Flüchtlingscamp in Berlin-Kreuzberg: Die Zelte werden abgebrochen
In Berlin-Kreuzberg haben die Flüchtlinge ihr Protestcamp am Oranienplatz geräumt. Beim Abbau der Zelte und Hütten war die Stadtreinigung mit Baggern im Einsatz.
BERLIN dpa | Nach eineinhalb Jahren haben protestierende Flüchtlinge in Berlin-Kreuzberg ihr Zeltlager am Oranienplatz abgebaut. Sie räumten am Dienstagmorgen freiwillig den Platz, um in ein ehemaliges Hostel umzuziehen.
Berlins Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD), die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann (Grüne), und Polizeipräsident Klaus Kandt machten sich ein Bild von der Lage.
Beim Abbau der Zelte und Hütten war auch die Berliner Stadtreinigung mit Baggern im Einsatz. Zwischenfälle gab es nicht, die Polizei griff nicht ein. Die ersten Flüchtlinge trafen am Morgen bereits mit einem Kleinbus in ihrer Unterkunft, einem ehemaligen Hostel in Friedrichshain, ein.
Wegen des Flüchtlingscamps gab es sei Monaten heftigen Streit zwischen dem Senat und dem Bezirk, aber auch innerhalb der Berliner Landesregierung. Innensenator Frank Henkel (CDU) hatte ursprünglich eine Zwangsräumung durch die Polizei nicht ausgeschlossen.
Der Senat setzte dann aber auf eine Verhandlungslösung. Integrationssenatorin Kolat führte dann wochenlang Gespräche. Den Flüchtlingen wurde eine Einzelfallprüfung ihrer Asylanträge zugesagt. Neben den Asylbewerbern vom Oranienplatz ziehen auch Flüchtlinge aus der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule ab.
Leser*innenkommentare
Gesunder Menschenverstand
Gratulation zum Verhandlungserfolg! Für die Flüchtlinge ist eindeutig ein Fortschritt erkennbar (funktionierende Sanitäranlagen etc). Mal sehen, wie es weitergehen wird. Ich vermute, dass sich einige der sog. Unterstützer mächtig über den eigenen freien Willen der Flüchtlinge aufregen werden.
D.J.
Gast
@Gesunder Menschenverstand Hat den Vorteil, dass dann die Migranten endgültig erkenne, dass die Linksextremen unter den "Unterstützern" sich einen Dreck um die Menschen scheren, sondern nur ihre eigene Agenda durchsetzen wollen.