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Kolumne MachtNehmt Greta Thunberg ernst

Bettina Gaus
Kolumne
von Bettina Gaus

Die Klimaaktivistin aus Schweden hat mit Friday-for-Future etwas auf die Beine gestellt. Mit der Verehrung sollte man es nicht übertreiben.

Sie ist keine Heilige: Aktivistin Greta Thunberg Foto: dpa

D er Hype um Greta Thunberg nimmt bedrohliche Züge an. Daraus ist dem jungen Mädchen kein Vorwurf zu machen. Die 16-Jährige kann nichts dafür, wenn weite Teile der Öffentlichkeit durchdrehen. Sie hat ein Anliegen, mit dem es ihr bitter ernst ist, und sie trifft den richtigen Ton, um andere zu überzeugen und mitzureißen. So weit, so eindrucksvoll. Das Problem liegt nicht bei ihr, sondern bei vielen Leuten, die auf sie reagieren.

Die Kritik an ihr und den von ihr propagierten Schulstreiks, mit denen sie den Kampf gegen den Klimawandel befördern will, lässt sich relativ leicht abräumen. Die kommt so schlecht gelaunt und bräsig daher, dass es schwerfällt, sie ernst zu nehmen. Klimaschutz sei eine Sache für Profis, erklärt der FDP-Vorsitzende Christian Lindner. Genauso gut könnte man sagen, man solle die Bedingungen des Brexit allein der britischen Regierung überlassen, die wisse am besten, was gut sei für ihr Land und den Rest der Welt.

Profis haben ihre überragenden Fähigkeiten in den letzten Jahren auf vielen Feldern überzeugend bewiesen. Was gibt’s eigentlich Neues vom Berliner Großflughafen? Keine Frage, die Greta Thunberg gefallen würde, schon klar. Trotzdem.

Andere Kritiker meinen, es mache den Jugendlichen einfach Spaß, die Schule zu schwänzen, es gehe ihnen gar nicht um die Sache. Die Zeit, die sie nachmittags mit Videospielen verbrächten, wollten sie nämlich erkennbar nicht opfern. Das wird für ein Argument gehalten?

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Als ob die Erkenntnis neu wäre, dass sich die meisten menschlichen Verhaltensweisen aus mehr als einem Motiv speisen. Würden Ehrenamtliche allüberall nicht auch die Gemeinschaft schätzen und das Gefühl gebraucht zu werden – es gäbe nur noch sehr wenige. Was aber nicht gegen sie spricht. Schön, dass sie sich engagieren.

Die Kritik an Greta Thunberg und ihrer Bewegung ist also banal. Weniger banal und sehr viel beunruhigender ist die Verehrung, die ihr entgegenschlägt. Friedensnobelpreis? Ernsthaft? Sie ist 16. Sechzehn! Darf sie das auch noch sein, oder ist sie nur eine Projektionsfläche?

Man konnte es absurd oder sentimental – hach, die engagierte Jugend, wie schön! – oder, wie ich, anbiedernd finden, ihr auf dem Wirtschaftsforum in Davos eine Bühne gegeben zu haben. Aber das ruiniert noch kein Leben. Der Friedensnobelpreis kann das schon tun. Was soll denn danach noch kommen? Wer das im Hinblick auf Greta Thunberg egal findet, weil ihr Anliegen eben so wichtig ist, nimmt sie als Menschen und mit ihrer Biografie nicht ernst.

Dass die Rechte, weltweit, sich einen charismatischen Führer wünscht, ist bekannt. Dass offenbar auch Teile der Linken sich nach einer unschuldigen Lichtgestalt sehnen, die alles weiß und der nichts vorzuwerfen ist, war für mich eine neue Erkenntnis. Keine erfreuliche. Dabei hätte ich es wissen können.

Die Verehrung, die Greta Thunberg entgegengebracht wird, erinnert an religiöse Erweckungserlebnisse

Die Verleihung des Friedensnobelpreises 2014 an die damals 17-jährige Malala Yousafzai wies die Richtung, ebenso wie die Zuerkennung dieser Ehrung an den neu gewählten US-Präsidenten Barack Obama 2009. Eine unreife Vorschusslorbeere. Die Verehrung, die Greta Thunberg entgegengebracht wird, erinnert an religiöse Erweckungserlebnisse. Vermutlich muss man dankbar sein, dass ihr – zumindest bisher – noch nicht die Jungfrau Maria erschienen ist.

Was wabert da? Noch einmal: Der 16-Jährigen ist das alles nicht vorzuwerfen. Aber könnten ihre Fans, wenigstens vorübergehend, mal wieder den Verstand einschalten? Lichtgestalten und Seherinnen werden die Welt nicht retten. Und früher haben Linke die auch nicht gebraucht.

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Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
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57 Kommentare

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  • Und worin besteht jetzt genau Thunbergs Verehrung? Darin, dass sie für einen Preis nominiert wurde, den sie nicht weniger verdient hätte als andere Preisträger?

    Dass sie eine Bewegung angestoßen hat, die Leute selbst aktiv werden lässt, ist doch das Gegenteil von Verehrung. Deutschland hat jetzt unter den AktivistInnen eine eigene Sprecherin bekommen, gleiches gilt für andere Zusammenschlüsse.

    Wenn bevor irgendwelche politischen Maßnahmen getroffen wurden Greta Thunberg Actionfiguren oder T-shirts hergestellt werden, können wir nochmal reden. Bis dahin ist sie eine besondere Aktivistin und darf auch wie eine behandelt werden.

  • Sie haben keine Ahnung vom Asperger Syndrom und auch sonst ist das was sie schreiben absoluter Käse. Das Asperger Syndrom ist eine andere Art Reize neurologisch zu verarbeiten und zu Denken.

    Ein ausgeprägtes Schwarz Weiß Denken wäre eher ein typisches Borderline Symptom. Asper AutistInnen tendieren im Gegenteil eher zu einer rationalen und unverklärten Denkweise. Das ist auf einem breiten Spektrum sehr unterschiedlich angesiedelt, aber es ist wissenschaftlich bewiesen dass dies auch im gesellschaftlichen Leben eine Autismus - spezifische Qualität darstellt.

    Wenn sie auch nur ansatzweise recherchiert hätten, bevor sie hier so einen Unsinn von sich geben, dann wüssten sie, dass Greta Thunbergs Eltern mit ihrem radikalen Aktivismus eher überfordert waren und ihr Verhalten von ihrem sozialen Umfeld pathologisiert wurde.

    Tatsache ist aber, dass sich eine breite Masse an internationalen Wissenschaftlern sich hinter sie stellt und sie für ein objektiv dringliches Thema eine ganze politische Bewegung gestartet hat. Ob das was mit ihrem Asperger zu tun hat - schwer zu sagen.

    Wenn Sie aber älter sind bzw. nach geltendem Recht Erwachsen sind, dann sind Sie der beste Beweis dafür, dass Alter eben nichts über Reife und Souveränität aussagt.

    • @Blue_Orchid:

      Dies war ursprünglich eine Antwort auf einen Beitrag von @VORDENKER112

  • Ich glaub es hackt,Nichtaspis wollen über Aspis bestimmen wie sie zu denken,fühlen und handeln haben,natürlich im Sinne der Nichtaspis.



    Nichtaspis die Eltern von Aspis sind,schliessen sich auch gerne in "Betroffenenverbänden"zusammen,dort geben sie sich als bestrafte Opfer die zu wissen glauben was ein Aspi will und was nicht

  • Während des Lesens des Artikels und der Kommentare fällt mir gerade etwas sonderbares auf.



    Wenn man sich unbedingt auf die Person Thunberg einlassen will, dann ist es für mich sehr sonderbar, dass eine Person mit Asperger - Syndrom eine dermaßene Hype um sich überhaupt erlaubt.



    Erstaunlich finde ich an der ganzen Bewegung, dass es keine einzige konkrete Forderung gibt. "Kämpft gegen die Klimaerwärmung" ist ohne konkrete Forderungen ungefähr so sinnvoll wie für die Aufhebung der Schwerkraft zu demonstrieren. Ich habe keine einzige konkrete Forderung bislang wahrgenommen.

    Und das kommt mir auch für ein Asperger - Syndrom sonderbar vor. Ich gebe zu, in erster Linie Erfahrungen mit echten "lupenreinen" AutistInnen zu haben, aber irgendwie erscheint es mir sonderbar, dass da jemand -zig Termine für sich in der Öffentlichkeit wahrnimmt, aber keinerlei weitergehende konkrete Vorschläge entwickelt. Vielleicht geht es auch eher um eine PR - Kampagne für sich selbst als wie ein tatsächliches Anliegen.

    Ich weiß nicht, wie Schulen heute aufgebaut sind, da kenne ich mich nur mit Förderschulen aus, aber ich wüsste sofort, was ich alles in der Schulkonferenz durchsetzen müsste, um den ersten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. (Keine Parkplätze für motorisierte Fahrzeuge im Umkreis von 5 km der Schule; Verbot von Tragen von nicht nachhaltig produzierter Kleidung; Mitnahme von Hilfsmitteln oder privaten Zeug, dass nicht klimaneutral produziert wird, nur erlauben, wenn diese nur alle 5 Jahre erneuert werden etc.)

    • @Age Krüger:

      Und schon wieder eine neurotypische Person, die sich für eine Autismus- Expertin hält und dabei das Wesentlichste verkennt, nämlich dass die Ausprägung dieser spezifischen Art der Wahrnehmung auf einem weiten Spektrum angesiedelt ist.

      Sie finden es "merkwürdig", dass sie den Hype um sich zulässt? Daran ist nichts merkwürdig. Autisten sind überall. Sie sind Schauspieler, Künstler, Lehrer, Psychologen und auch mitunter in der Öffentlichkeit. Es gibt keine "lupenreinen" Autisten. Das ist nur ein Begriff denen Sie Menschen geben, mit denen Sie persönlich am Wenigsten anfangen können. Asperger Autisten sind auch Autisten, auch wenn sie nicht als solche auffallen.

      Abgesehen davon, was heißt hier zulassen? Sie hat ein konkretes Ziel, aus welchem Grund sollte sie Interviewanfragen ablehnen oder irgendwelchen Demos fernbleiben? Sie hat nicht in der Hand wie die Medien auf sie reagieren.

      Und doch, sie stellt ganz konkrete Forderungen bezüglich der CO2 Emissionen. Die sind unter anderem auf ihrem Wikipedia Artikel nachzulesen.

      Hören Sie bitte auf sich wichtig zu machen und lassen sie Asperger Autisten in Ruhe.

    • @Age Krüger:

      Der nächste Experte für die Vielfalt menschlicher Persönlichkeiten und deren Interaktion mit dem Rest der Welt. *kopfpatsch*

      de.wikipedia.org/w...renz_in_Paris_2015



      Zum Thema Ziele.

    • @Age Krüger:

      Vielleicht kann man die Details des Klimaschutzes den Profis ueberlassen?



      Es reicht eben gerade nicht aus, mit etwas klein klein und Massnahmen im direkten Einflussbereich etwas zu veraendern.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Age Krüger:

      Bis heute Abend dachte ich, außer mir merkt es keiner

  • Ich soll eine 16-jährige ernst nehmen? Man muss Symptome des Asperger Syndroms kennen. Diese Menschen kennen nur gut oder böse, ein dazwischen gibt es für sie nicht. 16 jährige sind nicht voll geschäftsfähig!!! 20 jährige fallen aber wegen angeblicher mangelnder Reife unter das Jugendstrafrecht? Die Eltern sind die Antreiber, sonst Keiner! Jeder ruft nach Bildung, aber Demos in der Unterrichtszeit und sich dann - samt Eltern beim Abi Ergebnis beschweren! Nein, solche Jugendlichen können nichts bewirken. Auf die bin ich nicht stolz!



    Wie sagte Heinz Rühmann? ""Äähnen fehlt die sittliche Reife........"" Diese Schüler haben in der Mehrzahl nicht wegen der Ziele der Demo daran teilgenommen, sondern weil es etwas Neues war, die Schule ohne Strafe schwänzen zu dürfen. Wenn die Demos außerhalb der Schulzeiten stattfinden müssten, wäre nur ein Bruchteil der Schüler auf der Straße gewesen. Besonders sinnlos sind die Äußerungen allerdings angesichts des hohen Unterrichtsausfalls an deutschen Schulen und wegen tausenden fehlenden Lehrern!!!

    • @Vordenker112:

      1. Es gibt die unterschiedlichsten Ausprägungen von Asperger, das diese Menschen nur „Gut“ oder „Böse“ kennen würden ist schlichtweg Blödsinn! „Richtig“ und „Falsch“ würde noch eher passen, ist aber auch noch zu digital gedacht, Asperger sind schließlich keine menschlichen Computer!

      2. Die Eltern dürften mehrheitlich keine „Antreiber“ sein oder unterstellen Sie einfach mal so dass gerade die jetzigen Jugendlichen selbst kein Interesse an einer lebenswerten Zukunft haben dürften?



      Die meisten Schüler kriegen für die Demos auch nicht frei sondern müssen hier in meiner Heimatstadt mit ernsten Konsequenzen (Verweis, Eintrag ins Zeugnis...) rechnen...und trotzdem wird am Freitag demonstriert! Weil das nämlich ein bisschen mehr bewirkt als tagsdarauf...dies ist ja schon an Ihrem aufgeregten Kommentar zu bemerken...

  • Es ist irrelevant für den Wahrheitsgehalt, ob Greta von links oder rechts diskreditiert oder als Lichtgestalt "missbraucht" wird.

    Genauso wie es irrelevant für die Tatsachen ist, ob jmd die durch Menschen verursachte Erwärmung in Abrede stellt. Fakten verändern sich nicht durch Glauben oder wegsehen. Zumindest nicht in diesem Fall.

    Die Politiker und Medien diskreditieren, aber die Erde erwärmt sich weiter ...

    • @Echtname:

      Wer mit mir über Naturgesetze diskutieren möchte, darf gerne zu mir herüberschweben! Aber bitte mit Überlichtgeschwindigkeit und bis vorgestern, denn viel Zeit bleibt uns nicht mehr...

  • Greta Thunberg macht den Hype um sie nicht selbst. Auch nicht die vielen jungen Menschen, die wie sie für ihre Chance auf Zukunft kämpfen wollen und endlich aufstehen.

    Es sind die Medien, und wohl auch die TAZ, die nach einfachen Bildern suchen und sich gern an Personen abarbeiten.

    Bei den allermeisten Medien unterstelle ich auch mal, dass sie das mit Absicht machen, weil sie sich dann nicht mit den dahinter stehenden Tatsachen auseinandersetzen müssen und ihre Leser/Zuschauer das ja auch viel zu unbequem finden.

    Schade dass die TAZ nun auch in diese Kerbe haut.



    Ja, wir müssen Greta Thunberg ernst nehmen! Nicht weil sie eine Lichtgestalt ist, sondern weil sie das einzig wirklich existenzielle Problem unserer Zeit benennt und darauf hinweist, dass es mit dem lauten Singen im dunklen Keller vorbei sein muss.



    Sie bringt das gut auf den Punkt und all die jungen Leute, die es ihr nachtun können das auch sehr gut.

    Die Kritiker wissen das auch und da sie in der Argumentation nicht wirklich etwas entgegenzusetzen haben, setzen sie auf Diffamierung von Personen und Personengruppen.



    Wie armselig!

    • @Life is Life:

      Sehr gut. Genau so isses.

    • @Life is Life:

      Ein sehr guter Kommentar mit schlüssigen Argumenten. Danke!

    • @Life is Life:

      Vielen Dank! Das haben Sie wunderbar auf den Punkt gebracht.

    • @Life is Life:

      Danke - besser kann man es wohl kaum ausdrücken!

  • Da ist sicher etwas dran. Man muss sie unbedingt unterscheiden von Ellbogentypen, die ohne Rücksicht auf Verluste nach oben wollen und dabei über Leichen gehen. Leute, die ihr Ego für eine gute Sache einsetzen, unterscheiden sich grundsätzlich von jenen, die eine Sache für sich arbeiten lassen.



    Ich frage mich gerade, ob Theresa May Züge dieses Syndroms hat. Oder ob sie einfach den Fluss der Geschichte nicht mehr rauschen hört.



    Ihr Hauptthema als Innenministerin war die Verhinderung von Einwanderung, und das hat sie auch in ihren Deal mit der EU hineingeschrieben. Monokausal.

    • @Ataraxia:

      Du darfst nicht Sturheit oder Verbohrtheit mit dem Verhalten von Menschen mit Asperger Syndrom verwechseln!



      Frau May setzt sich für Ziele ein, deren Ursprung keineswegs in rationalen, wissenschaftlich belegbaren Fakten, sondern vielmehr in diffusen Emotionen zu suchen ist.



      Frau Thunberg setzt sich für ein Ziel ein, das aus all dem, was die Menschheit derzeit an Fakten über ihren Einfluss auf das Weltklima kennt, resultiert.



      Ergo - Frau May handelt hochgradig emotionsgesteuert und zeigt dabei noch deutliche narzisstische Züge, was beides bei Menschen mit Asperger Syndrom ad definitum ausgeschlossen ist.

      • @boidsen:

        Danke, Boidsen. Super. Ich muss mich mal mehr mit dem Thema Asperger beschäftigen.

  • Früher haben Linke keine Lichtgestalten gebraucht? Mein lieber Scholly.



    Ich weiß noch, wie sie im Bus zur Vietnam-Demo hinter mir gesungen haben: Hoch lebe Marx, Engels, Lenin, Mao Tse-Tung - und Enver Hoxha!



    Oder Che Guevara. Oder wie angetörnt, erregt Freundinnen und Freunde waren, die mit Rudi Dutschkes gekämpft haben (Kampfmetaphern sind out, bis man entdeckt, dass Deniz Yücel im Knast sitzt).



    Heiligenbilder von Holger Meins und Ulrike Meinhof gehörten auch bei mir in den 70ern dazu. Als Antwort fällt mir deshalb nur die blöde Metapher von dem Baby mit dem Badewasser ein: Wir brauchen die Fähigkeit zur Transzendenz und zum Enthusiasmus, aber sollten uns vor allen Idealisierungen schützen. Warum sollten wir nicht zwei Teilpersönlichkeiten in uns tragen: Eine zynische und eine begeisterungsfähige (solange sie miteinander kommunizieren).

  • Das Asperger Syndrom ist keine Krankheit!



    Es ist eine Art sich selbst und die Welt zu sehen, die eben genau es erst möglich macht, etwas "jetzt schon zu kapieren". Alle anderen sind darauf angewiesen, dass ihnen "das Wasser bis zum Hals steht".



    Und nun sag mir bitte, was daran "krank" sein soll!

    • @boidsen:

      Ich bin keine Ärztin, aber ich sehe das auch eher als eine Fähigkeit, die uns anderen anders Anders-Seienden abgeht.



      Es ist dieser tief sitzende Ausgrenzungs-Wahn von allem, was auch nur in Nuancen vom angeblich Normalen abweicht. Wie doof muss "der" Mensch sein, sich selbst dermaßen einzuschränken durch falsche Abgrenzung.



      Was die Betroffenen und deren Angehörigen durch dieses Ausgegrenzt-Sein durchmachen müssen, kann sich ein Nicht-Betroffener gar nichts vorstellen.



      "Die" Gesellschaft reagiert ähnlich dämlich bei Allergien wie z. b. multiple chemische Sensitivität (MCS – englisch: Multiple Chemical Sensitivity). Nur als e i n weiteres Beispiel. Diese Menschen werden auch belächelt und ausgeschlossen, als würden sie sich das alles "nur" einbilden. Wenn wir nachdenken würden, wüssten wir, dass das m. E. quasi menschliche Frühwarnsysteme sind, die uns helfen könnten, mit der Erd- und Klimazerstörung aufzuhören. Aber nein, wir "wissen" es natürlich besser. Jeder Mensch, der die Gifte nicht "abkann" muss behandelt werden (was ja nötig ist) – und mit der Verwendung dieser Gifte machen wir immer schön weiter so. Asperger, MCS, u. a. – ich will sagen, dass es viele Dinge|Reaktionen gibt, die wir nur aufgrund von Unkenntnis ablehnen.



      Kontakte mit diesen Menschen empfinde ich immer als unglaublich bereichernd, denn sie helfen uns, uns selbst und unseren Umgang mit Mensch und Natur besser und aus einem anderen Blickwinkel zu hinterfragen und vor allem verändern zu können.

    • @boidsen:

      Das sehen Angehörige ( und Betroffene) aber ganz anders! Zumindest wenn es um Nachteilsausgleiche geht.

      • @TazTiz:

        Das Asperger Syndrom ist per Definition keine Krankheit und die Tatsache, dass man in gewissen Situationen ein Anrecht auf einen Nachteilsausgleich hat, ändert auch nichts daran.

        Die Berechtigung eines Nachteilsausgleich besteht darin, dass AutistInnen, genau wie ADHSlerInnen, LegasthetnikerInnen etc., durch ihre Andersartigkeit in einer neurotypischen Welt Nachteile entstehen. Sie sind nicht Teil der Mehrheitsgesellschaft und daher suizid- und armutsgefährdet und lösen Probleme anders bzw.teilweise auch in einem anderen Tempo.

        Deswegen muss man aber nicht ihre Weltanschauungen oder Aktivismus auf den Autismus reduzieren oder sie pathologisieren. Am Erkennen einer globalen ökologischen Katastrophe ist nämlich nichts krank, das ist zutiefst rational und berechtigt.

      • @TazTiz:

        An Nachteilsausgleiche kommt mensch aber aktuell ohne Diagnosen leider nicht heran. Ein Teufelskreislauf - was nicht heißen soll, dass es hinzunehmen wäre, im Gegenteil.

  • Ich verstehe nicht, warum so betont wird,dass man greta thunberg die Verehrung nicht vorwerfen kann. Natürlich kann man das nicht, aber wenn das so betont wird, scheint man es ihr doch vorzuwerfen. Unverständlich. Sie kann ja nichts für das Verhalten anderer.

    Dass die Linke genauso auf der Suche nach einer lichtgestalt wie die Rechte nach einem Darth Vader ist auch kein Geheimnis.

    Das sieht man schon daran, dass genauestens auf schwarze Flecken auf der weste untersucht wird, wenn sich jemand positioniert. Vorträge an unis darf auch nur noch halten, wer meinungskonform ist, dazu gehört denkverbote und redeverbote für jeden auszusprechen, der unglücklicherweise abstufungen zwischen schwarz und weiß erkennen kann. Im biomarkt darf nur einkaufen, wer nicht zusätzlich noch in einem bösen Supermarkt geht, gegen massentierhaltung darf nur sein, wer vegan lebt usw.

    Nur wer eigentlich total gerne in der Schule sitzen würde und darunter leidet, es nicht zu können, der darf freitags demonstrieren gehen, ohne sich dem Verdacht auszusetzen, Spaß zu haben.



    Und Spaß ist nun wirklich was, das wird in Deutschland nicht gern gesehen. Es sei denn, es ist reproduzierbarer Spaß, shoppen, kino, Events, den darf man in seiner Freizeit haben......

  • Ich denke, dass das letzte was die Jugend braucht moralische Zeigefinger sind. Sie weiß sehr genau was sie will und was ihr wichtig ist. Die Interviews im Arte Journal mit Teilnehmerinnen sprechen eine klare Sprache der nichts hinzu zu fügen ist.

    Dass das Zeitalter der Gurus, Heilsbringer und Lichtgestalten endgültig vorbei ist, verdanken wir im 21. Jahrhundert dem Zeitalter der Aufklärung durch die öffentlich rechtlichen wie die privaten Medien und den sozialen Netzwerken, die längst den Bildungsauftrag übernommen haben. Danke dafür.

    • @Frank Mögling:

      Natürlich braucht die Jugend moralische Zeigefinger! Auch sie sind Konsumenten und belasten das Klima mit.

      • @Rudolf Fissner:

        Und deshalb müssen wir ihnen nicht zuhören, wenn sie klar benennen, was Sache ist?



        Diese jungen Leute können sehr gut reflektieren was los ist und was zu tun ist. Wir tun gut daran, ihnen zuzuhören.

        Woher wollen Sie wissen, dass sie nicht das, was ihnen als Konsumenten und weit überwiegend minderjährigen Menschen möglich ist, auch tun?

        Wir Erwachsenen sind die Gestaltenden der Umstände, die sie an ihre und auch uns an unsere Grenzen als Einzelne stoßen lässt.



        Oder wollen Sie denen erzählen, dass sie erstmal bei sich selbst anfangen müssen und gleichzeitig so weitermachen wie bisher? Zum Glück sind die jungen Leute so intelligent, dass sie auf diese Verlogenheit nicht hereinfallen(wollen).

  • Traurig, dass Sie die mutigen Worte und das Engagement einer jungen Frau im Angesicht einer drohenden Klimakatastrophe als "Hype" bezeichnen. Ist die taz denn dermaßen saturiert, dass sie die Krise gar nicht mehr erkennen mag? Warum wird ihre radikale Gesellschaftskritik wie auch hier so wenig gehört und verstanden? Der Kommentar ist ein Armutszeugnis für eine sich als progressiv verstehende Zeitung wie die taz.

    • @KerstinS.:

      Auch diesen Kommentar kann ich unterschreiben. Sehr gut formuliert! Danke!

    • @KerstinS.:

      Welche Krise? Daß die meisten Deutschen - die Nichterleuchteten - die "radikale Gesellschaftskritik" einfach nicht hören wollen und nicht davon abzubringen sind, abends in Ruhe ihr Bier zu drinnen?

    • @KerstinS.:

      Poldi, Bieber, Greta...

  • ".Dass offenbar auch Teile der Linken sich nach einer unschuldigen Lichtgestalt sehnen, die alles weiß und der nichts vorzuwerfen ist, war für mich eine neue Erkenntnis. Keine erfreuliche. Dabei hätte ich es wissen können.:

    "eine unschuldige Lichtgestalt,die alles weiss und der nichts vorzuwerfen ist" erscheint mir eher als ein gegenstand der theologie und nicht als eine innerweltliche wirklichkeit.



    wenn wir linken die welt retten wollen ,müssen wir aber unseren frieden mit der religion schliessen.der grund dafür ist einfach:die meisten armen der welt sind gläubig und die meisten reichen sind es nicht.



    wir können die welt nur mit den ersteren und nur gegen die letzteren retten



    wenn die religion dazu beitragen kann den kapitalismus zu delegitimieren und eine ökosozialistische weltregierung zu legitimieren sollten wir dazu nicht nein sagen sondern unseren stolz auf die aufklärung lieber ein stück weit überwinden und für eine weile vergessen



    nicht nur paris ist eine messe wert

    "Lichtgestalten und Seherinnen werden die Welt nicht retten. Und früher haben Linke die auch nicht gebraucht."

    linke intellektuelle brauchen sie vielleicht nicht-aber die menschheit besteht nicht nur aus solchen.wir linken sind die geistige elite der menschheit und haben als einzige das recht sie zu regieren.vernünftigerweise sollten wir dem volk aber sein opium und die klerikerInnen aller religionen für uns beten lassen.

    wir sollten uns auch mit dem monarchismus arrangieren,und darauf bestehen,dass die kaiserin oder der kaiser der gallaxis ein kommunist sein muss

    wenn der ausstieg aus dem fossilismus mit kaiser*in und papst leichter durchsetzbar ist und schneller geht-sind dies genau die richtigen mittel

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    immer wieder ist zu lesen, dass greta zu viel verehrung bekommt.



    etwas tatsächlich nach verehrung klingendes dagegen gibt es in den gleichen, besorgten, tagesaktuellen medien nicht zu lesen.



    es wird scheinbar einer unsichtbaren, folgsamen masse - zu der wohl auch die leser gehören müssen - unterstellt, sie zu verehren.



    damit sollte aufgehört werden, es beleidigt die intelligenz der leser*innen!

  • Keine Sorge - Greta Thunberg ist als Asperger Autistin immun gegen den ganzen emotionalen Verehrungskäse. Sie wird einfach an der von ihr als richtig erkannten Sache dranbleiben. Kompromis-, wie emotionslos - dem Ernst der Lage angemessen!

    • @boidsen:

      Ich wll Dir ja keine Böswilligkeit unterstellen, aaaber der ist nen Zacken zu fies!!!

      • @Hugo:

        Das ist weder fies noch böse gemeint, sondern abolut positiv! Vielleicht hätte ich anstatt "emotionslos" besser "vernunftgesteuert" schreiben sollen, denn Menschen mit Asperger haben selbstverständlich auch Gefühle, nur gehen sie anders mit ihnen um. Dadurch haben sie die Fähigkeit, von ihnen als richtig und wichtig erkannte Dinge durchzuziehen, ohne dabei ständig von ihren eigenen Emotionen eingeholt zu werden. So kann Frau Thunberg an ihrer Sache dranbleiben und wird weder an dem ihr entgegenschlagenden Widerstand verzweifeln, noch durch den Kult um ihre Person größenwahnsinnig werden. Selbst wenn sie tatsächlich den Friedensnobelpreis bekäme, würde sie sich dadurch in keinster Weise verändern.



        Das Asperger Syndrom ist keine Behinderung, sondern etwas andere Art der Verarbeitung von Sinneseindrücken. Das schafft zwar den Betroffenen immer wieder Probleme im sozialen Miteinander, eröffnet ihnen aber gleichzeitig Möglichkeiten des Denkens und Handelns, die sogenannte "normale" Menschen selbst durch jahrelange Persönlichkeitsschulung nie erreichen werden!



        Guck mal in der Geschichte zurück und Du wirst bei den meisten Menschen, die die Welt wirklich vorangebracht haben, deutliche Züge des Asperger Syndroms erkennen...

        • @boidsen:

          Mitgefühl und Menschlichkeit sind aber auch nicht zu verachten. Menschen mit Gefühlsstörungen haben Menschen eben nicht nur voran gebracht. In der rationalen Greta-Welt würden es die wenigsten von uns länger aushalten.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @boidsen:

      Und es geht auch überhaupt nicht um Greta Thunbergs Aspergerkrankheit, sondern es geht um die Lebensmöglichkeit der Menschen auf dieser Erde. Das Schmelzen der Polkappen und die Erwärmung der großen Ozeane kann diese Menschheit nie mehr zurückdrehen. Stürme, Hitze, Brände und Überschwemmungen sind schon jetzt Wirklichkeit. Nur gibt es eine Sorte von Menschen, die erst was kapieren, wenn das Wasser bis zum Hals steht. Greta Thunberg und ziemlich wenige andere haben es jetzt schon kapiert.

      • @91672 (Profil gelöscht):

        Das Asperger Syndrom ist keine Krankheit, sondern, wie hier im Verlaufe der Diskussion schon angedeutet wurde, eine andere Art die Welt neurologisch zu verarbeiten als die Mehrheit der Menschen.

        Ich finde es grundsätzlich nicht schlecht in einem solchen Zusammenhang auch mal die Vorzüge dieser Neurodiversität zu betonen. Aber auch das sollte man nicht verklären. Sie ist als Asperger Autistin nicht automatisch immun gegen Eitelkeit oder Überforderung durch mediale Aufmerksamkeit. Sie wirkt aber insgesamt so als hätte sie ihren eigenen - klaren - Kopf und das ist der Sache bestimmt förderlich.

  • Die Vereinnahmung der Greta Thunberg könnte eine Gefahr sein, aber eher für unsere bedrohten Lebensgrundlagen, denn durch die Vereinnahmung wird mehr oder weniger geschickt versucht, vom Klimawandel abzulenken.



    Ich glaube, dass Greta Thunberg schon viel Mut und Kraft brauchte, sich überhaupt auf diese bewundernswerte Weise ins Rampenlicht zu stellen. Ich glaube sie kann sehr gut auf sich aufpassen – also liebe Greta Thunberg:



    Danke und nochmal Danke für Ihr Engagement!



    Sie haben mehr bewirkt als alle "Schreiberlinge" und Politiker zusammen!

    • @Frau Kirschgrün:

      Was - außer einem medialen und sozialen Hype - hat sie denn schon „erreicht“?

      • @TazTiz:

        und



        @Rolf B.



        "Was - außer einem medialen und sozialen Hype - hat sie denn schon „erreicht“?"



        Weltweite Resonanz und Teilnahme an den Demos. Wem gelingt denn eine weltweite Aufmerksamkeit sonst noch?



        Also ohne Bomben und Morde! Wem denn? Und anfangen muss eine Protestbewegung doch wohl immer innerhalb des Systems – wo denn sonst?!



        Was sollen sie denn sonst machen? Das, was wir "Erwachsenen" machen? Nichts?



        Bitte mal Tipps abgeben.



        Sollen die Jugendlichen jetzt auch gleich noch ein neues Wirtschaftssystem entwerfen? Geht's noch?! Wir alle müssen endlich was tun – nicht diskutieren.



        Ich höre gerne Ihrer beider Tipps zur Umsetzung FÜR einen Klimawandel und einen Systemwechsel.

      • @TazTiz:

        Die Frage ist berechtigt.

        Fridays for Future ist ja keine Bewegung GEGEN das System, das auf Wachstum schwört und Ressourcenvernichtung. Im Gegenteil: Die Bewegung wird wohlwollend begleitet von den Herrschenden mit ihren Medien. Da wird zwar über Schulschwänzen schwadroniert, doch das ist alles Nebensache. Solange die Jugendlichen mit Papptäfelchen herum laufen und nicht die Systemfrage stellen, sind sie Teil des Systems, das ihnen in Zukunft e-SUV anbietet, mit denen sie sich zur Schule fahren lassen.

        • @Rolf B.:

          Ich habe noch nichts von Energiesparen oder anderen Einschränkungen vernommen. Kein freiwilliger Verzicht auf irgendwas. Lediglich ein infantiler Bildungsstreik & jugendlicher Protest & medialer Rummel. Von mir aus auch weltweit.

  • Laut dem Selbstverständnis des Friedensnobelpreises werden damit Personen ausgezeichnet, die im Bezug auf sogenannte Völkerverständigung "im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht“ haben. Die Definition nimmt zwar keinen konkreten Bezug zum Klima, aber ansonsten entspricht Thunbergs Aktivismus den Voraussetzungen für eine solche Ehrung.

    Ich bin ja auch gegen Starkult und Idealisierung. Aber dass sie jung ist, ist kein Argument dafür. dass sie den Preis nicht verdient hätte. Sie hätte ihn mehr verdient als Obama.

    Junge Mädchen gehören stellen eine Gruppe da, die es besonders schwer hat, ernst genommen zu werden. Alleine Lindners Kommentar und diese rechte Hetze und Lächerlichmachung durch Konservative und Neoliberale gegen ihre Person zeigen das.

    Eine Verleihung würde ein Zeichen dagegen setzen und nicht umgekehrterweise dazu führen , dass sie weniger ernst genommen wird. Das Alter spielt nämlich genau so wenig eine Rolle, wie ob man weiß, männlich, Anzugträger ist und es versteht andere dazu zu manipulieren, jede Art von emanzipatorischen und weltverbesserlichen Strebens als naiv und unrealistisch darzustellen. Sie ist ernst zu nehmen in ihren Kernforderungen und mit dem was sie bewirkt hat. Einen Preis zu bekommen, bedeutet doch nicht dass man unfehlbar ist. Oder dass der Kampf dann an dieser Stelle aufhören soll.

    • @Blue_Orchid:

      Vielen Dank für Ihre Ausführungen, die ich nur unterstützen kann.



      Im Gegensatz zu einem Barrack Obama wäre der Friedensnobelpreis für Greta Thunberg mehr als verdient.

  • Danke für die klaren Worte.

    Ich finde gut, dass Greta Thunberg das Thema Klimaveränderung bei den jungen Menschen auf die Agenda gebracht hat.

    Aber das ist noch keinen Preis wert. Vorschusslorbeeren taugen nicht, das hat das Beispiel Obama gezeigt.

  • Ihre Bedenken, Frau Gaus, bezüglich der möglichen Auswirkungen auf den Menschen und die Person G.T kann ich teilen.



    Allerdings bin ich etwas erschüttert über die Aussage, dass Linke früher keine "Lichtgestalten" brauchten. Waren Willi Brand, Petra Kelly keine "Lichtgestalten"? Waren nicht bis zu ihrer "realpolitischen" Korrumpierung auch Joschka Fischer, Otto Schily, Gerhard Schröder ebenfalls "Lichtgestalten"?



    Als was galten Sarah Wagenknecht, Oskar L. oder Gregor Gysi?



    Richtig ist, dass sämtliche "Lichtgestalten" entweder sich selbst durch ihr Ego als Vor-/Leitbilder disqualifiziert haben, oder durch die mediale Macht demontiert wurden.

    Vergleichbares finden Sie auf der Rechten nicht; jedenfalls nichts, was unter medialer Demontage geführt werden könnte. WARUM WOHL?

    PS: Was waren Klara Zetkin, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Kurt Schuhmacher, zu ihrer Zeit? Oder die "Weiße Rose" nach ihrer Zeit?

  • 9G
    91672 (Profil gelöscht)

    Frau Gaus, Ihre Überlegungen und Schlußfolgerungen sind schlimm.



    Der ehemalige amerikanische [...] Präsident Obama bekommt den Friedensnobelpreis für das übliche Weiterso und Krieg an jeder Ecke und Pfütze dieser Erde.



    Eine 16-Jährige benennt und beschreibt nun die warscheinlich letzte Chance der Menschheit, durch eine Umkehr ihres Lebens und Handelns diese Erde als Lebensraum zu behalten. Das einzig verbliebene und größte Problem dieser Menschheit.



    Warscheinlich brauchen große Teile der Menschheit erst ganzjährige Stürme, Gluthitze und das Wasser bis zum Hals, ehe sie (Zitat): 'mal wieder den Verstand einschalten'.



    Früher war ich einmal ein Fan von Ihnen. Das ist seit dieser Kolumne endgültig vorbei.

    Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf diffamierende Spottnamen. Danke, die Moderation

  • Offensichtlich bedarf es weltweiten zivilen Ungehorsam, wenn es jetzt darum geht, Gretas Botschaft umzusetzen!



    Wenn es nun Gretas Gesicht ist, welches für den unvermeidlichen Aufschrei der Loser-Generation steht - so what? Es hätte auch jedes andere sein können.



    Einer Art Weltjugendstimme gebührt fortan Vetorecht, bei allen für Nachhaltigkeit signifikanten Wirtschafts/Technologievorhaben!



    Es ist elementares Recht auf Überleben!

  • Angenommen, das Mädchen wäre am Sonntag irgendwo rumgestanden ohne "Schuleschwänzen", das wäre doch niemandem aufgefallen und nicht so Viele wären ihrem Beispiel gefolgt! Darum: Gut so.



    Übrigens: Wenn tatsächlich nichts gegen den Klimawandel unternommen wird und er artet zur Klimakatastrophe aus, dann hat die Menschheit ganz andere Probleme als "Schuleschwänzen"!

  • jemanden zum Heiligen zu machen, ist auch die beste Methode, die eigentliche Thematik zu margialisieren.

  • Endlich mal ein nachdenklicher Beitrag zum Thema!