestags- und Landtagswahlen in Deutschland, wird es im Falle des Referendums nicht geben. Die ersten Ergebnisse wird es ungefähr gegen 1.30 Uhr MEZ geben. Ab 3 Uhr werden sich die Resultate aus einzelnen Städten und Regionen häufen. Abgestimmt wurde zum Beispiel auch in Gibraltar. Dort lag die Wahlbeteiligung bei 84 Prozent.
Wir glotzen die ganze Nacht die gute alte Tante BBC, grasen die Webseiten der britischen Tageszeitungen ab, bringen Eindrücke von vor Ort und bereiten Zwischenergebnisse auf. Parallel twittern wir unter @tazgezwitscher. Und Musik aus dem Vereinigten Königreich gibt's auch. So startete zum Beispiel Alison Moyet von Yazoo schon 1982 ihre ganz persönliche Remain-Kampagne:
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