Prinz fordert Ukip-Chef zum Duell: Auf die feine polnische Art
Er fühlt sich als Migrant diskriminiert. Deshalb hat ein polnischer Adliger Ukip-Chef Nigel Farage im Hyde Park zum Duell gefordert.
BERLIN taz | Ein polnischer Prinz, der in London lebt, hat die Schnauze voll, aber auf die edle Art. Weil er sich als Pole diskriminiert fühlt, hat Janek Żyliński nun Nigel Farage, den Vorsitzenden der europafeindlichen Ukip-Partei, zu einem Duell aufgefordert. Hierzu hat er ein YouTube-Video veröffentlicht, in dem er erklärt, er werde es nicht länger hinnehmen, dass Einwanderer durch Leute wie Farage erniedrigt werden.
Der Politiker möge sich eines Morgens mit seinem Schwert im Hyde Park einfinden und sich dem Zweikampf stellen. Żyliński beginnt das Video mit dem Hinweis auf eine Goldskulptur seines Vaters, des Kavallerieoffiziers Andrzej Żyliński, der 1939 im Kampf gegen die Nationalsozialisten 6.000 Juden vor dem Tod gerettet habe. Er führt auch das Schwert seines Vaters vor.
„Ich bin sein Sohn, ich habe sein Blut, und ich habe erkannt, was ich nun tun muss“, sagt Żyliński mit dem Schwert in der Hand, „ich muss aufstehen und mein Volk verteidigen.“ Das „idiotischste Beispiel“ für die Ausländerfeindlichkeit Farages sei, dass dieser Migranten für Staus auf der Autobahn M40 verantwortlich mache. „Genug ist genug, Mr. Farage“, findet Żyliński.
Empfohlener externer Inhalt
Der Prinz bevorzugt, die Angelegenheit auf eine Art zu klären, wie es ein polnischer Adliger und ein britischer Gentleman im 18. Jahrhundert getan hätten. Offiziell sind Duelle in England seit 1571 verboten, sie fanden jedoch noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts regelmäßig statt.
Sollte Nigel Farage nicht zum bewaffneten Kampf bereit sein, „oder wenn Ihr Schwert ein wenig rostig ist, Mr. Farage“, so ist Żyliński auch bereit, im Wahlkampf bei einem TV-Duell gegen Farage anzutreten. Die Parlamentswahlen in Großbritannien finden am 7. Mai statt, viel Zeit ist also nicht mehr.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Hype um Boris Pistorius
Fragwürdige Beliebtheit
Debatte um SPD-Kanzlerkandidatur
Schwielowsee an der Copacabana
Russischer Angriff auf die Ukraine
Tausend Tage Krieg
Innereuropäische Datenverbindung
Sabotageverdacht bei Kabelbruch in der Ostsee
Papst äußert sich zu Gaza
Scharfe Worte aus Rom