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Kommentar Linkspartei und IsraelEndlich ernsthaft diskutieren

Kommentar von Tobias Schulze

Zwei Linkenpolitiker wollen nun doch nicht auf einer umstrittenen Palästina-Konferenz reden. Sie ersparen ihrer Partei eine erneute Antisemitismus-Diskussion.

Soll aus Versehen auf Plakaten angekündigt gewesen sein: Wolfgang Gehrcke. Bild: dpa

S ie haben dazugelernt: Dass an einer umstrittenen Konferenz palästinensischer Exilorganisationen offenbar keine Abgeordneten der Linkspartei teilnehmen werden, spricht für sie. Egal, ob die Abgeordneten Annette Groth und Wolfgang Gehrcke tatsächlich nur aus Versehen auf den Plakaten der Veranstalter angekündigt waren oder nicht: Einer ernsthaften Debatte über ihre zukünftigen außenpolitischen Forderungen kommen die Linken durch die Absage der beiden einen gewaltigen Schritt näher.

Immer wieder sorgten unnötige Aktionen einzelner Abgeordneter in den letzten Jahren für Diskussionen über die linke Nahost-Politik. Erst die Fahrt mit der Gaza-Flotille, auf der auch ausgewiesene Antisemiten mitschipperten. Dann die Einladung zweier israelfeindlicher Aktivisten in den Bundestag, die Fraktionschef Gregor Gysi bis auf die Toilette verfolgten. Die Debatten über Antisemitismus in der Partei folgten danach jedes Mal den gleichen aufgeregten Mustern. Einen Erkenntnisgewinn brachten sie nicht.

Würden am kommenden Wochenende tatsächlich wieder Linkenpolitiker auf einer Konferenz sprechen, deren Organisatoren teilweise fragwürdige Positionen vertreten, wäre der nächste Akt programmiert. Durch den Verzicht darauf sparen Gehrcke, Groth und Co sich selbst und ihrer Partei Energie und Nerven – die in einer sachlichen Debatte über linke Außenpolitik viel besser aufgehoben sind.

Zu diskutieren haben Fraktion und Partei genug, nicht nur in puncto Israel. Auch die Positionen zu Russland und zu Bundeswehreinsätzen im Ausland müssen die Linken klären. Unüberwindbar sind die Gräben zwischen Reformern und Fundis aber trotzdem nicht – auch wenn krawallige Aktionen in der Vergangenheit genau diesen Eindruck erweckten.

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102 Kommentare

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  • "Auch die Positionen zu Russland und zu Bundeswehreinsätzen im Ausland müssen die Linken klären."

     

    Was gibt es da zu klären? Diese Fragen sind doch längst geklärt. Die Beschlusslage sieht so aus, dass Die Linke gegen den Putsch in der Ukraine, gegen das Erstarken des Faschismus und gegen die westliche Einmischung (nicht nur) dort ist. Und auch die Beschlusslage zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr - siehe Parteiprogramm - ist eindeutig. Wenn einzelne Mitglieder aus einer gewissen Fraktion anderer Meninung sind, ist das deren Problem, nicht das der Partei.

    • @Gemeiner Hai:

      Die Linke ist immer dafür, was Moskau sagt. Mehr muss man da in der Tat nicht klären.

      • @Thomas Fuller:

        Interessant. Erzählen Sie das mal dem Herrn Gysi, der sowieso nur rückgratlos herumlaviert und sich in heuchlerischer "Äquidistanz" übt. Von den Herren Liebich, Heilig, Lederer usw. gar nicht zu reden.

    • @Gemeiner Hai:

      Was sagt die Linke zur Einmischung Russlands? Da wird kräftig mit zweierlei Maß gemessen. Diese Heuchelei ist es, die "Die Linke" unglaubwürdig macht!

      • @Dhimitry:

        Darauf möchte ich mit einem Auszug aus einem Kommentar von Reinhard Lauterbach - meines Wissens übrigens kein Linkspartei-Mitglied - in der jungen Welt antworten: "Und wenn Washington Moskau beschuldigt, die Aufständischen mit Drohnen auszurüsten – woher hat dann die Ukraine ihre, die gelegentlich über Donezk abgeschossen werden? Russland vorzuwerfen, es eskaliere die Lage in der Ukraine, wenn man selbst gerade 300 Fallschirmjäger auf einen westukrainischen Truppenübungsplatz geschickt hat, um die Faschisten der Nationalgarde auszubilden, ist eine Form von Chuzpe, die sich nur derjenige leisten kann, der keine Beweise braucht, um seinen Worten Taten folgen zu lassen."

  • Bitte immer unterscheiden zwischen den vielen verschiedenen Linken:

    den Abgeordneten der PdL, ihren Kreisverbänden und

    anderen linksorientierten Aktivistinnen und Aktivisten.

    • @nzuli sana:

      Eigentlich muss man nur zwischen Antisemiten - also Menschen, die Juden hassen, nur weil sie Juden sind und sie lieber tot als lebendig sehen wollen - und Linken unterscheiden können. Man kann schlicht und ergreifend gar kein Linker sein, wenn man sich nicht zu den Menschenrechten bekennt. Wenn Linke sich für die Menschenrechte der Palästinenser stark machen, weil sie diese unverhältnismäßig stark verletzt sehen, macht sie das noch lange nicht zu Antisemiten. Wer trotzdem weiterhin derlei Unsinn behauptet, bewegt sich auf einem ziemlich morschen Brett.

    • @Karl Kraus:

      Ein ämusantes Zitat aus dem Interview sollten wir hier direkt verfügbar haben:

       

      "Sie fragten aber, wo solche Kampagnen herkommen… Nun, sie resultieren aus konkreten Interessenlagen. Sie haben ihre Ursachen in unterschiedlichen bis gegensätzlichen Interessen. Mehrheitsmeinungen sind zwar für die Regierungspolitik außerhalb von Wahlkämpfen zu vernachlässigende Größen – man denke nur an die erstaunlich stabile Mehrheit gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr in der Bevölkerung -, auf Dauer und stabil aber ist die Einsicht in die Notwendigkeit oder gar die aktive Zustimmung der Bevölkerung nötig – oder deren Einschläferung -, um Interessen der herrschenden Klasse ohne größere Verwerfungen auch durchsetzen zu können."

  • Würde die LINKE gegen Putins Massaker in Tschetschenien, gegen saudi-arabische Luftangriffe auf die Zivilbevölkerung im Jemen oder gegen die weltweiten Terroranschläge gegen Christen genauso deutlich Stellung beziehen, würde ich ihr ihre Israelkritik abnehmen. So aber bleibt es dabei: Wenn die Täter keine Juden sind und die Opfer keine Palästinenser, interessiert das die LINKE kaum.

    • @Friedrich:

      bzgl. Jemen fand ich das auf die Schnelle

      https://www.youtube.com/watch?v=eBoAEkTD_do 2012, nach Wechsel von Salih zu Hadi. Situation Saudis, USA, deutsche Waffeneporte gut gedeutet. Aktuell gibt es auch Stellungnahmen.

  • Die LINKE soll sich um die Revision von Harz/Riester und um eine bessere Flüchlingspolitik kümmern und da alle Kraft reinsetzen.

     

    Die Solidarität mit den Palistinensern sollte man den nichtdeutschen Linken überlassen. Als Deutscher/e befindet man sich ansonsten ruckzuck auf der schiefen Ebene.

    • @Waage69:

      Antisemitismus besser den janz Rechten überlassen? Sehr jute Idee. Das wird aber in Punkto israel den janz Linken aus der ehem. DDR schon seit 50 jahren gepredigt.

    • @Waage69:

      Aus realpolitischer Sicht muss ich Ihnen sogar Recht geben.

       

      Allerdings -und wirklich ohne Sie persönlich angehen zu wollen -: Was ist denn das für eine vollkommen krude Überzeugung? Die Schicksale Deutschlands und Israels sind auf so tragische Weise verwoben, dass eine "Gleichgültigkeit" beschämend wäre.

       

      Ich sage es, wie bereits weiter unten, gerne nochmal: die Kritik an der Art und Weise der Landnahme (sozial, ökonomisch, politisch/baulich) der israelischen Regierung ist eine Pflicht eines jeden klar denkenden, den Überzeugungen des Humanismus folgenden Menschen.

    • @Waage69:

      Warum befindet sich ein Deutscher da auf der schiefen Ebene? Gerade als geschichtsbewusster Deutscher sollte man nicht tatenlos zusehen. Falls sie eine Erbschuld ansprechen: das klingt irgendwie rassistisch, auch wenn Sie das nicht so sehen. Mein Großvater war in Ägypten in Gefangenschaft, schätzungsweise kämpfte er unterm Rommel. Wurde eingezogen, war Soldat. Tat das was man allgemein von Soldaten erwartet: Krieg machen. Der andere war gar nicht im Krieg. Meine Oma arbeitete in der Fertigung beim Messerschmidt um Arbeit zu haben, versteckte sich und ihre Kinder bei Angriffen im Luftschutzbunker wie das Mütter eben tun. Von mir aus sind dann meine Großeltern für Sie dreckige verfickte Nazischweine. Für mich aber nicht. Was das dann mit dem Thema zu tun hat? Wofür soll ich mich schuldig fühlen, dass ich als dreckiges deutsches Arschgesicht Apartheid nicht akzeptiere?

      • @Durchsage:

        @Durchsage

        Zu 100% Ihrer Meinung. Weitere Apartheidregime dürfen nicht akzeptiert werden. Was derzeit in manchen arabischen Staaten gegen andere Religionen/Kulturen auch gegen Palästinenser abläuft ist verrückt und alle schauen weg, selbst manche Linke. Mit Israel steht noch einer der letzten verbliebenen Staaten der Region, wo Menschen aller Religionen (auch Muslime/Palästinenser) Perspektiven, gleiche Rechte und Schutz erhalten. Schade haben die diversen Terrorgruppen in den Palästinensergebieten nie eine 2Staatenlösung akzeptiert, beide Länder könnten gemeinsam prosperieren und gegen den IS bestehen.

      • @Durchsage:

        Warum befindet sich ein Deutscher da auf der schiefen Ebene?"

         

        Nicht automatisch aber eben "ruckzuck", ansonsten als Antwort direkt zur Frage: Rate mal mit Rosenthal!

         

        Den Satz kann ich nun gar nicht deuten:

        "(...) ich als dreckiges deutsches Arschgesicht(...)" ?!?

        • @Waage69:

          Rosenthal hat auf jeden Fall eine coole Show gemacht. Damals im Fernsehen top. Alles weitere ist Ihr persönliches Ding http://www.lebenshilfe-abc.de/schuldgefuehle.html auch wenn Sie das gruppendynamisch weitergeben.

          • @Durchsage:

            Stimmt, Schuldgefühle in Bezug auf die deutsche Vergangenheit sind völlig fehl am Platz und sollten außenpolitische Erwägungen nicht beeinflussen!?

            • @Waage69:

              Wie gesagt, ihre persönliche Sache, kann jeder handeln wie er will. Auch ein Staat. Jeder kann seine Stimme abgeben, wie Sie, Empfehlungen aussprechen. Aber ich persönlich bin ich Mitte 70er auf dem Planeten Erde auf die Welt gekommen, im Land Deutschland, deutsche Mutti, suchte mir das nicht vorher aus. Auch wenn manche Esoteriker anderes behaupten, ich glaub nicht dran. Wofür ich jetzt schuldig sein soll, weiß ich nicht. Weil darauf soll das ja irgendwie hinaus laufen oder? Ich will Ihnen auch keine Schuldgefühle nehmen. Diese zu haben ist natürlich Ihr persönliches Recht. Was historisch geschehen ist, ist nicht zu rechtfertigen.

               

              Was das mit der Sache Palästina/Israel zu tun hat ist mir persönlich aber unklar. Also warum ich vor allem wegschauen soll wie vielleicht die bösen Deutschen damals?

      • @Durchsage:

        :-) will ich noch anhängen. Die Argumente empfinde ich immer so. Hier wird zu psst, du bist Deutscher, Mund halten, aufgerufen, dort http://taz.de/Syrien-ist-Gedoens/!158565/ ächz, krächz, was ist los? Kinders, interessiert Euch gefälligst. Als Deutscher hat man´s nicht leicht. Selber schuld wenn man sich vor der Geburt aussucht Deutscher zu werden :-)

    • @Waage69:

      "bessere Flüchtlingspolitik"

      umfaßt die auch palästinenserinnen?

      oder müssen die wie die hunde vor der kneipe draußenbleiben?

      • @christine rölke-sommer:

        Die umfast auch PalästinenserInnen wenn sie nach Deutschgland/ in die Eu flüchten.

        • @Waage69:

          fein.

          Sie wollen also alle palästinenserinnen als asylberechtigte/konventionsflüchtlinge anerkennen - und ihnen zugleich den mund verbieten, wenn/falls sie das äußern, was sonst bei flüchtlingen/asylsuchenden+migrantinnen so gern gehört+unterstützt wird, nämlich den wunsch nach rückkehr an den ort ihrer herkunft?

          interessant!

          • @christine rölke-sommer:

            Habe ich geschrieben, dass ich den PalästinenserInnen im Asylverfahren den Mund verbieten möchte?

             

            Ansonsten ist es mir auch egal was die LINKE macht oder nicht macht, es ist nicht meine Partei, also ich bin nicht Mitglied und habe daher auch keinen direkten Einfluss.

            Es ist eben einfach nur eine Frage ob sie dann so oder so für mich wählbar wäre.

             

            Dazu habe ich eben meine eigene Meinung und die darf ich auch äußern.

            • @Waage69:

              im grunde: ja. das haben Sie geschrieben, wenn auch in etwas anderen worten. nämlich als "Die Solidarität mit den Palistinensern sollte man den nichtdeutschen Linken überlassen."

              ich habe mir jedenfalls erlaubt, es so zu lesen: anerkennung ja, aber mitreden über das in UN-resolution GA 194 verbriefte rückkehrrecht nein.

               

              von linker politik erwarte ich mir etwas anderes. und das nicht nur, weil andere politik/en dazu sehr wohl mitredet/mitreden - wie der presse vom ruhrpott bis nach Jerusalem zu entnehmen.

               

              im übrigen dürfen Sie Ihre eigene meinung dazu äußern. was glauben Sie denn, warum ich nachgefragt habe?

              • @christine rölke-sommer:

                Ironie in Schriftform ist schon schwer zu erkennen, den richtigen Subtext zu deuten nach dem Motto "wenn Sie das gesagt haben meinen Sie eigentlich und automatisch..." eine ganz hohe Kunst - aber o.k.:

                 

                "ich habe mir jedenfalls erlaubt, es so zu lesen: anerkennung ja, aber mitreden über das in UN-resolution GA 194 verbriefte rückkehrrecht nein."

                 

                Passt so ungefähr: die Illusion von der Möglichkeit eines "staus quo ante" auch für die nachgeborenen Palistinensergenerationen zu nähren ist fahrlässig.

                 

                Seit dem Tod von Arafat/Peres ist in Israel/Palästina so viel schiefgelaufen das kaum noch was zu kitten ist und einseitige Parteiname nur durch angewand selektive Wahrnehmung möglich ist.

                 

                Im übrigen halte ich persönlich nicht mal die Zweistaatenlösung für den richtigen Ansatz. Solange IsraelInnen und PalistinenserInnen nicht zu einer "Gemeinsamen Könföderation Palästina" mit gleichem Recht für alle Staatsbürgerinnen, freier Auswahl des Beruf, des Wohnorts und des Privatgrunderwerbs auf Gegenseitigkeit, bereit sind kein Ende des Elends.

                 

                Der Diskurs in der Linkspartei spielt dabei gar keine Rolle, ist akademisch und wohlfeil.

                 

                Davon ab:

                Kleinster gemeinsamer Nenner: Siedlungsbau - Stopp! Keine Raketen mehr auf Israel!

                 

                Pragmatisch gedacht:

                "Deutschland" als geschichtlicher Mitverursacher des Dilemmas sollte nicht durch auch ungewollt antisemitische Grundstimmungen im politischen Diskurs jüdische MitbürgerInnen zur Ausreise veranlassen und somit den Druck in Israel noch verstärken.

                • @Waage69:

                  um nicht ganz den bezug zum kommentar von Tobias Schulze zu verlieren...

                  um mehr oder weniger genau das geht es bei der konferenz, was Sie unter

                  "Solange IsraelInnen und PalistinenserInnen nicht zu einer "Gemeinsamen Könföderation Palästina" mit gleichem Recht für alle Staatsbürgerinnen, freier Auswahl des Beruf, des Wohnorts und des Privatgrunderwerbs auf Gegenseitigkeit, bereit sind kein Ende des Elends."

                  ansprechen. also um eine konferenz von palästinenserinnen für palästinenserinnen in Europa zum thema rückkehrrecht+staatlichkeit, zu der auch nicht-palästinenserinnen herzlich eingeladen sind.

                   

                  der partei dieLinke, aber nicht nur dieser, stünde es gut an, dort zuzuhören. auf dass der diskurs in der/den partei/en das aufnähme, was+wie palästinenserinnen selbst zu rückkehr+staatlichkeit sagen - statts sich durch das label hamas resp. antisemitismus allein schon das zuhören zu verbieten und das gegendemonstrieren+verbotsrufe zu gebieten.

                  zumal man dabei gefahr läuft, sich vor den karren von leutz spannen zu lassen, mit denen man politisch wenig bis garnichts gemein hat, zu haben erklärt.

                   

                  nehme ich einseitig partei, wenn ich am 25. versuche, möglichst viel von dem zu erfahren, was auf dieser konferenz gesprochen, diskutiert wird?

                  nehme ich einseitig partei, wenn ich die veranstaltung, die u.a. bei Berlin gegen hamas https://www.facebook.com/bgh13

                  abläuft, ausgesprochen peinlich* finde?

                  nehme ich einseitig partei, wenn ich versuche, dem anti-muslimistischen grundton, der all den aufrufen gegen die konferenz unterlegt ist, etwas entgegenzusetzen? und sei es nur die/meine forderung, erst mal selbst zu prüfen, womit man es da zu tun hat, statts sich vom BAK Schalom einseifen zu lassen?

                   

                  den kleinsten gemeinsamen nenner tät ich um (mindestens noch) keine raketen mehr aus Israel! ergänzen.

                   

                  und was ist mit "ungewollt antisemitische Grundstimmungen im politischen Diskurs" gemeint?

                  • @christine rölke-sommer:

                    "(...)den kleinsten gemeinsamen nenner tät ich um (mindestens noch) keine raketen mehr aus Israel! ergänzen(...)."

                     

                    Da fallen mir noch ein: keine Selbsmordattentate mehr von Seiten der PalistinenserInnen...

                    aber lassen Sie uns nicht weiter Ergänzen sonst ist unser Minimalkonsens futsch...

                     

                    "(...)und was ist mit "ungewollt antisemitische Grundstimmungen im politischen Diskurs" gemeint?(...)"

                     

                    Sie haben Antennen für antimuslimische Beimischungen im Diskurs, Ihre Antennen für antisemitischen Beimischungen sind noch ausbaufähig.

                     

                    Aber auch hier möchte ich nicht nachkarten und Ihre sonstigen Argumentationslinien erstmal in Ruhe überdenken, das braucht ein paar Tage/Wochen.

                    Von mir kommt daher an dieser Stelle auch nix mehr.

                     

                    MfG

                    • @Waage69:

                      Sie unterschätzen meine antennen.

                      aber da Sie erst mal nachdenken wollen, werde ich vorerst darauf verzichten, Ihre antisemitischen beimischungen herauszuarbeiten.

                      • @christine rölke-sommer:

                        Moment, dass ist ein neues Thema, also könnte es doch noch etwas weitergehen: Dann lassen Sie mal hören, wo sind in meiner Argumentation antisemitischen Untertöne?

                        • @Waage69:

                          haben Sie denn schon fertig mit denken?

                          • @christine rölke-sommer:

                            Sie habe recht, vertagen wir es.

                            • @Waage69:

                              gern.

                              sagen wir bis morgen abend nach der konferenz?

                              dann kann ich auch gleich berichten, ob hamas (so vertreten) so ansteckend wie masern ist.

                    • @Waage69:

                      Da kommt dann doch noch was:

                      ersetzen Sie "sonstigen" durch "weiteren"

    • @Waage69:

      ja, auch Waffen in die Hand zu nehmen hätte Deutschland nach seiner Geschichte mal getrost den anderen überlassen sollen, um nicht wieder auf die schiefe Ebene zu kommen,

       

      aber damit ist man schon fast beim Thema der Positionierung zu Bundeswehreinsätzen.

      • @Tecumseh:

        Die Bundeswehr dient laut GG der Landesverteidigung, ggf. als Beistand eines angegriffenen Nato Mitgliedslandes. Punkt.

        • @Waage69:

          die Realität ist aber eine andere. Oder wurde z.B. D am Hindukusch verteidigt?

          • @Durchsage:

            Der Hindukusch gehört weder zu Deutschland noch zu einem anderen Natostaat und soll sich daher selbst verteidigen.

            • @Waage69:

              Beschränkung auf Landesverteidigung, Neutralität, Natoaustritt, bin sofort dabei.

              • @Durchsage:

                Natoaustritt, Neutralität und Deutschland als industrieller Kraftklotz am besten noch mit eigener Währung ganz allein mitten in Europa umringt von misstrauischen Nachbarn: Bismarck reloadet - ich hoffe ich muss das nicht mehr erleben...

                ...na ja, ich hab ja Gottseidank schon mehr als die Hälfte rum!

                • @Waage69:

                  Dann müssen Sie mit Hindukusch@all leben. Scheckbuchkanzler_innen wird es keine mehr geben. Ösis sind nicht in der Nato, neutral, haben Euro und coole Berge, Ski fahren, Snowboard. Ein Bismarckhering ist doch was Feines, ab und zu, nach einem Suff, oder?

                  • @Durchsage:

                    Ö ist ein wenig kleiner als D - finden Sie nicht auch?

                    Was würde Frankreich, was Polen, die Niederlande und Belgien zu einem Natoaustritt Deutschlands sagen, um solche Nebensächlichkeiten sollten Sie sich auch mal kümmern, nicht nur um Bismarckheringe und Snowboards.

                     

                    Was ist wenn eines Tages eine frei gewählte AfD Regierung eines bündnisfreien Deutschlands sich mit Russland verständigt und dann Polen in den Schwitzkasten nimmt bis es so richtig quitscht?

                    • @Waage69:

                      Ach ja, da fällt mir noch auf: Deutschland wäre dann neutral, Österreich ist es bereits, da könnten sich dann ja sogar auf Dauer großdeutsche Optionen ergeben...

                      ...und das im Einvernehmen mit Russland, dann wären auch noch die Tschechen mächtig unter Druck...

                       

                      ...irgendwann könnte man von Seiten der westlichen Atommächte zu dem Schluß kommen "da hilft nur noch die Bombe!"

                       

                      Zurück zum roten Faden:

                       

                      Nato Mitgliedschaft und Auslandseinsätze gehören nicht zwingend zusammen. Bis zum Jugoslawienkrieg hat die BRD an keinem Auslandseinsatz teilgenommen, beim zweiten Irakkrieg und Lybin hat sie nicht mitgemacht.

                       

                      Den diplomatischen Gegenwind und der Unmut der Bündnispartner bei einem künftigen Beharren Deutschlands auf strikte Landesverteidigung und ECHTE Bündnisfälle wäre für eine vernünftige Bundesregierung (eventl. auch mit Beteiligung der Linkspartei) aushalten, er wäre nichts gegen den Sturm genährt aus permannentem Mißtrauen dem ein neutrales Deutschland ausgesetzt wäre.

                      • @Waage69:

                        okay, sie leben in einer Welt, die Welt müsse vor nichts mehr Angst haben als vor Deutschland und deutschen Menschen, oder? Die machten sich gleich wieder auf ein deutsches Großreich zu gründen, die Welt zu überollen, der Vernichtungswillen genetisch kodiert. Snowboarden macht echt Spaß. Kann ich empfehlen.

                        • @Durchsage:

                          Es liegt nicht an den Deutschen als solche und deren Genetik.

                          Vom Mittelalter bis in das 19Jhd. hinein, eigentlich bis zur kleindeutschen Reichgründung galten die Deutschen zwar als selbstbezogen aber locker organsiert im HRRDN als vergleichsweise friedliebende und gemütliche Zeitgenossen und waren allgemein ob ihrer Geistesgaben (Goethe, Schiller etc.) - Sie wissen schon respektiert und angesehen.

                           

                          Es liegt eben an dem Deutschland wie es heute ist, es liegt an Lage, der Bevolkerungszahl und wirtschaftlichem Potential im Verglech zu den Nachbarländern.

                           

                          Im Prinzip hat die Berliner Republik ähnliche angeborene Probleme wie das Bismarckreich dessen Widergänger es ist...

                           

                          ...und zu dem sagte Bismarck kurz vor seinem Tode selbst (der es ja in den Sattel gehoben hat) "es kann nicht reiten!"

                           

                          Wollte man diesem latenten Risiken aus dem Weg gehen müsste die deutsche Einigung von 1871 endgültig rückgängig gemacht werden:

                          Bayern wird selbsständig, alles östlich der Elbe mit Berlin wird als Rumpfpreußen (dann ein harmloser Ostseeanreiner...) abgetrennt.

                          Das was dann übrig bliebe mit seinen 50 Mio Einwohnern, also Nordwestdeutschland könnnte dann machen was es wollte und wie Finnland, die Schweiz oder Österreich neutral werden - wie diese in ständiger Angst vor Russland...

                           

                          Ihnen viel Spaß beim Snowboarden.

                          • @Waage69:

                            So wie die Angst vor Deutschen im 20 Jhd. war es einst mit der Angst vor Frankreich, wegen Napoleons Verbrechen in Europa. Ende Hl. röm. Reich. Woher auch der Hass gegen Frankreich resultierte. In die Welt damals hineinversetzt war die Einigung Deutschlands durch Bismarck für die Menschen befreiend. Gepaart mit Nationalstolz, klar, was auch in der Demütigung (Versaille) mündete. Die Menschen lebten - nicht nur in D- damals in so einer Denke. Wobei man das vergleichen könnte mit einem heutigen Großreich wie EU, so ein bisschen vielleicht in dem Sinn, die einzelnen Länder sollten kooperieren. An die Spitze (Kaiser) wolle Bismarck seinen geliebten Preußenkönig setzen, da es ihm um preußische Vorherrschaft über D ging. Er verfolgte einfach preußische Monarchen-Interessen. Nach WK1 kam die franz. Revanche: Versailler Verträge. Heute ist dieser Hass zum Glück aufgehoben. Franzosen waren/sind keine großen Britenfreunde, aber im Zweifel gingen sie (verständlich) mit der Insel gegen D zusammen. Wirtschaftliche Verflechtungen usw., gemeinsames Europäerverständnis etc.., ich halte diesen Hick Hack heute für utopisch. Ein nationales Wirtschaften ist zudem gar nicht mehr möglich, weil unwirtschaftlich. Also ich hätte da keine Sorge wg. Neutralität. Aber wie gesagt: das ist absolut utopisch. In Bezug auf Russland könnte man noch Einiges sagen. Aber jetzt sind wir vom Thema sowieso abgekommen. Viel Spaß dann noch.

                            • @Durchsage:

                              Mein Denken ist zuggeben etwas statisch. Ihr erster Satz

                               

                              "So wie die Angst vor Deutschen im 20 Jhd. war es einst mit der Angst vor Frankreich, wegen Napoleons Verbrechen in Europa"

                               

                              zeigt ja richtiggehend auf, dass nicht alles für immer so bleiben muss wie es sich einmal so herausgebildet hat.

                              Sie sind da in der Denke wesentlich progressiver als ich.

                               

                              Die größte Hoffnung wäre, dass sich der Nationalstaat irgendwann überhaupt überlebt hätte - niemand außer, Schopenhauer würde sie "Idioten" nennen, würde ihn vermissen.

                               

                              MfG

                              • @Waage69:

                                das muss sich so nach und nach entwickeln. Wie einzelne Nationen aus Stämmen, Gruppen, Kleinstaaten etc. entstanden muss das erstmal zusammenwachsen. Dass das in einem dichtbesiedelten Raum wie Europa mit so vielen Sprachen und kulturellen Unterschieden lange dauert ist klar. Zumindest nationalistische Reibereien " hi, hi, denen haben wir es gezeigt" (wie Versaille) sind im Kerneuropa schon abgefangen. Mfg

  • Endlich diskutieren, in der Linken oder überhaupt?

     

    So mancher der Kritiker der Veranstaltung hätte den Wunsch zur Teilnahme an der Veranstaltung bekunden können um ihre Sicht der Dinge darzustellen

     

    So hätte etwa Volker Beck seine Haltung zur Geltung von Völker- und Menschenrechten auch für Palästinenser kundtun können, sagen können, was er beispielsweise von einer von Jahrzehnt zu Jahrzehnt verschleppten Rückkehr von Vertriebenen hält, die keine Schuld auf sich geladen haben außer der, im Wege zu sein, weil sie Palästinenser waren.

     

    Rückgabe vor Entschädigung war auch in der BRD ein Stichwort, niemand hat es ungerecht gefunden, das Krimtataren nach einem halben Jahrhundert das Recht bekamen in ihre Heimat zurückzukehren. Letten, Litauer und Esten nach Jahrzehnten des Exils zurückkehren konnten.

     

    Was Besonderes und warum will man bzw. er den Palästinensern aufbürden?

     

    Was macht die Palästinenser zu Menschen, für die Selbstverständlichkeiten des Völker- und Menschenrechts nicht gelten soll?

     

    Petra Pau hätte darstellen können, warum es sich verbieten soll, israelische Waren boykottieren zu wollen, ansonsten Sanktionen aber als geeignetes Mittel der Politik zu halten, und damit die angeblich notwendige Diskussion zwischen Reallosen und Fundierten aus der Partei heraus nach außen tragen können.

  • Die Antisemitismus-Keule trifft offenbar am wirksamsten, wenn sie ungeprüft zuschlägt. Wurde das Patent darauf eigentlich inzwischen schon verkauft?

    • @Rainer B.:

      Ja, an Heckler & Koch. Die wollen die Waffe G36K nennen.

  • sollen wir jetzt hier der partei dieLinke die notwendige diskussion darüber abnehmen, wie lange sie sich noch vom BAK Schalom und anderen mehr oder weniger antideutschen best friends of Israel terrorisieren lassen will?

    was trüge das aus?

    außer, dass der kommentator Tobias Schulze vielleicht in zukunft nicht mehr alles ungeprüft übernimmt, was diese best friends in die welt setzen?

    obwohl, das wär ja schon mal was. täte es doch ernsthafte diskussion darüber ermöglichen, was/wie linke (außen)politik sein sollte, könnte.

    aber wäre das genug?

  • Manchmal weiß ich nicht mehr, an welcher Stelle es im Hirn hakt, wenn der Unterschied zwischen Antisemitismus und berechtigter Kritik am zionistischen Apartheitsstaat Israel nicht reflektiert werden kann. Die beiden Dinge haben nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun. Ihr könnt es lesen, euch informieren, ihr könnt eure Augen aufmachen, euren Verstand benutzen. Es ist unglaublich, wie hartnäckig blind ihr gegenüber den Verbrechen Israels seid. Das ist falsch verstandene Solidarität und vermeidet einen ehrlichen Umgang mit der Vergangenheit, ganz im Sinne der Bundesrepublik Deutschland, die historischer Verantwortung nicht gerecht wird.

    • @Michael.G.:

      Interessant, dass meine TAZ-kritischen Kommentar gestrichen würde.

      Es ging nämlich auch um hartnäckigen Blindheit. Ich meine aber, das ein Erklärung viel verzwickter und auch beängstigender ist, als Sie andeuten. Nämlich, wenn in ein bestimmten Fall an unseren Bodenständigkeit und Denkvermögen verzweifelt wird, wenn kein Raum zum hören und ein Diskurs erlaubt wird und es diffamiert und gewürgt wird, dann sind wir nicht viel weiter als 1930 gekommen.

    • @Michael.G.:

      Leider falsch. Auch wenn man ausschließlich unglücklich darüber ist, wie die israelische Staatsgewalt mit den Palästinensern verfährt, sind die Grenzen zum Antisemitismus eben nicht klar zu ziehen sondern verflixt undeutlich und verschwommen. Sie selbst müssten sich beispielsweise schon fragen lassen, wie notwendig in Ihrer Beschreibung des Staates das Wort "zionistisch" war; ob nicht ein dort lebender Jude, der überhaupt nicht einverstanden mit der Politik Netanjahus ist, Israel aber liebt und sich in dem Sinne als "Zionist" versteht, dass er seine Funktion als sicherer Hafen für alle Juden und Garant ihres Lebensrechtes unterstützt, sich dadurch auch angefeindet fühlen müsste. Das wollen Sie wahrscheinlich nicht, aber mit der Verwendung dieses Wortes sind Sie - je nach Perspektive - schon zu weit gegangen. Es ist einfach schwer, das Handeln eines Staates zu hinterfragen, dessen ganze Existenz und Selbstverständnis aus dem Judenhass herrühren, ohne an jeder Ecke auf just diese Wurzel zu stoßen.

       

      Davon abgesehen: Warum müssen es ausgerechnet die Nachfahren der mörderischsten Judenhasser aller Zeiten sein, die sich anmaßen, über Israel zu Gericht sitzen zu dürfen? Es gibt weiß Gott genug andere Menschen auf der Welt, die auch über ein ethisches Grundverständnis verfügen und nicht diese Erblast mit sich herumschleppen. Daher könnten und sollten wir ach so rechtschaffenen Deutschen es uns eigentlich leisten könnten, uns mal ausnahmsweise als schlicht nicht zuständig zu betrachten.

       

      Das wäre nicht nur menschlich sensibel sondern auch politisch geschickt, reduziert es doch die Möglichkeiten der israelischen Regierung, etwaige Kritik aus dem Ausland als antisemitisch abzustempeln. Fragen Sie mal einen Koreaner, wie sehr er sich ethische Zurechtweisungen aus Japan zu Herzen nähme...

      • @Normalo:

        Leider falsch. Sie selbst müssten sich beispielsweise schon fragen lassen, wie genau Ihrer Auffassung das Wort "zionistisch” ist. Zionism war immer ein klassische nationalistische, kolonialistisch und damit, wenn man es genau anschaut, rassistische Vorhaben. Es gibt ohne Zweifel Juden, die Zionisten waren/sind, die verständlicherweise an der Notwendigkeit ein eigenen, sicheren Land zu haben glaubten, aber die, die sich diese Heimat zusammen mit Araber zu teilen vorstellen könnten und haben, waren Ausnahmen und wurden von 'Hardliners' zu Seite geschoben. Wenig wissen, dass z.b., als Hannah Arendt und Albert Einstein erkannt haben, was in Palästina passieren würde - und 1:1 passiert ist - haben sie versucht die Partition von Palästina zu verhindern. Es gibt eine Menge Juden, die sich absolut nichts mit Zionismus zu tun haben möchten und erwarten, dass Israelis sich nicht mit Zionismus oder historischen Judenhass ihren brutalen Besatzung und Ermordung Palästinensern erklären und entschuldigen.

         

        Deutschlands Verantwortung ist primär gegenüber Juden - nicht aber Israel. Wie Gideon Levy und anderen Juden erkennen, ist Israel durch amerikanische unkritische Unterstützung ein untragbare Gesellschaft geworden. Deutschland darf nicht mehr Teil daran nehmen, sondern unbelastete und freundlichen Kritik üben, während der legitime und dringende Frage - deutsche Verantwortung gegenüber Palästinensern - adressiert wird. Das braucht Mut. Lass uns sehen, ob Deutschen das bringen.

      • @Normalo:

        warum so halbherzig?

        mir fallen noch ein paar mehr staaten ein, für/in deren angelegenheiten wir uns als nachfahren der mutmaßlich größten schlächter aller zeiten besser - und das nicht nur "mal ausnahmsweise" - als "schlicht nicht zuständig zu betrachten" hätten.

        • @christine rölke-sommer:

          Falls Sie damit auf Russland anspielen wollen, besteht wohl weit weniger Gefahr, dass heute geäußerte Kritik als Rückfall in den alten Rassenwahn rüberkommt. Putin und seine Gefolgsleute verstehen Russland zwar auch als Opfer der Nazis, würden aber nie am Selbstverständnis der Nation als wichtigster und auch weiter zur Hegemonie (wie in den 40 Jahren nach dem Krieg) berufener Siegermacht des 2. Weltkriegs rütteln.

          • @Normalo:

            ach ja?

            schon mal bedacht, dass "der alte Rassenwahn" sich neu camouflieren könnte?

            im übrigen gibt's da ja noch ein paar mehr staaten. von völkern mit-ohne staat nicht zu reden.

            dies alles bedacht, stinkt Ihr "ausnahmsweise mal" ziemlich zum himmel.

            • @christine rölke-sommer:

              Genau: Ach ja.

               

              Wenn Sie mal etwas konkreter werden würden, könnte das der Sachlichkeit der Diskussion vielleicht dienen. Ich werde nicht wieder spekulieren, wen oder was Sie mit Ihren vagen Hinweisen meinen könnten.

               

              Nennen Sie also bitte Ross und Reiter und erläutern Sie, inwieweit denen aus Deutschland pauschale, auch als rassistisch aufzufassende Vorwürfe gemacht werden und inwieweit deren Vergangenheit mit Deutschland wirklich ernstgemeinte Vergleiche zur Massenvernichtung der Juden rechtfertigt (was ich - außer bei den Sinti und Roma - für ausgeschlossen halte, da nichts dieser mörderischen Manifestation von reinem Hass auch nur annähernd nahekommt).

               

              Dann können wir darüber reden, ob es vielleicht auch in deren Fällen angebracht sein könnte, sich etwas mehr zurückzuhalten. aber in der Pauschalität und nur mit ein paar Andeutungen und süffisanten Fragen überzeugen Sie mich nicht.

              • @Normalo:

                aha.

                und mich überzeugt nicht, wie Sie Ihr "ausnahmsweise mal" so garnicht begründen.

                kann aber daran liegen, dass ich keine "rechtschaffene" deutsche bin und politischen antisemitismus nicht mit " Massenvernichtung der Juden" erkläre+gleichsetze.

                • @christine rölke-sommer:

                  Habe ich auch nicht. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass eine Vorgeschichte wie die Massenvernichtung verständlicherweise die Tendenz beim Empfänger erhöht, vielleicht nicht judenfeindlich gemeinte Kritik trotzdem als Nachhall des Hasses zu verstehen, der sich in der Massenvernichtung so beispiellos niedergeschlagen hat.

                   

                  "Ausnahmsweise" war im Übrigen ironisch gemeint und bezog sich auf die ohnehin in unserem Land - nach meinem Empfinden - weit verbreitete Tendenz, die Einhaltung der eigenen ethischen Standards mit missionarischer Überheblichkeit von Anderen einzuforndern. Wie gesagt warne ich davor, dies im Fall Israel ebenso hemmunglos zu tun wie in anderen Fällen.

                   

                  Einen ähnlich guten Grund für entsprechende Zurückhaltung sehe ich bei anderen Nationen nicht, weil keine von denen - wie erwähnt - wirklich Vergleichbares erfahren musste, wie die Juden, deren Verfolgung und Tod wesentlicher Grund für die Existenz des modernen Israel sind. Was nicht heißen soll, dass es nicht hie und da anderswo auch Gründe gäbe, mal die rechthaberische Fr.... zu halten. Aber dieselbe Ebene wie im Fall Israel ist das halt aus meiner Sicht ganz eindeutig nicht. Insofern ist auch der Schluss, "wenn Netanjahu mit Samthandschuhen anpacken, dann auch ...", für mich nicht logisch herleitbar.

    • @Michael.G.:

      Diese Debatte (Antisemitismus vs. sehr kritische Auseinandersetzung mit einem vermutlichen Apartheitsstaat) ist nicht mehr aufzuhalten. Und ich stimme Ihnen zu: man muss sich informieren und offen darüber diskutieren, gerade damit die unsäglichen und oftmals verkappten Antisemiten keine Chance haben, hier auf Stimmenfang zu gehen. Oftmals sind die größten Kritiker eines Landes im Kern diejenigen, die dieses Land tatsächlich lieben und wollen, dass es gedeiht.

  • ...der gemeine Deutsche hasst alles was 'links' ist. Hat er so gelernt, in den 30er-Jahren und gibt es nun weiter und weiter, an seine Kinder, seinen Hund und an seinen Wellensittich.

    • @Fotohochladen:

      Ich sag nur: Gulag, Großer Sprung nach vorn und Hohenschönhausen.

       

      Diese "linken" Erungenschaften werden zurecht gehasst!

      • @Dhimitry:

        Auweia. Dann Schluss mit Links? Silver Surfer schrieb "alles, was links ist". Du schreibst "Diese 'linken' Errungenschaften". Das passt örngswie nicht. Egal: Diktaturen ist es scheißegal, ob sie rechts oder links sind, insofern haben deine Beispiele nicht so viel mit Links zu tun, wie du suggerierst. Dass man auch unverfänglichen linken Ideen nicht zustimmen muss, ist klar, aber die Engführung von Links und Terror/Diktatur ist billig. Das würde ich als Linker nicht mal mit den Rechten machen (oder nur heimlich).

        • @Karl Kraus:

          Ist Ihnen die Bedeutung von Anführungszeichen bekannt?

          • @Dhimitry:

            Wenn du auf den Auführungszeichen bestehst, ergibt dein Post in diesem Kontext keinen Sinn. Es sei denn, du bestehst auch noch darauf, dass Silver Surfer ebenfalls Anführungszeichen benutzt hat und du versucht hast, seinen raffinierten Trick hintergründiger Themenverfehlung satirisch aufzunehmen.

            • @Karl Kraus:

              Der Beitrag vom Herrn Silver Surfer war Unsinn. Insofern habe ich Unsinn mit Unsinn beantwortet.

               

              Ob Sie die Verbrechen selbsternannter "Kommunisten" als "links" bezeichnen, überlasse ich Ihnen.

               

              Die Begriffe links und rechts sind politisch bedeutungslos geworden. Spätestens seit sich die Nachfolger*innen der Spießerpartei SED anmaßen, sich als "Die Linke" zu bezeichnen, sind die Begriffe sinnentleert!

          • 6G
            65572 (Profil gelöscht)
            @Dhimitry:

            Welche Frage an einen Karl Kraus!

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    "unnötige Aktionen"

     

    Merkwürdig, dass die Teilnahme an der HILSAKTION als "unnötig" und die unbestreitbar geleistete Hilfe für über 1 Million Menschen so beschrieben wird. Es doch Fakt, dass ohne die Flotilla unsere Regierung nicht gegen die Israel. Quälerei der Besetzten interveniert hätte:

    www.spiegel.de/politik/ausland/beschluss-des-kabinetts-israel-lockert-gaza-blockade-a-701187.html

     

    Seltsam, dass man jene auf der Mavi Marmara, die keinen(!) Juden ermordet haben und laut Wertung unseres diesbzgl. obersten Gerichtes "humanitäre Absichten" verfolgt haben, hier verurteilt , während jene, die unserem Gericht nach "Kriegsverbrechen" an den Aktivisten ausgeübt haben (etliche Hilfsaktivisten mit vielfachen Kopf-/Rückenschüssen ermordet)

     

    www.icc-cpi.int/iccdocs/otp/OTP-COM-Article_53%281%29-Report-06Nov2014Eng.pdf

     

    als die Opfer dargestellt. Da kann auch die Isr. Zahlung von 20 Mil. € an ihre Opfer nichts daran ändern, dass die Mordopfer hier im Artikel die "Bösen" sind.

    Die Million von Israel damals in Gaza gequälten Menschen sind sehr dankbar, dass die Aktivisten unter dem Preis ihres Lebens sich erfolgreich für eine zeitweise Milderung ihrer Not eingesetzt haben, auch wenn man hier das als "unnötig" sieht.

     

    Seltsam auch, dass man den Linken vorwirft, die JUDEN Sheen/Blumenthal eingeladen zu haben. Schließlich klagen die beiden Juden NACHGEWIESENEN Jüd. Rassismus und IGH dokumentierte Verbrechen Israels an.

    Als "Israelfeind" dargestellt zu werden, wenn man als JUDISCHER ISRAELI in seiner Heimat keinen Rassismus & Besatzungsverbrechen haben will, ist schon äußerst seltsam. "Israelfreunde" dann diejenigen, die sich Israel als rassistischen Verbrecherstaaat wünschen?

    • @1393 (Profil gelöscht):

      Was ist seltsam daran, dass Juden Israel doof finden und was beweist das? Es gibt Deutsche, die "Deutschland verrecke" fordern- und?

  • Bereits im Titel macht sich Ihr Autor den Begriff "umstritten" zu eigen, ohne zu sagen, bei wem - oder für wen - die kommende Palästina-Konferenz umstritten ist. Dass es Gegner dieser Konferenz gibt, ist nicht zu bezweifeln, und auch deren Verortung im unkritischen Pro-Israel-Lager fällt nicht schwer, aber die nebulöse Bezeichnung "umstritten" ist wolkig und wird in Ihrem Artikel nicht aussagekräftig an Tatsachen festgemacht.

    Zum Artikel: Ich lese: "So stellt das Palestinian Return Center, das die Konferenz mit organisiert, auf seiner Homepage die Bevölkerung Israels mit den deutschen Nationalsozialisten gleich".

    Auch Ihrem Autor oder Ihrer Redaktion kann kaum entgangen sein, dass die schweren Menschenrechtsverletzungen Israels, sukzessiv seit der Staatsgründung 1948, nicht in einer Diktatur (wie der des Nazi-Deutschland) sondern von der funktionsfähigen Demokratie mit regelmäßigen freien Wahlen, von Israel begangen werden. Es fehlt darum nichts zur Feststellung, dass die Bevölkerung Israels nicht nur mit der des Nazi-Deutschland zu vergleichen sei, sondern, vielmehr eine ungleich größere Verantwortung für die in ihrem Namen begangenen Verbrechen trägt. Selbst der so unbefangene, allein Recht und Moral verpflichtete Schweizer Carl Jakob Burkhardt, der letzte Völkerbund-Verwalter Danzigs beschreibt in seinen Erinnerungen (Meine Danziger Jahre) die unsägliche Ausübung von Terror der Nationalsozialisten, selbst gegenber höchsten Beamten des Staates. Da davon in Israel keine Rede sein kann, ist der Vergleich zwichen "den Deutschen unter der Nazi-Diktatur" und "den freien Israeli" in der liberalen Demokratie Israels nicht nur allzu berechtigt sondern erscheint geradzu als eine Untertreibung.

  • Und wo wird jetzt ernsthaft diskutiert werden?

  • seltsames lob für die gurkentruppe um Gregor Gysi.

    • @christine rölke-sommer:

      Nanana!

      • @Karl Kraus:

        was denn?

        ist doch ein mildes urteil

        über lob wie truppe

        • @christine rölke-sommer:

          Heute wieder nach dem motto "inhaltsfrei und Spass dabei" unterwegs?

    • @christine rölke-sommer:

      Ein solches Einknicken kann kein kluges Verhalten sein. Gerade in der BRD (auch bei den Jüngeren) sollte man wissen, was Antisemitismus ist. Und weil man sich dabei über seine Inhalte und Folgen bewusst sein sollte und wer die Mittragenden für ihn waren, muss man erwarten, die Zuweisung des Prädikats "Antisemit" erfolge von Leuten, die wissen wovon sie sprechen.

       

      Die versuchten Hilfsfahrten per Schiff nach Gaza waren keine einfachen Unternehmungen, bei denen man mal lustig ge"schippert" wäre. Sich auf hohe See zu begeben ist was anderes, als Behauptungen unreflektiert runterzuleiern. Wer jedoch waren dabei die "Antisemiten" und wer oder was hat diese als solche enttarnt? Tobias Schulte aufgrund welcher Kriterien und Tatsachen?

       

      Schulte verschweigt die Herkunft seiner Einschätzung. Soll Kronzeuge für die Einschätzung Dieter Graumann sein, bekanntermaßen niemand, dem Kenntnisse der türkischen wie auch der arabischen Sprache nachgesagt werden können, der aber im Jahre 2010 (SZ) behauptete, es sei bei der Abfahrt einer Flotte nach Gaza "Tod allen Juden" skandiert worden?

       

      Den Beweis blieb Graumann schuldig, wer forderte den auch schon von ihm ein. Augenzeugen hingegen berichteten, es habe bei der Abfahrt überhaupt kein Skandieren gegeben, wohl aber seien Koranverse verlesen und gesummt worden.

       

      Geht es um die IHH, die die Hilfsfahrt im Jahr 2010 mit organisiert hatte? Wo aber bleibt zu der ein Nachweis, daß sie antisemitisch gewesen sei oder reichte dafür schon ihr Eintreten für die Bevölkerung des Gazastreifens?

       

      Oder geht es darum, daß religiöse Teilnehmer der Hilfsfahrt, die islamischen Glaubens waren, auf Geschlechtertrennung während der Reise bestanden?

       

      Die Linkspartei hat sich selbst lahmgelegt, kuscht vor der Israellobby, die immer Zeter und Mordio ruft, wenn irgendwer für die Interessen der Palästinenser mutig eintritt. Wenige sind es in der Linkspartei, deren Gegner in der PdL sonnen sich hingegen in der Anerkennung durch diese Lobby.

      • @Tecumseh:

        "Die Linkspartei hat sich selbst lahmgelegt, kuscht vor der Israellobby, die immer Zeter und Mordio ruft, wenn irgendwer für die Interessen der Palästinenser mutig eintritt."

         

        Für die Interessen der Palästinenser tritt die Weltgemeinschaft seit Jahrzehnten ein, indem zum Beispiel Milliarden an Hilfsgeldern flossen. Leider kamen die nie im vollem Umfang bei der Bevölkerung an, sondern wurden von der Führungselite missbraucht, zum Beispiel um den Kampf gegen Israel zu finanzieren. Menschen in Not zu lassen ist die wirksamste Waffen. Und wer kann dann für die Not der Palästinenser verantwortlich gemacht werden? Na? Dreimal dürfen Sie raten. Und wer soll diese ominöse Israel-Lobby sein, von der sie so geheimnisumwittert schreiben? Noch etwas: Viele Palästinenser sind stolz darauf, einen israelischen Pass zu haben und in Israel leben zu dürfen. Warum wohl?

        • @Meckerliese:

          "Und wer soll diese ominöse Israel-Lobby sein"

           

          Die Zionisten an sich waren/sind eine Israellobby. Lobbys wie AIPAC die Geopolitik planen, Politiker beeinflussen, intervenieren. Vereine die Gefolgschaft fordern, einen sonst auf die Liste setzen wie Wiesenthal-Center. Füllt ganze Bücher. Politiker wie Beck, Robbe, Pau die gegen den Protest von Juden Israelis an Vorträgen hindern, sich in Veranstaltungen von Theatern einmischen (btgl. David Sheen) damit nicht zu viel Kritik an Israel aufkommt. Verbrechen schön reden (Selbstverteidigung) oder vertuschen.

          Wer freiwillig mitmacht ist wollkommen im Club, wird gestreichelt. Sowas ist die Israellobby.

          • @Durchsage:

            Der Begriff "Lobby" ist ja meistens negativ besetzt. Man veurteilt die Lobbyisten und das, wofür sie stehen. "Israel-Lobby" hat auch was pejoratives. Die Israel-Lobbyisten setzen sich für die Interessen und die Existenz Israels ein. Im Umkehrschluss heißt das, dass diejenigen, die etwas gegen die "Israel-Lobby" haben, auch etwas gegen die Israelis und den Staat Israel haben und daher gegen die "Israel-Lobby" wettern.

            • @Meckerliese:

              Dann haben Sie ja doch eine Vorstellung was eine Israellobby sein könnte. Ich verbinde das im Übrigen mit Zionismus, einer politischen Agenda, nicht mit Juden an sich - eine sehr große Zahl Juden spricht sich dagegen aus, was in ihrem Namen vor sich geht - und allen Menschen (auch Nichtjuden) die den Zionismus stützen. Auf Israel allein reduziere ich das nicht. Zur Geschichte Israels, der Gründung, gehört dann dazu, dass man die Fakten anspricht, künstliche Besiedelung, Annektion, nicht alles hinter irgendwelchen erfundenen Mythen versteckt und so tut als gebe es den Staat Israel seit 3000 Jahren in Palästina und die bösen Araber hätten seit 2000 Jahren qua Geburt nichts anderes im Sinn als Juden zu vernichten. Und da gehört alles andere ebenso dazu wie bei jedem anderen Staat auf der Welt auch. Die Apartheid in Südafrika unterstützte ich nicht. Und eine breite Mehrheit in Deutschland seinerzeit ebenso wenig. Oder gab es Unterstützung für U-Boot Lieferungen, hätte jemand von Selbstverteidigung gesprochen nach Bombardierung von über 2000 Menschen? Oder gab es breite Unterstützung für Kindergefängnisse? Oder hätte man dann Sanktionen verhängt? Die "Kinder" beim Namen nennen. Das hat nichts mit gegen Israel zu tun. Aber gegen die Israellobby, wohl wahr. Ist mir aber erhrlich gesagt auch Schnurzpiepe. Sonst fühlte ich mich nicht als Mensch.

              • @Durchsage:

                @DURCHSAGE Palästina ist mitnichten seit 2000 Jahren arabisch. Die arabischen Eroberer kamen erst im 7. Jahrhundert vorbei. Vorher gab es dort kaum Araber und keine Muslime.

                Einen unabhängigen arabischen Staat Palästina gab es niemals. Die Region war immer abhängig von Nachbarstaaten. Das christliche Königreich Jerusalem der Kreuzfahrer hatte allerdings eine ähnliches Gebiet wie das britische Mandatsgebiet Palästina nach der Abspaltung von Transjordanien.

                 

                Es gibt keine Apartheid in Israel. Das ist ein sachlich falsche Begriff. Er wird nicht wahrer, wenn man ihn ständig wiederholt. Israel einen Apartheidstaat zu nennen verhöhnt die Leiden der Schwarzen und Farbigen in Südafrika.

                Nichtjüdische (Araber, Bedouinen, Druzen, Palästinenser usw.) Bürger Israels sind den jüdischen Bürgern gleichberechtigt und haben Sitze im Parlament. Allerdings gibt es Diskriminierung, die man auch kritisieren kann. In Gaza gibt es Apartheid höchsten für die wenigen Christen, die dort noch leben. In der West Bank sind die Zonen A und B wo über 95% aller Palästinenser leben von der Palästinensischen Autonomiebehörde regiert. Juden sind dort unerwünscht. Dort herrscht also auch keine Apartheid. Dann bleibt noch die Zone C. Dort gibt es Sicherheitsstrukturen, aber das ist keine Apartheid.

                 

                Israellobby ist nur ein Codewort für jüdische Weltverschwörung.

                • @Nase Weis:

                  Sie müssen jetzt ganz tapfer sein!

                   

                  die geschichte der arabischen völker begann lange vor dem islam. wo und wie genau, ist in der hier gebotenen kürze schwer zu sagen. schließlich müßte man sich dafür in die übergänge des alten orients in die hellenistisch-römische antike vertiefen.

                  ausnahmsweise mal http://de.wikipedia.org/wiki/Araber

                  der artikel dürfte einen eindruck davon vermitteln, was für ein unterfangen das wäre.

                  also sollten wir uns einfach damit zufrieden geben, dass bei den völkern der syro-palästinensischen landbrücke schon vor den muslimen arabische völker vorbeigekommen waren und umgekehrt juden sich auch schon vor der zerstörung des 2.tempels auf der arabischen halbinsel niedergelassen hatten.

                  Palästina kann daher vor 2000 jahren so jüdisch wie aramäisch wie arabisch gewesen sein, wie es auch hellenistisch und römisch war.

                   

                  als nächstes: auch der unabhängige jüdische staat Israel vor der zerstörung des 2.tempels ist ein phantom. die königreiche, die es gab, waren immer abhängig von 'nachbarstaaten'. das läßt sich anhand der verfügbaren quellen darstellen. jedoch nicht in der hier gebotenen kürze.

                   

                  noch weiters: die jüdischen königreiche, welche es gab, waren immer 'vielvölkerstaaten'. läßt sich im tanach (wenn wir den mal als älteste quelle annehmen) nachlesen.

                   

                  fazit: das argument ' einen unabhängigen arabischen staat Palästina gab es nie' taugt wenig bis garnichts, um damit einen historisch abgeleiteten anspruch auf einen staat Israel=erez israel zu begründen. den erez israel gab es als unabhängigen staat genausowenig.

                  • @christine rölke-sommer:

                    hochkomplex. Bestimmt eine Freude für jeden Forscher der sich ohne Scheuklappen mit Besiedelungs-, Völkerwanderung- Eroberungsthematik beschäftigt. Löst leider schnell Beißreflexe aus. In den Standartchor "Die Palästinenser sind kein Volk, denen gehörte nie, nie, nie ein Stück Land" muss/will ich mich nicht einreihen; dient, ich glaub, weniger einem Frieden.

                    • @Durchsage:

                      einreihen müssen Sie ja auch nicht. ich tu es ja auch nicht. sondern habe nur in der gebotenen kütze referiert, wohin der ausflug in die geschichte des sog. alten orients führt.

                       

                      wie sonst aber als durch kurze anmerkungen zum alten orient läßt sich klarmachen, dass wir uns in den politischen vorstellungen der neuzeit bewegen?

                      • @christine rölke-sommer:

                        logo, ein spannendes Thema.

                • @Nase Weis:

                  Die Römer hatten es recht früh christianisiert erstmal. Mit 2000 hatte ich keine Besiedelung gemeint. Vor der Nakba lebten Palästinenser da wo jetzt Israel ist, deren Vorfahren weit über 1000 Jahre. Menschen mischen sich. Das ist eh schwierig und auf so nen Hick Hack hab ich keine Lust. Dass mit den Rassen hatten wir schon mal in Deutschland. Braucht´s nicht.

                   

                  Die nennen sich selbst "the Israel Lobby" https://www.youtube.com/watch?v=aWe5n6aWOZQ Viel Spaß dann noch bei der Jagd nach Codewörtern. Leute... im 3. Reich hättet Ihr es umgedreht gemacht, wie?

      • @Tecumseh:

        die herkunft läßt sich leicht herausfinden. für die presse liegt sie bei den ruhrbaronen

        http://www.ruhrbarone.de/grossevent-der-hamas-in-berlin-geplant/105023

         

        nachgefüttert wird u.a. über https://www.facebook.com/bgh13

        welches sich ganz bescheiden Berlin gegen Hamas nennt.

         

        im hintergrund wirbeln Beck und Robbe.

        alles in allem ein seltsames antideutsches bündnis.

         

        ach ja.... ich mach mir lieber selbst ein bild am 25.4. in der treptower arena

        • @christine rölke-sommer:

          Auch in der Jüdischen Allgemeinen wurde schon am 17.04.15 berichtet, wobei üblicherweise gerne Volker Beck und Reinold Robbe vorgeschickt werden.

           

          Mal sehen, ob Sie dort die hochrangigen Hamas-Vertreter zu sehen bekommen, die angeblich mit bei der Veranstaltung sein sollen, wie bei den Ruhrbaronen und in der J-A behauptet.

           

          Aber man muss ja was anführen, wenn man nicht einräumen kann, dass man die in Wahrheit die offene Diskussion fürchtet.

  • Ich finde es nicht in Ordnung, wenn jede Aüsserung immer nur auf 'Antisemitismus' hin abgeklopft wird. Auch das führt zu einer Selbstzensur. Warum soll man nicht kontrovers diskutieren dürfen, auch wenn erkennbare Antisemiten dabei sind?

    Ich finde es schlimm, wenn jede Kritik an der Politik Israels (und da gibt es viel zu kritisieren!) sofort mit der Antisemitismus-Keule platt gehauen wird. Bitte, differenziert da mal mehr!!!

    • @WBD-399:

      schlimmer jedoch, dass man schon zum Antisemiten erklärt werden soll, wenn man bemüht ist historische Vorgänge, zum einen solche vor 65 Jahren, dann wiederum solche vor 2000 Jahren objektiv einzuschätzen.

       

      Wer da nicht wunschgemäß mitzieht, wird leicht der Delegitimierung und Diffamierung gescholten.

       

      Argumente und Belege können dann kaum noch helfen.

    • @WBD-399:

      "Ich finde es schlimm, wenn jede Kritik an der Politik Israels (und da gibt es viel zu kritisieren!) sofort mit der Antisemitismus-Keule platt gehauen wird."

       

      Was können die Antisemitismus-Gegner dafür, dass in den meisten Fällen die "Kritik an der Politik Israels" antisemitisch motiviert wirkt? Googeln Sie mal nach den Kriterien, die darüber Auskunft geben, wann Israelkritik als Antisemitismus gilt. Vielen wird Ihre hier getätigte Aussage "Ich finde es schlimm, wenn jede Kritik an der Politik Israels (und da gibt es viel zu kritisieren!) sofort mit der Antisemitismus-Keule platt gehauen wird" auch als latenter Antisemitismus vorkommen. Hier steht der pauschale Wunsch, ja fast ein Zwang dahinter, Israel kritisieren zu wollen und das Recht zu haben, Israel kritsieren zu dürfen. Mit objektiver bzw. sachlicher Kritik hat das nichts zu tun. Sicher gibt es an der israelischen Politik vieles zu kritisieren gibt, aber ebenso an der in diesem Zusammenhang leider ausgeklammerten Politik der Führung der Palästinenser, die in Freudentaumel ausbrechen, wenn Juden in Israel oder sonstwo auf der Welt von einem "Widerstandskämpfer" getötet oder - wie jüngst wieder mal in Jerusalem geschehen - mit einem Auto oder Kleintransporter schwer verletzt werden, weil sie an einer Bushaltestelle stehen. Das Befremdliche ist vor allem, dass das Schicksal der Palästinenser außerhalb der "besetzten" Gebiete keinen der Israelkritiker intereseressiert. Jüngstes Beispiel: die in Syrien vom IS eingekesselten Palästinenser. Wo war da der Aufschrei der Empörten?

      • @Meckerliese:

        Gelegenheit Palästinenser aus Yarmouk nach Jahrzehnten heim nach Israel zu holen? Hilfe in israelischen Hospitälern wie Al Nusra ("Gerüchte") nehmen die gern an. Mich wundert: vergangene FSA Angriffe störten niemand.

        • @Durchsage:

          Wo war denn die Kritik an Abbas, als er die Rückkehr von Palästinensischen Flüchtlingen in die West Bank ablehnte?

           

          http://www.timesofisrael.com/abbas-rejects-israeli-offer-to-allow-refugees-from-syria-to-enter-west-bank-and-gaza/

          • @Nase Weis:

            Sie sollten Ihre quelle besser lesen, bevor Sie als beweis dafür präsentieren, Abbas habe "die Rückkehr von Palästinensischen Flüchtlingen in die West Bank" abgelehnt.

            "UN Secretary-General Ban Ki-moon told Abbas that Israel agreed to the request, on the condition that the refugees sign a document in which they forgo the “right of return” to areas within Israel. Israeli government spokesman Mark Regev declined to comment on the report.

             

            Abbas said he rejected that condition."

             

            im übrigen war nicht von "Rückkehr" die rede, sondern von: aufnahme in Syrien lebender palästinensischer flüchtlinge in der west bank.

            aufnahme macht auch mehr sinn als rückkehr, denn die allerwenigsten der nach Syrien geflüchteten/vertriebenen palästinenserinnen stammen aus der west bank.

             

            man kann freilich Abbas dafür kritisieren, dass er der forderung Israels nach individuellem verzicht auf das in einer UN-resolution (GA 194) festgeschriebene rückkehrrecht nicht nachgegeben hat.

            aber außer mit 'rettung von menschenleben muß vorrang haben' sollte man mit der kritik doch vorsichtig sein. schließlich fällt die kritik 'rettung von menschenleben muß vorrang gaben' auch auf Israel zurück.

            oder finden Sie es in ordnung, wenn die rettung von menschenleben an bedingungen geknüpft wird?

            • @christine rölke-sommer:

              Eine Rückkehr in das Land aus dem sie, oder in den meisten Fällen ihre Vorfahren geflohen sind, ist doch genau was sie fordern.

               

              http://www.algemeiner.com/2013/01/11/abbas-let-palestinians-die-in-syria-rather-than-give-up-‘right-of-return’/

               

              >“So we rejected that and said it’s better they die in Syria than give up their right of return,” Abbas reportedly told Egyptian journalists, the Associated Press reported.

               

              Wie die palästinensische Führung und andere Araber mit den palästinensischen Flüchtlingen umgehen ist an Zynismus nicht mehr zu überbieten.

              • @Nase Weis:

                mann lenkt doch immer wieder gern von resolution 194 (GA) ab und davon, dass Israels zustimmung zu selbiger voraussetzung für die aufnahme als mitgliedsstaat der UN war. gelle?