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Diskussion um Zuzug von RomaFalsche Könige

Roma stehlen. Roma betteln. Was steckt dahinter? Eine Mafia? Oder eine Überlebensstrategie von Langzeitarbeitslosen?

Letztlich geht es um Armut, egal ob in Deutschland oder – so wie hier – in Rumänien. Bild: dpa

In Ungarn, der Slowakei und Bulgarien ist „Zigeunerkriminalität“ schon lange ein Dauerbrenner. Jetzt hält das Thema Einzug in seriöse deutsche Printmedien. Dabei wird nicht direkt die alte Gewissheit bedient, dass Zigeuner klauen. In Features und Reportagen entsteht vielmehr das Bild einer großen, geheimen, den Kontinent umspannenden Organisation, die mit Prostitution, Bettelei und Diebstahl einem kleinen Kreis von reichen Hintermännern dient. Die Elendsgestalten, die einem in deutschen Städten begegnen, sind in diesem Bild zwar auch Opfer, zugleich aber Agenten einer bedrohlichen Macht.

Das Bild ist farbig und kontrastreich, und vor allem kommt es der moralischen Verwirrung, der wir liberal empfindenden Städter beim Anblick elender Bettler aus Südosteuropa erliegen, maximal entgegen. Wir wollen ein Verbrechen oder wenigstens eine schwere Ungerechtigkeit darin sehen, dass da wer in Lumpen auf dem Pflaster sitzt, Kinder zum Betteln schickt oder sich prostituiert. Aber wir begehren, nicht schuld daran zu sein.

Solch ein Tableau ist stimmig, aber es bildet die Wirklichkeit nicht ab. Die rumänische Justiz bekommt dutzendweise Rechtshilfeersuchen aus dem Westen, vor allem aus Frankreich, und soll die Hintermänner von Bettelbanden ausfindig machen. So gut wie nie kommt etwas dabei heraus, sagt der Menschenrechtsbeauftragte der rumänischen Polizei.

In der Regel sind es einfach verwahrloste Familien, die mit Kindern betteln, und der Zuhälter ist der Bruder oder der Schwager. Ein Paar, dem es ein bisschen besser geht, lebt vielleicht in Rom oder Lyon im Abbruchhaus und holt von der Schwester oder Schwägerin die Kinder nach. Vielleicht kommt das Paar auf den Geschmack und lässt sich von den Kindern aushalten.

So trivial, ja familiär ist jedenfalls das Entstehungsmuster der beiden einzigen Fälle von organisiertem Roma-Menschenhandel, in denen es zu Verurteilungen gekommen ist – einer in London, bei dem es um eine große Zahl stehlender Kinder ging, der andere in Wien, wo eine Familie sich gezielt wehrlose Behinderte aus Rumänien schicken ließ und aufs Pflaster setzte.

Die Unterwelt als GmbH

Verbrechen organisiert sich in jeder Gesellschaft im Prinzip so wie das normale Geschäftsleben auch: Wo oben die GmbH vorherrscht, tut sie es auch in der Unterwelt, und wo man im Alltag verwandt sein muss, um einander vertrauen zu können, muss man es in der Welt der Dunkelmänner erst recht. Vor allem Roma tun alles familienweise: Sie leben, arbeiten, reisen, siedeln zusammen, und auch wenn sie stehlen, tun sie es als Familie.

Natürlich gestalten die Ermittlungen sich damit immer schwierig. Sowohl in dem Londoner als auch in dem Wiener Fall mussten die Richter tief in verwandtschaftliche und nachbarliche Beziehungen eindringen: Wer war von wem abhängig? Wer hat wem Geld bezahlt und warum? Es gibt ja keine Konten, deren Bewegungen man nachvollziehen könnte. Nur mit dem Polizeiblick wird die Tante eines bettelnden Kindes zur „Aufpasserin“, die die „Beute“ absammelt.

Man versuche einmal, das Geschehen in einer beliebigen Familie mit den Kriterien des Strafrechts zu erfassen. Allein für den Tatbestand der Nötigung hätte wohl viele ein beachtliches Strafregister.

Paläste aus Gips

In einem Text der taz vom 9. Februar wurde als Hintermann der Diebs- und Bettelbanden Kiril Raschkow vorgestellt, ein Mafioso, der als „Zar Kiro“ in Bulgarien in der Tat große Bekanntheit genießt. So, wie er in der Zeitung stand, stellt sich Raschkow selbst gern dar: als Herr über Tausende willenlose Anhänger, über ein europaweites Netzwerk. Wenn er nur berühmt und mächtig ist, ist er nach bulgarischer Logik auch unberührbar. Er muss aufschneiden, um sich zu schützen.

Als er 2011 verhaftet wurde, drohte der „Zar“, er werde eine „Armee aus 2.000 Zigeunern“ aufstellen. Niemand rührte sich. Sein „Hoheitsgebiet“ gibt es gar nicht. Ausgerechnet im Viertel Stolipinowo in Plowdiw, das angeblich dazugehört, verurteilte eine Art Weisenrat Kiro Raschkow sogar symbolisch zum Tode.

Man sollte allerdings auch umgekehrt nicht den Fehler machen, nun den Weisenrat für den eigentlichen Mächtigen zu halten. In bulgarischen Roma-Siedlungen gibt es keine festen Macht- und schon gar keine staatsförmigen Strukturen. Der österreichische Stromkonzern EVN, der in Stolipinowo das Netz gekauft hat, hat vergeblich nach „Anführern“ gesucht, mit denen er über die Strompreise hätte verhandeln können. Stattdessen haben die Österreicher schließlich Roma eingestellt, die ihnen erklären konnten, dass sich hier jeder selbst der Nächste ist.

Es gibt Ansehenshierarchien in den Roma-Quartieren, landesüblichen Klientelismus, auch Abhängigkeiten, meistens durch den informellen Geldverleih. Aber Strukturen von Befehl und Gehorsam sind den zahlreichen Sozialarbeitern, Anthropologen, Mitarbeitern von Hilfsorganisationen, die in Roma-Slums arbeiten und manchmal auch leben, bisher nicht aufgefallen.

Suggerierter Reichtum

Auf die angeberisch vorgespiegelte Macht darf man ebenso wenig hereinfallen wie auf den ostentativen Konsum, der Reichtum suggerieren soll. Die „prunkvollen Paläste“, die man in manchen Roma-Dörfern besichtigen kann, sind schon auf einen flüchtigen Blick meistens Kulissen aus falschem Marmor, Gips und Messing; manche haben nicht einmal fließendes Wasser.

Die wenigen Roma, die wirklich reich sind, haben ihr Geld meistens mit Schrott- oder Buntmetallhandel gemacht, und sie leben auch nicht in Roma-Vierteln, sondern unter ihresgleichen in wenigen Dörfern, deren Namen in Rumänien und Bulgarien jeder kennt: Sintesti, Buzescu, Katuniza. Funk und Fernsehen lieben Reportagen von hier. Von den Roma-„Königen“ aus einer Reportage der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 24. Februar, die ihre Elendsviertel „wie einen Staat“ regieren würden, kann keine Rede sein.

Falsch ist auch der Eindruck, dass Menschenhandel, Verbrechen und Betteln mit Kindern unter den Armutszuwanderern aus Bulgarien und Rumänien die Regel seien. Betteln mit Kindern etwa ist überall in Europa verboten und im Grunde selten, denn es spielt sich seiner Natur nach in der größtmöglichen Öffentlichkeit ab.

Gelegenheitsjobs, Transferleistungen, Geschäfte

Die meisten südosteuropäischen Roma puzzeln sich ihre Existenz aus Gelegenheitsjobs, Transferleistungen, kleinen Geschäften, Schrottsammeln zusammen, in Deutschland wie auf dem Balkan, nur dass dort noch ein bisschen Ackerbau im Brachland dazukommt.

Das ist nicht „Kultur“ oder „Lebensweise“, sondern die Überlebensstrategie von Langzeitarbeitslosen. Nicht-Roma in Armutsvierteln und Armutsregionen machen es genauso. Der Unterschied zwischen armen Roma auf der einen und armen ethnischen Rumänen und Bulgaren auf der anderen Seite liegt darin, dass Letztere bei der Restitution verstaatlichten Eigentums meistens das Häuschen der Oma auf dem Lande und einen halben Hektar Land bekommen haben. Deshalb bleiben sie.

Die kulturellen Charakteristika, die wir uns gern als ursächlich für das sogenannte Roma-Problem zurechtlegen, lösen sich bei näherem Hinsehen auf. Die Verachtung gegenüber den „Gadsche“, den Nicht-Roma, das extrem frühe Heiratsalter, die selbstbewusste Bildungsfeindschaft, den engen, einengenden Familienzusammenhalt, von denen man gern liest, finden sich vor allem in der Minderheit der traditionalistischen Familien. Sie leben aber nicht in den Roma-Vierteln von Bukarest, Plowdiw oder Skopje, sie gehen klassischen Geschäften oder Handwerken nach und haben es nicht nötig, in ein Abbruchhaus in Duisburg zu ziehen.

Was wir lieber für Kultur oder das Werk einer kontinentalen Organisation halten würden, ist in Wirklichkeit einfach Armut oder ihre mittelbare Folge. „Nicht der Armen Schlechtigkeit hast du mir gezeigt“, sagt Brechts Heilige Johanna der Schlachthöfe zu dem Makler Slift, „sondern der Armen Armut.“

Armut macht in der Tat nicht edel und auch nicht sympathisch. Aber perfekte Organisation und „unermesslichen Reichtum“ bringt sie nicht hervor, auch nicht bei den sogenannten Hintermännern. Wer das Verhalten der Armutswanderer Roma verstehen will, muss kein Kriminologe sein und braucht auch keine ethnologischen Werke zu studieren. Es genügt im Wesentlichen, sich vorzustellen, wie man selbst leben würde, wenn man kein Geld, keine Arbeit, keine Wohnung hätte. Das ist allerdings keine schöne Vorstellung, und wer nicht muss, setzt sich ihr ungern aus.

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61 Kommentare

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  • Einfach mal mit offenen Augen auf den Karlsplatz von Prag stellen und ihnen bei der Arbeit zusehen.

  • L
    Lego

    Es ist prinzipiell für die Geschädigten gleichgültig, wer ihnen etwas geklaut hat und warum. Eine Straftat bleibt eine Straftat, in jedem Fall.

  • KK
    Keve Kovacs

    Aufgeklärter taz-Artikel hin oder her, ich stolpere gerade über diesen Satz:

     

    "Vor allem Roma tun alles familienweise: Sie leben, arbeiten, reisen, siedeln zusammen, und auch wenn sie stehlen, tun sie es als Familie."

     

    Was für eine Verallgemeinerung, es ist noch wohl die Idee vom herumfahrenden Volk. Aber für ein Großteil der Roma trägt es sicher nicht. Da entpuppt sich der Text, der die dt. Medienlandschaft wg. seinen Vorurteilen kritisieren soll, selbst als präjudizierend.

     

    Dann: "Nicht-Roma in Armutsvierteln und Armutsregionen machen es genauso. Der Unterschied zwischen armen Roma auf der einen und armen ethnischen Rumänen und Bulgaren auf der anderen Seite liegt darin, dass Letztere bei der Restitution verstaatlichten Eigentums meistens das Häuschen der Oma auf dem Lande und einen halben Hektar Land bekommen haben. Deshalb bleiben sie."

     

    Allein Rumänien hat in den letzten 20 Jahren ca. 3 Mio. Bürger an italien, dtld, Spanien, GB, usw. verloren. Dagegen suggeriert der Text, dass Nicht-Roma bleiben und nur Roma auswandern würden! KRASS!

     

    Trotz dieser Entgleisungen finde ich die Endaussage des Texts, dass nämlich das "Roma-Problem" Europas kein ethnologisches sondern ein riesiges Armutsproblem ist, tragend.

  • KK
    Karl Karam

    @RedHead

    "Bei der Feindschaft, die schon alleine in den Kommentaren hier gegenüber Roma sichtbar wird, wäre ich an deren Stelle vermutlich auch kriminell. Die beste denkbare Überlebensstrategie. Mir wäre allerdings diese Kleinstgaunerei zu popelig und unprofitabel. Richtige Verbrecher wohnen in Villen, fahren Luxusautos und tragen teure Anzüge. Das ist für Bettler und Handtaschendiebe einfach nicht drin, egal wie gut die das organisieren."

     

    Genau so seh ich das auch, soll deshalb doppelt erscheinen

  • AM
    Alter Meidriger

    Rheinhausen, ist das nicht dieses eingemeindete Gebite auf der anderen Rheinseite?

    Also mit einem anderen Horizont?

    Frage eines ehemals näher dran wohnenden: Wo genau war denn dieses Ghetto?

    Ich hab´s in 30 Jahren Duisburg und anschliessenden 20 Jahren Eltern besuchen nicht gesehen.

  • HT
    Holger Thies

    Es scheint, als würde das Thema polarisieren!

    Die, die hier angeblich keinerlei Probleme sehen, wieso tut Ihr nicht folgendes:

    Nehmt Euch entsprechende Aktivisten dieser Minderheiten und entwerft in deren Sprachen Ratgeber, wie und wo sie in Deutschland Geld bekommen und wo sie ihren Müll lassen sollen (natürlich ein wenig ausführlicher). Diese druckt Ihr aus und verteilt sie in den deutschen Städten und auch in den Dörfern der Länder. Schon ist das Problem der Schlepperbanden gelöst, es gibt keine Müllberge mehr, jeder bezieht Hartz4 und Kindergeld, und alle sind glücklich.

    Es gibt für jeden Pups und jeden Mist in Deutschland Arbeitsgruppen mit unzähligen Flyern, Broschüren und Handbüchern. So etwas, was ich eben vorgeschlagen habe, hat noch keiner umgesetzt. Frag mich nur wieso, bei diesem ganzen PRO-Geschreie!

  • GC
    gerd coelfen

    der hier als so kenntnisreich gelobte verfasser scheint auch nicht zu wissen, dass die gemeinten familienverbaende im matriarchat leben.

    - gehen klassischen geschaeften oder handwerken nach und haben es nicht noetig , in ein duisburger abbruchhaus zu ziehen?

    was ist ein klassisches geschaeft? die klassischen taetigkeiten der gypsies sind kesselflicken, besenbinden und scherenschleifen.

    nach duisburg ziehen sie, weil sie dort schon immer waren.in duisburg-neuenkamp gab es bis tief in die 70er ein sog."zigeunerghetto" mit drei meter hohem stacheldraht drum herum.

    die genannten fakten erwirbt mensch durch recherche,

    nicht durch das zitieren aus irgenwelchen experten-

    anhoerungen.

    g.c., alter duisburg-rheinhausener

  • L
    Lars

    Darf man gegen die Zuwanderung von Roma und anderen Armen aus anderen Ländern sein? Ja, dass darf man!

    Lässt das Recht der EU zu, sie wieder heim zu schicken, wenn sie hier keine Arbeit haben und nicht in der Lage sind, sich aus eigenen Mitteln zu unterhalten? Ja, das lässt es.

    Wer ist zuständig, wenn sie hier in Not geraten oder ärztlicher Hilfe bedürfen? Die Botschaft bzw. das Konsulat ihres Heimatlandes.

    So what?

  • JM
    Julika Mimkes

    Sehr empfehlenswerter Blog über den Alltag von Roma in Berlin

    http://meine7000nachbarn.wordpress.com/

  • PS
    Peter S.

    Hallo Vic, wir hätten diese ganzen Probleme nicht, wenn wir es wie unsere Tschechischen Nachbarn halten würden:-). Keine Sozialleistungen für Zuwanderer. Weiß ich von einem guten Freund,einem Prager.

  • L
    lowandorder

    Danke für diesen nüchternen kenntnisreichen Artikel.

     

    Das er unseren zahlreich vertretenen "Stammtischstrategen" nicht in den Kram paßt, was Wunder; sie rechnen sich ihre Vorurteile und fehlende Kenne hoch und brauchen andere, um sich die Stiefel abzuputzen.

    Grundmuster: nach oben buckeln, nach unten treten.

    Recht ist für sie nur das - was ihnen nützt.

     

    Als grad noch Kriegskind bin ich mit Zygan ab meinem 14/15. Lebensjahr in den unterschiedlichsten Zusammenhängen - im Wald, auf Reisen, im Job, bei der Musik zusammengetroffen.

    Jedesmal anders, manches verstörend, manches bereichernd, - wie das Leben halt.

    Der Beitrag übersetzt viele dieser Erfahrungen; wobei es eine ungleich größere Zahl von Zygan gibt, die kaum noch jemand und häufig nicht als solche wahrnimmt.

  • PR
    Philipp Rößler

    Vielen Dank, Herr Mappes-Niediek. Ein toller Artikel und ein echter Gegenpol zu dem ganzen Ruß, der sonst in letzter Zeit zum Thema verbreitet wird!

  • V
    @vic

    Lange kein echtes Argument von Ihnen gelesen. Das meiste ist linke Emörungsrhetorik. Schade.

  • A
    andreas

    @von vic:

    Wieder einmal könnte ich kotzen, beim Lesen der meisten Kommentare hier.

    Danke für die wenigen Ausnahmen. Wenig aber wichtig.

     

    Nix für ungut aber was haben TAZ-Leser(die Guten die sie jetzt meinen) und Armutseinwanderung miteinander zu tun ? Richtig garnichts !

    TAZ-Leser werden nie wie die jetzt Einwandernden in Konkurrenz (Arbeitsmarkt/Wohnung/Sozialmittel)zu den Armen in diesem Land stehen die nun wiedereinmal zum wiederholten mal alles ausbaden müssen.

     

    Einem TAZ-Leser ist das vollkommen egal...das ist nicht sein Leben und offensichtlich auch nicht das Ihre.

    Das die Probleme in Rumänien/Bulgarien/Kosovo usw gelöst werden müssen ....auf die naheliegenste Lösung kommen sie offenbar nicht !

    Viel lieber weiter die hier Armen(die sie sonst gern beklagen)knebeln...

     

    Wie gesagt TAZ-Leser und Grünwähler betrifft Armutseinwanderung nicht...davon kippt der latte macchiato Becher nicht um...

  • V
    vic

    Wieder einmal könnte ich kotzen, beim Lesen der meisten Kommentare hier.

    Danke für die wenigen Ausnahmen. Wenig aber wichtig.

  • J
    @JoeBiro

    "Fakten und Beseise sind dabei unwichtig"

     

    Darum enthalten Sie uns dann Ihre vor?

  • OH
    @Ove Haithabu

    Es dürfte Ihnen entgangen sein: Bei uns sind Bildungseinrichtungen kostenlos. Allerdings nicht Wohnungen und gute Kleidung.

    Darf ich nach Ihrer Vorstellungen einen Roma-Ahnenpass vorlegen, um die von Ihnen geforderte Unterstützung zu bekommen?

    Mit heftigem Kopfschütteln.

     

    Was sicher nötig ist, ist nicht das "typisch deutsche" in sich hinein schimpfen, das zuweilen in Aggressivität umschlägt, sondern klare Ansagen und Forderungen bei gegenseitigem Respekt.

     

    D.J.

  • S
    Sukram

    Ja, wahrscheinlich liegt es an uns, daß die Zigeuner, vor Jahrhunderten nach Europa eingewandert, bis heute großteils nirgends integriert sind...

     

    Wir hier am Dreiländereck D/CH/F werden immer öfter bereichert, indem wir von anscheinend unnützen Eigentum erleichtert werden; und sei's nur die Laterne auf dem Familiengrab (um über die Erleichterer mehr zu erfahren, muß man allerdings die "Badische" wie das "Neue Deutschland" dazumals lesen - zwischen den Zeilen- oder zu französischen/schweizerischen Medien greifen).

     

    Der Sozialstaat muß erst kaputtgehen, damit auch die Profitierenden des sozialindustriellen Komplexes aufwachen; die Schweiz, übrigens, hat eben beschlossen, gegenüber den Erleichterern andere Saiten aufzuziehen.

  • OH
    Ove Haithabu

    Natürlich ist es für uns nicht schön, Armut bei uns zu sehen. Da schmeckt einem gleich der Hummer nicht mehr wenn man auf dem Weg zwischen seiner 120 Quadaratmeter Wohnung (die man zu Dritt bewohnt) und dem Restaurant an einer wilden Müllkippe vorbeikommt weil die Roma, die dort wohnen, einfach keine Müllabfuhr gewohnt sind.

     

    Aber hier müssen durchdachte Lösungen her. Man kann diesen Menschen nicht einfach verbieten, arm zu sein oder sie aufzufordern, woanders arm zu sein damit wir es wenigstens nicht mehr sehen. Man muss daran arbeiten, dass Bildung und Hygiene auf einen Stand sind, der ein geregeltes Arbeitsverhältnis ermöglicht. Dazu muss der Staat Wohnraum mit fliessenden, warmen Wasser sowie Bildungseinrichtungen kostenlos zu Verfügung stellen und auch Geldmittel, damit die sich so kleiden können, wie wir es erwarten.

     

    Europa darf keine zwei-Klassen Gesellschaft sein.

  • JE
    Jan Engelstädter

    Die Einsicht, daß Armut der wesentliche Grund für die Zuwanderung der Sinti und Roma nach W-Europa ist, ist nicht ganz neu: Den Begriff "Armutsflüchtlinge" gibt es schon dafür. Insofern rennt der Autor hier mit vollem Anlauf sperrangelweite Türen ein.

    Leider wird es bei ihm - wie bei so vielen anderen - in dem Moment dünn, wo es darum geht, seine Meinung zu möglichen und auch für die unmittelbaren Nachbarschaften der Ankömmlinge (vulgo: andere Migranten und deutsche Unterschicht) verträglichen Lösungen zu äußern.

     

    Es hätte ein durchaus interessanter Beitrag werden können, schließlich befaßt sich der Autor seit Jahren mit den Ländern des Balkans und müßte daher in all den Jahren verschiedene Lösungsansätze sowie ihre Folgen und Nebenwirkungen kennengelernt haben.

    So ist es leider nur Papierverschwendung.

  • J
    JoeBiro

    Bei so einem Artikel, der sachlich die Situation einer Minderheit beschreibt, kann es natürlich nicht ausbleiben, dass sich die Alltagsrassisten mit ihrem Alltagsrassismus zu Wort melden.

    Wenn von 10 Deutschen einer klaut, dann redet man nicht über die Deutschen. Wenn aber von 1.000 Roma einer klaut, dann klauen alle. Je härter die Kluft zwischen den Ausbeutern oben und der ausgebeuteten Masse unten wird, desto mehr wird versucht, die ganz unten noch weiter nach unten zu treten. Das war schon im Mittelalter so, das war im 3. Reich so und das ist heute so. Fakten und Beweise sind dabei unwichtig. Die Denunziation, das Vorurteil, steht über allem.

    Wenn diesen Leuten der Spiegel vorgehalten wird, dann ist das Aufheulen groß. Eine Änderung ist aber nicht in Sicht. Drum ist so ein Artikel wichtig.

    JoeBiro

  • B
    Bohle

    @Atze,

     

    stimmt, alle, die anderer Menung sind, haben wohl dicke Bretter im Kopf...

     

    Sind Sie ein Gaukler, Spieler oder schlimmer noch ein Komödiant!?

  • P
    @Peter

    Es gibt kein perfektes Verbrechen außer Autofahren. Entsprechend: Vergewaltigen von Pferden. Deshalb auch vier Räder zum Vergewaltigen des Planeten.

  • R
    RedHead

    Bei der Feindschaft, die schon alleine in den Kommentaren hier gegenüber Roma sichtbar wird, wäre ich an deren Stelle vermutlich auch kriminell. Die beste denkbare Überlebensstrategie. Mir wäre allerdings diese Kleinstgaunerei zu popelig und unprofitabel. Richtige Verbrecher wohnen in Villen, fahren Luxusautos und tragen teure Anzüge. Das ist für Bettler und Handtaschendiebe einfach nicht drin, egal wie gut die das organisieren.

  • K
    Keule

    @Atze. Danke. Wenigstens einer. Danke. Keule.

  • U
    Untertan

    Liebe Mituntertanen,

    der Artikel war überfällig, wenn man die Artikel der anderen Zeitungen, besonders "Die Welt", dazu kennt. Die Michel werden wieder scharf gemacht und wieder gehts gegen ganze Volksgruppen.

    Bereits der Begriff "Armutszuwanderung" ist billige Propaganda. Zuwanderer sind in der Regel arm. Wem es gut geht, der braucht nicht aus seiner Heimat aus- und bei uns zu-wandern. Wer gut ausgebildet ist, kann mit seinem Schul-Englisch nach USA, Australien, Neuseeland, Singapur oder Indien auswandern und muss nicht erst Deutsch lernen. Wer reich ist, wird nicht nach Deutschland, sondern in die Schweiz, Monaco, Lichtenstein oder Luxemburg auswandern.

    Im neokonservativen bundesdeutschen Reich wandern Arme zu und Reiche ab. Das war schon immer so, was soll also jetzt das Theater mit den Roma? Die Heimatvertriebenen, die Türken, die Ostdeutschen, die Polen, die Russlanddeutschen, die Jugoslawen waren alle arm, als sie zu uns kamen. Viele waren fleissig und haben mit ihrer Arbeit unsere Sozialkassen gefüllt. Und warum geht es jetzt besonders gegen die Roma? In Duisburg sind es mehrheitlich Bulgaren, weil die etwas türkisch durch ihre früheren Besatzer können. Die Roma können das eher selten.

    Wenn man den Bericht der Duisburger Integrationsstelle genau liest, stellt man fest, dass dort sonderbare Dinge seitens der Behörden geschahen, so konnten z.B. die Kinder nicht zur Schule gehen. Die Integrationsstelle und die Verfasser des Berichtes haben selber einen türkischen Migrationshintergrund und laut Polizei gab es handfeste Auseinandersetzungen zwischen früher arm zugewanderten Türken oder deren Nachfahren und arm zugewanderten Roma. Und wieder nutzt die Stadt Duisburg das Leid ihrer Untertanen um beim Steuerzahler zu betteln. Für die Integration von ca. 6000 Zuwanderern soll der Steuerzahler mindestens 18 Millionen Euro an die Stadt Duisburg überweisen, die uns allen schon oft gezeigt hat, wie nachlässig dort das Geld des Steuerzahlers verwaltet wird.

    Daher sollten alle Michel wieder ruhig durchatmen, die Heugabel beiseitelegen und darüber nachdenken, wer in 30 Jahren sich um die alten Michel kümmern soll. So wie es aussieht, brauchen wir dafür die Zuwanderer und ihre Kinder. Romakinder können genau so lernen wie deutsche oder türkische Kinder. Sie werden später in die Rentenkasse zahlen aus der der alte Mischel ernährt wird, wenn wir sie jetzt willkommen heißen, ihnen unsere Regeln verständlich machen und ihnen eine faire Chance auf ein besseres Leben bieten.

  • G
    Gunter

    Haben wir alles der EU zu verdanken, die sich vergrößern und vergrößern will und im Kern verfaulen tut. Man kann hier weiterlesen:

     

    http://www.welt.de/politik/deutschland/article114091447/Anti-Euro-Partei-geisselt-die-Politik-der-Kanzlerin.html

  • E
    eerrrggghh

    @Nr1 Wolfgang: Na klar warum nicht, hat ja schon des öfteren sehr erfolgreich funktioniert... *Ironie off*

  • W
    Wolfgang

    Zu: @ "von D.J."

     

    Mein Verständnis für Sie, wenn man vom System der (A)"Sozialen Marktwirtschaft", vor allem der (Erbschafts-) Bourgeoisie und Administration, profitiert, dann möchte man deren Herrschaftssystem nicht überwinden und sucht 'Reform'-Lösungen innerhalb der bestehenden Ordnung. Nur die 'Reform'-Lösung gegen Ausbeutung, Armut und Rassismus im Gesellschaftssystem des Kapitalismus gibt es eben nicht.

  • T
    Thomas

    Aber @Atze, das ist es doch, was die Leute so wütend macht. Wenn mir einer das Nageleisen an dem Brett vor meinem Kopf ansetzt - da muss ich mich doch wehren!!11einself

  • TK
    Tadeusz Kantor

    schuld an der situation hat die eu, also letztendlich wir selber.

    liest man die kommentare, erkennt man, die meisten haben sich noch nie gedanken über dieses land gemacht. bedient werden vorurteile gegenüber all' den menschen in unserer gesellschaft die nichts haben, ausser ihrer armut. rumänien war nie reich, aber die 'eingemeindung' in die eu brachte den meisten menschen in diesem land nur nachteile. steigende preise überall. die menschen hungern und es ist ihr gutes recht, nicht nur als eu-bürger, ihr land zu verlassen und sich woanders anzusiedeln.

  • MM
    Michael Meert

    Der Artikel ist sehr gut. Wir haben durch unsere Arbeit viele Gitano ("Zigeuner") Freunde in Spanien. Sie sind - wohl auf Grund ihrer Erfahrungen - immer sehr defensiv eingestellt. Und vor allem sehr emotional. Sie sind auch sehr selbstkritisch: "du weißt ja, wie wir Gitanos drauf sind..." etc.

    In dem Artikel klingt nur nebenbei eine der wichtigsten Sachen zur Lösung der Probleme dieser Volksgruppen (Minderheit kann man bei geschätzten 10 Millionen von Mitgliedern ja kaum aufrecht erhalten) an:

    sie müssen die Chance bekommen Selber und mit eigenen Leuten handeln zu können. Von außen kann man wenig machen. Ein sehr erfolgeiches Beispiel in Spanien (wo man das Volk der Calé auf um die 1 Million schätzt)ist die Arbeit der "Fundation Secretariado Gitano".

    Also ich finde Europa, welches so viel Geld an Banken und Agrarsuventionen vergeudet, könnte es schaffen, daß diese intelligenten, witzigen und musikalischen Leute zu uns gehören! Danke nochmal für den Artikel!

  • WL
    W. Lorenzen-Pranger

    "Oder eine Überlebensstrategie von Langzeitarbeitslosen?"

    - - -

    Genau so ist es. Wir werden uns noch wundern,wie viele "klauende Roma" wir noch erleben werden, die mit den zugewanderten nichts, aber auch gar nichts, gemein haben - weil sie nämlich Deutsche seit anno Tobak sind. Wir müssen nur die kriminelle Bande, die uns derzeit regiert, an der Macht lassen.

  • BG
    Bernd G.

    Erinnert ein wenig an "Des Michels neue Kleider". Man muss ihm nur lang genug einreden, dass alles ok ist und schon wähnt Michel sich in dem prunkvollsten Gewand, obwohl es ihm schon längst von einer Roma-Bande abgezogen wurde.

     

    Dass das Armutsdelikte seien ist ein Scheinargument, denn wer in Deutschland ist wird von Vater Staat mit Obdach und Essen versorgt. Das Kernproblem ist, ähnlich wie bei unseren arabisch-muslimisch geprägten Mitbewohnern, ein Gesellschafts- und Familienmodell, dass im Mittelalter vielleicht angebracht und modern war, jetzt allerdings nur noch archaisch und grotesk wirkt (Ein System, welches auf Patriarchen setzt, die den Familienclan möglichst ungebildet halten will, damit sie leichter kontrollierbar sind). Das daraus in modernen Gesellschaften Armut entsteht ist meiner Meinung nach die Folge und nicht die Ursache des Problems.

  • L
    L´Andratté

    Offen gesagt, glaube ich, daß eine große Zahl von Menschen das Bedürfnis hat, ihre Frustration und Hilflosigkeit in Form von Hass auf irgendwelche vermeintlich schlimmen Brunnenvergifter (natürlich nur Schwache/Minderheiten/etc...) zu projezieren.

     

    Dies hat sich seit dem Mittelalter nicht geändert, wird meiner Ansicht nach sogar immer wieder genutzt (Teile Und Herrsche!) und es gibt nichts, aber auch gar nichts, was den"kleinen Mann" davon abhält, sofort reflexartig seinen Hass herauszuposaunen.

     

    Ausser vllt. Bildung zur Selbstreflexion (aber stattdessen lieber Chinesisch lernen->"mein Produkt soll konkurrenzfähig bleiben!")

     

    Es schmerzt, jetzt also wieder die "Zigeuner", die Opfer eines größtenteils ungesühnten und unter den Teppich gekehrten Massenmordes durch Deutsche im 3.Reich.

     

    Stellt doch ein Besen vor eure Tür, ihr Empörten und Gerechten!

  • D
    D.J. (Korrektur)

    Sorry, meine natürlich den Verfasser, nicht die Verfasserin :)

  • M
    Manuel

    @ Atze:

    Wunderbarerer Kommentar!

     

    Den Großteil der restlichen Kommentare kann man nur entsetzt zur Kenntnis nehmen. Der Autor diskutiert keine Lösungsansätze, sondern behandelt die Ursachen der Situation von Roma und Sinti, die seit Jahrhunderten systematisch verfolgt und diskriminiert wurden und werden, gipfelnd natürlich im systematischen hunderttausendfachen Mord an Roma und Sinti während der Zeit des Nationalsozialismus. Eine Diskussion ist hier im Forum leider nicht entstanden, sondern eine breite Diffamierung mit klar zu erkennender fremdenfeindlicher Tendenz. Es gibt viele Probleme, diese sind da, um angegangen und gelöst zu werden und nicht um Menschen so zu behandeln, wie es viele hier in diesem Forum anscheinend gerne sehen würden. Durch die Methoden, die man aus ihren Kommentaren erschließen könnte, würde sich nichts, aber auch gar nichts an der bestehenden Situation ändern, im Gegenteil, sie würde sich nur weiter verschlechtern.

    Man stelle sich vor, dieser Artikel ginge um Juden und man würde in den Leserkommentaren Sinti und Roma durch eben diese ersetzen. Der Aufschrei wäre (völlig zurecht!) riesig . Aber eine rechtlose Gruppe zu diskriminieren ist natürlich sehr einfach. Leute wie sie sind einer der Gründe für die Situation der Roma und Sinti, die in Bulgarien und Rumänien noch viel prekärer ist als hier bei uns.

  • L
    latino

    Es ist Montag, und zu einer Zeit in der andere Leute arbeiten, meckern die deutschen H4-Empfänger wie John Sinclair, Peter und Georg über Ausländer weil sie Angst haben, dass ihnen wegen der Ausländer das Geld gekürzt wird. So jedenfalls erzählen es ihnen die Politiker, und Peter, Georg und wie die ganzen Rassisten heissen, glauben ihnen blind.

     

    Wie wäre es wenn ihr Jungs euch mal Arbeit besorgt? Oder liegt ihr etwa eurem Chef auf der Tasche indem ihr eurem zweifelsohne durch zuwenig Erfolg im Leben aufgestauten hass während der Arbeitszeit Luft lasst?

    Mensch Mensch Mensch.

     

    Und für sowas zahlen wir Migranten Steuern... kein Wunder dass Deutschland sich am abschaffen ist, nur faule Leute.

    die taz sollte die Kommentarfunktion wieder abschaffen; die dient nämlich nicht dem Pluralismus sondern nur dazu, faulen Rechtsradikalen eine Möglichkeit zum Frustablassen zu gewähren.

  • TE
    Thomas Ebert

    Wann wird sich ein Artikel mal mit dem Run der Sinti und Roma auf die Volkshoschulen beschäftigen? Wo bleiben die Berichte über Klassenbeste aus diesen Reihen. Auch fehlt die Berichterstattung über gepflegte Wohnungen und Vorgärten. Kein Wort wird gefunden für die Fortschritte in der Gleichberechtigung der Geschlechter. Warum nur berichtet die Presse, inclusive TAZ, immer nur über die schlechten Seiten?

  • I
    Ingo

    Ich fand den Artikel sehr interessant. Wenn es tatsächlich keine organisierte Roma-Mafia gibt, sondern es tatsächlich immer nur die Familien-Clans sind, dann hat das natürlich zwei Bedeutungen:

    Einerseits ist es beruhigend, daß es keine mächtige Mafia gibt, die man kaum bekämpfen kann.

    Andererseits ist es umso erschreckender zu wissen, daß es die eigene Familie ist, die die Frauen und Kinder auf den Strich und zum Betteln schickt. Und vielleicht ist es letztendlich sogar schwieriger, Kriminalität zu bekämpfen, wenn sie von kleinen Gruppen im Familienverband verübt wird.

  • K
    Kaboom

    Die aktuellen Entwicklungen. egal wie man sie bewerten mag, konnte man seit 2007, seitdem Rumänien und Bulgarien der EU beigetreten sind, voraussehen.

    Allein der umfassenden Untätigkeit der Regierung Merkel ist es zu verdanken, dass mit einiger Sicherheit in diversen großen Städten ein Problem entsteht, das alle Voraussetzungen bietet, dass die Rechtsextremisten ein neues "schönes Spielfeld" erhalten. 2011 forderte die EU die Bundesregierung auf, ein Konzept für die Handhabung der Armutszuwanderung vorzulegen. Und der Dilettantenstadl in Berlin, der sich "Regierung" nennt, lehnte das ab.

    Komplettversagen auf ganzer Linie nennt man das.

  • L
    Lang

    Stimme Atze da zu.

    Und bevor hier sich alle über die fehlenden Lösungansätze beschweren, sollen sie mal selber welche aufstellen !

  • S
    Susanna

    Ich mag den Artikel, er beschreibt die Armut und das Elend vorurteilsfrei, aber er erklärt nicht, warum die Eltern, die aus dieser Armut kommen, so selten (oder nie) was besseres für ihre Kinder anstreben.

    Es kommt mir (als jemand, der nichts über die Motive weiß) schon komisch vor, dass nicht mal versucht wird, einen Platz in der Gesellschaft oder für die Kinder eine bessere Bildung anzustreben und damit dem Elend zu entkommen.

  • M
    Marcus

    Es ist immer sehr leicht in einem sozialromantischem Singsang irgendwelche Umstände anzuprangern. Wenn man dann auch noch frei von der Verpflichtung ist eine Lösung gegen diese Umstände finden zu müssen, dann ist es sogar besonders leicht.

    Nur weil es besonders arme Menschen in dieser Welt gibt kann man doch nicht jeden Normalverdiener, der ja auch Zahlungsverpflichtungen nachkommen muß, zum Superreichen erklären.

    Es ist sowieso das Vorrecht der linken Parteine sich der "ganz großen" Themen (ohne Lösungsansatz) anzunehmen. Diese Themen (Gleichberechtigung, Kampf gegen Ausländerfeindlichkeit oder der Kampf gegen die Reichen(siehe Spreeufer)) sind schwer diskutabel und ein Kampf gegen solche Themen immer undankbar.

    Ich habe allerdings noch nicht gehört dass die "taz" sozial benachteiligte Menschen finanziell unterstützt.

  • DM
    Der Markt

    Wie sind eigentlich die bösen "Kommunisten" mit den Roma umgegangen?

  • G
    Gunter

    Überlebensstrategie von Zigeunern ist das schon seit Jahrhunderten. Sie sind nicht umsonst so unbeliebt bei normalen gesetzestreuen Bürgern. Schön das selbst die TAZ das zur Kenntnis nimmt endlich. Die Politik ist aufgerufen dem einen Riegel vorzuschieben, wozu zahlen wir überhaupt noch Steuern wenn man uns nicht schützt ?

  • A
    anke

    Norbert Mappes-Niedie hat die Hintergründe des "Roma-Problems" vermutlich korrekt erfasst. Leichtsinnig ist lediglich seine Forderung, die Leser und die Macher "seriöse[r] deutsche[r] Printmedien" mögen sich doch bitte vorstellen, "wie [sie] selbst leben würde[n], wenn [sie] kein Geld, keine Arbeit, keine Wohnung hätte[n]". Genau das nämlich tun sie längst, die braven, wohlhabenden Bürger unseres braven, wohlhabenden Landes. Mit dem Ergebnis, dass sie befunden haben: "Vollkommen anders natürlich!"

     

    Noch steht der Beweis für diese Behauptung aus. Fest steht allerdings bereits, dass auch in diesem Fall die Vision nichts über die Realität, dafür aber vieles über das Innenleben der Visionäre aussagt. Diese nämlich können sich offenbar exakt bis ins ausgehende Mittelalter zurück denken. In die hohe Zeit der Stände und Könige. Vor die Märchen der Gebrüder Grimm reicht ihre Fantasie nicht zurück.

     

    Die "Nation" der Sinti und Roma hat bis heute keinen eigenen Staat. Die der Deutschen hatte bis ins 19. Jahrhundert hinein mehr als ein Dutzend. Noch immer lässt sie sich von sogenannte "Landesfürsten" regieren. Die staatliche Organisation mag ja zu Kaisers Zeiten vergleichsweise simpel gewesen sein. Dafür aber war sie nahezu perfekt. Ähnlich wie im ländlichen Indien, hat sie jedem Menschen einen Platz zugewiesen. Ein Leben lang war man Bettler, Bauer, Handwerker oder eben König. Noch die Toten hatten eine unveränderliche Hierarchie. Und wenn man so sieht, was die jahrhundertelange Umverteilung der Arbeit schwieliger Hände hinterlassen hat an Prunk und Pomp, kann man nicht wirklich behaupten, von nichts käme nichts. Einerseits.

     

    Andererseits mag der Durchschnitts-Aufsteiger bis heute nicht wahr haben, dass seine Ahnen weder edel noch sympathisch waren, sondern fast so arm wie ein beliebiger rumänischer Bettler. Eher nämlich lässt sich Michel ein Wappen auf sein KIK-T-Shirt sticken, als dass er sich ein Leben ohne Herrn ausmalt. So ist er halt, der geborene Untertan: was besseres.

  • K
    kalle

    Tja so sieht es aus. Aber weder sind alle Roma arm noch sind alle armen Roma. Mein Kumpel ist Roma und Arzt warum wird über ihn nie berichtet? Übrigens gab es vor ein paar Monaten einen Prozess gegen zwei Deutsche die ein Kind gezeugt haben um es zu vergewaltigen, sind jetzt alle Deutschen so? Es gibt Deutsche die nach Thailand fahren um Kinder zu schänden, sind jetzt alle Deutschen so? Ihr die alle Roma in eine Ecke stellt wollt doch auch nicht mit solchen perversen verglichen werden oder? Ausser dem weiss man nicht wer von den kriminellen Ost Europäern Roma sind und wer nicht. Oft ist es so das Osteuropäische Kriminelle zu Roma erklärt werden obwohl es gar keine sind. Aber ich weiss bei bestimmten Themen ist es besser mit einem Glas Wasser zu sprechen.

  • E
    eva

    Diese Kommentare sind einfach schockierend und beschämend.

     

    Ich möchte nicht wissen, wie viele der empörten Biedermännlein *wirklich* ihre Töchter auf den Strich schicken und die Söhne geklaute Fahrräder verticken ließen, wenn sie sich in der Situation der Roma befänden.

     

    Es soll nämlich auch schon vorgekommen sein, dass "Volksdeutsche" oder wie immer man sich fühlt das tun. Dass sie zu Unrecht Hartz IV beziehen. Dass sie sich hartnäckig verweigern zu arbeiten. Dass sie stehlen, lügen und betrügen.

     

    Man stelle sich vor: das kommt bei Deutschen, Türken, Roma und allen anderen vor.

    Je ärmer desto mehr.

  • B
    Brandt

    Der Verfasser redet die Zustände nicht schön, sondern gibt anders als die Zigeuner-Schelten einiger Ewig-Gestriger eine andere Perspektive auf diese Menschen. Es ist nämlich nicht im Wesen des Zigeuner ein umherziehender Gauner zu sein, weil die meisten inzwischen sesshaft sind.

     

    Der Rechtsstaat existiert um die Menschenrechte zu schützen. Erst danach kommen Bürgerrechte wie der Schutz des Privateigentums. Der Verfasser hat ganz klar Menschenrechtsverletzungen durch die europäischen Nationalstaaten benannt. In jeder politischen Gemeinschaft sind Grundregeln der Verteilungsgerechtigkeit einzuhalten. Die Sinti und Roma haben einen unvertretbaren Anteil bei Bildung, Gesundheit, Ernährung und Kindeswohl.

     

    Das hat mit Sozialromantik nichts zu tun, sondern Roma und Sinti haben einen gültigen Vertrag mit den europäischen Institutionen als Unions-Bürger.

     

    Sie können zur Lösung der Problematik beitragen, indem sie die EU auffordern die Verteilung der Fondsmittel mit einem expliziten Budgets für die Integration anzupassen.

     

    Sie können aber auch die Umverteilung der Steuermittel zugunsten der europäischen Regionen und Kommunen auf Kosten der Länder und der Zentralregierung fordern.

  • A
    Atze

    Ehrlich gesagt fehlen mir die Worte ob der Kommentare hier.

    Nochmals fuer die (Neo)Spiesser hier im Forum:

    Der Autor hat gar nicht erst versucht, Loesungen oder Bewertungen der ganzen Misere zu diskutieren, sondern sich nur der Muehe unterzogen, ein bisschen Licht auf Ursachen und Zusammenhaenge dieses Problems zu werfen. Das ist doch schon mal nicht schlecht, falls man da irgendwann mal wirkungsvoll eingreifen will.

    Was erwarten Sie denn?

     

    Mit fanatischen Besitzstandserhalt und kaum versteckten Rassismus kommt man erst recht nicht weiter. Wenn aber dicke Bretter fest am Schaedel verschraubt sind, dann hilft wahrscheinlich gar nichts mehr.

  • HT
    Holger Thies

    Lieber Herr Mappes-Niediek, Sie haben ja sooo recht!

    Schuld an der angeblichen Roma-Sinti-Misere sind selbstverständlich die Medien und deren rassistische Journalisten. Die übrigens versuchen nicht nur uns gegen Romas und Sintis aufzuhetzen, nein, sie erfinden auch Geschichten über angeblich böse Rocker, Kinderarbeit in 3.Welt-Ländern, Hunger in Afrika, und Konzentrationslager im alten Deutschland; Unerhört!

    Mal so ganz unter uns: Wie lebt es sich eigentlich in so einem gut behüteten Elfenbeinturm, Herr Mappes-Niediek?

  • D
    D.J.

    Ich halte die zumeist überaus kritischen Anwürfe gegen die Verfasserin für unberechtigt (ich klammere hier mal @Wolfgang mit seiner üblichen wunderlichen Phraseologie aus). Sicher sind manche Sätze seltsam relativierend (v.a. zur Nötigung in jeder bekannten Familie). Aber die taz hat damit den Bereich des Nicht-Sehen-Wollens und des gebetsmühlenartig widerholten Rassismusvorwurfs verlassen. Das ergibt schon mal eine Diskussionsgrundlage. Danke dafür.

  • IN
    Ihr Namematthias

    Es genügt im Wesentlichen, sich vorzustellen, wie man selbst leben würde, wenn man kein Geld, keine Arbeit, keine Wohnung hätte. Das ist allerdings keine schöne Vorstellung, und wer nicht muss, setzt sich ihr ungern aus.

     

     

    Genau Herr Autor, wenn ihnen das jetzt zustieße, ich bin sicher sie würden ihre Tochter auf den Strich schicken, ihren Sohn die geklauten Räder auf dem Flomarkt verticken lassen und die Olle in der Fußgängerzone vorm Karstadt parken... nicht.

  • B
    broxx

    Ist es nicht eigentlich egal ob es Hintermänner gibt oder nicht? Fakt ist das Zigeuner nicht integrierbar sind, klauen und prostituieren, H4 abgreifen, und und und.

    Daher fängt England ja an denen zu erzählen wie scheisse England ist, in der Hoffnung das die wegbleiben.

    Es muß sich etwas ändern in unserem Land. H4 erst nach 6 Monaten, Bleiberecht entziehen, usw.

    Kein normal denkender will diese Leute um sich haben!

  • MN
    Mein Name

    Dieser Artikel soll ein Diskussionsbeitrag sein? Der Artikel beschränkt sich auf simples Abstreiten ("ist alles gar nicht so") von Behauptungen, die in anderen Artikeln aufgestellt wurden oder die der Mehrheitsgesellschaft einfach unterstellt werden. Der Autor hätte sich seine vielen Worte schenken können, zumal er über die Analyse "Armut" nicht hinauskommt und noch nicht einmal die kleinsten Lösungsansätze (für alle Beteiligten)bietet oder sich wenigstens Gedanken darüber macht.

  • C
    Carsten

    Was für ein sozialromantisches Geschwurbel. Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt's an der Badehose und wenn der Zigeuner lieber klaut als arbeitet, liegt's am bösen deutschen "Reichen", der ach so fremdenfeindlich ist. Ach, geht mir fort!

  • G
    Georg

    Der verzweifelte Versuch, die Problematik schönzureden.

  • P
    Peter

    Mir ist die Intention des Artikels nicht ganz klar. Soll das nun heißen - "alles nicht so schlimm"?

    Ich meine, wenn jetzt bei mir eingebrochen oder mein Auto gestohlen wird, soll ich also jetzt achselzuckend darüber hinwegsehen, denn die armen Armen können ja nicht anders?

  • JS
    John Sinclair

    Dann ist ja alles gut, und wir können ein paar Dutzend Reisebusse zur Abholung der Herrschaften in unsere Sozialsysteme hinschicken? Oder was will uns der Autor sagen?

  • W
    Wolfgang

    Der Kapitalismus (analog "Soziale Marktwirtschaft") bietet keine sozialökonomische und gesellschaftspolitische Lösungsmöglichkeiten gegen Ausbeutung, Armut und Rassismus. Wir müssen gemeinsam die bestehende imperialistische demokratiefeindliche, freiheitsfeindliche und menschenrechtsfeindliche Gesellschaftsordnung und Gesellschaftsformation in Deutschland und der Europäischen Union, - die reale Herrschaft und Diktatur der Finanz- und Monopolbourgeoisie beenden -, überwinden und aufheben! Einen anderen Weg zur Überwindung und Aufhebung der Armut in Deutschland und EU-Europa gibt es nicht!