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Kriminalität in der UkraineTödliche Schläge

Nach einem Angriff und einer Woche im Koma stirbt der pro-ukrainische Aktivist Artjom Miroschnitschenko. Einer der Täter steht jetzt unter Hausarrest.

Seinen Verletzungen erlegen: Artjom Miroschnitschenko Foto: Facebook

Kiew taz | Artjom Miroschnitschenko, proukrainischer Aktivist in dem unweit der Front gelegenen Bachmut, ist am Freitag seinen Verletzungen erlegen. Am 29. November war er in seiner Heimatstadt von zwei Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren so schwer zusammengeschlagen worden, dass er eine Woche im Koma lag. Bei dem Überfall habe der 16-Jährige mehrfach den Kopf des 38-jährigen Opfers auf das Straßenpflaster gestoßen. Fußgänger hatten Miroschnitschenko bewußtlos auf der Straße gefunden.

Dies berichtet die ukrainische Menschenrechtlerin Tetiana Pechonchyk auf ihrer Facebook-Seite. Vor Gericht habe der Täter seine Tat mit dem Umstand begründet, dass er Kampfsportler sei und seine Fähigkeiten habe testen wollen.

Nachdem die Polizei die Täter auf einer Überwachungskamera identifizieren konnten, wurde der 16-Jährige festgenommen und unter Hausarrest gestellt. Die Motive der Tat, so die Polizei von Bachmut, würden derzeit ermittelt. Der zweite Beteiligte wurde nicht unter Hausarrest gestellt, da er nicht direkt gewalttätig, sondern nur bei der Tat anwesend war.

Für die Weggefährten des Toten ist es keine Frage, dass die Tat mit den politischen Aktivitäten von Miroschnitschenko zusammenhängt. Dieser habe prinzipiell Ukrainisch gesprochen. In Bachmut wird hingegen vorwiegend Russisch gesprochen. Auch Sergej Miroschnitschenko, der Bruder des Toten, ist sich sicher, dass Artjem wegen seiner proukrainischen Position überfallen worden sei.

U-Haft gefordert

Miroschnitschenko war in der Gruppe „Bachmut ist ukrainisch“ aktiv gewesen, und hatte für verletzte Soldaten gekocht. Auf seiner Facebook-Seite fordert Pawlo Ostrowskij, ein Weggefährte des Getöteten, Untersuchungshaft für den Verdächtigen, für den ein Bachmuter Gericht für die Dauer der Ermittlungen Hausarrest angeordnet hatte. „Bis jetzt wurde er der Körperverletzung verdächtigt“ so Ostrowskij. „Aber seit heute geht es um Mord“.

Nicht an die Handlungsfähigkeit des Rechtsstaates zu glauben, scheint ein Besucher der Facebook-Seite der Menschenrechtlerin Tetiana Pechonchyk. „Mit Anhängern der russischen Welt kann man keine Vereinbarungen treffen. Die muß man einfach nur töten“, schreibt ein Olexandr Potapenko.

Nicht weniger gewaltbereit ist man im russlandfreundlichen Lager. Ende November, ungefähr zum Zeitpunkt der Tat in Bachmut, hatte der prorussische Politiker Michail Dopkin im Sender ZIK, der ebenfalls als russlandfreundlich gilt, gefordert, Ex-Präsident Petro Poroschenko, dessen Weggefährten Olexandr Turtschinow und weitere Politiker aufzuhängen.

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13 Kommentare

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  • "...ein Besucher der Facebook-Seite der Menschenrechtlerin Tetiana Pechonchyk. „Mit Anhängern der russischen Welt kann man keine Vereinbarungen treffen. Die muß man einfach nur töten“, schreibt ein Olexandr Potapenko."

    Super Menschenrechtler.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Webseiten von Menschenrechtlern werden ja auch nur von Menschenrechtlern besucht, so wie Zitronenfalter grundsätzlich nur Zitronen falten.

      • @Ewald der Etrusker:

        Die Atmosphäre ist eben durch Hass aufgeladen. Auf beiden Seiten.

        Herr Clasen spricht übrigens nur davon, dass es sich um einen proukrainischen Aktivisten handelt. Die Bandbreite ist große. Da ist vom Demokrat bis zum Faschist alles dabei.

        PS: Totschlagen darf man natürlich Niemanden.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ihnen ist klar, dass Sie Ihren Beitrag von 12:03 gerade völlig ad absurdum geführt haben. Immerhin bleibt noch ein Pendant zum Trumpschen "Good People on both Sides".

          • @Ewald der Etrusker:

            Sie haben den Sarkasmus nicht verstanden...

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Sie wollen Ihren Eingangsbeitrag als bloß sarkastisch (und wahrscheinlich als wertneutral) verstanden wissen. Das wäre ganz leicht, hätten Sie zwischen dem Potapenko-Zitat und Ihrem Fazit auch noch das Dopkin-Zitat eingefügt. Beide: Super Menschenrechtler. Da hätte ich Ihnen sofort ganz vorbehaltlos zugestimmt. Nur haben Sie es halt nicht getan. Und angesichts Ihres Nicknames will ich Ihnen da kein Versehen unterstellen.

              • @Ewald der Etrusker:

                Mein Nickname verleitet mich zuweilen dazu, anzunehmen, dass mich jeder ohne weitere Erklärungen versteht :-)

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Verstanden hatte ich schon. Bloß nicht so, wie Sie es jetzt gerne hätten.

                  • @Ewald der Etrusker:

                    Konten Sie nicht oder wollten Sie nicht? :-)

                    • @warum_denkt_keiner_nach?:

                      Bitte? Das ganze so verstehen, wie Sie es nachträglich gern haben möchten, obwohl Ihre ersten zwei Posts das so gar nicht hergeben? Wieso sollte jemand das wollen? Die Frage nach Können stellt sich da gar nicht mehr. Buenas noches.

                      • @Ewald der Etrusker:

                        Hola, da ist aber jemand sauer, weil Unterstellungen nicht zutreffen :-)

                        Es ist natürlich komplett unmöglich, dass Ihre Annahmen nicht zutreffen...

                        • @warum_denkt_keiner_nach?:

                          Ihr anfänglicher Sarkasmus war also so gemeint, dass er in Richtung proukrainische UND in Richtung prorussische Aktivisten gehen sollte. Und wenn ich den Beitrag so verstehe, dass er nur die ersteren treffen sollte, weil diese schon, aber nicht die anderen erwähnt wurden, dann hat das überhaupt nichts mit Ihrer Formulierung zu tun (die zielte nämlich Ihrer Meinung nach ganz eindeutig auf beide), sondern lediglich mit meinem mangelnden Denkvermögen. Na gut, dann haben wir ja den Knoten doch noch entwirrt.

                          • @Ewald der Etrusker:

                            Nein. Sie denken viel zu kompliziert. Aber ich gebe es jetzt auf.