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Gewalt im WestjordanlandSoldaten töten drei Palästinenser

Bei Protesten in einem Flüchtlingslager gab es laut palästinensischer Ärzter drei Tote. Israels Bauminister hält derweil eine Zwei-Staaten-Lösung für „nicht realistisch“.

Angehörige tragen einen der erschossenen Flüchtlinge zur Beerdigung. Bild: reuters

RAMALLAH/TEL AVIV afp/dpa | Israelische Soldaten haben nach Angaben palästinensischer Ärzte im Westjordanland drei Palästinenser erschossen und 19 weitere verletzt. Der Vorfall ereignete sich demnach am Montag bei Zusammenstößen im Flüchtlingslager Kalandija nahe Jerusalem. Die israelische Polizei gab lediglich an, dass Grenzpolizisten eine Steine werfende Menge von 1.500 Palästinensern auseinander getrieben hätten.

Zum mutmaßlichen Einsatz scharfer Munition wollte eine Polizeisprecherin zunächst nichts sagen, palästinensischen Klinikmitarbeitern zufolge wurden jedoch alle Verletzten von Kugeln getroffen. Zwei der Toten seien in die Brust getroffen worden, der dritte sei an Hirnverletzungen gestorben.

„In den frühen Morgenstunden ist ein Team von Grenzpolizisten in das Kalandija-Camp eingedrungen, um einen feindlichen Terroraktivisten festzunehmen“, sagte die israelische Polizeisprecherin. Nach Festnahme des Verdächtigen hätten hunderte Lagerbewohner einen Aufruhr angezettelt, mit Benzinbomben und Steinen geworfen und so „das Leben der Sicherheitskräfte gefährdet“.

Diese hätten wiederum mit „Anti-Krawall-Maßnahmen“ reagiert. Der Sprecherin zufolge wurden drei Polizisten und drei Palästinenser verletzt. Von Todesopfern auf der Gegenseite sei ihr nichts bekannt.

Störmanöver aus Netanjahus Kabinett

Derweil setzte der israelische Wohnungsbauminister Uri Ariel seine Störmanöver gegen die Nahost-Friedensgespräche fort. Der israelische Rundfunk meldete am Montag, Ariel habe am Vorabend eine neue Siedlung namens Leschem im Westjordanland eingeweiht. Dort sollten 300 neue Häuser entstehen. Offiziell sei der Ort allerdings als neues Viertel in der bestehenden Siedlung Ale Sahav deklariert.

Während der Einweihung sagte das Mitglied der Siedlerpartei Das Jüdische Haus den Angaben zufolge: „Wer sich heute hier befindet, versteht, warum die Zwei-Staaten-Lösung nicht realistisch ist.“ Er gehe nicht davon aus, dass sie jemals umgesetzt werde.

Israel und die Palästinenser hatten vor einem Monat ihre jahrelang brachliegenden Friedensverhandlungen wieder aufgenommen. Ziel der Verhandlungen sind ein Friedensabkommen bis Ende April kommenden Jahres sowie die Einrichtung eines unabhängigen Palästinenserstaates.

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3 Kommentare

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  • AR
    Ari Rozenbaum

    Endlich gab es wieder einen neuen Grund die Friedenverhandlungen abzubrechen. Man kann es nicht mehr hören bzw. lesen. Seit 50 Jahren diskutiert die Welt über Israel und Palestina. Seit 50 Jahren ist es den dort lebenden Menschen völlig egal was USA und Europa denken. Allenfalls Zahlungen und Waffen sind willkommen. Aber sie handeln wie sie gerade wollen.

     

    Vielleicht geht uns das ja wirklich nichts an. Warum sollen wir mitreden, wenn doch keiner auf uns hört ?

     

    In geschichtlichen Dimensionen wird sich das automatisch lösen. Langfristig wird m.E. die arabische (stetig wachsende) Bevölkerungsmehrheit dort das sagen haben. Die gegenwärtigen Auseinandersetzungen in der arabischen Welt werden die Region stark beeinflussen, aber nicht zugunsten Israels.

  • einige terrorangriffe auf israel sind seit beginn der neuen "friedensverhandlungen" vereitelt worden. desweiteren wurden seitdem raketen aus gaza und sinai auf israel abgefeuert.

     

    jihad und al nour terroristen sickern von gaza nach sinai und beschiessen von dort aus israel.

     

    genauso wie der terror gegen israel trotz aller "friedensverhandlungen" munter weitergeht, müssen auch die israelischen antiterror-massnahmen wie festnahmen weitergehen.

  • Z
    Zev

    Tja, es war wohl eine dumme Idee die Fahrzeuge aus dem Hinterhalt mit Steinen zu bombardieren. Wenn das Video des Vorfalls, das auf der Seite der JerusalemPost die Ereignisse zeigt, dann waren die Palästinenser einfach nur dämlich. Schade um die Menschenleben, die so sinnlos weggeworfen wurden. Ob der Einsatz von Schusswaffen nun gerechtfertigt war oder nicht, lässt sich hier aus der sicheren Entfernung nur schlecht einschätzen, aber dass es zu einer gewalttätigen Reaktion der IDF kommen musste, war bei dem Aufbau des Angriffes abzusehen und mit Sicherheit nicht ungewollt. Fragt sich nur ob die Kids von allein auf die blödsinnige Idee kamen oder von ihren politischen Führern dazu angestiftet wurden.