piwik no script img

Pro und Contra #GauchogateDürfen Deutsche so feiern?

„So gehen die Gauchos“ – geht gar nicht? Oder gar nicht schlimm? Zwei Positionen zum Weltmeister-Siegestanz der deutschen Mannschaft.

Weltmeister, der nach Kegelclub klingt? Bild: dpa

Harmlos

Am schönsten gefeiert haben die Kolumbianer. Ihre Tortänze hatten Groove und Charme, und man kann sich gut vorstellen, was in Bogotá los gewesen wäre, hätte es für den Titel gereicht. Schon so wurde ausschweifend gefeiert. Nach dem Sieg über Uruguay etwa, als in Bogotá acht Menschen starben.

Bei der Feier in Berlin gab es weder Groove noch Tote. Aber einen Skandal. #GauchoGate, ausgelöst vom Spott-Tanz der Nationalspieler Götze, Klose, Kroos, Schürrle, Mustafi und Weidenfeller. „Soll man den Kindern beibringen, dass es zum wahren Glück dazugehört, nicht nur andere zu besiegen, sondern diese hinterher auch auszulachen?“, fragt Malte Lehming im Tagesspiegel. Die armen kleinen Kinder, das Lieblingsargument des spätgebärenden Bürgertums.

Verständnisvoller zeigt sich Frank Lübberding auf faz.net: Der Spott sei „nachvollziehbar“, hätte aber „nicht vor einem Millionenpublikum ausgebreitet werden müssen“. Der Autor scheint zu wissen, welches Liedgut vor ein paar Jahren bei FAZ-Redaktionsfeiern angestimmt wurde. So klingt sein Rat, als spräche ein Alter Herr zu jungen Burschenschaftlern: Jungs, so was nur unter euch.

Quatsch! Wer sich über die Spieler aufregt, war noch nie im Stadion. Und wer ihnen vorwirft, dem nationalen Ansehen geschadet zu haben, ist selber in nationaler Mission unterwegs. Der Gaucho-Tanz war harmlos. Rassistische, antisemitische oder homophobe Schmähgesänge muss man nicht hinnehmen – die Verhöhnung des Gegners aber gehört zum Sport: „Der größte Scheißverein / ist und bleibt der FC Bayern“, reimen die einen; „Arbeitslos und eine Flasche Bier, / das ist S04, / die Scheiße vom Revier“, die anderen.

Aus diesem Repertoire haben sich die Spieler bedient – erstaunlich genug, dass diese Jungunternehmer so viel Fankultur kennen. Mit ihren Choreografien haben sie etwas Stadionatmosphäre in eine Sponsorenshow gebracht. Sie können nichts dafür, dass die Fankurven hierzulande selten Esprit und Groove bieten. Sie sangen, was sie kannten: den Gaucho-Tanz oder, wie Lahm, Hummels & Co., „Humba-Humba-Humba-Täterä“. Da ist man Weltmeister und klingt immer noch nach Kegelklub.

Immerhin spielte die Zahl Sieben keine Rolle. Verspottet wurden vielmehr die ebenbürtigen Argentinier. Bei deren Sieg wären in Buenos Aires Hitler-Witze fällig gewesen. Denn egal, ob sich diese deutsche Mannschaft für Weltkriegsmetaphern eignet oder nicht – du bist Deutscher, aus der Nummer kommst du in tausend Jahren nicht raus.

Dass viele solchen Spott ebenfalls für geschmacklos gehalten hätten – geschenkt. Ideologiekritik ist zu einem Knigge-Katalog verkommen. Humorbefreit und denkfaul, ranzig und kirchentagsbeseelt. Dass jene, die sich über die Aufregung aufregen, mindestens ebenso humorlos und oft aggressiv daherkommen, macht die Sache nicht besser. Die Lockerheit der Schland-Deppen ist eben die Lockerheit des Bierzelts. Humba-Humba.

Doch es gibt ein paar coole Repliken. Ein Youtube-Video etwa mit Aufnahmen von Wehrmachtssoldaten im Stechschritt am Brandenburger Tor, untermalt vom Gesang von Klose & Co. Auch das ist okay. Respektlos ist, den Gegner keiner Schmähung für würdig zu befinden. So geht der Fußball, der Fußball, der geht so. Deniz Yücel

Hirnlos

Mit ihrem „Gaucho-Tanz“ haben die deutschen Nationalspieler ein altes Vorurteil bestätigt: dass Deutsche sich nicht über einen Erfolg freuen können, ohne sich dabei zwanghaft über andere zu erheben.

Zur Entschuldigung kann man anführen, dass die Spieler ein anstrengendes Turnier und einen zwölfstündigen Flug hinter sich hatten, dass sie fürs Toreschießen und nicht fürs Witzeerzählen bezahlt werden und dass Fußballer eben oft Kindsköpfe sind.

Auch geht es auf vielen Sportplätzen, in den Stadien und Kabinen der Republik sicher deutlich derber zu als am Dienstag auf der Fanmeile. Nur macht es halt schon einen Unterschied, ob man sich in seiner Kabine oder vor 200.000 Menschen und den Augen der Welt, auf der zentralen Weltmeister-Feier vor dem Brandenburger Tor, über andere lustig macht. Um es im DFB-Funktionärsdeutsch zu sagen: Die Nationalspieler sind hier an exponierter Stelle ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht geworden.

In Brasilien hat sich die Mannschaft durchweg fair, respektvoll und bar jenes Triumphalismus gezeigt, für den Deutsche in aller Welt so berüchtigt sind. Der Gaucho-Tanz“ wirkte da wie ein unnötiges, nachträgliches Foul. Allen Eltern, Lehrern und Trainern hat sie damit einen schlechten Dienst erwiesen. Wozu predigen die immerzu, dass man Gegnern mit Respekt begegnen muss, dass man die unterlegene Mannschaft nicht verhöhnt und auslacht, wenn ausgerechnet die Nationalmannschaft bei bester Gelegenheit das genaue Gegenteil macht?

Klar: Wer auch sonst gern von „Negern“ spricht, bei Spielen des deutschen Teams automatisch Blitzkrieg-Assoziationen bekommt und auch sonst keine gute Kinderstube genossen hat, der wird am Verhalten der deutschen Nationalmannschaft nichts Anstößiges finden. Der wird andere, die das enger sehen, als „Spaßbremse“ beschimpfen – wobei man sich fragt, welches Verständnis von „Spaß“ da dahintersteht. Ein sehr deutsches.

Auch beim DFB, dessen Marketingbetreuer offenbar noch alle in Rio weilten, um ihren Rausch auszuschlafen, ist man mit dem Auftritt nicht recht glücklich. Der Verband hat sich dafür jetzt entschuldigt, zu Recht. Doch der eigentliche Skandal ist: Musste man es wirklich ganz allein der übermüdeten und überdrehten Nationalmannschaft überlassen, vor dem Brandenburger Tor für Stimmung zu sorgen? Konnte man zum Beispiel keine besseren Moderatoren finden, um die Show zu schmeißen? Und hätte man statt der Schlagersängerin Helene Fischer nicht ein musikalisch anspruchsvolleres Programm aufbieten können, etwa eine Band wie Seeed? So blieb am Ende ein eher peinliches Bild von deutscher Musik, deutscher Feierkultur und deutschem Humor.

Die Amerikaner wissen, wie man wirklich unvergessliche Siegesfeiern inszeniert, und das nicht nur im Sport: mit Showstars, Konfettiregen und viel Pyrotechnik, aber ohne den Gegner nachträglich zu verhöhnen. Vielleicht kann Jürgen Klinsmann dem DFB da mal ein paar Tipps geben? Daniel Bax

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

258 Kommentare

 / 
  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Eine solche Diffamierung des Gegners ist schlicht unsportlich. Schlechte Sieger sind genauso unerträglich wie schlechte Verlierer. Das ist ein unehrenhaftes und würdeloses Verhalten für einen Sportsmann.

  • Ich glaub, die TAZ hat die Satire einfach nur nicht verstanden. Macht aber nichts. Wir haben euch trotzdem noch lieb.

  • @Olaf

    Mir geht es nur um den Tanz und nicht um Fans die sie wirklich nicht benehmen können. Das ist ein ganz anderes Thema und ich denke mit solchen 'Fans' hat jeder Verein zu kämpfen.

    Ich glaube in Holland wurde drüber gelacht und in Deutschland hat es auch niemanden interessiert.

    Nächstes Beispiel ist der Gesang der argentinischen Fans bei der WM. Was haben sie gesunden zu tausenden?

    "Brasilien, sag mir, wie es sich anfühlt,

    dass Papa in deinem Haus ist.

    Ich schwöre, dass selbst nach all den Jahren

    wir niemals vergessen,

    wie Diego dich umdribbelte

    und Cani(ggia) es euch besorgte

    Ihr weint seit Italien bis heute

    Ihr werdet Messi sehen,

    wie er uns den Pokal zurückbringt

    Maradona ist größer als Pelé."

    Interessiert auch niemanden - in keinem Land, schließlich war dieser Tanz ja schlimmer.

    Mich nervt es einfach nur das auf uns Deutsche geschaut wird und wir schauen schon selber auf uns ganz kritisch wenn es ein anderes Land nicht macht. Warum?

    Zu jedem Mannschaftssport gehört es auch dazu, sich über den Gegner lustig zu machen. Und leider ist es auch so, dass sich in jedem Fankreis nicht alle benehmen können. Ich finde es aber viel schlimmer, dass andere zuschauen während jemand mit Flaschen beworfen wird. Haben diese Leute, die Ihnen das erzählt haben auch eingegriffen oder die nächsten Ordner / Politzisten angesprochen??

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @haihappen:

      Die argentinischen Fans machen etwas was Sie als Schmähung Brasiliens empfinden, also dürfen unsere Sportler das auch gegenüber ihren argentinischen Kollegen und ich soll das nicht so kritisch betrachten, weil andere das anderswo auch nicht tun oder gefühlt eben immer nur bei uns kritisieren? Nö - also ich finde das betrifft mich, wenn man in Deutschland nur mit der "richtigen" Fahne aufs Fan-event im öffentlichen Raum gehen kann. Und ich finde auch, dass Sportler die auf die Bühne gehen um ihre Fans wie auch immer zum Feiern zu animieren sich überlegen müssen wie sie das machen, denn wir wissen ja: "leider ist es auch so, dass sich in jedem Fankreis nicht alle benehmen können". Und wie kommt das Signal -hey wir verhöhnen mal eben unseren unterlegenen Finalgegner bei den Jungs mit dem Wurfbier in der Hand wohl an? Die Frage nach dem Eingreifen ist eine berechtigte, die ich gar nicht mehr gestellt habe, weil wir uns über das lapidare - "es ist aber auch nicht eben klug mit der weißblauen Gauchofahne übers schwarzrotgoldene Fahnenmeer zu segeln" in die Wolle bekommen haben. "Ist nicht eben klug" heißt - "hätte man wissen müssen - ist immer so" und an dem Punkt find ich "Partypatriotismus" einfach nur scheiße. Wie die das in Holland halten ist erstmal deren Sache.

  • Was möchtest du mir jetzt damit sagen?

    Fans benehmen sich daneben wenn sie das singen?

  • Es wundert mich immer, dass jedes Land so feiern darf und bei uns wieder ein riesen Faß aufgemacht wird.

    Dei, die sich darüber aufregen, schauen, wenn es hochkommt, alle 2 Jahre im Fernsehen 5-10 Fußballspiele. Keine Ahnung von Fankultur aber ausführlich darüber Kritik äußern.

    Wenn Bochum sich mit diesem Lied über Schalke lustig macht ist das ok - aber bitte nicht über ein anderes Land singen. Soviel zum Thema alle sind gleich. Die Deutschen dürfen sich nur über sich selber lustig machen, über die Grenze hinaus ist das dann geschmacklos.

    Ich kann mich noch daran erinnern als die Niederländer bei ihrer Siegesfeier sich den Hintern mit einen deutschen Trikot abgewischt haben. Da sagt keiner etwas.

    Hier drücken sich die Journalisten eine Träne nach der anderen raus mit ihrem fußballfreien Sachverstand

    Traurig.....

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @haihappen:

      Vielleicht hilft es beim Verständnis, dass wir als Deutschland nun mal, im Gegensatz zu Schalke04 kein Fußballverein sind. Zur m.E. falschen Einordnung von Sportlern in den Begriff "Fankultur" hab ich ja gestern schon was geschrieben. Ich tat das, weil mir gestern Leute erzählt haben dass sie auf der Fanmeile beim Auftritt der Sieger von Rio gesehen hatten, wie ein Mensch der von einem Laternenmast aus mit der argentinischen Flagge wedelte stante pede mit Flaschen beworfen worden sei. Es hat ja schon ein Geschmäckle wenn ich nicht mit Bochum-Fahne in den Schalkeblock kann. Aber dass ich nicht mit Argentinienfahne auf die Fanmeile kann ohne um mein Leben zu fürchten... Finden Sie nicht das hat nochmal eine andere Qualität? Und lässt das nicht das für sich alberne Tänzchen der Jogijungs in einem etwas anderen Licht erscheinen? Wir fordern ein, dass "auch wir" ganz unverkrampft nationalbeflaggt feiern wollen und de facto kann man dann da mit anderen Fahnen nicht hingehen? Ich bin mir auch nicht sicher Ob diese Geste der Niederländer im Niederland so unkommentiert durchgegangen ist. Lesen Sie die Presse dort oder sagen Sie das bloß weil sie innerniederländische Debatten gar nicht verfolgen?

    • @haihappen:

      Bin selbst alle 14 Tage im Stadion in einer mittelgroßen deutschen Stadt, stehe nicht weit der Fankurve und beobachte hin und wieder genau die unten beschriebene Situation. Was ist denn? Das Stadionbier kann doch nicht eine solch strak halluzinierede Wirkung, oder?

      "Fast überall gibt es 20 bis 80 Leute, die in der organisierten Neonazi-Szene unterwegs sind – Fußballfans waren die schon immer", sagt Dembowski (Sozialwissenschaftler von Fare, Football Against Racism in Europe). Wenn man mit acht oder elf Jahren zum ersten Mal ins Stadion geht, ist man kein ideologisch gefestigter Neonazi." Genau darin liegt für den Experten ein wichtiger Teil des Problems: "Wenn man mit anderen Leuten in den Kurven spricht, sagen die: Aber das sind doch Fans! Die waren schon immer hier!" Die Solidarität in der Kurve ist nun einmal groß, bisweilen auch gegenüber denjenigen, die sich daneben benehmen. Gebhardt formuliert es so: "Fußball ist oft Familienersatz. Und gegen Kritik an der Familie schottet man sich ab." Die Zeit 26.10. 2012

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Deniz Yücel hat wohl recht mit seiner Beschreibung von Fußballfankultur. Wo er irrt ist dass Fußballer Teil der Fankultur sind. Sie sind Gegenstand der Bewunderung für die Fankultur. Darüber hinaus sind sie Sportler. Es ist vielleicht Geschmacksache - da gibt es ja auch deutliche Unterschiede zwischen z.B., weil bei der WM ausführlich zu besichtigen. den diesbezüglichen Standpunkten von M. Scholl und Olli Kahn - aber ich finde sportlicher Wettkampf sollte nicht das Verspotten des Gegners beinhalten.

  • Jungs, ihr seid geradezu ein Schulbeispiel für das Sprichwort:

    "Übermut tut selten gut!"

    Ansonsten ist der Tanz ja nicht auf eurem "Mist" gewachsen. Paßt bloß auf, daß die Portugiesen euch nicht am Ende noch wegen Verletzung der Urheberrechte verklagen.

    Sehr schade, so toll gespielt und dann so ein blöder schwarzer Fleck auf der blütenweißen Weste.

    Aber der eigentliche Schaden entstand, weil ihr einem Land, welches bis zum heutigen Tage deutschen Altnazis einen sicheren Unterschlupf gewährt, eine Plattform geboten habt, um sich in heuchlerischer Weise aufzuspielen und die Generationen danach wieder einmal in "verbale Sippenhaft" zu nehmen.

    Dieses "kollektive Eigentor" wird man euch nicht so schnell verzeihen.

  • Hier, für die Zitatensammlung, zum Themenkomplex "Deutsche in Feierlaune"

    "So wenig darum Hitler als Schicksal dem deutschen Nationalcharakter zuzuschreiben ist, so wenig zufällig war doch, daß er in Deutschland hinaufgelangte. Allein schon ohne den deutschen Ernst, der vom Pathos des Absoluten herrührt […] hätte Hitler nicht gedeihen können."

    Th.W. Adorno, Auf die Frage: Was ist Deutsch

    • @Albertío:

      Da gab es einen verlorenen Krieg und Versailler Vertrag, eine Weltwirtschaftskrise und eine gescheiterte parlamentarische Demokratie und das nach fetten Jahren; das hat Hitler empor kommen lassen. Das deutsche Pathos ist ein Mythos.

      • @lions:

        Du solltest dich nicht von der griechischen Herkunft des Worts Pathos so arg beeindrucken lassen. Παθος bedeutet nicht notwendigerweise etwas Erhabenes, sondern schlicht und einfach Leiden oder Leidenschaft. Adorno weist auf diese, den Deutschen eigenen, extrem seltsame und toxische Mischung aus Leidenschaft und Ernst, aufgrund derer die Bevölkerung dieses Landes dazu prädisponiert ist, sich hin und wieder mal mit großer Heftigkeit und Effektivität zu entgrenzen und zwar sowohl auf der Ebene des Banalen, wie jetzt beim Feiern mit eingebauter Erniedrigung des Anderen und getragen durch und für Angehörige der kulturellen Unterschichten (Fußballer und "Fans"), als auch wie damals bei der teleologisch begründeten Ausrottung des Anderen. Was Adorno vielleicht auch sagen wollte: "Achtung: feiernde Deutsche sind eine sehr ernste Angelegenheit."

  • Der Gesinnungs- Euphoriker:

     

    "Gesinnungs-Euphoriker gestatten allen anderen das, was sie bei Deutschen missbilligen. Sie finden es gut, wenn Franzosen oder Brasilianer die Hymne mitsingen und verab­scheuen es, wenn dies die Deutschen tun. Sie sehen über Gesichtsbemalungen bei Argentiniern hinweg, finden sie aber bei Deutschen gräßlich. Sie schämen sich für die biersaufenden und grölenden deutschen Fans, goutieren dies aber anderswo als lustig und originell. Gesinnungs-Euphoriker finden österreichische und englische Boulevard-Zeitungen gut, die das deutsche Fußballspiel im Weltkriegs- oder Nazi-Duktus aufbereiten. Zuhause schreiben sie Briefe, dass ihnen die “Bild” nicht in den Briefkasten gesteckt wird. Gesinnungs-Euphoriker fühlen sich besser, weil sie auf andere herabschauen. Sie sind elitär bis in die Knochen. Es gibt sie aber glücklicherweise fast nur in Deutschland. In anderen Ländern würden sie ausgelacht."

     

    Gregor Keuschnig

     

    Treffender geht nicht !

  • Die Debatte ist ja nun ein paar Tage alt. Trotzdem finde ich immer noch keine Worte, die ausdrücken, wie besch.... ich die Kritik an den Feierlichkeiten finde. Ich habe einen algerischen und einen niederländischen Arbeitskollegen. Beide können es ebenso wie ich kaum fassen, dass hier darüber überhaupt diskutiert wird. Beide haben übrigens auch dasselbe Bild des "hässlichen Deutschen": Die verkrampften, überkorrekten, nörglerischen, von Selbstzweifel zerfressenen Gutmenschen. Zitat meines algerischen Kollegen: "Denjenigen Deutschen, die sich über so etwas aufregen ist 1. der Fußball fremd, geschweige denn, dass sie ihn mögen und 2. ist bei denen der Stock im Hintern garantiert biologisch abbaubar." Zitat Ende.

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

    • @carsten görtz:

      Zugegeben: Nörgler, Zweifler etc. können einem im Alltag ganz schön auf den Sack gehen. Meines Wissens war das Bild des hässlichen Deutschen jedoch schon immer eher mit den Glanzleistungen bei der Judenvernichtung bzw. den beiden Weltkriegen verbunden, beides unmittelbare Folgen des Überelegenheitswahns gegenüber vermeintlich unterwertigen, ja, metaphorisch gesprochen, "gebückt gehenden" Menschen . Das könntest du auch deinem herbeigeschriebenen "algerischen Kollegen" so by the way erzählen.

      • @Albertío:

        Lasst dafür die deutschen Nachfahren mindestens noch die 1000 versprochenen Jahre A.Hitlers demütig auf den Boden sehen !

        Mensch, die sportliche Überheblichkeit mit Weltkriegs- u.Genozidgelüsten in Verbindung zu bringen, ist entweder paranoid, zwanghaftes Moral-diktatorisch (Ich bin der besserer Mensch) oder einfach nur Geiferei aus langer Weile.

        Deutschland ist keine scharfgemachte Bombe mehr, sage ich mit nicht deutscher Herkunft und das meinen auch meine Landsleute.

        • @lions:

          Hi Anamolie, es ist echt cool und beruhigend, dass du und "deine Landsleute" es locker betrachten. Deine "nicht deutsche Herkunft" reicht jedoch vielleicht gerade mal aus, um das Stockholm-Syndrom erneut zu veranschaulichen. Als Argument taugt sie jedoch herzlich wenig. A propos, (und wenn ich deinen Satz mal ergänzen darf): die deutschen Nachfahren sind faktisch eben das: Nachfahren der Nazis, strafrechtlich gesehen auf Bewährung. Und das am Dienstag war schlicht und einfach Bewährungsbruch.

          • @Albertío: Kommentar entfernt.
          • @Albertío:

            "Nachfahren der Nazis, strafrechtlich gesehen auf Bewährung"

             

            Strafrechtlich, gut dass Sie es erwähnen, gibt es keine Sippenhaft, und das mit gutem Grund.

            Möchten Sie als Kind eines Mörders auf Bewährung schon geboren sein ? Es ist ethisch nicht vertretbar, denn es kann keine Anlage in den Deutschen geben, die sie exclusive als Mörder ausweist.

            Einzig die materielle Entschädigung für begangenes Unrecht der deutschen Nazis ist gerechtfertigt.

            • @lions:

              &Peter L.

              Ja, danke erstmal, dass ihr beim kleinen Experiment mit dem Begriff "strafrechlich" mitgemacht habt. Der war so nicht wörtlich gemeint. Man kann ebenfalls vermuten, dass die Einlage der besoffenen oder zumindest siegestrunkenen Spieler nicht bzw. nicht bewußt auf die Darstellung der Argentinier als gebückt gehendes, dem deutschen Homo erectus unterlegenes Volks abzielte. In beiden Fällen liefert die Geschichte - die von vergangener Woche wie die des ganzen 20. Jh. - lediglich das empirische Material für alle möglichen, evtl. bis ins unendlich gehende sprachliche Verarbeitungen und Verarbeitungsarten. Das Problem für die Deutschen ist nur, dass der Ball, geschichtlich betrachtet (jetzt mal im wörtlichen Sinne), unmissverständlich bei ihnen liegt. Somit erlangt der Begriff Bewährung eine allgemeinere Bedeutung, die irgendwie mit den von Yücel in seinem Artikel prognostizierten 1000 Jahren zusammenhängt, die (symbolisch oder tatsächlich) vergehen müssten, bis ihr aus der Nummer raus seid. Insofern, lieber Herr Lustig oder Lusting, wird mir echt zu viel Ehre zuteil, wenn sie mich, ein Pseudonym bei einem vom Minderheiten-Medium-die TAZ veranstalteten "Forum", für das nie enden wollende Heranziehen von Nazi-Vergleichen verantwortlich machen.

  • Da ja nun auch wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass sich die dt. Nationalspieler mit falschen Tatsachen auf die Bühne gestellt haben, können wir diese Diskussion jetzt vielleicht beenden: http://www.der-postillon.com/2014/07/anthropologische-studie-gauchos-gehen.html

  • Nach diesem fast 6-stündigen unterhaltsamen und abwechslungsreichen Empfangsprogramm" wäre es mit ein wenig mehr Respekt bestimmt besser gewesen, die kritischen Punkte während dieser ungewöhnlichen Jubelfeier einmal einfach wegzulassen, obwohl auch ich allerdings zur Genüge erkannt habe!

     

    Es kann doch nicht sein, welche verschiedenen Meinungen plötzlich entstanden sind, nur weil einigen Leuten das mutige Vortragen eines lustig gemeinten Liedes bei der Uraufführung durch eine kleine gerade entstandene weltmeisterliche Amateursängergruppe aus Deutschland vor einem erwartungsfrohen Millionenpublikum nicht gefiel…….

     

    Nachdenklicher muss man aber sein, dass sich unser DFB- Präsident bereits bei seinem argentinischen Kollegen Grandorra entschuldigt haben soll. Ausgerechnet bei dem Mann, der seit fast 35 Jahren dort sein Präsidentenamt inne hat, doch schon seit drei Jahren(!) wegen Korupption, Steuerhinterziehung und Geldwäsche staatsanwaltlich untersucht wird. Der über 80-Jährige soll fast 100 Millionen Schwarzgelder vorwiegend auf schweizer Konten "geparkt" haben.......

  • Hätte die Mannschaft vor gehabt irgendeinen Gegner ins Lächerliche zu ziehen, wäre es doch wohl sicher Brasilien gewesen. Aber statt das die deutschen überheblich wurden, haben die Spieler den Brasilianern Mut zugesprochen und in einigen Fällen auch getröstet. Keine Spur von Arroganz. Also Klappe halten ihr Spinner!

  • 3G
    3964 (Profil gelöscht)

    "Allen Eltern, Lehrern und Trainern hat sie damit einen schlechten Dienst erwiesen. Wozu predigen die immerzu, dass man Gegnern mit Respekt begegnen muss, dass man die unterlegene Mannschaft nicht verhöhnt und auslacht"

     

    Im Fußball wird mit allen Mitteln gekämpft. Mit Schwalben, absichtlichen Handspielen ("Die Hand Gottes") und selbstverständlich mit absichtlichen ("taktischen") Fouls. Ansonsten wird die eigene Mannschaft angefeuert und der Gegner ausgepfiffen. Dass Respekt vor dem Gegner im Fußball ein besonders wichtiges Thema sei, ist allein Ihrer Phantasie entsprungen. Es ist nicht die Schuld des Fußballs, dass er Ihren realitätsfernen Projektionen nicht gerecht wird.

     

    Zum Thema Unfairness gäbe es nach der WM schon noch einiges zu sagen, u.a. über die Toleranz der Schiris gegenüber brutalen Fouls. Darüber, dass jemand, der einem anderen Spieler absichtlich in den Rücken springt und ihm einen Wirbel bricht, nicht mal verwarnt wird, während ein "Beißer" monatelang gesperrt wird, obwohl er weder den Gegner ernsthaft verletzt noch den Spielablauf beeinflusst hat.

     

    Aber gut, die TAZ hat eben ihre eigenen Pioritäten und regt sich lieber über so eine Kinderkacke auf.

  • Ich fasse es nicht.

    Da hat man doch tatsächlich wieder etwas gefunden, über das man die ach so beliebte wie bewährte Nazikeule schwingen kann.

     

    Wenn zum Beispiel die B-Jugend des Tus Gugelheim die Mannschaft des VfB Ochsendorf im Finale der Kreismeisterschaft besiegt, dann dürfen die Jungs dann demnächst also nicht mehr wie seit Urzeiten üblich sich über diesen Sieg freuen, weil man das als Demütigung des Gegners, typisch deutsch und nazihaft verurteilen muss ?

     

    Erinnert sich vielleicht noch jemand an das Halbfinale der EM 1988 (Deutschland - Holland, 1:2) , als Ronald Koemann mit einem getauschten deutschen Trikot in Richtung Tribüne rannte und sich damit den Hintern abwischte ?

    Wie würde man denn so etwas einstufen ?

    • @Kuddel:

      Vielleicht war Zewa ja ein Sponsor der niederländischen Elftal und das gehörte nun mal zur unbedingten Marketing-Strategie.

  • Dass der "Tanz" nicht die glücklichste Idee war, wird keiner bestreiten, aber deswegen eine derart politisierte und ideologisierte Diskussion herbeizuzwingen ist lächerlich. Im Artikel selbst wird sogleich auch etwas unbekümmert gelogen, wenn die Blitzkriegs-Metapher denjenigen angedichtet wird, die sich im Inland nicht an der Moralisierungsorgie beteiligen. Von Blitzkrieg sprach aber die ausländische Presse. Aber wenn es gegen etwas zu hetzen gilt, was mit "deutsch" attribuiert ist - in diesem Fall die Nationalmannschaft - dann springt eine gewisse Klientel sogleich freudig herbei und beteiligt sich in kollektivem Einverständnis am Konstruieren, zurechtbiegen suggerrieren - Hauptsache, es kommt am Ende das eigene Weltbild heraus. Kritische Analyse und die Fähigkeit zur Differenz stören da nur.

  • Natürlich dürfen sie es nicht; das ist der Anfang des Faschismus! Schon morgen könnte die deutsche Nationalmannschaft ihren aktuellen Zuspruch nutzen um sich an die Macht zu putschen und bereits übermorgen ihre fantischen Anhänger in Polen einmarschieren lassen! Ich sehe schon Klose, Podolski, Khedira, Boateng und Özil über den Schlachtplänen brüten.

  • Dürfen die das? was sagt der/die TAZ justiziarIn dazu? sind menschenrechte verletzt werden. Ein fall für die ethikkommission? ein fall für die UNO?

  • alles blaumiesen

  • Vae victis

    wirklich schrecklich was da passiert ist. das stellt ja alle anderen ereignisse der letzten tage in den schatten. Die TAZ weiß, was die leserschaft bewegt

    für links für rechts, das richtige fiktive thema

    panem et circenses

  • Och. So. Dann ich jetzt auch noch mit meiner Meinung zum Gaucho Song: Also: Dieses kleine theatermusikal - szenische Intermezzo haben sich die Fußballer ausgedacht. Die, die zwei Tage zuvor ein Tunier gewonnen haben und wir können davon ausgehen, dass sie dementsprechend drauf / glücklich / drüber waren. Gut so. Jungs ( und ich meine wirklich JUNGS, kaum älter als Peter Pan) die Hochleistungssportler sind. Und eben keine Kabarettisten, keine edlen Schreiberlinge, keine Gesellschaftskritiker mit guter Kinderstube, keine Vorbilder in Sachen Feingefühl, Und genau das ist der Punkt. Alle, die jetzt jammern, wollen den perfekten Helden. Den, der nicht nur wie ein Fußballgott spielt, sondern sich auch wie ein Menschfreund verhält und wie ein Hypergesellschaftsästhet agiert. ALLEIN: Fußballer sind so nicht. Sie haben halt den Job Fußball zu spielen. Wir schicken ja auch nicht Constantin Wecker, Erich Fromm oder Hannah Arendt auf den Platz und verlangen, dass die Fußballspielen können. Und genausowenig können Fußballer halt in eine derartigen Situation auch noch politisch korrekt, sympathisch, offen, lächelnd, helden und jungenhaft dem Volk von Schland den Pokal präsentieren. Ich persönlich finde diese kleinen Sketche die die Fußballprofis zum besten gegeben haben deswegen gut, weil es ganz offensichtlich einer der wenigen Momente war, die eben nicht von Sponsorpartnern und Pressemenschen vorgekaut waren. Durch etliche Instanzen weichgespült wurden. Nö. Sie waren genau das, was ein Roman Weidenfeller halt so mache, wenn er grade die WM gewonnen hat. Und damit müssen wir uns bitte zufrieden geben, auch wenn wir Feingeister, Ästheten und Feinfühligen es gern anders gehabt hätten.

    • @julja kunst:

      Sehr guter Beitrag, vor allem der der letzte Part erfrischend realitätsnah.

    • @julja kunst:

      Eben weil diese Typen gesellschafltich unmündig sind, müssen die Erziehungsberechtigten (DFB, Sponsoren etc) dafür Sorge tragen, dass sie nicht die deutschnationale Sau rauslassen, egal wie besoffen, müde oder einfach nur dumm sie sind. Die Frage ist nur, ob sie die Vormundschaft wirklich ausüben wollen bzw. ob das großkotzige Siegergehabe und das Ausleben des Überlegenheitswahns für sie (wie für viele TAZ-Leser offensichtlich auch) mittlerweile nicht auch wieder zur deutschen Normalität gehört.

      • @Albertío:

        Ja ! UND Sie sollen gefälligst im streng neutralen Büßer-Trikot OHNE Schwarz-rot-gold, OHNE BundesADLER und dem ganzen 4-Sterne Gedöns spielen !

         

        Habe mich gerade in den thread eingelesen ( sowas gibts auch nur hier in D ) und bin

        "beeindruckt" ... über Ihren inquisitorisch-schulmeisterlichen

        Eifer und leider auch über Ihre deutlich erkennbare Agression ?!

         

        Alles doch SEHR DEUTSCH, wenn ich Ihre Diktion richtig interpretiere.

         

        HALLO ? >>> DAS WAR SPORT !

         

        Da gibt es eben Gewinner und Verlierer.

         

        Wenn die von Ihnen favorisierte Mannschaft diesmal nicht gewonnen - alle selbstgebastelten, laaaangweiligen Tugendwächter aufgepasst:

        Ich sage NICHT: GESIEGT - hat , dann akzeptieren Sie das doch einfach auf SPORTLICHE WEISE und ergehen sich nicht in diesen öden, peinlichen und ausgelatschten Klischees.

         

        P.S. Ich fühle mich übrigens auch meistens KACKE, wenn mein Lieblingsverein eine auf den Sack bekommen hat, was öfter vorkommt...somit fühle ich mit Ihnen

        ALLES WIRD GUT !

        • @Wolfster:

          Na also, Herr Wolf, Ihre aufmerksame Threadlektüre hat sich im Sinne des Gemeinwohls doch gelohnt. Mit Ihren eingangs vorgetragenen konstruktiven Vorschlägen haben Sie zudem bewiesen, dass digitale Kommunikation nicht nur der sofortigen Affektabfuhr dient. Ich danke auch für den gespendeten Trost und schlage meinerseits vor, diesen in Form eines Obulus für andere Leute bzw. für deren Angehörige auszuweiten, die hier in D bei früheren Spielen des Lebens von der nationalen Feierlaune erwischt wurden.

          • @Albertío:

            Geht doch !

            Ich freue mich, dass meine Nachricht bei Ihnen "angekommen" ist und Sie diese einigermassen stilvoll parieren konnten.

            Ihr sportlicher Ehrgeiz und Ihr standing ist für mich dahingehend schon erstaunlich, das Sie hier noch immer

            noch tapfer - sorry, es wird vulgär: gegen-den-Wind-pinkeln.

            Das ist sicher unkomfortabel und gerne würde ich Ihnen aus dieser Nummer raushelfen.

            Da Sie aber m.E. zu unfair und dogmatisch argumentieren, mache ich das nicht, ausserdem

            weiss ich noch immer nicht, was

            jetzt IHRE Lieblingsmannschaft (Landesverband) ist.

            Menno ! Die haben doch sicher auch schon mal ne Feier-Sause gemacht, oder sind die nach dem duschen immer gleich heimgegangen ?

            So engagiert wie Sie hier sind, wüsste ich ja zu gerne, welche Haß-Liebe Sie mit diesem Land verbindet ?

            • @Wolfster:

              Erstaunlich. Da war irgend so ein Vorsokratiker der meinte, das Staunen sei der Anfang der Philosophie o.s.ä. Bei diesem sogenannten Forum nimmt das Staunen jedenfalls kein Ende. Ich staune z.B darüber, dass jemand der sich am billigen Tanz von sechs grölenden kryptofaschistischen Besoffenen (oder umgekehrt) aufgeilen kann, dann ohne mit der Wimper zu zucken das Adjektiv "stilvoll" in den Mund nimmt.

              Apropos Stil und Bezug nehmend auf die Fragen und Andeutungen zu meiner Person (also nicht mein Pseudonym), die gut die Hälfte ihres "Beitrags" ausmachen, kann ich Ihnen nur mitteilen, dass ich als hauptberuflicher Antifaschist zwar jede sexuelle Orientierung selbstverständlich respektiere und verteidige, privat jedoch auf Frauen stehe.

              • @Albertío:

                Ich jedenfalls habe keine tanzenden, kryptofaschistischen Besoffenen

                gesehen und auch keine/n, der sich daran aufgegeilt hätte, teile Ihre Wahrnehmung und die daraus abgeleiteten Schlüsse somit nicht.

                • @Wolfster:

                  Das nehme ich Ihnen gerne ab. Um das hier zum Abschluss zu bringen, können wir uns vielleicht darüber einigen, dass zu jeder gesunden Selbstwahrnehmung die Einbeziehung von Fremdwahrnehmung gehört. Und es ist nun mal ein Fakt, dass das kollektive Auftreten der Deutschen - in welcher Uniform und in welcher emotionalen Grunddisposition auch immer - leider immer noch von sehr vielen anderen Menschen mit Befremden wahrgenommen wird. Dieser neue Party-Patriotismus wird also zwangsläufig zur Hybris , weil durch ihn Menschen krampfhaft versuchen, sich selbst und der Welt als cool, nett und witzig zu präsentieren, wobei sie grundsätzlich anders gepolt sind. Glauben Sie mir, diese Geisteshaltung kann man sich nicht aus dem Ärmel schütteln; Nettsein geht wesentlich schwerer als einen Leopard 2 A7 zu bauen oder Fußballweltmeister zu werden. Man wird halt nicht auf einmal ein lustiger Typ, d.h. auch einer der als solcher gemocht und anerkannt wird, nur weil man mit schwarz-rot-gold bemaltem Gesicht rum grölt und sich systematisch "choreographisch" gegen andere freut.

                  • @Albertío:

                    Besten Dank, in der Tat haben wir nun beim Begriff "Wahrnehmung" Einigkeit erzielt.

                    Auch bei Fremdwahrnehmung gehe ich (bedingt) mit, wenngleich diese letztlich doch (Eigen-) wahrnehmung eines Individuums ist.

                    Und die Basis, der Ursprung dieser Wahrnehmung, sind wie sich sicher wissen, Glaubenssätze und -Bilder, die jeder Mensch in seiner Denkmurmel abgelegt hat.

                    Wenn ich jetzt "Italien" sage, denkt

                    jemand (vielleicht) an den Pabst, ich

                    denke da eher an den Strand des ligurischen Meeres...andere Mitleser haben weitere, ganz andere Bilder vor sich.

                    Wenn ich anstatt "Italien" nun "Fanmeile" sage, kriegen Sie ggfs. einen Adrenalinschub, andere bleiben entspannt, andere kriegen die Krise, weil sie unter Demophobie leiden, andere lassen den Döner-Song nochmals Revue passieren.

                    ( ok, der Text ist schmal, aber sooo übel nun gar nicht ... )

                     

                    Es gibt somit nicht die EINE (Fremd-) Wahrnehmung und nicht den einen starren, unverrückbaren Glaubensatz, das ist sehr, sehr vielfältig und spannend.

                     

                    Übrigens, nett sein, geht zumindest fuer mich, viel, viel leichter als einen Panzer zu bauen und so geht es sicher den meisten Menschen.

                     

                    Klinke mich nun aus, alles Gute !

      • @Albertío:

        Ja, stimmt, der Deutsche allgemein sollte in ihrem Sinne auf Linie gebracht werden, damit so etwas nie wieder passiert! Vielleicht könnten Sie sich ja höchstpersönlich dafür einsetzen, dass die dementsprechenden Erziehungsheime flächendeckend eingeführt werden. Man könnte das Ganze auch mit Spiel und Spass verbinden, also beispielsweise nationale Campingprogramme etbalieren, bei denen Kinder bereits frühzeitig von gesellschaftlich mündigen Bürgern wie Ihnen politisch korrekt erzogen werden.

      • @Albertío:

        Ja so ein Schmarrn! Das sind doch alles Unterstellungen. Die Jungs waren einfach nur happy und das zu Recht.Besoffen, müde, dumm, großkotzig, Überlegenheitswahn? Nehmen sie doch einfach ihren Stock aus dem Arsch, oder schalten sie den Fernseher aus. Vielleicht sind SIE ja dumm, spießig, nörglerisch, chronisch unzufrieden .....

        • @Michi Mayer:

          So, so, häppie ware die also, "die Jungs". Zugegeben, ich war schon lange nicht mehr in Deutschland und wurde gerade durch diese Unappetitlichkeit auf es aufmerksam. Den Neologismus "häppie" hatte ich wirklich nicht registriert. Früher hat man den Zustand und das Verhalten dieser Menschen allerdings nicht so bündig definiert, etwa durch Sätze wie "nationaler Siegesrausch mit obligatorischer Demütigung des Gegners". Aber schon aus denkökonomischen Gründen finde ich "häppie" wohl ganz praktisch und zwar auch für die Deutschen, die sich "mitfreuen" wollen. Nun weiß man also was zu denken und vor allem zu tun ist, wenn mann Deutschen begegnet, die einfach nur häppie sind.

  • Das Niveau von Spielern und Fans ist ein und dasselbe. Eine Justage ist weder erforderlich noch erwünscht. Interessant ist nur, dass die deutschen Spieler die ersten in der WM-Geschichte sind, die nach dem Sieg den nationalen Großkotz rausgekehrt haben. So was hat es bei allen anderen Gewinnern nicht gegeben. Dein Vorschlag ist OK, müssten jedoch zunächst diese Spieler ran und zwar zu einer Fortbildung zum Thema Deustchland und Nationalsozialismus.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Hahaha, die Jungs sind ja ein echtes Spießer-Team: Lieben Mutti Merkel und fahren auf Helene Fischer ab. Mannmannmann. Geschmackloser geht´s nicht mehr. Jetzt könnte ich mir nicht mal mehr vorstAber Seeed? Lach. Das ist ja auch nur hochglanzpolierter Dudelpop.

     

    METAL RULES THE LAND!

    http://www.youtube.com/watch?v=79_xwxrjoCw

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Lieber Musikfreund, da ist Ihnen etwas durcheinandergeraten: Nicht Metal, sondern Merkel rules the land - andersrum fänd' ich's aber auch besser. (Sorry, aber den Kalauer konnte ich mir jetzt nicht verkneifen...)

    • @90191 (Profil gelöscht):

      Das ist deutlich besser. Deutlich!!!!

       

      Aber für die meisten leider eher abschreckend.

       

      https://www.youtube.com/watch?v=TTkZt8r2lko

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @DasNiveau:

        LOL

        Emo-Poppermetal in Reinkultur. So langweilig wie die Spießerfrisuren der Jungs, die ihn spielen.

         

        Wie sagte immer noch gleich der viel zu früh verstorbene, einzigartige und unersetzbare Thrash-Gott Paul Baloff? "Kill all posers!". Solchen Lackaffen wie HSB hätte der glatt die Köpfe abgebissen und mit nem Schluck Dragstersprit runtergespült.

  • Hirnlos und harmlos war dieser Torentanz. Aber eben auch nicht schlimmer, als das, was leider Alltag im Fußball - nicht nur auf "höchster Ebene" - ist. Die Akteure aus dem DFB-Team kennen ihre "Fans" daher und wollten wohl eine ihrem Niveau entsprechende Show liefern. Fairer also sportlicher Umgang nicht nur der Sportler sondern auch der Fans miteinander scheint in diesem eigentlich ganz schönem Sport Mangelware zu werden. Schade! Die Torentänzer haben leider ein zusätzliches schlechtes Beispiel geliefert und damit eine Chance vergeben. Mein Vorschlag zur Versöhnung: Spendet 10 Prozent Eurer Prämie für Fanprojekte gegen Gewalt und Rassismus in den Stadien!

    • @Uwe Lorenzen:

      Wie schon gesagt: Eine Staatsaffäre muss aus dem Tänzchen nun wirklich nicht gemacht werden, es ist ein ziemlich klassischer Fall von "das Gegenteil von gut ist gut gemeint" (bzgl. der angesprochenen Zielgruppe) - für Beispiele zum Thema "Fairer und sportlicher Umgang" wende man sich Nischensportarten wie beispielsweise dem Snooker zu, wo es für den frischgekürten Weltmeister zum guten Ton gehört, sich lobend über das Spiel des Gegners zu äußern - allerdings gibt es da auch keine Fanmeilen-Massenempfänge inclusive "Wir sind alle Weltmeister"-Suggestion...

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Uwe Lorenzen:

      Wie wäre es denn, wenn die Idole dem Mob ein Vorbild wären, anstatt sich auf dessen Niveau herabzubegeben? Früher gab´s mal sowas. Der Jogi Löw bewahrt stets eine würdige Haltung, deswegen ist er auch der Chef.

  • Ach, Herr Bax, Sie sind so was von klischeedeutsch: Solange an den Haaren zerren, bis sich irgendwo noch ein Skandal herbeiziehen läßt. Ginge ja auch nicht an, dass es nur eine erfolgreiche WM und Anerkennung von allen Seiten gibt ;-)

    Ach so: "Und hätte man statt der Schlagersängerin Helene Fischer nicht ein musikalisch anspruchsvolleres Programm aufbieten können, etwa eine Band wie Seeed?"

    Toleranz beinhaltet, dass man anderer Leute (in diesem Fall einige Nationalspieler) Vorlieben (in diesem Fall Musik) erduldet, auch wenn es nicht die eigene Favoritin ist, die auftritt. Es bestand übrigens sogar während der gesamten Veranstaltung die Möglichkeit, den Fernseher aus- oder gar nicht erst anzuschalten.

  • Kommentar entfernt.
  • Und zum Thema Malte Lehming vom Tagesspiegel:

    In seinem vor Betroffenheit triefendem Artikel, stellt er in den Raum was gewesen wäre, wenn die USA gegen México gewonnen hätten, um sich anschließend " über gebückte Gauchos lustig zu machen.

    Ja gehts noch? Mexikanische Gauchos?!?

    Was kommt als nächstes? Sorge um den Ruf der österreichischen U-Boot flotte???

    Geht heutzutage so Journalismus?

  • Ja, dürfen sie. Die inzwischen endlich wieder unbefangeneren Jungen ziehen (hoffentlich auch in Zukunft) nur noch zu Weltmeisterschaften in ferne Länder ein. Im internationalen Fußball kennt doch sowieso jeder jeden, die haben alle schon mal zusammen geduscht. Ein ewig schlechtes Gewissen (wenn auch begründet) kennzeichnet noch lange keine Vergangenheitsbewältigung. Die Deutschen haben in der Welt auch viele Sympathiepunkte. Nur sie selber wissen es noch nicht so recht. Hey, wir sind AUCH nett! :o)) Und so ganz nebenbei, je intellektueller der Journalist desto leichter fällt er auf alles mögliche und unmögliche Unwichtige herein.

    • @AminaMia:

      Genau, jetzt wird zusammen geduscht, zumindest unter Fußballprofis. Da sehe ich auch einen moralischen Fortschritt gegenüber der früheren Angewohnheit, Menschen in irgendwelche komische Duschräume zu stecken, die dann gar keine Duschen hatten.

      Und dass die Deutschen auch nett und witzig sind, hat man spätestens am Dienstag beim Daimler-Eventle gesehen.

      • @Albertío:

        Unpassend und geschmacklos, Herr Albertio!

  • Her Bax

    Wo war ihr Kommentar als ein Südamerikanische Präsedent die Herren der FIFA öffentlich als Hurensöhne bezeichnete,und als die Argentinischen Fans samt den Spielern Laut singend bezw.schreiend die Brasilianischen Menschen auf übelste öffentlich beschimpften?Lieber über eine für mich absolute Kleinigkeit schreiben und so manchen Menschen an die seriösität ihres Jornalismus zweifeln lassen...armes Deutschland

  • Eine Satire von Maik Söhler vor paar Wochen hat ja unglaublich viele "kritische" Neu-Foristen mit Sauerland-Charme und "Fankultur" hier rein gespült. ;-)

    • @lichtgestalt:

      ich denke das ist strategie. so erhält man zumindest aufmerksamkeit...

  • Eigentlich war das eine gute Propagandaaktion. Jetzt wird über diese Weltmeisterschaft noch etwas gesprochen und der Deutsche kann so tun, als würde diese Aktion oder überhaupt diese Weltmeisterschaft der Torhüter und Sperrriegeln noch irgendwen in der Welt noch sonst interessieren. In Argentinien und Brasilien denkt man evtl. noch einen Moment daran, aber auch im Land des WM-Dritten, NL, ist längst wieder Vereinsfußball und Tour de France das Thema.

    Man vermeidet zumindest dadurch die Debatte darüber, dass es eine der langweiligsten WMs aller Zeiten war, auch die ökonomischen Vorstellungen der Bierbrauer nicht unbedingt den Hoffnungen entsprachen und man diese WM ganz schnell vergessen sollte.

    Aber man kann ja mal wieder so tun in der BRD, als sei man wer, wenn man nur Torhüter und etwas angriffslustige 6en aufstellen kann. Dabei hat doch Italien wieder gewonnen, daher kam das Catenaccio afair.

  • Deniz Yücel hat ein Prinzip des Fußball-Fanatismus erkannt: Dem Niveau sind nach unten keine Grenzen gesetzt. Er muss es ja wissen!

  • dass Deutsche sich nicht über einen Erfolg freuen können, ohne sich dabei zwanghaft über andere zu erheben..

    Die Amerikaner wissen..

    ----------------

     

    DIE Deutschen, DIE Amerikaner..

  • Sowohl als auch - harmlos und hirnlos!

  • Herr Bax, die einzige Peinlichkeit ist Ihr Hirnlos-Artikel. Zum Glück setzen Sie nicht den Maßstab für Anspruch, Niveau und Humor.

    Apropos Niveau: den Menschen, die am Verhalten der Mannschaft nichts Antößiges finden eine schlechte Kinderstube zu unterstellen, ist sehr häßlich ausgedrückt.

    Hören Sie am besten Seeed unter Konfettiregen. Sie werden sicher keinen Spaßbremsen begegnen die Ihnen dieses Glücksgefühl missgönnen.

  • Ich denke das grundlegende Problem hier ist doch, dass Herrn Bax Beitrag total am Ziel vorbeigegangen ist.

    Da muss sich doch jetzt niemand mehr drüber aufregen. Zumal, die haben so gefeiert, die Sache ist gelaufen. Und die werden wieder so feiern. Rein rechnerisch beim nächsten Titelgewinn in 20 Jahren (+/- 4). Nur tritt dann vielleicht nicht mehr Helene Fischer auf...

  • Es ist die Frage erlaubt, ob Unfairness im Sport nötig ist.

    Auch ob Siegermannschaften den Gegner verhöhnen müssen.

    Die Frage sollte aber allen Mannschaften gelten. Zu hinterfragen, ob nur speziell deutsche so etwas dürfen, ist rassistisch!

  • Es ist wohl müßig, wegen einer verunglückten Tanzeinlage ein derartiges Fass aufzumachen. Zugegeben, als mir der Vorgang telefonisch geschildert wurde, war ich auch nicht gerade begeistert. Aber in solchen Aktionen manifestiert sich eben die sog. Siegermentalität, ohne die es Profisportler unabhängig von ihrer Nationalität ja vermeintlich zu nichts bringen. Im Gegensatz zum "Gewinner", dem auch die Möglichkeit, ein Spiel (!!!) zu verlieren, stets bewusst bleibt, spielt der "Sieger" nicht, sondern er kämpft, wobei der negative Ausgang als Normabweichung empfunden wird - demzufolge wird dann auch versucht, die Unterlegenen zu marginalisieren. Das ist ebenso inhaltsleer wie all das hohle "Unsere Helden"-Gedröhne und wird durch das "Hochsterilisieren" (Bruno Labbadia) zu einer Staatsaffäre nur mit imaginierter Bedeutung aufgeladen...

    • @Rein subjektiv betrachtet:

      Ach man muss auch einfach mal die Kirche im Dorf lassen.

       

      Ansonsten kann man sich gleich als Tod erklären und begraben lassen. Wenn keinerlei Spaßigkeiten zugelassen sind.

       

      Kein Argentinier regt sich über so eine "Spaßeinlage" auf.. im Gegenteil, sie sagen hätte Argentinien gewonnen wäre Deutschland "schlechter weggekommen".

       

      Ob es "unreif" ist? Mein Gott auch wenn schon, wozu leben wir hier auf diesem Planeten? Aufgrund stocksteifer political correctness?

       

      Wir reden hier um ein Spiel, welches Spaß machen soll und nicht um Politik!

      Ein sportliches Spiel sollte frei jeglicher politischen Positionen sein!

       

      Der Gaucho Tanz ist keine politische Position, sondern ein "Spaß"

      • @Anonymous:

        Von politischer Bedeutung war bei mir ja auch gar nicht die Rede, oder? Es geht schlicht um ein Zuviel an - individueller oder kollektiver - Verbissenheit und ein Zuwenig an Nonchalance, was sich ggf. auch durch eine Einstellung à la "Ist doch nicht so schlimm, wenn man mal gewinnt, kann doch jedem mal passieren" korrigieren ließe...

        • @Rein subjektiv betrachtet:

          anfangs fand ich diese Gaucho-Einlage auch nicht sonderlich sinnvoll und gelungen aber inzwischen sehe ich es viel entspannter ja sogar sympathischer. Oft wurde zurecht dieses durchgestylte Fifa-Event kritisiert (z.B Zensur der Livebilder durch Fifa-Regie bei den Spielen, nur schöne und genehme Bilder sollten gezeigt werden). Kritik auch an der Vemarktung der Siegesfeier. Dann machen die Spieler etwas spontanes und authentisches und schon ist der Ärger groß. Bei dieser journalistischen Aufregungss-Bugwelle kommt es mir so vor, als wurde endlich ein Thema zum Aufblasen gefunden, denn schon vor und seit WM-Beginn waren die Messer gewetzt. Nach dem Nigeria- und stärker nach dem Algerien-Spiel konnte sich die Kritik endlich Bahn brechen und musste dann nach dem Brasilien-Spiel wohl oder übel wieder verstummen. Nu aber druff!!

          Bin auch kein Fanmeilen, Ballermann und Helene-Fischer-Fan aber ich gönne es den Spielern nach dieser langen WM und dem enormen Druck.

          Und Argentinien hat schon im September wieder Gelegenheit zur Revanche und den Gaucho-Tanz umzudrehen. ;-)

        • @Rein subjektiv betrachtet:

          Spitzensport und diese von Ihnen geforderte Nonchalance vertragen sich nicht.

           

          Das hat den einfachen Grund, dass man vor Nonchalance nicht so brennen kann wie vor Ehrgeiz, und Menschen nicht charakterlich gleichschaltbar sind. Mit Nonchalance wird manch Einer - beileibe nicht Jeder - vielleicht glücklicher im Leben, aber Fußballweltmeister werden Leute mit Ehrgeiz, die sich für einen solchen Sieg richtig schinden können und erst dann glücklich sind.

          • @Normalo:

            Eben, und dann ist es halt auch nicht verwunderlich, wenn Glück oder Freude wieder in atavistische Manierismen umschlägt, worin sich wiederum Oscar Wilde bewahrheitet: "Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht der Versager". Bevor das jetzt in falsche Hälse gerät: Damit möchte ich nicht diesen Titelgewinn diskreditieren, der sportlich betrachtet unstrittig respektabel ist, dessen allgemeine Relevanz aber gerne überinterpretiert wird...

            • @Rein subjektiv betrachtet:

              Das ist eine etwas undemokratische Einstellung. Nur weil Oskar Wilde ein weiser Mann war, macht das die Träume und Ambitionen der großen Masse von Menschen, die nicht nur weniger weise sind, sondern gar seine Definition von Versagertum erfüllen, nicht irrelevant.

              • @Normalo:

                Ach du große Güte, seit wann geht es denn beim Thema Fußball demokratisch zu?! Und - beachten Sie bitte meinen Nickname - ich bin über die "Träume und Ambitionen der großen Masse" leider nicht umfassend informiert, gehe aber davon aus, dass sich durch Gewinnen oder Nichtgewinnen eines Fußballturniers an der Lebenssituation der Mehrzahl meiner Mitbürger faktisch nicht allzuviel ändern dürfte...

                • @Rein subjektiv betrachtet:

                  Sie haben Ihren Nick hier zwar exklusiv, sind aber sicher beileibe nicht der einzige Mitbürger, der die Welt auf die beschrieben weise sieht. Und "rein subjektiv betrachtet" kann so ein Titel auch für den unbeteiligten Fan schon eine Veränderung der Lebenssituation bewirken. Von dem, was wir - vermeintlich objektivierend - "Lebenssituation" nennen, hat nämlich erstaunlich viel mit dem feinen Unterschied zwischen halbvollen und halbleeren Gläsern zu tun.

                  • @Normalo:

                    Und wenn Sie selber darauf hinweisen, dass beide Sichtweisen existieren, was ist dann an der Betrachtung des Glases als halbleer undemokratisch???

                    • @Rein subjektiv betrachtet:

                      Durch Sätze wie " dass sich durch Gewinnen oder Nichtgewinnen eines Fußballturniers an der Lebenssituation der Mehrzahl meiner Mitbürger faktisch nicht allzuviel ändern dürfte..." versuchen Sie, Ihre subjektive Sicht von der Irrelevanz solcher Siege durch Verallgemeinerung zu objektivieren. Das widerspricht zum Einen der intellektuellen Ehrlichkeit, die Ihr Nick suggeriert, und geht zum Anderen an der Realität sehr vieler Ihrer Mitbürger vorbei. Es fühlt sich einfach gut an, Weltmeister "zu sein". Da werden die Gläser - subjektiv - voller. Nicht bei Jedem, aber bei Genügend.

                      • @Normalo:

                        Der von Ihnen zitierte (Halb)Satz wurde eingeleitet mit "(Ich) gehe (...) davon aus..." und ist somit als subjektive Meinungsäußerung hinreichend gekennzeichnet; zudem ist das Insistieren auf schwammigen Größen wie "Genügend" mindestens ebenso wenig objektiv.

                        Von mir aus kann diese frucht- und ergebnislose Diskussion gerne noch weitergehen (das entspricht meiner Definition von Spaß mehr als eine aus Stellvertretererfolgen geschöpfte Befriedigung); ich fürchte aber, dass der Thread hier wegen zunehmender Entfernung von der Initialdiskussion demnächst gestrichen wird... :-)

                        • @Rein subjektiv betrachtet:

                          @NORMALO: Kleiner Nachtrag noch zur letzten Antwort: Solange die massenmediale Berichterstattung zum Thema sich u. a. solch grob verallgemeinernder Äußerungen wie "Wir alle sind Weltmeister" bedient, die Sie ja mit "Es fühlt sich einfach gut an" sinngemäß adaptieren, besteht m. E. kein Anlass, gerade mir eine versuchte Objektivierung durch angebliche Verallgemeinerung (man beachte auch den Konjunktiv am Ende des inkriminierten Satzes) vorzuwerfen.

                          (Ich weiß, Nachtreten ist unfair. Trotz allem schönes Wochenende.)

  • Ist schon richtig, lieber Herr Bax, dieses Feier fehlte es an jeglichem Anspruch. Ich meine, wie sollen wir denn mit solchen Bildern im Ausland den Herrenmenschen-Status aufrecht erhalten? Seeed finde ich dafür noch zu unpassend, André Rieu hätte uns noch weitaus besser aussehen lassen. Gott bewahre wir würden den rund 500000 Fans etwas geben, mit dem sich alle irgendwie abfinden können. Und ich bin ganz sicher kein Dj steinzeitmenschfan oder genereller Schlagerfan. Aber die Welt dreht sich eben leider nicht ausschließlich um mich.

    Aber natürlich machen es die Amerikaner viel besser. Wo genau muss ich dann aber doch fragen. Beim Football? Schonmal einen sogenannten Shuffle nach einem touchdown gesehen? Oder bei den Unterhaltungen reingehört, die gegnerische Spieler untereinander auf dem Feld führen? Offensichtlich nicht, sonst würden sie vermutlich nicht einen solchen Senf verzapfen. Oder ging es nur um die superbowl-zeremonie, bei der die fliegerstaffel der blue angels den Himmel blau, weiß, rot färbt während ein Repräsentant der Army, der Marines und der Navy ihre jeweiligen flaggen hochhalten? America #1 Rufe der Fans mit inbegriffen.

    Wenn ich sie richtig verstehe wollen sie beim nächsten mal also Soldaten auf der Bühne sehen, während die Fans "Deutschland, Deutschland über alles" rufen. Ja das wäre doch mal eine sportliche Aktion mit Niveau gewesen, da wüsste dann auch der Rest der Welt, wer wir tatsächlich sind!

  • Herr Bax, nun habe ich gehofft, wir hätten endlich das Zeitalter des Moralfingers hinter uns gelassen, und dann sowas, tztztz...

    Meine Meinung:

    Ich war erst auch ein wenig betroffen und dachte mir 'Autsch - das ist ja wohl nicht gerade das Gelbe vom Ei'. Aber ich habe auch etwas gelernt, was ich Ihnen gerne weitergeben möchte:

     

    Lassen Sie mal die Kirche im Dorf!

    Wir müssen nicht heucheln und die braven Menschen spielen, wenn hier im eigenen Land seelenruhig zugesehen wird, wie Rassismus geduldet und unter beifälligen Kommentaren Gerichte nach rechts Freisprüche verteilen und damit Menschenrechte und Gerechtigkeit mit Füßen treten.

     

    Lassen Sie die Kirche im Dorf!

    Ein Team wie unseres, das in wochenlangen Spielen mehr als genug an Fouls eingesteckt hat, während es selbst zu den verhältnismäßig fairsten Teams gezählt wurde, das hat meine persönliche Erlaubnis für diese kleine Revanche!

     

    Sie haben sich bei ihren Fans bedankt, wenn auch etwas unbeholfen. Aber vergessen wir nicht - sie sind Klasse Fußballspieler und keine Entertainer.

  • Helene Fischer ist sicherlich nur eingeladen worden, weil bekannt wurde

    das die Jungs gerne Helene Fischer hören. War doch eine nette Geste an die

    Mannschaft. Ich fand das sehr nett und es war auch ein schöner Auftritt von Helene und den Spielern. Wer hat denn

    gesagt, dass mal bei solch einer veranstaltung ein komplettes Rahmenprogramm liefern muss? Wer zu einem Konzert will soll sich Karten kaufen. Das war doch nur eine feierliche Bedrüßung der Mannschaft nicht mehr aber auch nicht weniger:)

    • @Susi:

      Genau so sieht es aus! Zumal wer bestimmt, was anspruchsvollere Musik ist?

       

      Für den Herr Bax ist Musik der Gruppe "Seeed!" anspruchsvoll. Darüber mag man streiten. Für den anderen mag Musik im Sinne von Bach, Mozart und der deutschen Nationalhymne erst genug Anspruch bieten.

       

      Da sieht man aber mal, dass man von einem Redakteur der Taz keine tiefgründige und differenzierte Betrachtung erwarten kann ;XD

      • @Anonymous:

        Gerade Seeed ist für meinen Musikgeschmack ein größerer Schlag in die Magengrube wie Helene Fischer.

         

        Aber zum glück geht es hier nicht um meinen und schon gar nicht um des Herren Baxes Musikgeschmack.

         

        Darüber lässt sich eh nicht streiten.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Hach, wie war das noch schön in der alten, kleinen BRD, als man im bescheidenen Bonn bodenständig regiert wurde und als man noch deutsch sein konnte ohne morgendlichen Flaggenappell im eigenen Garten, ohne nationalchauvinistisches Dumpfbackengeblöke, ohne neomilitaristische Großmannssucht, ohne kulturnarzißtische Leithammelbatte.

    • D
      D.J.
      @90191 (Profil gelöscht):

      Ja, es ist ein Jammer. Habe auch schon einen Mahnbescheid bekommen, wer ich den allmorgendlichen Fahnenappell auf meiner Dachterrasse mehrfach verabsäumte. Aus diesem Land ist wahrhaftig ein Nordkorea geworden.

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        Wenn Sie und Ihre Kameraden was zu sagen hätten, wäre es tatsächlich staatliche Verordnung.

  • So geht die taz, die taz geht so.

  • Darf ein Journalist, der wie Herr Bax niederländischer Staatsbürger ist, überhaupt solche Hasstiraden publizieren???

     

    Wir hatten uns mit unseren holländischen Freunden zum gemeinsamen Endspiel in Eindhoven verabredet. Hatte leider nicht geklappt.

     

    Wir haben uns dann auf "deutschem Boden" getroffen und hinterher im Autokorso gemeinsam deutsche Fussballlieder gesungen.

     

    Aber das können Sie wohl nicht verstehen Herr Bax. Da fehlt Ihnen noch die notwendige Reife.

  • Dass die Deutschen den Brasilianern solchen Spott erparten, den Argentiniern aber zukommen ließen, zeigt doch den Respekt, den die deutsche Elf den Argentiniern zollten. Sie verspotten einen relativ gleichwertigen Gegner, der nur knapp am Sieg vorbei stolperte, den Versager aber blieb diese Schmach erspart.

    Wer diese Botschaft nicht erkennt, kann sich getrost einen Sportbanausen und verklemmten Einfaltspinsel nennen.

    • @lions:

      Sie wissen schon wie respektvoll die Nationalmannschaft nach dem Spiel mit Argentinien umgegangen ist und wie sie sich über die Leistungen der gegnerischen Mannschaft positiv geäußert hatten?

       

      Es ist schon beschämend, dass man einem FussballSPIEL einen politischen Stempel aufdrücken muss.!

      • @Anonymous:

        Ja, das bestärkt mich ja in meiner Annahme. Hier geht es um diesen Tanz.

    • @lions:

      Wer diesen Tanz SO versteht ist ein

      Einfaltspinsel würde ich mal sagen.

      • @Susi:

        Ich freue mich, Sie an meinem Honigtopf begrüßen zu dürfen.

  • Sehr geehrter Herr Bax,

    Sie mögen es ja kaum glauben, aber ich spreche nie von "Negern", hatte auch noch keine Blitzkrieg-Assoziationen bei Spielen des deutschen Teams, hatte eine gute Kinderstube und kann dennoch nichts Anstößiges am Verhalten der DFB-Elf finden - ich war sogar selbst in Berlin dabei. Die pauschalen Vorurteile, die Sie hier äußern sind extrem platt!

  • Es trifft zu, die ganze "Show" war eines Weltmeisters unwürdig und diente eher dem Product Placement und -Marketing als wirklich einer ungetrübten reinen Jubelfeier. Das "Programm" war mit sehr heißer Nadel gestrickt, allerdings dürfte nur die TAZ dort ein Grimme Preis-verdächtiges kulturelles Niveau erwartet haben. Wenn man rest- und siegesbesoffene nachtwandelnde Gestalten in die überhitzte Atmosphäre eines offenen Bierzeltes stößt, um dort "irgendetwas Lustiges" vorzuführen, werden natürlich die simpelsten stadionbekannten Rituale und Klischees hervorgekramt. Genau dafür aber scheinen sich Hunderttausende bei Ballermann-Beschallung überhaupt erst vor dem Brandenburger Tor versammelt zu haben. Wenn man also "Schuldige" sucht, dann vielleicht eher die für dieses dürftige Konzept Verantwortlichen oder die Stadt Berlin, dass sie nicht in der Lage ist, etwas von wirklich nationalem Wert auf die Beine zu stellen.

    • @txt:

      Aber Sie sagen es doch selbst:

      Wer von den Hunderttausenden hätte so eine gestelzte, vor allem von krampfiger kultureller Hybris zeugende Perfecto-Show denn gewollt? Es geht hier um FUSSBALL!

       

      Selbst die Engländer geben - über sich selbst überrascht - zu, dass die Deutschen in ihrem unverkramften Frohsinn eine unbestreitbare und nachahmungswürdige Coolness ausstrahlen. Wer will da zurück zum alten Bild des engstirnigen, verbissen besserwisserischen Perfektionisten - außer jenen Deutschen, die das wirklich sind?

       

      Wem also überhaupt einen Vorwurf machen?

  • Oh "Entschuldigung" ich bin Deutsche ® und darf in meinen jungen Jahren keine Späße machen, ich muss immer an mein Deutsches Erbe denken!

    Mal ganz ehrlich, ich bin 52 Jahre, habe zwei Söhne in diesem Alter.

    Niemand hat uns gefragt ob wir als Deutsche® auf die Welt kommen möchten. Aber wir haben uns der Vergangenheit unserer Väter und Mütter gestellt, auch wenn diese in der Zeit noch Kinder waren.

    Schon als Kind empfand ich das was mir im Urlaub an Diskriminierung entgegen schlug fürchterlich. Überall auf der Welt wird gespottet oder Witze über die Deutschen gemacht. Die eine Vergangenheit haben aber nicht in jeder Sekunde ihres Lebens daran erinnert werden sollten.

    Diese Mannschaft hat alles richtig gemacht, Fairness im Wettkampf gezeigt und nicht wie manch einer der mit streitenden Mannschaften mit bösen Fouls solch ein Turnier gewinnen zu wollen.

    Und wer mal genau hinsieht, sollte den Blick auf Namen und Hautfarben unserer Spieler richten und sehen das "Deutsch sein" wie es wohl noch in so einigen Köpfen gesehen wird, hier keine Rolle spielt.

    Somit finde ich diese ganze Diskussion übertrieben und frage die Redaktion ob es nichts an Weltgeschehen wichtigeres gibt worüber Sie schreiben können um etwas zu bewegen.

    Überall sterben Menschen auf der Welt an Hunger, Not und Kugeln etc. das sollte uns bewegen und nicht ein "Gaucho-Tanz der vor Freude taumelnden Weltmeister.

    • @Chris6210:

      GENAU SO IST ES.

  • @gagarin die vermisst ich auch bereits ;-)

  • Was ich nicht verstehe ist, dass die TAZ über Philip Rösler geschrieben hat, dass er der "gloße Volsitzende" sei und dass er ein "Vorsitzender Chop-Suey" sei und dass er die "Gelbe Gefahr" sei. Außerdem würde er nicht mit Hunden spielen, weil man "mit Essen nicht spiele".

    Wenn Sie diese Zeitung jetzt über das Verhalten junger, dämlicher, übermüdeter, übermütiger Fußballer aufregt ist das doch die pure Heuchelei.

    Ich weiß, dass sie gehofft haben, dass Deutschland den Pokal nicht holt. Aber es ist geschehen und jetzt stürzt man sich dankbar auf diese Banalität.

    • @Bas Dost:

      Haben Sie zufällig Links zu diesen Artikeln? Das würde mich wirklich interessieren.

  • Die Überschrift ist tatsächlich interessant "Dürfen Deutsche so feiern?". Dürfen andere Nationen so feiern? Da wäre doch mal eine Diskussion wert,

  • haha, den erwaehnten Blitzkrieg-Vergleich hab ich auch zu hören bekommen... Im 7-1 Spiel, von einem Holländer;)

    Aber etz ma Spass beiseite, ich bin der Meinung, dass Leute, die echt der Meinung sind, dass wir Deutschen soooo wichtig sind, dass jeder kleine Mückenschiss weltweites Entsetzen auslöst, doch selber sehr rechtes Gedankengut innehaben und Selbiges vertuschen wollen mit diesem 'Finger auf Andere zeigen'

  • Die Überschrift müsste doch eher heißen: "Darf die Taz solche Artikel schreiben?!"

    Leute, dass ist Fussball und keine Diplomatenveranstaltung.

  • Es geht hier um Sportler und keine Politiker!

    Und diese Sportler sind als sie selbst aufgetreten - in Feierlaune!!

     

    Natürlich verhält sich jeder Politiker diplomatischer in einer solchen Situation, dafür aber nicht authentisch! Auswendig gelernte Floskeln, um sich ja keine Feinde zu machen...

     

    Die Kinder sollen sich nicht abschauen, dass man sich nach einem Sieg über andere lustig macht.. Okay. Geschenkt!

    Aber überspitzen wir die Situation mal:

    Ist es besser den Kindern beizubringen, sich zu bekriegen, um Frieden zu schaffen?

  • Also, für alle Fremdschämer hier mal ein paar Fakten

     

    1. "Gauchos" ist für einen Fußballer synonym mit "Albiceleste", also ein gängiger Spitzname für die Auswahl des argentinischen Fußballverbandes AFA (und dabei der wesentlich besser in das Versmaß von "So geh'n die..." passende). Das Land insgesamt ist nur in den Ohren national hypersensibler Polit-Junkies gemeint. Deshalb ist dieses "Gauchogate" auch in der internationalen Sportwelt niemandem als etwas anderes als eine launige Choreo aufgefallen.

     

    2. Gewinnen lohnt sich nicht, wenn es keine Verlierer gibt. War so, ist so, bleibt so. Das klingt zwar jetzt ein wenig "neoliberal", aber so denken Menschen, die sich zu solchen Spitzenleistungen quälen, nun einmal in aller Regel - und zwar überall auf der Welt.

     

    3. Der "So gehn die..."-Klamauk ist Sportfolklore, ähnlich wie das hoffnungslos kommerzielle "We're going to Disneyland!" in den USA, wenn man etwas gewonnen hat. Es muss GAR NICHTS heißen - außer "Ich hab gewonnen und freu mich".

     

    4. Deutschland ist vielleicht das Land DER Dichter und Denker, aber jedenfalls kein Land ausschließlich VON Dichtern und Denkern. Es wäre eine Gnade, wenn das unsere (angeblich "anti-")nationalen Moralapostel mal einsehen könnten.

    • @Normalo:

      Wunderbar! Danke. Übrigens, wo sind eigentlich die Posts von Frau Spenger Gabrielle?

      • @Gagarin:

        Schaun Sie mal ganz an den Anfang dieses Threads (fünftes von unten). Da ist ein Post von Frau Senger, auf das man durchaus mal sachlich antworten KÖNNTE. Traut sich aber wohl keiner...

  • Watt wolln se? Dass die Jungs vor lauter politischer Korrektheit den Argentiniern den WM Sieg überlassen (die ham ja erst 2 Sterne und wir schon 3) und unsere Kicker den Gesang der Argentinier über Brasilien toll finden (die dürfen das ja, die sind ja keine Nazis). Falls kein Platz im Keller mehr ist, bleibt ja noch die Eistonne Herr Bax.

  • Dürfen andre Nationen so feiern?

    Warum stellt sich überhaupt die Frage ob explizit deutsche sowas dürfen? Warum sollen sie es nicht dürfen?

     

    Dieses ekelhafte politisch korrekte Gutmenschentum widert mich an.

     

    Und weil es so schön ist:

    So geh'n die Gauchos, die Gauchos die geh'n so - so geh'n die deutschen, die Deutschen die geh'n so!!

  • Aber das passiert, wenn man auf eine Spielart, dem FußballSPIEL welches natürlich auch eine Sportart ist... versucht den politischen Stempel aufzudrücken.

     

    Wäre es nicht viel förderlicher, wenn man solche "Späße" ausführen dürfte, ohne dass gleich jemand "Verhöhnung" oder "Rassismus" schreien würde?

     

    Denn dann würden die Barrieren schließlich abgebaut und dürfte sich behandeln, wie sich Freunde in einem "Mensch Ärger dich nicht!" auch behandeln dürften..

     

    Ist es nicht der Sport, der uns diese politischen Grenzen mal vergessen lassen sollte? Schreien Sie aber ruhig weiter nach Verhöhnung und Rassismus. VOn der Taz erwartet man sowieso nichts anderes als extremistische Einstellungen.

  • ________________________________________

    wobei man sich fragt, welches Verständnis von „Spaß“ da dahintersteht. Ein sehr deutsches.

    ________________________________________

     

    Hingegen würde ich eher behaupten, dass hinter Ihrem Verständnis, das typische deutsche Verständnis von "Spaß" steht.

     

    Es wird analysiert, alles kleinzerredet, vergleiche mit dem Nationalsozialismus gezogen und es wird "gemeckert". Typisch deutsch eben. Das was sie kritisieren, ist für mich persönlich nicht typisch deutsch. Losgelösten Spaß haben, das Leben feiern, so wie es in Ländern wie Brasilien etc. der Fall ist.

     

    Aber das passiert eben, wenn die deutsche "Meckertugend" wieder zuschlägt. Schon alleine die rhetorische Frage "DARF Deutschland so feiern"... könnte mit einer Frage beantwortet werden "Ja wie darf Deutschland denn feiern?" Eine wirklich ernsthaft gemeinte Auseinandersetzung lassen Sie doch im Grunde gar nicht zu. Ihre subjektive Stellung gibt nur eins her .. und zwar „Contra“.

    Aber wahrscheinlich hätten Sie ja die Antwort darauf. Politisch korrekt aufgesagte Danksagungen, die Gruppe Seeed, die ein Schwung "Anspruch" in die Veranstaltung mit reinbringt.. Aufrichtige Emotionen? Fehlanzeige.

    Typisch "deutsch" ist hier nur eins. Der wiederholte bezug zum Rassismus und Nationalismus. Sowie das "Zerreden" von besagten Event, an denen die meisten Menschen Spaß gehabt haben dürfen (zumindest bis man Ihre Artikel lesen musste).

     

    Denn da muss sich ja der anständige Deutsche Bürger schließlich wieder ermahnt fühlen, nicht in den Nationalismus zu verfallen. Eindeutige rechtsradikale Züge ließen sich bei den Nationalspielern ja schließlich nicht verleugnen.

    Getreu dem Motto „Meckerst du noch oder Lebst du schon?“. Würde ich Ihre Lebenseinstellung auf ersteres verbuchen. Typisch deutsch eben.

     

    Guten Abend.

  • OK, dieses Nachtreten war unnötig. Ansonsten wäre ein PR-Berater im Vorfeld angeraten gewesen. Wenn der dann allerdings noch im Saufkoma liegend berät, war vielleicht dieser Auftritt noch das kleinere Übel.

    Schade eigentlich.

  • Herr Bax, sind Sie sich wirklich sicher, dass Sie möchten, dass wir mehr wie die US Amerikaner feiern sollten, also mit noch mehr Werbung, noch mehr Patriotismus und noch mehr Militarismus?

  • Wenn sich 400.000 Menschen bei uns versammeln, um gegen die Asylpolitik zu demonstrieren, gegen Sozialabbau, gegen Überwachung oder gegen "Freihandelsabkommen" die mit uns alles machen, nur eben nicht frei, dann kann ich eine solche "Veranstaltung" wie diese einordnen in die Kategorie Sport, Spiel, Spaß. Leider habe ich den Eindruck, das Fussball in dieser Republik inzwischen einen Bildungsauftrag hat, dem dieser bei inhaltlicher Betrachtung konkret im Gegenteil standhält.

    Noch dazu, das wir quasi alle den eigentlichen schulischen Bildungsauftrag bezahlen und diesen fussballerischen gleich noch obendrauf. Geschickt eingefädelt und auf Dauer schädlich wegen eher aufgesetztem Sozialverhalten in der Bevölkerung.

  • Das skandalöse an dieser Debatte über den "Gaucho-Tanz ist die Diskusion ansich. Warscheinlich mußte nach der WM das entstandene Sommerloch gestopft werden. Leute, die sich über diesen nicht ernst gemeinten "Tanz" aufregen gehen wahrscheinlich auch zum Lachen in den Keller. Wenn man anscheinend sich keinerlei spassige Dinge erlauben kann, sollte man vielleicht auch Witze über Ostfriesen oder Frauen verbieten oder Witze über andere Nationen, von denen es ja viele gibt.

    Selbst die Briten sprechen bei deutschen Siegen immer wieder davon das wir alles plattgewalzt haben oder das die Panzer wieder rollen. Und regt sich darüber hier jemand noch auf? Ich nicht. Wir sind an Ende auch nicht besser als die Menschen, die uns immer noch als Nazis sehen und um nichts anderes scheint es ja hier zu gehen. Das ist traurig. Es ist doch nur Fussball und da gehört auch sowas mal dazu. Zumal ich meine mich daran zu erinnern, daß einige Spieler einen derartigen Tanz vor ein paar Jahren schon mal vollführt haben und ich kann mich nicht daran erinnern, dass es damals so eine Diskusion gegeben hat. Die Mannschaft hat während der WM genügend Gesten gezeigt und der Welt zu zeigen, daß sie Respekt gegenüber ihren "Gegner" haben. Und diese Aktion bei der Feier in Berlin ändert für mich nichts daran. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

  • Sie sprechen mir aus der Seele. Brot und Spiele um das dumme Volk bei Laune zu halten. Hat ja schon im alten Rom funktioniert. Das sich unsere Gesellschaft im Verlauf von 2000 Jahren keinerlei Fortschritt hingegeben hat ist allerdings bemerkenswert. Also sei es drum hoch lebe die gut geölte "Gelddruckmaschine" Fußball !!!

    • D
      D.J.
      @lisberth:

      Schlecht die Welt, gar schlecht, und in den letzten, ach, 2000 Jahren, nichts, o weh, gelernt, sagte der Kaplan, und schaute mit Betrübnis auf das sündhaft Treiben vor seinem Kapellchen.

    • @lisberth:

      Auch interessant, dass nach 2000 Jahren Brot & Spiele Ihre "Analyse" immer noch als kritischer Gedanke durchzugehen scheint.

    • @lisberth:

      Das wissen wir ja nun alle. Das ist nichts neues. Aber weisst du wie geil dat in Köpenick in der UNION Kurve is? - UNVEU -

  • Warum muesst Ihr den Mist dieser Walldorf-Schueler ueberhaupt noch kommentieren? Lasst sie doch schreiben und wir haben Spass und freuen uns endlich wieder Weltmeister zu sein und den anderen gezeigt zu haben, wo Sie stehen...also fussballerisch:-)

  • Während der Siegerehrung des Finales haben die deutschen Spieler ein Ehrenspalier gebildet, um den Argentiniern zu applaudieren und Respekt zu zollen. Daraufhin sagte der Live-Reporter der BBC im britischen Fernsehen: "Everything they do seems to have a touch of class about it." Das zeigt, welchen Ruf sich die Spieler während der WM erarbeitet haben, wenn das schon der Brite sagt.;) Schade, dass das nun wieder scheinbar in sich zusammenfällt. Auch wenn ich die Reaktionen auf den Goucho-Tanz massiv übertrieben finde und es sicher stimmt, dass so etwas in den Fanblöcken der Stadien zur Normalität gehört, frage ich mich dennoch, ob sich Profis und Nationalspieler zwingend auf jedes Fanniveau herablassen müssen. Ich finde, man kann große Erfolge und Triumphe auch feiern, ohne die Bezwungenen zu verhöhnen. Auch wenn ich die Goucho-Performance wie gesagt nicht so schlimm fand: Klasse hatte das nicht. Auf der anderen Seite: Wenn ich in Feierlaune einige Bier intus habe, lasse ich es wohl hier und da auch an Klasse vermissen. :) Aber ich stehe auch nicht im Blick der Weltöffentlichkeit. Das ist mein Glück.

    Und nun: Shitstorm brich los! ;)

    • @Frank Hamel:

      Wie Sie wünschen: Shitstorm - brech!!!!!!!!!

       

      PS: Weshalb eigentlich?

  • Hier ein Beispiel von der beispiellosen Verrohung unserer Gesellschaft. Ich wohnte einem Bundesligaspiel bei. Es war mein erstes und auch letztes Spiel. Diese vielen betrunkenden Dortmund"Fans". Widerlich! Der Gegener war der 1.FC Köln. Dann der Eklat!!! Dortmunder sangen: Hopp- Hopp- Hopp- Heut schlagen wir den Ziegenbock. Ichwar geschockt. Sodom und Gomorra. Wo soll das denn hinführen? Ich weiss, dass viele tazSchreiberlinge Fans von diesem "Verein" sind. Das sagt doch alles. Auch der Küppersbusch. Von dem hätte ich das am wenigsten erwartet. Pfui

  • Ich fand die Siegesfeier richtig gut, ich habe laut gelacht bei den kindsköpfigen Einlagen der Spieler.Danke Jungs für die tolle WM und die Siegesfeier auf der Fanmeile. Und für alle ( und nur die), die es noch einmal hören wollen: "So gehn die Gauchos, die Gauchos , die gehn so......."

  • Allah size baska dert vermesin ...

     

    Während Hamas-Sympathisanten und Judenhasser in Frankfurt Polizisten und Synagogen angreifen, streitet sich Deutschland über diesen Scheiß...

    • @Friedrich:

      Seien Sie doch froh, solange sich Deutschland nur über diesen Mist streitet. Wenn die mal Pause machen, hetzen sie online gegen Israel.

      Hat überhaupt jemand mitbekommen, was in Frankreich passiert? http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/19713

  • Es ist eine Krux. Wenn Spieler sich wie normale Menschen verhalten, werden sie von den Medien kritisiert. Wenn sie sich wie glattgebügelte Sprechmaschinen präsentieren, ists auch nicht recht.

     

    Wir sollten diesen kleinen Siegestanz ins Verhältnis rücken. Bei vielen Spielen mit lateinamerikanischer Beteiligung ist jeder Abstoß des Gegners mit einem "Puto" aus tausenden Kehlen begleitet worden. Muss Deutschland immer besser sein als alle anderen Nationen?

  • Herr Yücel, so angenehm unaufgeregt, so cool präsentiert sich die taz auch nicht immer. Meistens eben auch als verkniffene Puritaner, denen bei jedem schlechten Witz die erste nervöse Frage ist, ob man das denn 'darf'. So erzieht man Kinder natürlich wesentlich besser, mit "schau über die Schulter, die Gedankenpolizei ist nie weit." Deshalb danke:)

     

    Und: "...dass Deutsche sich nicht über einen Erfolg freuen können, ohne sich dabei zwanghaft über andere zu erheben."

    Der Schuh passt nicht. Das ist nicht 'deutsch', das ist internationaler Fußball. Das ist halt Schulhof, oft kindsköpfig, und diese Aktion war sicher auch dämlich - aber mehr auch nicht. Eignet sich nur für ZEIT-Eltern zum hyperventilieren ("Aber die Lena-Lilith-Rainbow macht das beim Reiten nicht...").

    • D
      D.J.
      @ioannis:

      Tja, der Yücel - ich hoffe, die taz weiß, was sie an ihm hat. Man fragt sich zuweilen, ob der größere Unerschied eigentlich besteht zwischen (demokratisch) Links und (demokratisch) Rechts oder nicht eher zwischen Linken und Linksverkniffenen. Yücel mag Letztere überhaupt nicht, das merkt man.

      • @D.J.:

        Sie sollten ihre Analyse noch etwas weiter führen. Dann verstehen Sie vllt. warum es "links" mehr "Verkniffene" gibt. Aber ich helfe Ihnen mal: "Linke" (Gutmenschen) werden in ihren Hoffnungen halt häufiger enttäuscht als "Rechte", die immer genug Schwache kennen, über die sie spotten können ... was sie dann für Humor halten.

    • @ioannis:

      Danke für die köstliche letzte Zeile!

  • Kommentar entfernt. Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl.
  • "Die Amerikaner wissen, wie man wirklich unvergessliche Siegesfeiern inszeniert, und das nicht nur im Sport" - Ich hätte euch hören wollen, wenn drei Düsenjets über das Brandenburger Tor geflogen wären und die deutsche Flagge in die Luft gesprüht hätten....

    • @KLP:

      Fack!!!

  • Nun, Hr. Bax, ihr Beitrag zeigt ja sehr genau worum es eigentlich geht. Schon die Überschrift, Hirnlos, ist ein Hinweis.

    Es geht darum das Ihnen die Feier zu niveaulos war. Die falsche, proletige, Musik, der falsche, wohl auch zu proletige, Moderator und das ganze auch noch um den Sieg bei einem proletigen Spiel zu feiern. Und dann führen dabei auch noch proletige Fußballspieler einen proletigen Tanz auf. Was für ein proletiges Bild von Deutschland wird da im Ausland vermittelt, da muss man sich wohl schämen ...

     

    Das letzte Mal als eine kleine Gruppe meinte zu bestimmen wie man zu feiern hat und was gute, der Kultur und Aussendarstellung genehme, Musik ist ..... nun, so leicht kann man etwas mit der Geschichte verbinden.

     

    Andere Menschen hören andere Musik als Sie und ich, höre doch auch ich lieber Seeed als Helene Fischer, andere Menschen feiern anders als andere, würde doch auch ich niemals auf so eine Feier gehen oder mich von so etwas repräsentiert fühlen. Allerdings, und da bin ich mir sicher das Seeed da eher meine Meinung teilt, nehme ich mir nicht das Recht heraus andere dafür zu kritisisieren das sie so feiern wie sie feiern und die Musik hören die sie hören sondern lasse ihnen ihren Spass und schüttle maximal mitleidig meinen Kopf weil so viele sich so etwas freiwillig antun.

  • Die Wahl der Überschriften "harmlos vs. hirnlos" in einer pro und contra Debatte ist in sich schon hirnlos, denn hierbei handelt es sich nicht um gegensätzliche Konzepte, mitunter ergänzen diese einander sich ganz gut, was auch in einer Vielzahl von Kommentaren durchschimmert.

    Konsequenterweise wäre die Wahl "harmlos vs. gefährlich" oder "hirnvoll vs. hirnlos" angebracht gewesen. Allerdings wird die Diskussion vor dem Hintergrund eines albernden Tanzes dann sofort surreal.

  • Als Trainer, Papa und Deutscher sage ich: Lasst sie feiern!

    Respektvoll haben sie sich verhalten und zwar genau dann, als es nötig war. Gleich nach dem Spiel.

    Und den gebeugten Gang von Messi beim Abholen seines Pokals haben sie perfekt imitiert.

    Danke nochmal für ein tolles, unvergessliches Turnier!

  • Unabhängig vom Thema: wer ist den diese unsägliche Frau Senger? Mit welchem Recht bezeichnet sie alle, die nicht ihrer Meinung sind als braune Faschisten? Wurde die eingeschleust, um hier mal richtig aufzumischen?

    • @Michi Mayer:

      Die oder der hat gestern bereits maßgeblich beigetragen, dass die Diskussion ausartete und zu einer Schließung führte. Leider sah sich die Taz hier nicht veranlasst, frühzeitig für eine Sperrung dieser Person zu sorgen, die sich als Forumscherif aufführte und immer übler jegliche Diskussionsteilnehmer provozierte und beleidigte.

       

      Liebe Taz, ein wenig Hygiene ist wie immer nötig, auch in einem Forum.

      • @Sapasapa:

        Sie (und andere) machen es sich ein wenig einfach. Ja, Frau Senger ist möglicherweise eine Antifaschistin mit einem hellen Schleier um den Mund, den man auch als "Schaum" bezeichnen könnte. Aber auch sie ist in der Lage, sich manierlich und einigermaßen sachlich zu äußern - so geschehn ganz am Anfang - also weit unten - dieser Diskussion. Komischerweise nur konnte sich keiner derer, die sich hier über diesen "Obertroll" aufregen, dazu herablassen, an der Stelle mal genau so sachlich (=mit mehr als persönlichen Angriffen) auf die Dame einzugehen.

         

        Troll is as troll does...

        • @Normalo:

          Gestern konnte sich Senger auch anders ausdrücken, und Foristen schon aufgrund Teilinitialen eine politische Gesinnung unterstellen, selbst wenn der Beitrag des Foristen nicht darauf schließen ließ. Und genau auf gestern beziehen sich die meisten hier, die einfach die Nase voll haben von teilweise plumpen Provokationen.

           

          Übrigens: Senger hätte unten auch zitieren dürfen, dass die Fussballer von 78 ihre Blindheit für die Lage in Argentinien und unter anderem auch dem deutschen Folteropfer unumwunden zugeben. So viel zur Sachlichkeit, aber ich hatte einfach keine Lust mehr, auf Senger einzugehen. Tun Sie sich keinen Zwang an.

  • Sie werden ja noch deutscher als die Deutschen, Herr Yücel. Seit Sie in Istanbul die türkische Fahne für sich entdeckt haben, ist Antinationalismus und Ideologiekritik plötzlich lächerlich. Ist halt sch..., wenn so eine Fahne erst mal das Herz packt, da entwickelt man plötzlich Verständnis für Dinge, die einfach sch... sind.

    Ich fand den alten Yücel besser.

    • D
      D.J.
      @Maria:

      Irgendwie immer amüsant, wenn "Linke" auf einmal "vergessen", dass es "die Deutschen" ebensowenig gibt wie "die Türken". Es gibt freilich mehr oder weniger verbreitete Traditionen. Und da waren Deutsche im int. Vergleich bisher eigentlich weniger dafür bekannt, nationale (und, was die 33-45 verbotene und verbrannte Fahne betrifft, auch demokratische) Symbole überdurchschnittlich heftig zu gebrauchen.

      Nebenbei: Herr Yücel ist meines Wissens Deutscher türkischer Herkunft. Dass er offenbar Anhänger der deutschen Nationalmannschaft ist, stört freilich manch stramm Linke ebenso wie stramm Rechte.

      • @D.J.:

        Blabla. Danke für die Aufklärung.

        War Yücel nicht mal antideutsch? Und damit ganz allgemein antinationalistisch?

        Dann fängt er an, Zeichen nationalen Zusammenhalts wie Fahnen plötzlich ganz milde zu bewerten (http://www.taz.de/!118374/) und jetzt findet er nationale Überheblichkeit schon nicht so schlimm.

         

        Ich hab vielleicht auch zuviel Hoffnung gesetzt auf die Möglichkeit, es könnte ein anderes, besseres Deutschsein geben, zu dem keine Überheblichkeit gehört, dass offener ist, aber auch ehrlicher. Das sein multikulturelles Potential nutzt, um das Beste aus allen Welten rauszuholen. Wenn aber selbst Migranten nicht deutsch werden können, ohne gleich überhebliche Deutsche zu werden, ....

        • @Maria:

          Da Sie gerade von Ideologiekritik sprachen...

           

          1. Yücel war nicht antinational, sondern eher schon apolitisch. Jede politische Stringenz hat er stets als Zeichen ideologischer Verblendung interpretiert, die es mit sprachlichen Paukenschlägen umgehend zu dekonstruieren gilt. Fand ich persönlich immer schon doof, wenngleich ich die Gezi-Beiträge ganz gerne gelesen habe.

           

          2. Ihre Hoffnungen auf ein „besseres Deutschsein“ sind, so nett Ihre persönliche Intention sein mag, tatsächlich unangebracht. Mit der Vorstellung, im „Deutschsein“ könnte irgendwann vielleicht etwas Gutes stecken, machen Sie sich doch selbst zur Fahnenträgerin.

           

          3. Mal davon abgesehen, daß Deutschland genau das schon längst macht, also das „multikulturelles Potential“ (in Form von Arbeitskraft) abschöpft und „das Beste aus aller Welt“ herausholt, ist diese Idee geprägt von utalitaristischer Verwertungslogik, wie sie ganz gerne von rot-grünen MandatsträgerInnen und ihrem Klientel hervorgekramt wird, wenn es darum geht, sich gegenüber der stumpfbraunen Linie der politischen Konkurrenz abzugrenzen. Doch auch das Bildnis vom „nützlichen Migrant“ ist und bleibt rassistisch.

           

          4. Die Tatsache, daß Sie Herrn Yücel primär als Migrant wahrnehmen und nicht als einen Kolumnisten, zeigt, wie sehr sie in eben jener Denke verhaftet sind, die sie anfänglich zu kritisieren suchten.

          • @Walter Sobchak:

            Nachtrag zu 4.: Ich hab nicht nur Yücel gemeint, sondern auch Mustafi, der heut auch noch meint, man dürft den nicht kritisieren, das wäre "respektlos". Für was hält sich der Mann?

            • @Maria:

              Er bezog sich auf die Kritik an deren Tanz, die sei respektlos gewesen, weil für die Spieler das "einfach ein Gesang" gewesen sei. Wenn der Mann das sagt, kann man das auch mal so stehen lassen: sie wollten niemanden verunglimpfen, sondern nur feiern.

               

              Ich denke grundsätzlich wird der Mann noch Kritik entgegen nehmen, auch wenn er Weltmeister ist...

            • @Maria:

              Zu meinen Kategorien: Mustafi ist halt Fußballer, der sich - völlig zurecht – für den Weltmeister hält, aber nicht weiß, was das jetzt bedeutet. Wenn Ihnen gegenüber jemand andeutet es sei sein Land, aber nicht Ihres, ist der für mich auch nicht primär Fußballfan, sondern... naja, Nettiquette, Sie verstehen. Und Sie? „Also dann wohl Migrantin oder wie auch immer Sie das nennen wollen.“ Will ich gar nicht. Sie sind zunächst mal ne Mitforistin. Und Ihre Hoffnungen sind den meinigen nicht unähnlich. Nur daß ich unter „etwas Besserem“ nicht nur ein „neues“, sondern automatisch auch weniger "Deutschsein" verstehe.

          • @Walter Sobchak:

            Ich bin Ausländerin, sparen Sie sich ihr Getue. D.h. ich bin eingebürgerte Ausländerin, also dann wohl Migrantin oder wie auch immer Sie das nennen wollen, und sicher kein rot-grünes Klientel. Womit Sie dann wohl derjenige sind, der andere Leute kategorisiert.

             

            1. Der war apolitisch? Ich dachte, der teilt einfach nur fair nach allen Seiten aus - was ich persönlich als Ausnutzung seines multikulturellen Potentials verstanden habe.

             

            2. Ob meine politischen Hoffnungen unangebracht sind, entscheiden nicht Sie, sondern ich. Und vielleicht könnte in irgendeiner Form von Deutschsein vielleicht etwas Gutes für diese Gesellschaft stecken, solange man die Sache mit Vorsicht behandelt. Vielleicht auch nicht. So ist das halt mit Hoffnungen.

             

            3. Als ginge es mir um Arbeitskraft. Klar, die wollte man von meinen Eltern haben, deswegen durften sie kommen. Aber jetzt sind ihre Kinder da und Enkel da und wir bleiben, auch wenn mir heute schon ein Fußballfan nahe gelegt hat, sein Land doch zu verlassen. Tu ich nicht. - Aber mir ist schon klar, dass Deutsche und Ausländer aufeinander zugehen müssen, vielleicht in einem neu definierten "Deutschsein", keine Ahnung, die europäische Identität ist einfach noch keine Alternative, und vielleicht würde dabei sogar was Besseres rauskommen, als vorher auf beiden Seiten da war (u.a. sicher was Besseres als rot-grüner Paternalismus). Könnte einen Versuch wert sein. Wird aber wohl scheitern, denke ich heute.

             

            4. Ich bin einfach nur enttäuscht.

            • @Maria:

              Wenn ich bei Ihnen mal zwschen den Zeilen lese, dann stehen sie dem Antideutschtum selbst auch eher nahe, oder täuscht das? Sollte mein Eindruck zutreffen, so empfinde ich es als ein Zeichen bewundernwqerter, herausragender Flexibilität (oder Leidenbereitschaft?), sich in ein Land einbürgern zu lassen, in dem es von Deutschen nur so wimmelt! Respekt!

            • @Maria:

              Wie ich Sie verstehe, sind Sie selbst antideutsch oder dieser Geisteshaltung jedenfalls zugetan. Wenn dem so sein sollte, dann empfinde ich Ihre Entscheidung, sich einbürgern zu lassen als ein Zeichen bewundernswerter Flexibilität!

              • @willanne:

                Das ist keine Flexibilität, sondern konsequent. Mit Nationalstolz und Fahnen ein Problem zu haben, das ist aus meiner Sicht gerade besonders "deutsch" an mir. Das dürfen Sie jetzt als Kompliment nehmen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, die Übernahme von Verantwortung für diese Geschichte, die Fähigkeit, der eigenen Nation auch kritisch gegenüber stehen zu können, weil man als Individuum denkt und nicht als Gruppenmensch, das finde ich gut an den Deutschen. Außerdem ist das meine Heimat, unabhängig von der Frage nationaler Zugehörigkeit. Heimat, das sind Menschen, Sprache, Landschaft. Meine Heimat ist hier. Also: konsequent.

                 

                Und was die Antideutschen angeht: Die sind doch total deutsch. - Migranten können deutschenfeindlich sein, aber das ist was ganz anderes.

  • Jetzt geht das schon wieder los...

  • Was ist 'n das für 'ne Frage, TAZ? Klar dürfen Deutsche so feiern. Glaubt denn irgendwer ernsthaft, Klose und Kameraden hätten strafrechtliche Konsequenzen zu fürchten? Noch deutscher als die unwürdige Sause in Berlin ist dieses typische Opfergebahren, das Herbeihalluzinieren eines Maulkorbs, einer PC-Dikatur, eines Gutmenschenregimes. Dabei dürft ihr eure Autospiegel mit Schlandgummis aufpimpen, den Balkon beflaggen, die Hymne trällern, euch den Bundesadler ins Gesicht tätowieren lassen, eure Kinder in Schweini-Trikots stecken und schwarzrotgold anmalen. Oder täglich ein neues Selfie mit weit aufgerissenem Mund und geballter Faust ins Internet stellen. Kurzum: Ihr habt unzählig viele gesetzeskonforme Möglichkeiten, euch als Teil von etwas ganz ganz Großem zu fühlen, bzw. wie ihr es nennt: Spaß zu haben. Doch genauso steht den gerade nicht hüpfenden und hupenden Mitmenschen dann die Frage zu, ob ihr noch alle Pfosten am Tor habt. Und das Recht, statt den „Gauchos“ doch lieber euch auszulachen.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Herr Yücel, vielleicht hat es Ihnen noch niemand gesagt: Tote wie die von Bogotá "humoristisch" zu verbraten ist geschmacklos und zeugt von äußerster kreativer Armut. Warum läßt man nicht gleich Mario Barth oder Dieter Nuhr ihren geistigen Dünnpfiff in der TAZ verbreiten?

  • Steht hinter Senger Gabrielle Deniz Y.? Den Sprüchen nach könnte ich es mir gut vorstellen.

    • @Thierry Blanc:

      Diesen billigen Provokateur am besten links liegen lassen.

  • "... Vielleicht kann Jürgen Klinsmann dem DFB da mal ein paar Tipps geben? Daniel Bax"

     

    Der, der 1996 mit 8,197 Promill auf dem Balkon des Römers stand und die Engländer verhöhnte, als er "ihr Fußballhymne" intronisierte?

  • Was schreibt eine linke argentinische Zeitung über den Gesang? Sie erwähnt ihn kurz, indem sie den Vorgang in zwei Zeilen beschreibt. Bewertung? Fehlanzeige:

    http://www.pagina12.com.ar/diario/deportes/8-250820-2014-07-16.html

    Bezeichnenderweise findet man aber auch in der konservativen La Nación keine eigene Bewertung - hier wird auf die Kritik der deutschen Medien verwiesen, ohne dass das die Tageszeitung selbst Position bezieht:

    http://canchallena.lanacion.com.ar/1710089-polemica-broma-de-los-jugadores-alemanes-a-los-argentinos-en-las-celebraciones-en-berlin

    (Ein weiterer Artikel geht ebenfalls ohne Bewertung auf den Brief von Niersbach an Grondona ein.)

    Sind es vielleicht die kritischen Kommentare der deutschen Presse, die durch die Überbewertung einer nicht sehr netten, letztendlich aber harmlosen Inszenierung das negative Bild aufgebaut haben und nach Kräften weiter verbreiten?

    Da halte ich mich doch lieber an die Qualitätsberichterstattung im Netz:

    http://www.der-postillon.com/2014/07/anthropologische-studie-gauchos-gehen.html

    • @Bostero de Colonia:

      Eben, es interessiert in Argentinien (fast) keinen Menschen, ob die deutschen Weltmeister den "Gaucho-Tanz" machen oder nicht. Im Fußball gehört es nun mal dazu, sich über den Gegner lustig zu machen. Oder wollt ihr nun bei jedem Derby zwischen Schalke und Dortmund den "political correctness"-Knopf drücken. Aus meiner Sicht ist diese herbeigeschriebene Hysterie um das sog. "Gaucho-Gate" nicht für unsere Jungs, sondern für die Moralapostel von TAZ, Spiegel & Co ein gigantisches Eigentor.

  • Das hier ist auch sehr amüsant:

    ________________________________________

    Und hätte man statt der Schlagersängerin Helene Fischer nicht ein musikalisch anspruchsvolleres Programm aufbieten können, etwa eine Band wie Seeed?

    ________________________________________

     

    Musikgeschmack ist nun mehr etwas, dass rein subjektiv empfunden wird. Sie stellen damit IHRE persönlichen Musikwünsche in den Vordergrund. Dabei kann man nun wirklich meiner Ansicht nach nicht sagen, welches Musikgenre nun mehr Anspruch bietet und welches nicht.

     

    Ich persönlich würde zum Beispiel die Gruppe "Seeed" nicht als anspruchsvolle Musik einordnen. Das zeigt nur vielmehr welcher Herkunft Sie entsprungen sind. Der andere würde wahrscheinlich mit anspruchsvoller Musik so etwas wie Bach, Mozart und Beethoven verbinden. Manche hätten sich womöglich eine Kapelle gewünscht, welche die deutsche Nationalhymne in typischer Blasmusik hoch- und runtergespielt hätten.

     

    Was also ist nun "Anspruchsvoller"? Das was in IHREN Augen mehr Anspruch hat? Das ist einfach nur reine subjektive Lächerlichkeit, wo man von einem Redakteur doch nun mehr Denke erwarten würde.

     

    Die Nationalmannschaft hat während der WM das bekannte Musikstück von Helene Fischer hoch- und runtergespielt. Aus keinem anderen Grund wurde Helene Fischer zur Fanmeile gebeten.

     

    Also Herr Bax, das was IHRE perfekte "Fanmeile" ausmachen würde, muss noch längst nicht die perfekte Fanmeile der Nationalmannschaft gewesen sein. Und bitte stellen Sie sich nicht immer hochtrabend auf ein höheres Podest, weil Sie meinen, dass diese oder jene Musik die "bessere" sei.

     

    Viele Menschen, auch wenn es nicht deren Lieblingsgenre war, hatten viel Spaß an dieser Inszenierung... Sie mögen diese Wohl zu den Kleingeistern der Gesellschaft zählen, denn "Atemlos" von Helene Fischer ist ja schließlich minderwertigere Musik als ein "Ding!" von der Gruppe "Seeed"-

  • Armselig!!!!

    Mehr kann man zu dieser Art von Journalismus nicht sagen. Sehr geehrter Herr Daniel Bax, mit Bedauern musste ich feststellen, das jemand noch freiwillig seinen Namen unter diesen Artikel schreibt.

    Lasst die Jungs doch feiern!

    • @Live Kommentator:

      Genau, lass die Jungs doch feiern. 2018 dann aber gleich richtig. Mit allen drei Strophen plus Horst-Wessel-Lied.

      • D
        D.J.
        @Senger Gabrielle:

        Es gehört übrigens nicht allzu viel psychologische Kenntnis dazu, ganz persönliche Probleme hinter solchen und ähnlichen Kommentaren deutlich zu erkennen. Suchen Sie sich ein funkionierendes soziales Umfeld, das geht einfacher als man denkt, wenn man nur halbwegs offen und tolerant ist.

      • @Senger Gabrielle:

        Das mit dem Hobby suchen scheint mir ein gesunder Vorschlag zu sein.

        Warum kannst du nicht einfach versuchen linke Ansichten zu vertreten, ohne alle anderen zu Faschos zu erklären? Das schadet dir und denen, die deine kritische Haltung in Bezug auf viele Themen sicherlich teilen. Aber dieser Horst-Wessel-Kommentar liegt voll auf der Linie mit deinen übrigen Kommentaren. Wie kann man z.B. jemanden nur aufgrund seiner Initialen mit der HJ in Verbindung bringen? Das erscheint leider schon pathologisch.

      • @Senger Gabrielle:

        Du bist absolut armselig. Such Dir mal ein Hobby.

        • @Jansen Marco:

          Don't feed the troll. Glaub' nicht, dass das was anderes als trollen mit Dooflinks-Klischees ist.

  • Kommentar sollte an Alexandra Dibelius gehen!

  • Hier einmal ein Link zur Betichterstattung einer englischen Zeitung. Komisch, kein Wort von Rassismus, ungebührlicher Aktion, kindischem Benehmen... Da haben die Engländer wohl etwas übersehen.... 'Sarkasmus off' http://www.mirror.co.uk/sport/football/world-cup-2014/17-absolutely-ubergeschnappt-gifs-vines-3864278#.U8axrxukxMY.twitter

  • Echt lächerlich, wer dabei an irgend etwas böses denkt. Traurige Debatten in diesem Land gehören ja zur Tagesordnung, aber nachdem die Löw Kritiker jetzt nichts mehr an ihm rumnörgeln können, sind sie gezwungen anderes zu finden. Presseschmierer...!!!

  • Fußball schlägt Brücken, da wo die Integration versagt. Religionen spielen keine da Rolle mehr. Christen und Moslems tanzen vor Freude am Fußball. Du bist ein Spießer, der im Kopf nicht frei ist, ohne Humor aber mit viel Selbsthass.

    Deutsche, Türken, Albaner u.s.w. dürfen ihren Fußball genauso feiern, aber kräftig.

    • @Bernd Steinbach:

      Sind Sie mit Erika Steinbach verwandt?

      • @Senger Gabrielle:

        Oder mit Bernd dem Brot. Für beides geben Sie berechtigte Hinweise.

        • @Senger Gabrielle:

          Gabi, Du bist hier die, die am meisten schreibt.

           

          Warum hast Du nur so furchtbar wenig zu sagen???

          • @Mietmade:

            Die teutsche Made hat gesprochen.

            • @Senger Gabrielle:

              Jow, Gabi. So isset.

               

              Geh doch mal zur Abwechslung mal bei Facebook rein, da macht man sich den ganzen Abend schon über dich lustig. Hast dir ja dort inzwischen ne richtige Fan-Base aufgebaut.

               

              Vielleicht findest du ja da, was du hier suchst.

               

              Ich muss morgen früh raus und wünsche euch jetzt allen ein gutes Nächtle.

               

              Hat Spass gemacht mit euch.

               

              Bis demnächt mal.

              • @Mietmade:

                Sowas ist doch der feuchte Traum eines jeden Trolls. da wird sich die Gabi freuen.

        • @Senger Gabrielle:

          Erika Steinbach, die lebt doch in der Vergangenheit und denkt sie sei immer noch auf der Flucht. Die hat doch auch noch braune Tapeten. Und Sie haben ´nen braunen Schlüpper, vielleicht gründen sie beide ´ne WG.

          • @Bernd Steinbach:

            Na, ich vermute, dass braun eher IHRE Lieblingsfarbe ist. Sie spielen doch hier den Vorzeige-Germanen.

            • @Senger Gabrielle:

              Sie haben jetzt aber Ihren Verstand und Ihre Contenance verloren.

  • Dürfen Deutsche so feiern?

     

    Was ist denn das für eine bescheuerte Fragestellung?

    In was für nationalistischen Kategorien wird denn dabei gedacht?

     

    Das "So gehen die (Verlierer)" Lied gibt es ewig und bezüglich "Gauchos" den Begriff liebe TAZ benutzt ihr doch selbst für Argentinier (siehe http://taz.de/Das-erste-Gold-fuer-Argentinien/!99488/)

     

    Auf einer Veranstaltung bei der Helene Fischer singt und alle Polonäse tanzen sollte man auch nicht das allerhöchste Niveau und durchdachte Performances erwarten ;)

    • @Ernest:

      Vielleicht noch um etwas näher auf Herrn Bax einzugehen:

       

      Hätte man nicht eine anspruchsvollere Veranstaltung organisieren können und dafür sorgen können, dass die Fußballer die Fresse halten? Und hätte man dann nicht hippe, coole Leute als Publikum nehmen können statt den Assis die ihren Spaß hatten?

      (So ist der vorletzte Abschnitt ja am einfachsten zusammenzufassen)

       

      Der Autor fand das ja alles furchtbar peinlich. Warum eigentlich? Hat er Freunde im Ausland, die ihn jetzt monatelang damit aufziehen wie peinlich die "Deutschen" feiern?

      Traurig, traurig.

       

      Oder hätte er einfach nur gern, dass der DFB die oben gestellten Fragen mit JA beantwortet und bei der nächsten WM ein Programm anbietet, dass Ihn mehr anspricht? Etwas für sich und seine Freunde?

      Dann sollte er vielleicht besser Fan der gelobten amerikanischen Sportveranstaltungen werden, die sind ja um Meilen anspruchsvoller ;)

  • Einen schlechten Artikel zur Siegesfeier kann man nicht durch einen noch schlechteren zweiten Artikel ungeschehen machen.

     

    Der Hinweis wie schön die Kolumbianer feiern können, mit nur 8 Toten. Wie kultiviert.

     

    Und wer war noch mal Andres Escobar?

     

    Ach ja Herr Bax, und die unvergessenen amerikanischen Siegesfeiern mit viel Pyrothechnik, ohne den Gegner zu verhöhen? Irak schon vergessen?

     

    Ich fand das Gängegesänge auch nicht so lustig. Aber was soll der ganze Hype hier wegen einer unbedachten Albernheit. Habt ihr alle keine anderen Sorgen????

     

    Ich schäme mich nicht für den Gauchotanz, dafür aber für all die verklemmten Dauernörgler, die hier mal wieder meinen, die (eigenen) deutschen Negativ-Tugenden zur Schau stellen müssen.

     

    Ihr gehört doch alle auf die Couch.

    • @Mietmade:

      Schön zu sehen, dass es wieder aufrechtes, volksgesundes Deutschtum gibt.

       

      Und den anderen Völkern haben wir gezeigt, wo der Barthel den Most holt. Weiter so, abtreten.

  • Das ich Deutscher bin ist Zufall, kein Grund stolz drauf zu sein, kein Grund mich für Taten Anderer, lange vor meiner Zeit, zu schämen oder zu rechtfertigen. Ich sehe da keine Schuld die mich betrifft von daher lässt mich ein als Deutscher geht das nicht kalt.

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Nein! Deutsche sollten so nicht feiern.

     

    Die Gaucho- Choreo ist an peinlichkeit nicht zu überbieten.

     

    Vom eigenen Siegestaumel scheinen hier ja einige noch ganz benommen zu sein, der eigene Reflektion nicht mehr mächtig.

     

    Oder ist da noch Restalkohol im Spiel?

     

    "Wir", wie es immer so schön heisst haben es mal wieder verkackt, den Bogen der Geschmacklosigkeit überspannt.

     

    Schade!

     

    Ohne Zweifel spielen die deutschen Jungs tollen Fussball. Die Mannschaft ist super sympathisch.

    Das sie Weltmeister sind ist verdient.

     

    Die Spieler haben- so sehe ich das- Vorbildfunktion.

     

    Nach der Hybris kommt der Niedergang. Typisch deutsch.

     

    War es nicht die Bescheidenheit, die das deutsche Team so sympathisch machte.

     

    Peinliche Nummer aber attraktiver Fussball.

     

    Letztendlich ist der ganze Zirkus eine Frage des Geschmacks und über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

     

    So jetzt bin ich bereit für den zu erwartenden Shitstorm

    • @9076 (Profil gelöscht):

      Nein kein Shit-Storm, aber eins sollte noch klargestellt werden - Über Geschmack lässt sich NICHT streiten;-)

      Lasst die Jungs feiern und macht nicht aus allem ein Drama

      • 9G
        9076 (Profil gelöscht)
        @Live Kommentator:

        Ja! Richtig! Geschmack ist subjektiv.

        Das war ein Flüchtigkeitsfehler.

        • @9076 (Profil gelöscht):

          Hier kommt der gewünschte Shitstorm:

           

          Wie humorlos!!!!!

  • Verdammt noch mal! Was für eine verquere Idiotie diese Feier und damit auch die herausragende Leistung der Mannschaft und die Unterstützung der Fans so in den Dreck zu karren. Natürlich hätten die Jungs sich den Gaucho Fan-Gesang sparen können! Keine herausragende Leistung, dass zu attestieren. Viel stilloser als die Gaucho Nummer hingegen, sind die übertriebenen Anfeindungen und erhobenen deutschen Schulmeister-Zeigefinger aus der linksintellektuellen Ecke, die hier ähnlich populistisch agiert wie man es von den Rechten kennt. Eine Fussball WM beinhaltet Gott sei Dank auch noch ein grosses Stück Fankultur und ist kein Golf oder Tennis Tunier! Eventuell wollte die Mannschaft die "wahren" Fussballfans ansprechen, die Samstags in den Stadien stehen und nicht nur die eventgeilen WM Popstar Groupies. Wenn sie das nicht tun, werft ihr dem Team doch vor, unnahbare Multimillionäre zu sein, ohne Kontakt zum "proletarischen" Fan! Abgesehen davon schert sich in Argentinien niemand darum, dort geht es wesentlich derber und nationalistischer im Fussball zu! Und sogar in England, dort wo man bei jeder Fussball-Gelegenheit gerne mal die deutschen Panzer auffährt, haben sich alle Publikationen äusserst positiv über die Feier geäussert und den Deutschen Stars sogar den "world cup of cool" verliehen, weil sie Humor und Emotionen zeigten, ohne Stock im Hintern! Also kommt mal alle wieder runter!!!

    • @BORM:

      Na ja, dass die englische Presse nicht jammert, wenn es gegen die Argentinier geht, versteht sich von selbst.

      • @Senger Gabrielle:

        Soll das eine Anspielung an den Falklandkrieg sein, jetzt wird´s peinlich. Der ist schon über 30 Jahre her Frau Senger.

         

        Kommentar bearbeitet. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen und bleiben Sie sachlich.

        • @Bernd Steinbach:

          Ich habe weder einen Führer noch einen Krieg verloren. Sie aber offenkundig Ihren Verstand und Ihre Contenance.

  • D
    D.J.

    Ich denke, Herr Bax hat etwas nicht richtig verstanden: "Neger" ist per se pejorativ (jedenfalls heute!), "Gaucho" keineswegs per se.

    Was den Kontext betrifft, kommen wir wie so oft mit dem Kategorischen Imperativ weiter: Hätte es "uns" verletzt, wenn die Argentinier in Buenos Aires, wenn es anders gekommen wäre, dasselbe Lied andersherum gesungen hätten? Nein, ich denke nicht, es hätte nicht sonderlich interessiert.

    Aber Deutsche meinen oft, immer etwas netter wirken (!) zu müssen als andere. Ist das nicht irgendwie auch eine gewisse Überheblichkeit? - "Und nicht über uns nicht unter and'ren Völkern woll'n wir sein" - wie Brecht in seiner schönen Kinderhymne schreibt.

    • @D.J.:

      Ole, perfekte Antwort

    • @D.J.:

      Sie müssen auch noch sehr jung sein, dass sie den deutschen Aufschrei wegen Koeman 1988, als NL Europameister wurde, nicht mitbekommen haben.

       

      Gerade deswegen heißt es beim kategorischen Imperativ: Zurückhaltung,

      Koeman hat sich btw später entschuldigt.

      • D
        D.J.
        @Age Krüger:

        Vergleichen kann man alles, aber das tertium comparationis ist hier eher gering: Sie spielen an auf das demonstrative Abwischen des Hinterns nach der eigentlich freundschaftlichen Geste des Trikotauschs. Darüber hinaus sprach Marco van Basten öffentlich von den "widerwärtigen Deutschen", die man rausgeworfen habe.

        • @D.J.:

          Vielleicht hinkt der Vergleich auch eher deshalb, weil Argentinien nicht vor knapp 50 Jahren hier einmarschierte, eine riesige Stadt wie Rotterdam dem Erdboden gleich machte, 100000 Juden ermordete, ganze Dörfer samt Bewohner niederbrannte und die Bevölkerung hier dann aushungern ließ.

           

          Unter diesen Umständen sollte ein empathischer Mensch eher die Reaktionen des Mijnheer Koeman und des Mijnheer van Basten nachvollziehen können als alberne Tänze von deutschen Nationalspielern.

    • @D.J.:

      Woran das wohl liegen mag, dass wir Deutschen das Gefühl haben uns netter präsentieren zu müssen als wir eigentlich sind?

       

      Aber keine Sorge. Daran wird schon hart gearbeitet. Bald sind wir wieder ganz "normal" und werden eine solche Debatte nicht mehr führen. Dann können wir andere Nationen endlich mit gutem Gewissen gering schätzen und verächtlich machen.

      • D
        D.J.
        @Senger Gabrielle:

        Zunächst ist eine konkrete Mannschaft, die sich am Sonntag nicht wahnsinnig souverän verhalten hatte, mit dem kleinen Spottlied gemeint gewesen. So habe ich es jedenfalls verstanden, aber mag wohl daran liegen, dass ich auch nie davon sprechen würde, dass "wir" gewonnen haben.

      • @Senger Gabrielle:

        Scheisse, sie haben rausgefunden, was außer Ihnen hier jeder unbedingt erreichen will! Verraten Sie es bloß nicht weiter, bevor wir endlich die bösen Drohnen haben, um es allen zeigen zu können ;-)

        • @willanne:

          Schlafen Sie weiter und morgen gehört uns die ganze Welt.

          • @Senger Gabrielle:

            wo kommt das her?

            • @willanne:

              Das müssten Sie doch wissen.

              • @Senger Gabrielle:

                wir reden wohl aneinander vorbei...

              • @Senger Gabrielle:

                woher soll ich wissen, wo das bei Ihnen her kommt?

    • D
      D.J.
      @D.J.:

      Korrektur vorletzte Zeile: uns > und

  • Yo

  • Für einen Moment muss man glauben, die taz sei vom Satiremagazin MAD überfallen worden, wenn man die Berichterstattung über die Siegesfeier verfolgt.

     

    Ist das der lieb gemeinte Versuch etwas Niveau in Fußballfeierlichkeiten zu bringen? Aber das Olympiastadion, Wembley oder Maracana sind - auch wenn sie gerne als "Tempel" bezeichnet werden - weder die Salzburger Festspiele noch das Berliner Theatertreffen.

     

    Herr Bax kennt amerikanische Sportveranstaltungen wohl leider auch nur vom Fernsehen. American Football ist weder auf dem Feld noch im Rang oder um das Stadion eine Ballettveranstaltung und im amerikanischen College-Sport gehen gegnerische Teams und Fans auch nicht gerade zimperlich miteinander um.

    • @Mit Namklov:

      Hach, bin ganz erschöpft! Das Ding mit den Kulturtempeln.. herrlich. Ich lach mich kringelig!

  • Überschrift: Dürfen Deutsche Feiern? (Irgendwer hat da bei der Taz-Überschrift 1 Wort zu viel reingeschummelt).

    Beide Kommentare zusammengefaßt: Taz-Spielverderber Deniz Y. sagt: Ja

    Taz-Feierexperte (Wein zu Wasser) Daniel B. sagt: Nein

    Angesichts der Mehrheitsverhältnisse in Redaktion und Leserschaft kann man davon ausgehen, daß bei der Taz eher heimlich im Keller die eine oder andere politisch korrekte Feier mit Selters und Tofu begangen wird, während draußen Deutsche und Argentinier gemeinsam Grillen und Party machen. Zumindest letzteres mehrfach erlebt zu jeder WM seit 2006, trotz der Spiele gegeneinander. Spießige Bedenkenträger mit vorauseilendem Beschützerbedürfnis a la Taz und andere haben da bisher keine Zwietracht hineinbekommen, genausowenig irgendwelche komischen Auftritte irgendwelcher Spieler oder Bankdrücker nach den Spielen.

    • @KW40:

      Sie scheinen Tofu genau so zu hassen wie Anstand.

       

      Nur beim Selters sind wir uns einig.

  • Keiner unserer Fußballspieler ist in der Lage, die Hypothese "deutscher Überlegenheitsfantasien" besser zu untermauern als schwäbische taz-Leserinnen, die vor anderen Nationalitäten über ihr richtungsweisendes "Ökologiebewußtsein" und ihre bedingungslose "Friedensliebe" referieren.

    • @Allan Clarke:

      Haben Sie denn jetzt schon die Nationalzeitung abonniert. Der taz wollten Sie doch kündigen.

    • @Allan Clarke:

      Ich behaupte jetzt einmal ganz frech, dass es sich bei Ihren schwäbischen Taz-Leserinnen eher um Reingeschmeckte handelt, der schwäbischen Mentalität entspricht das nun wircklich nicht, die entgegnet auf sowas "Am Bahnhof in Stuttgart fahret Züg in alle Richdunga, wenns Dir hier ned basst" (was jetzt von dritter Seite kommen wird, dürfte klar sein ;-)

  • Gute Analyse!

     

    Respekt vor der Leistung der Deutschen Mannschaft. Respekt vor ihrem fairen Verhalten, gerade im und nach dem Brasilienspiel. Sie hat viele Sympathien für Deutschland gewonnen.

     

    Aber diese Siegesfeier hätte man anders gestalten müssen. Das hatte etwas von Ballermann. Nur die Sangriakübel mit Strohhalm fehlten. Und dafür ist sicher nicht die Mannschaft verantwortlich. Richtig. Dazu die unsägliche Helene Fischer, peinlich. Da war der Song von Xavier Naidoo seinerzeit passender, wie auch der Künstler. Ein gutes Musikprogramm und vielleicht Mehmet Scholl als Moderator wären die halbe Miete gewesen.

     

    Aus dem blödsinnigen „Gaucho-Tanz“ soll man keinen Staatsakt machen. Aber er hatte etwas von Häme. Es macht sich nicht gut, auf einen geschlagenen Gegner herumzutrampeln. Die Jungs waren schlecht beraten damit.

     

    Euphorisch durchgeknallt, körperlich am Ende, Schlafmangel, ein paar Bier zu viel, da kann auch mal ein Einfall daneben gehen, geschenkt. Man hätte ihnen diese Schnapsidee ausreden müssen. Eine Entschuldigung war gewiss fällig.

     

    Die Feier ist eine vertane Chance, sich als guter Sieger zu zeigen. Schade.

    • @Heinz Müller:

      Niersbach sagt, dass der Tanz aus der Emotion heraus entstanden sei. Mithin also ehrlichen Gefühlen Ausdruck verliehen hat. Sie wurden nicht bei einer Choreographie beraten. Die sind so. Leider.

  • "...die Amerikaner wissen, wie man unvergesssliche Siegesfeiern inszeniert..."

    na ja, die hatten dann z. B. ihr Nipple-Gate und seitdem werden die "Live"(?)-Übertragungen um Sekunden zeitversetzt gesendet, um im Fall der Fälle noch rechtzeitig zensieren zu können

    der größte Aufreger bestand für mich darin, dass die Jungs so falsch gesungen haben

    jetzt irgendwelche rassistische Unterstellungen zu machen, ist unangebracht

    (by the way) dass die Argentinier sich aufregen, ist ja wohl vor allem der Tatsache geschuldet, dass das Spiel verloren ging; im übrigen haben tausende von Argentiniern in den Stadien Schmähgesänge gegenüber den brasilianischen Gastgebern angestimmt...Doppelmoral (wobei das Lied der deutschen Fußballspieler eben keinesfalls herabwürdigend gemeint war, allenfalls im Sinne von We are the Champions...no time for looser [da regt sich üblicherweise niemand auf]

  • Fußballer - aber auch ihre Funktionäre - sind meist ohnehin eine komische Spezies. Man lese nur einmal nach, was Geistesgrößen wie Vogts, Kaltz und Konsorten zur Rechtfertigung ihrer WM-Teilnahme 1978 in Argentinien zum Besten gaben. Da kommt einem das Mittagessen wieder hoch.

    Kaltz:"Ich fahr da hin, um Fußball zu spielen, nichts sonst. Belasten tut mich das nicht, dass dort gefoltert wird. Ich habe andere Probleme".

    Vogts:"„Argentinien ist ein Land, in dem Ordnung herrscht. Ich habe keinen einzigen politischen Gefangenen gesehen.“

    Und auch der Kaiser Beckenbauer hat neulich keinen Sklaven in Katar gesehen. Ich kann davor nur ausspucken.

    • @Senger Gabrielle:

      @ senger gabrielle

      klar, das ganze Fussballerpack, alles das gleiche! Immer schön pauschalisieren, wenn es denn einem in den Kram(er) passt! I.Ü. gibt es m.E. zw. Gauchotanz und den von den Ihnen zitierten Äußerungen doch einen gewissen Unterschied und ich meine, nicht nur einen graduellen. Aber man muss eben differenzieren wollen... ist aber vergebliche Liebesmüh. Ich lass es dann mal gut sein, ich hab ja schon lesendürfen, wo Auseinandersetzungen mit Ihnen hin führen. MfG

      • @willanne:

        Der von Ihnen behauptete Unterschied existiert tatsächlich. Allerdings ist die Häufung von Dummbrazzen im Profi-Fußball leider sehr auffällig.

         

        Beim Fechten, in der Leichtathletik, beim Reiten und vielen anderen Sportarten werden sie die Herabwürdigung des Gegners so nicht finden.

         

        Leben Sie wohl.

        • @Senger Gabrielle:

          Das liegt wohl auch daran, dass sich fast niemand für diese Sportarten interessiert und damit auch die Plattform für die "Herabwürdigung" fehlt .... Außerdem fallen die 3 genannten Sportarten in alle paar Wochen unangenehm durch Dopingfälle auf, was nicht für die Integrität der Sportarten spricht... Dummbrazzen gibt es leider nicht nur im Profifußball auch einige User hier glänzen nicht grad mit Einfallsreichtum ...

          • @Brass_Monkey:

            @Monkey und Williane: Die nicht vorhandene Häme in anderen Sportarten hängt meines Erachtens mit dem Klientel zusammen, dass diese Sportarten ausübt. Im Rudern, in der Leichtathletik, in den Wintersportarten und im Handball finden sich mehr Leute, für die Bildung kein Fremdwort ist. Im Fußball und bei einigen Usern hier sieht das leider anders aus.

            • @Senger Gabrielle:

              Das nehme ich persönlich. Bin ab sofort beleidigt!

            • @Senger Gabrielle:

              Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass sie nicht mich angesprochen haben. Dennoch fällt auf, dass gerade Sie den von Ihnen so vehement eingeforderten Respekt und Anstand ggü. Ihren Diskussionspartnern nicht immer wahren. Vom Handball, da mochte ich Ihnen mal eine Anekdote erzählen: Ein Freund war auf einem Auswärtsspiel, es kam zu einer Rangelei auf dem Feld und seine Mannschaft musste letztlich die Halle unter Polizeischutz verlassen, weil die Anhänger der gegnerischen Dormanschaft mit Baseballschlägern die Halle belagerten, mehrere Dutzend. I.Ü. finde ich den Gedanken, dass Anstand vom Bildungsgrad abhängt befremdlich, ich kenne menschlich hervorragene Akademiker und auch solche, die keinerlei Anstand haben. Ebenso verhält es sich mit Leuten ohne höheren Bildungsabschluss. Anderes zu behaupten empfinde ich, gelinde gesagt, als impertinent.

        • @Senger Gabrielle:

          Nachdem ich nun zu Hause bin will ich, entgegen meiner ursprünglichen Intension auf ihre Replik hin doch noch einmal in der Sache antworten (Triplik). Das deshalb, weil sie nun zuletzt doch einen interessanten Punkt angesprochen haben. Wenn es richtig ist, dass es bei den von ihnen genannten Sportarten keine Häme im Dieg gibt, Zweifel sind da durchaus angebracht, indes finden Siegesfeiern dort eher im kleinen Kreis statt, weshalb es erklärlich erscheint, dass entsprechendes, auch wenn geschehen, nicht kolportiert wird, dann könnte das durchaus etwas mit Gruppendynamik zu tun haben, es handelt sich bei diesen Sportarten ja traditionell nicht um Teamsportarten (gleichwohl um solche mit einem im Gegensatz zum Fussball eindeutig militärischen Hintergrund.

          • @willanne:

            Beim Fussball europ. Zuschnitts dagegen ging es um den Wettstreit zweier Dörfer oder Städte, da traten die Athleten sozusagen für ihre Gemeinschaft gegen eine andere an, nicht bloß für sich selbst, mag sein, dass das mehr Identifikationspotential und Raum für Gruppenbildung bietet. Indes, auch beim Eiskunstlauf geht es nicht immer fair zu, die haben auch ihre Tonia Hardings, und im Reitsport gibt es auch so unsportliche Spezialisten (aka Tierquäler, vielleicht erinnert man sich...). Also: Fussball (was ist mit Handball, da könnte ein Freund von mit Geschichten erzählen, was ist mit Eishockey? Auch Mannschaftssportarten.)

            • @willanne:

              böse, anderer Sport gut, das erscheint mir dann doch zu simpel. Danke für die Anregung, hatte ich nicht erwartet.

              • @willanne:

                Der Fußballsport ist schon in Ordnung. Nur gibt es leider zu wenig Spieler wie Marco Bode, Ewald Lienen, der damalige Paul Breitner oder Sokrates.

                • @Senger Gabrielle:

                  Und wo sind die Bodes der von ihne genannten Sportarten? Beim Reitsport denke ich an Paul Schockemöhle, beim Wintersport an Pechstein und wie heißt die eine, die erst dieser Tage für zwei Jahre gesperrt wurde, beim Radfahren an Armstrong und auch ein paar deutsche Kandidaten, beim Laufsport an Zahnpasta, klar alles fairer, sauberer Sport, bis auf den letzten Athleten, nur im Fussball...

        • @Senger Gabrielle:

          strike!

  • Die gleiche Nummer in Buenos Aires - okay !

    Ihr Deutschen dürft das nicht, Basta !

    • @lions:

      Schon mal darüber nachgedacht, dass wir Deutschen aufgrund unserer Historie möglicherweise eine gewisse Singularität innehaben.

      • @Senger Gabrielle:

        Jedes Land ist aufgrund seiner spezifischen Historie singulär.

      • @Senger Gabrielle:

        Klar, den Germanen liegt es im Blut und die Vorfahren des teuton. Jetzt-Menschen haben es nur ausgelebt; Erbsünde oder so. Währet den Anfängen !

        • @lions:

          Sie fangen an zu begreifen. Bravo.

          • @Senger Gabrielle:

            Jo, herzlichen Dank für Ihren großartigen Denkanstoß !

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @lions:

      ich habe keine ahnung was da von den argentiniern kam.ist auch egal,das macht es nämlich im zweifelsfall nicht besser.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        "....von den argentiniern kam"

         

        ......gekommen wäre.

         

        Besser macht es das nicht, aber unspektakulärer wäre es sicher gewesen und hätte auch manchen Antideutschen gut gefallen.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    selbst ich als linker gutmensch war schon soweit diese nationalmannschaft sympathisch zu finden.

    schöner fußball und respektvoller umgang mit brasilien.

    dann kamen nach dem finale der schweinsteiger zu wort und grüßt erstmal uli hoeneß.

    dann noch dieses unsäglich arrogante und überhaupt nicht witzige interview mit thomas müller:

    https://www.youtube.com/watch?v=qymLd-KrxSE

    danach war meine stimmung gegenüber diesem team ,wieder eher verhalten.

    nachdem ich aber am nächsten tag diese fremdschämfeier in berlin mit 1.furchtbarer musik.

    2.furchbaren gesängen(humpahumpaKindergarten)

    3.und dieses völlig unötige nachtreten in richtung argentinien gesehen habe,wars mit meiner sympathie schon wieder vorbei.

     

    schade um die paar netten einzelspieler und den genialen jogi löw.

    schweinsteiger alias pigclimper und dorfdepp müller will ich eine weile nicht mehr sehen.zum glück ist die wm vorbei.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      unglaublich...

       

      ...ich fand das Tänzchen sehr originell und habe meine letzten Ungereimtheiten mit diesem unseren Team ausgeräumt. Diese Spontanität und ungeschminkte Freude haben mich überzeugt und ich hätte sie diesen Jungs gar nicht zugetraut. Ich hoffe in 2 Jahren mehr davon zu sehen, vielleicht einen verunglückten Kasatschok nachdem wir die russische Nationalelf "in der Pfeife geraucht" haben!!

  • Auch ich denke, dass die Patriotismus-Nummer tiefer geht.

    Seit 1990 versuchen die deutschen Eliten uns zu verklickern, dass wir wieder "normaler" mit unserer Geschichte umgehen können. Inbegriffen der Stolz auf das eigene Land. Schließlich sind wir wieder wer in Europa. Merkel dominiert inzwischen ja auch die EU und es wird endlich wieder Deutsch gesprochen in Europa. Außerdem sollen wir nach Gauck, Steinmeier und von der Leyen endlich wieder mehr Verantwortung in der Welt übernehmen. Natürlich auch militärische. Schließlich wird die Sicherheit Deutschlands auch am Hindukusch verteidigt und bald vermutlich auch in Afrika.

    Dafür braucht man eine geistig-moralische Umerziehung, weil die Deutschen ihre zurückhaltende Rolle ganz gern gemocht haben. Jetzt kommt der Stolz auf das eigene Land, die Herabwürdigung der "Pleite-Griechen" und aller mediterraner Völker, die ohnehin alle zu faul zum Arbeiten sind. Und bald erklären wir den Afrikaner oder sonst wem, wie der Hase läuft. Dafür braucht man schon eine national gesinnte Öffentlichkeit. Und mit dem Fußballscheiß fängt es eben an.

    • @Senger Gabrielle:

      Aus welcher ideologischen Schublade kommt diese Tirade. Vielleicht mal daran denken das es hier um Fußball geht!

      Vielleicht sollte die Dame mal in Urlaub fahren und abschalten.

    • @Senger Gabrielle:

      Danke, Frau Senger.

      Bewerben Sie sich doch bei der taz, vielleicht nehmen die Sie ja. Herr Yücel kann ja zu Springer wechseln.

  • Wer in diesem Zusammenhang von Spaßbremsen spricht, der verwendet auch gerne Weltkriegsmetaphern? Immerhin, im Ausland macht man sich um diesen Spaß keine großen Gedanken, ausweislich der von mir konsultierten Presse. Man könnte meinen, dass man dort die Kritiker des Gauchotanzes als Spaßbremsen ansehen würde, und das passt ja auch, immerhin kommen die WK-Metaphern überwiegend eben aus dem Ausland. Man sind die da alle unkorrekt, schämen sollten die sich ;-)

  • Ich glaube mittlerweile, es geht um etwas völlig anderes, was hier bei dieser Pro-/Contra-Darstellung auch schön rüberkommt.

     

    Eigentlich ist es völlig egal, wie sich eine Mannschaft, die nur gegen völlig fertige Gegner mal etwas angriffslustiger spielen kann und ansonsten nur Sperrriegel-Langweile verbreitet, sich benimmt. Hier tobt sich jetzt etwas an dem Kampf aus, der schon lange in der BRD existiert, aber insgesamt für alle als Tabu-Thema betrachtet wird.

    Es geht nicht um die Fußball-Mannschaft, es geht tatsächlich darum, wie sich manches verändert. Diejenigen, die bei jedem Mist feiern, egal, wie man sich dabei benehmen kann, sind weniger nationalistisch geprägt als diejenigen, die Bedenken bei dieser angeblichen nationalistischen Besoffenheit haben.

    Da ist ein zum Teil migrantisch geprägtes Proletariat, dass sowieso zum Teil nicht weiß, wo es hingehört, dass sich als seine Horde, zu der man gehören muss, einfach "Deutschland" ausgesucht hat. Die Gruppe interessiert sich ansonsten einen Dreck für Deutschlands Bewohner, sondern will nur dazugehören.

    Den anderen Teil macht ein zumeist westdeutsches Bildungsbürgertum aus, dass nun mitbekommt, dass seine Zeit abgelaufen sein könnte. Benehmen, Fußball als Darstellung nationaler Eigenarten, Solidarität, Bildung, Selbstreflektion etc. sind im Denken der jetzt feiernden nicht mehr vorgesehen. Wie auch, wenn die meisten nur noch in einer kalten, kapitalistischen, rein profitorientierten Wirtschaftsordnung groß wurden?

     

    Eigentlich müsste einem ja die proletarische Gruppe sympathischer sein, aber die komische Verknüpfung mit nationalem Chauvinismus macht einem das dann doch sehr unheimlich. Es ist erstaunlich, dass Yücel diese Ängste nicht teilen kann.

    • @Age Krüger:

      Stille und Stumme Plätze, volle und laute Stadien. Das Lumpenproletariat war und ist immer noch die Ersatzarmee des Kapitals, die Reserve.Wenn der Kapitalismus sich in Gefahr sieht, dann greift er halt zu faschistischem Nationalismus, d.h. im Grunde ist er garnicht nationalistisch, sondern der Nationalismus ist nur das Mittel zum Ziel. Zum Fußball: es ist zwar nicht mehr so,das jemand von Löwen zerfleischt wird und Tausende dabei jubeln, doch die Schadensfreude gegenüber dem Verlierer ist immer noch da. Fußball ist sadistischer Wettbewerb; man hat etwas zum Schreien. Somit soll man nicht den Mund auf der Strasse aufmachen, sondern vor der Glotze oder im Stadion.

      • @Wiliam grudier:

        Ihrer Analyse kann ich weitestgehend zustimmen.

         

        Umso schlimmer, wenn eigentlich vernünftige Menschen wie Yücel sich in diesem Kontext für das Kapital einspannen lassen und ausgerechnet der bürgerliche Teil dieser Gesellschaft dagegen halten muss.

  • Für welche bescheuerten Geschehnisse taz.de und Redakteure Platz und Zeit hergeben. Gibt es nichts Sinnvolleres?

  • danke, Deniz!

     

    Irgendwann werden es die 'Kartoffeln' schon noch lernen, und du trägst deinen Teil bei. Alter Schwede.

     

    bis dahin muss man leider festhalten: Das 'unbefangene Feiern' war - ähm - getürkt