Franzosen demonstrieren für Homo-Ehe: „Jesus hatte auch zwei Papas“
Mehrere tausend Franzosen gingen in Lyon und Montpellier auf die Straße, um die geplante Einführung der Homo-Ehe zu unterstützen. Am Sonntag ist eine Großkundgebung in Paris geplant.
LYON afp | Drei Tage vor der Parlamentsdebatte über die geplante Einführung der Homo-Ehe haben in Frankreich mehrere tausend Menschen für das Vorhaben demonstriert. Im südostfranzösischen Lyon beteiligten sich am Samstag nach amtlichen Angaben 11.000 Menschen an einer Kundgebung, die Organisatoren sprachen von 20.000 Teilnehmern.
Die Demonstranten trugen Transparente mit Parolen wie „Jesus hatte auch zwei Papas“ oder „Wir haben zwei Väter und wir sind nicht orientierungslos“. Im südfranzösischen Montpellier gingen nach offiziellen Angaben 2.100 Menschen für die Homo-Ehe auf die Straße, laut Organisatoren waren es 6.000 Demonstranten. Angeführt wurde der Marsch von Demonstranten, die ein Transparent mit der Aufschrift „Die Republik fordert Gleichheit“ trugen.
In der Hauptstadt Paris soll am Sonntag eine Großkundgebung für die Homo-Ehe stattfinden. Frankreichs Premierminister Jean-Marc Ayrault sagte dazu am Samstag während eines Besuchs in Santiago de Chile, er hoffe auf „eine starke Mobilisierung“. „Die dafür sind, müssen es sagen. Nicht nur die, die dagegen sind“, fügte er hinzu.
Die Teilnehmerzahlen der Kundgebungen für die Homo-Ehe liegen deutlich unter denen der Gegner. Am 13. Januar hatten laut Veranstaltern zwischen 800.000 und einer Million Menschen gegen die von der sozialistischen Regierung geplante Einführung der Homo-Ehe und ein Adoptionsrecht für Homosexuelle protestiert. Die Polizei gab die Zahl der Demonstranten mit 340.000 an.
Trotz der von der konservativen Opposition und der Katholischen Kirche unterstützten Massenproteste gegen die Homo-Ehe hält die sozialistische Regierung an ihren Plänen fest. Laut Umfragen sind die Franzosen mehrheitlich für die Einführung der Homo-Ehe. Das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare lehnt allerdings eine knappe Mehrheit ab. Die Nationalversammlung berät am Dienstag über das Gesetzesvorhaben.
🏳️⚧️ SHANTAY. YOU PAY. 🏳️🌈
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme. Frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Alle Informationen auf unserer Webseite sind kostenlos verfügbar. Wer es sich aber leisten kann, darf einen kleinen Beitrag leisten. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Radikalisierung nach rechts
Seid schnell, seid scharf
Wahl der Verfassungsrichter*in
Die geheime Suche der SPD nach der idealen Ersatz-Richter*in
Wahl zur Verfassungsrichterin
Wie konnte das passieren?
Blockade der Unions-Fraktion
Sie gefährden das Verfassungsgericht
Eingriff in die Pressefreiheit in Israel
Der verschwundene Laptop
Richter:innenwahl
Vereint im Kampf gegen Brosius-Gersdorf