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Stillstand bei ElektroautosZu schwer und teuer für ein Auto

Bei den Elektroautos geht es kaum voran, weil geeignete Stromspeicher fehlen. Zurzeit setzt die Industrie vor allem auf Lithium-Ionen-Batterien.

Strom zum Fahren muss oft nachgeladen werden: „Tank“zugang am Elektroauto. Bild: dpa

BERLIN taz | Eine Million 2020 ist das Ziel, 7.000 der Status quo Ende 2012. In puncto Elektroauto klaffen der Wunsch der Bundesregierung und die Realität auf der Straße weit auseinander. Nur zaghaft wagen sich die Hersteller in den Markt. Seit vergangener Woche etwa produziert Ford seinen Focus Elektric im saarländischen Saarlouis; wie viele des rein batteriebetriebenen Fahrzeuges der Autobauer in Europa verkaufen will, verrät er nicht.

Die Stagnation hat zwei einfache Gründe: Preis und Leistung der Autos. Das Ford-Modell mit der Lithium-Batterie soll knapp 40.000 Euro kosten. Rund 160 Kilometer kann der Besitzer mit dem Elektromobil fahren, vorausgesetzt, er schaltet weder Radio noch Heizung ein. Dann endet die Fahrt noch früher. Keine Ford-spezifischen Themen seien das, sondern systembedingte: Batterien sind zu ineffizient und viel zu teuer.

Offiziell hält die Bundesregierung an ihrem Ziel fest. Bis Jahresende werden, nach Auskunft des Bundesforschungsministeriums, Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben in Höhe von 1,5 Milliarden Euro im Bereich der Elektromobilität gestartet sein. Wissenschaftler spotten, inzwischen mache jeder in Batterien.

Lag die zuständige Elektrochemie seit den 70er Jahren brach, investieren Unis und Forschungsinstitute jetzt wieder in das Fach. Dabei läuft Grundlagen- neben anwendungsorientierter Forschung. Die einen wollen noch herausfinden, welche Prozesse in der Batterie ablaufen, wenn Metallionen, also elektrisch geladene Moleküle, ihre Ladung abgeben. Die anderen entwickeln schon billigere Herstellungsverfahren.

Olaf Wollersheim vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) etwa. Mit den Wissenschaftlern der Projektgruppe „Competence E“, in der das KIT seine Forschung zur Energiespeicherung zusammengefasst hat, sucht er derzeit vor allem Wege, die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien billiger zu machen.

Zwar sind die Betriebskosten von Elektrofahrzeugen viel geringer als von Pkws mit Verbrennungsmotoren – Strom ist billiger als Benzin und Diesel. Aber das lohnt sich nur, wenn das Fahrzeug viel im Einsatz ist.

Günstige Betriebskosten

„Deshalb kaufen zahlreiche Stadtwerke gerade Elektrobusse“, sagt Wollersheim, „die fahren den ganzen Tag, das rechnet sich.“ Ein privates Auto sei hingegen im Schnitt nur eine Stunde täglich unterwegs, die günstigen Betriebskosten rechtfertigen den hohen Kaufpreis nicht.

Um ihn zu senken, müsse man vor allem an der Schraube der Produktionskosten drehen, sagt Wollersheim. Sie machen etwa zwei Drittel der Gesamtkosten aus; zudem lassen sich die Preise für Nickel, Kobalt und Lithium sowieso nicht beeinflussen.

„Wir wollen die Produktionsverfahren und das Zelldesign vereinfachen, und wir suchen nach neuen Materialien“, sagt Wollersheim. So dauere es heute zum Teil tagelang, die Flüssigkeit in die Batterie zu füllen und sie gleichmäßig in ihr zu verteilen. „Wir entwickeln ein Verfahren, das das in Sekunden erlaubt“, sagt Projektleiter Wollersheim. Dabei sei man schon einigermaßen weit.

Am Anfang steht die Suche nach neuen Methoden, um die Batteriezellen herzustellen. Die bestehen aus vielen Lagen aus Plus- und Minus-Elektroden, dazwischen Trennschichten. „Jede einzelne Lage muss ein Roboter mit hoher Präzision stapeln und falten“, so Wollersheim, „wir arbeiten daran, dass wir das Material einfach von einer Rolle abspulen können“.

Antrieb am Rad

Einen anderen Weg geht man am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Dort haben die Forscher in dem Projekt FAIR versucht, den elektrischen Antrieb direkt an die Hinterreifen zu verlagern. Mit der Energie von Bremsvorgängen werden die in die Räder integrierten Batterien aufgeladen, ähnlich wie bei Zügen.

Das DLR wollte damit das Elektroauto neu denken und sein grundlegendes Problem angehen: Batterien sind als Stromspeicher für Langstreckenfahrzeuge noch zu ineffizient. Das gilt auch für Lithium-Ionen-Batterien, die derzeit den Stand der Technik darstellen.

Zwischen den beiden Batteriepolen wandern Lithium-Ionen und nehmen dabei Energie auf und geben sie wieder ab. Auch wenn die Atome des Lithiums die kleinsten der Metalle sind und somit viel Energie auf wenig Raum transportieren können: „Wir suchen nach Lösungen, um mit weniger Masse noch mehr Elektronen speichern zu können“, sagt Ulrich Wagner, Professor für Elektrotechnik und Vorstandsmitglied im DLR, „Sonst bleibt das Problem.“

Groß und schwer

Weil es bislang nicht gelöst ist, sind die Batterien so groß und schwer. Moderne Lithium-Ionen-Batterien, die ein Fahrzeug antreiben können, wiegen schnell 800 Kilogramm, die 300-Kilo-Batterie von Ford ist also ein Leichtgewicht.

Ob Lithium-Batterien aber letztlich die cleverste Lösung sein werden, ist offen. „Die Aktivitäten gehen in alle Richtungen“, sagt Timo Jacob, Professor für Elektrochemie an der Universität Ulm.

Die hat zusammen mit dem KIT sowie dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) und dem DLR als assoziierte Partner das Helmholtz-Institut Ulm für Elektrochemische Energiespeicherung gegründet.

Hier wird nach Lösungen gesucht, um Batteriesysteme besser zu machen: Etwa den in der Regel flüssigen Elektrolyten durch einen festen zu ersetzen, um Haltbarkeit und Sicherheit zu verbessern oder interne Kurzschlüsse zu verhindern. Zukunftsmusik hingegen sind Lithium-Luft-Batterien, die eine deutlich höherer Energiedichte ermöglichen würden, doch wohl erst in 10 bis 20 Jahren Realität werden könnten.

Alternativen suchen

„Vielleicht sind aber auch Batterien auf Magnesium- oder Natriumbasis die Lösung“, sagt Jacob. „Mit diesen Ionensorten lassen sich aktuelle Probleme der Lithium-Batterien vermeiden, allerdings müssen hierfür noch geeignete Elektrolyte entwickelt werden“, so Jacob.

Die Technologiepfade seien zum Teil völlig offen, sagt der Wissenschaftler. Die Aufmerksamkeit, die das Thema Batterie durch Politik und Industrie erfahre, sei Fluch und Segen zugleich. „Wir bekommen Mittel und Aufmerksamkeit“, so Jacob, „stehen aber zugleich unter enormen Druck, schnell anwendbare Ergebnisse zu liefern“.

So weit sei man aber nicht. „Grundlagenforschung braucht Zeit, außer es finden sich zufällig Materialien mit geeigneten Eigenschaften, dann kann es ganz schnell gehen.“

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24 Kommentare

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  • BS
    Bernd Schneider

    "Strom ist billiger als Benzin". Aber warum? Weil Benzin wucherartig besteuert ist und Strom nicht. Ansonsten ist es ökologisch kompletter Quatsch, Strom zu nutzen - wenn er nicht aus ökologisch vertretbaren Quellen stammt. Schließlich wird konventionell Strom z.B. aus Kohle hergestellt: Kohle verbrennen -> Hitze erzeugt Wasserdampft -> treibt Turbine an -> Strom wird erzeugt -> Strom zum Endverbraucher transportieren -> Speichern -> Verbrauchen

     

    In jedem Pfeil steckt nicht umsonst ein "-"; es entstehen nämlich bei jedem Schritt Verluste wegen des Wirkungsgrades. Die Kette ist bei Benzin viel kürzer, hat also viel weniger Verluste. Blöd, dass es Benzin halt nicht unbegrent gibt. Aber wenn man den Strom nicht "vernünftig" erzeugt, ist das E-Auto keine Lösung. Und woher soll der Strom kommen, wenn tatsächlich alle (in Deutschland zig Millionen) Autos damit betrieben werden?

  • I
    Irmi

    25.06.2013 11:55 UHR

    von Kaspers Bude

    Ein peinliches Trauerspiel, 85% des Regenwaldes sind nicht erforscht.

     

    Kaspers Bude, lasst den Regenwald in Ruhe, er ist für sehr viele Menschen lebenswichtiger Schutz, Wohnraum, vor allem Nahrung und Medizin. Es ist der Wald der Menschen in den jeweiligen Ländern, besonders in Afrika alles bedeutet und alles ist was sie haben.

     

    Es wird schon viel zu viel Regenwald zerstört von div. Holzfirmen um sich die Taschen mit sehr viel Geld zu stopfen.

  • KB
    Kaspers Bude

    Es ist schon merkwürdig das vor über 100 Jahren viele Elektrofahrzeuge in Serie gebaut und gefahren wurden.

    Die Gewichtsverhältnisse Benzinmotor +Getriebegewicht +Treibstoff vs. Akku +E-Motor +Ansteuerung würde eindeutig weiterhelfen. Der Wirkungsgrad eines explosionsbetriebenen Hubkolben Motor ist grotten schlecht und sollte sich mobile Heizung nennen. Wann schreitet die mattierte Leuchte Gabriel ein? Das gleiche gilt für die Herstellung von Kältenergie, maximaler Wirkungsgrad ca. 51% der Rest Wärme.

    Es wird wissenschaftlich getäuscht und gelogen das sich die Balken biegen und seitens EU Politiker als Recht umgesetzt werden. Z.B. "Die Lügen der Autoindustrie".

    http://www.zeit.de/auto/2012-12/vw-golf-7-gewicht/komplettansicht

     

    40.ooo Ford-T Serienmodelle “Tin Lizzy” wurde noch eine Komponente des Tesla-Magneto Antriebs eingebaut. H. Ford war ein mega Rassist.

    Dem Geldadel war Erdöl wichtiger, die US globale Installation der Scheichs/Despoten begann. "Was macht das Öl der Weißen im afrikanischen Böden?"

    Weltkriege können nur mit großer Luft/See-Reichweite durchgeführt werden, d.h. mit Kerosin/Benzin oder Kernspaltung. Scheinbar auch der Grund für englands Kern, der Petrodollar.

    Erkennbar sind Kriege nicht unbedingt Innovationsmotoren wie manch Militärhistoriker behauptet, sie versetzen Gesellschaften über mehrere Generationen hinweg in eine Starre und Abhängigkeiten/Ablasshandel in einer Betrugsökonomie.

     

    Die Autoindustrie gibt jedes Jahr ca. 15 Mrd. Euro für die Forschung und Entwicklung aus.

    Was kam bisher dabei heraus? Fahrerassistenz weil der Autofahrer inzwischen völlig verblödet ist, dem Mensch seine natürlichen Sinne nehmend, die Entmündigung?

    Wie in Andrew Lee Dyke Automotive Encyclopaedia sichtbar, kaum Antriebsfortschritte im herkömmlichen Sinn.

    Ein peinliches Trauerspiel, 85% des Regenwaldes sind bisher nicht erforscht aber Parzellen auf dem Mond bewohnbar machen wollen und auf der Erde einfachste Inhalte nicht umsetzen.

    Der Urknall der menschlichen Dummheit müsste am Ende des Universums hörbar sein.

  • D
    DrZoidberg

    @norman:

     

    irgendeiner kramt immer diese nette sage aus...

    komisch, dass die karre aus ungeklärten gründen grade dann feuer fing, als man vorhatte, die technik zu überprüfen. komisch, dass trotz des grossen erfolgs nie ein nachfolgemodell gebaut wurde. komisch, dass es bis heute keine beschreibung der technik gibt, die es erlauben würde, das auto nachzubauen.

     

    @evi finken:

    und wie viele stunden muss das auto täglich am stromnetz hängen, um die akkus aufzuladen? 6h, richtig? für 100 km reichweite. das mag ok sein, wenn man das auto nur zum einkaufen benutzt. mal von der entsorgung der nickel-cadmium akkus abgesehen.

    das auto gibts ja auch als neuwagen, 50000 euro listenpreis sind weit mehr als ich jemals für ein auto ausgeben würde. das ist mehr als meine 3 letzten autos zusammen gekostet haben.

  • G
    grobi

    Man sieht es ja auch bei den Handy Akkus - wenn du da ein neues brauchst kommst du nicht unter 100€ davon, wenn es sich denn überhaupt tauschen lässt, weil fest verbaut.Ein paar wiederaufladbare Batterien bekommt man hingegen für 5-10 €. Das stellt, gelinde gesagt, ein gewisses Missverhältnis dar.

    Der größte Hemmschuh für mich, mir ein Elektromobil zuzulegen ist, dass ich bis zu 80€ Batteriemiete im Monat bezahlen soll, ohne einen Meter gefahren zu sein. Das wäre bei einem Beziner so, als wenn ich mir das Auto kaufe, den Tank aber nur mieten kann. In allen Diskussionen liest man eigentlich nie von dieser, aus meiner Sicht, skandalösen Praxis. Ich glaube das mehr Kunden durch diesen Umstand vom Kauf eines E-Mobils abgeschreckt werden als die kurzen Reichweiten einer Batterieladung. Am Ende ist es mir aber, nur aus rein ökonomischer Sicht betrachtet, egal, ob ich von der Petrochemie-Industrie oder von den Stromkonzernen und Akkuherstellern ausgenommen werde. Über die Ökobilanz von Stromern sei hier nur so viel gesagt: im Vergleich zu Benzinern sehen die, ganzheitlich betrachtet häufig nicht so gut aus wie manch einer denkt.

  • A
    Augenkrebs

    Tesla Motors

    350"Km"

    500"Km"

    400"Kg"

     

    Hilfe, wir werden amerikanisiert!

  • E
    Elektroautos

    Am besten wäre es, wenn der Autor dieses Artikels, auf den ersten deutschen Elektrowagen wartet, der wird dann sicherlich 60.000,- EUR kosten und in Rumänien gefertigt!

     

    Wer jetzt zuschlagen möchte, sollte sich ein europäisches Elektroauto holen! Diese sind im Schnitt günstiger als ein deutscher Benziner oder Diesel und werden durchweg in Hochlohnländern gefertigt. Man sollte jedoch nicht den Fehler begehen einen Polo, der schlechter als ein Dacia ausgestattet ist, mit einem Renault Zoe zu verwechseln. Der Renault besitzt schließlich eine bessere Ausstattung als ein Vollausgestatteter BMW Mini oder ein Audi A2 und kostet dabei gerade einmal die Hälfte wie die beiden anderen Modelle!

     

    Für Menschen, die Täglich mehrere hundert Kilometer zurück legen müssen und deshalb nicht auf ein Elektromobil zurück greifen können, empfiehlt es sich einmal einen Blick auf den neuen Citroen zu werfen. Dieser besitzt zurzeit die besten Verbrauchswerte weltweit, da er auf die neue Hyprid-Air technik zurück greift.

     

    Allen anderen Autoliebhabern würde ich empfehlen sich bei Dacia, Kia oder Hyundai umzuschauen. Diese Hersteller bieten nicht die neuste Technik, liefern aber solide bis sehr gut ausgestattete Fahrzeuge zu fairen Preisen, d.h. sie bauen deutsche Fahrzeuge ohne überhöhte Margen zu verlangen.

  • T
    Theo

    Elektromobilität braucht andere Nutzungsformen. Nicht mehr den Besitz von Autos, sondern das Teilen. Dann ist es ein Fahrzeug und kein Stehzeug.

     

    Die Zukunft der Elektromobilität liegt in der intelligenten Vernetzung von CO2-freien Mobilitätsformen, nicht in der Kopie des fossilen Automobilitäts.

  • S
    strukturbanause

    also meine beobachtung ergibt: fracking = entspanntes weiter-onanieren in allen "konservativen" finanzabteilungen! darum geht es doch für menschen? das primat in ihrer wirtschaft . . . tja, da muß der neue zar einbußen hinnehmen, diese kapitalisten aber auch immer. tagesbefehl: weiterschaukeln aller weichteile - immer weiter so, dann gehts immer schneller! ne, geschwindigkeit für unsere junk-primaten.

  • N
    Nick

    Fragt doch mal bei Tesla Motors nach, garantieren für den Roadster ne Reichweite von 350Km, in der Praxis solls wohl schon bis 500Km gegeben haben, das mit nem Akkugewicht von rund 400Kg.

  • P
    PRISM

    Richtig, ein PKW wird im Schnitt nur 1 Stunde am Tag benutzt. 23 Stunden am Tag steht er rum von verbraucht PLATZ. Platz, der für andere Nutzungen verloren ist.

     

    Lösung: Wie bei dem Bussen. Mehr Car-Sahring. Denn Sharing is caring.

     

    Man muss also nur ein bißchen nachdenken und dann fällt der Preis für dn Akku gar nicht mehr so sehr ins Gewicht.

     

    So schwer ist es also gar nicht. Man muss es nur wollen.

  • EF
    Evi Finken

    Wer behauptet, es gäbe noch keine alltagstauglichen, bezahlbaren Elektroautos und deren Entwicklung würde noch Jahrzehnte dauern, ist ein Lügner. Entweder ein frecher Lügner oder ein dummer Lügner.

    Wir sind der lebende Beweis dafür.

    Wir fahren seit einem Jahr ein vollwertiges, ausgereiftes Elektroauto aus französischer Produktion des Jahres 1999!!!

    Die Reichweite liegt bei etwa 100 Kilometern, bei winterlicher Kälte etwa 10 Kilometer weniger.

    Uns reicht das für fast alle Gelegenheiten vollkommen aus, wie das sicher auch bei den meisten anderen Leuten der Fall wäre.

    Die Nickel-Cadmium-Akkus haben eine Zyklenzahl von mindestens 1300 und haben heute eine höhere (!) Kapazität als bei der Erstzulassung. Und sie sind zu 100 (!) Prozent wiederaufzubereiten - im Gegensatz zu vielen anderen Geräten, etwa den iDiotenPods.

    Die eingebaute Heizung verbraucht etwa 15 Liter Heizöl - für einen ganzen Winter! - und macht das Auto mollig warm.

    Was zu diesem Thema alles zusammengelogen wird, ist einfach unerträglich!

  • AB
    Arne Babenhauserheide

    Wie auch immer die Frage der Elektroautos ausgeht: Dass die Technologie gefördert wird, finde ich gut. Denn was als Autobatterie taugt, kann auch als Pufferspeicher genutzt werden. Und die werden wir mit mehr und mehr Nutzung von regenerativen Energiequellen und weitergehender Dezentralisierung der Energieversorung brauchen.

  • Z
    ztirf

    Liebe Autorin, die Autoindustrie wird es Ihnen danken,

    nicht die Innovation zählt, sondern "weiter so", liebe deutsche Hersteller ! Profit ist das wichtigste, etwas Neues was dem genannte vordergründig nicht Ziel dient, taugt nichts. Keine Experimente !

  • E
    Emre

    Auf den Teller schaut aber keiner. Die Hälfte wird in den Müll befördert und Fleisch & Co. benötigen utopische Mengen Energie für die Produktion. Immer diese kapitalistische Denkweise. Was es gibt Hungernde? Mh...wenn ich aber weniger produziere verdiene ich weniger. Also setzte ich auf noch mehr Produktion und Gentechnik. Das wird die Lösung sein.

     

    Im Endeffekt sind wir es selber die die Kapitalisten gierig werden lassen. Wenn wir uns nicht widersetzen wird auch nichts verändert.

  • P
    Physiker

    Grundsätzlich gilt der Energieerhaltungssatz und man gewinnt den Glauben, dass viele Zeitgenossen dies vergessen. Nun kommt zu jeder Antriebsmaschine noch der Wirkungsgrad hinzu. Das ist eine Größe, an der gearbeitet werden kann. Den CO2-Ausstoß als Maß für die Umweltfreundlichkeit zu werten, ist absurd. Die Asse II lehrt da etwas anderes.

     

    Offensichtlich gibt es unter den Super-Grünen zwei Fraktionen. Die Träumer und Spinner einerseits, sollte man ihre "Visionen" in die Tat umsetzen, müsste konsequenterweise die Spezies Mensch ausgemerzt werden, weil die ökologische Idylle nur durch den Mensch zerstört wurde. Andererseits die Fraktion einer modernen mobilen Gesellschaft, die die Umwelt nicht mehr schädigt - also Wohlstand und grünes gutes Gewissen.

     

    Das ist in einem System, wo der Mensch eine wesentliche Komponente darstellt, unmöglich. Will man also die Freiheitsgrade nicht einschränken, so muss die Anzahl der Phasen vermindert werden, sollte eine Komponente verschwinden. (Regel von Gibbs übertragen auf gesellschaftliche Prozesse) Das bedeutet aber nichts anderes, als dass die mobile Gesellschaft angepasst werden muss. So bedeuten also geringe Reichweiten eines Elektroautos z.B. eine Verbesserung des Schienennahverkehrs. Der Individualverkehr kann dann erfolgreich reduziert werden.

     

    Ein Ausbau des Netzes ist innerhalb kurzer Zeiten möglich, wenn nicht Prestigeobjekte wie "Stuttgart21" die Gelder verschlingen. Für eine solche Maßnahme sind in der Tat die Regierungen verantwortlich und innerhalb überschaubarer Zeiträume kann der Erfolg gemessen werden. So wünschenswert die Grundlagenforschung im Bereich der Elektrochemie ist, so dringend ist ein realistisches Umdenken bei jedem Bürger geboten.

  • TB
    Thierry Blanc

    Wieder einmal fehlt in diesem Artikel der Kernpunkt bezüglich E-Autos: Gewicht.

    Wie der Artikel korrekt erwähnte, werden Autos im Schnitt eine Stunde lang gebraucht - meistens alleine. Genau hierfür eignet sich das E-Auto. Klein (aber gross genug, die Kinder in die Kita zu bringen), leicht (max 300kg), für Kurzstrecken. Ersparnis: 80% allein beim Gewicht!

    (Leider werden jene Kleinst-E-Autos nicht gefördert.)

  • J
    Jupp

    Wenn die Betriebskosten wegen der Strompreise so günstig sind, dann müßten Straßenbahnenfahrkarten eigentlich spottbillig sein.

  • E
    Existentialix

    @eksom,

     

    diese E-Moppeds, das ist doch nur Mode zurzeit...

    Was meinste wie schnell so ein Ding geklaut wird, hä?!

    Da fährt so ein Transit vorbei, lädt das E-Mopped rein und wech ist der!

    So schnell kannste garnicht erst gucken, Jung...

  • C
    Chris_ES

    Ist es überhaut erwiesen, dass Elektroautos in der CO2-Gesamtbilanz besser da stehen? Ich würde mir eine (EU-)Label am Auto wünschen, das mir sagt wie viel CO2 für die Produktion (Atom/Kohle/Regenerativ) und für den Betrieb über Lebenszeit (15 Jahre a 15.000km) anfallen. Es gab mal eine Studie von VW da wurde für den Golf 4 ein CO2-Belastung von 16 Tonnen nur für die Produktion ausgewiesen. Wichtig ist für mich die Gesamtbillanz.

  • S
    Sturmowik

    @eksom,

     

    NULL Ahnung, aber davon jede Menge...

     

    Abhängigkeiten gibt es immer, schon wegen der kostbaren und seltenen Rohstoffe...

  • H
    Henrik

    "Researchers at the University of Illinois at Urbana-Champaign have developed a new lithium-ion battery technology that is 2,000 times more powerful than comparable batteries. [...]

     

    These huge advances stem from a brand new cathode and anode structure, pioneered by the University of Illinois researchers. In essence, a standard li-ion battery normally has a solid, two-dimensional anode made of graphite and a cathode made of a lithium salt. The new Illinois battery, on the other hand, has a porous, three-dimensional anode and cathode. [...]

     

    The end result is that these porous electrodes have a massive surface area, allowing for more chemical reactions to take place in a given space, ultimately providing a massive boost to discharge speed (power output) and charging."

     

    http://www.extremetech.com/computing/153614-new-lithium-ion-battery-design-thats-2000-times-more-powerful-recharges-1000-times-faster

  • N
    Norman

    Ich denke, es ist seitens der Industrie gewollt diesen Fortschritt zu stoppen.

     

    -Die Ölkonzerne sitzen mit in den Automobilkonzernen. Und die wollen ja weiter ihr Öl verkaufen.

     

    -Elektroautos sind viel verschleißärmer, das komplette Getriebe fällt zum Beispiel weg, so lässt sich weniger mit überteuerten Ersatzteilen verdienen.

     

    Hier mal ein Bericht über einen großen Durchbruch der bald 3-jährigen Geburtstag feiert, gehört hat man davon nur nichts mehr:

    http://www.spiegel.de/auto/aktuell/600-kilometer-ohne-nachladen-e-auto-schafft-reichweiten-rekord-a-725418.html

  • E
    eksom

    Vorurteile zu Zertrümmern ist schwieriger als Atome.

    Das gilt leider auch für die E-Elektromobilität.

    E-Pedelce´s wurden letztes Jahr in Deutschland ca. 300.000 mal verkauft.

    Kombination von Gesundheit und Bequemlichkeit = E-Bikes.

    Um das irre Gefühl für E-Autos zu bekommen würde ich jeden empfehlen einmal einige Stunden so ein E-Fahrzeuge zu fahren. Dann reden wir weiter...

    PS: E-Cars kann man auch mit Strom aus der Photovoltaikanlage und einem Windkraftwerk "tanken". Übrigens dann: NULL Lärm, NULL Abgase, NULL ÖL.

    Gratis dazu: keine Abhängigkeit mehr von den SAUDIS; IRAKIS, ARABIS... :)