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PARTEI wählen ist das LetzteElitär, bourgeois und amoralisch

Martin Kaul
Kommentar von Martin Kaul

Sie machen auf aufgeklärt, sind zynisch und wählen die PARTEI. Sie denken, das sei Protest. Mit diesen Schnupsis ist kein Staat zu machen.

„Was hast du getan, als 2017 die AfD ins Parlament kam?“ Foto: imago/Florian Schuh

K lar, kann ich einen Luftballon aufblasen und dann sagen, ich hätte die Welt verändert. Ich kann auch die PARTEI wählen und mir einreden, damit etwas Kluges zu tun. Das kann ich alles machen. Ich bin dann eben: ein dekadenter Witzbold, der sich selbst dafür feiert, keinen Unterschied machen zu wollen.

Es ist gespenstisch: Als gäbe es nichts zu bereden, scheint die PARTEI derzeit im – nennen wir es abschätzig – „linksalternativen Milieu“ immer neue Freunde zu finden. Die Straßen sind gepflastert mit Wahlwerbung von Komödianten, und selbst in der taz erklärt am 12. September ein anonymer Redakteur, warum er in diesem Jahr die PARTEI wählen will. Überschrift: „Ganz im Ernst“.

Es ist auch ernst zu nehmen, denn die ernsthafte Zugewandtheit zur PARTEI steht für die Verlorenheit einer gesellschaftlichen Linken, die sich aufs Resignieren versteht und die eine fehlende Machtperspektive damit verwechselt, irrelevant zu sein.

In dieser Welt ist nur gut, wer genau für mich spricht.

In dieser Welt ist nur gut, wer tut, was ich mag.

In dieser Welt ist nur gut, wer mich lesen kann.

Joviale Pose der Besserwisser

Das ist eine zu verachtende Haltung. Sie ist snobistisch und dekadent und zu bekämpfen. Es ist die Welt unsympathischer Leute, die an einer Käsetheke so lange nach dem Lactosegehalt eines Schnittkäses fragen, bis der Kassiererin gekündigt wird. Es ist die Welt der Verdrossenen. Aber das Parlament ist keine Käsetheke. Man darf da mitmachen; und wenn man schon nicht mitmacht, dann sollte man einer Partei eine Stimme geben, die für irgendetwas steht.

Neonazis kommen ins Parlament, und linken Spaßböldchen fällt nichts Besseres ein, als eine Spaß­partei zu wählen?

Zum Beispiel einer der großen Parteien, die Kompromisse macht, weil das Politik ist; oder einer der kleinen Parteien, die niemals Kompromisse machen würden, aber für etwas kämpfen. In all diesen Parteien arbeiten Menschen, die mehr Anerkennung verdienen als die joviale Pose der Besserwisser, deren einzige Erfüllung es ist, sich über andere zu erheben.

In ihrem Kern verachtenswerter als die AfD

Diese Pose elitärer Politikverdrossenheit ist gerade deshalb so bourgeois, weil sie sich nicht dafür in Anspruch nehmen lässt, relevant zu sein. Sie ist weder links noch rechts, noch unten, weil es ihr um nichts geht. Sie ist oben. In ihrem moralischen Gestus ist sie letztlich amoralisch. Und das Interessante an ihr ist: Je mächtiger sie wird, desto antiaufklärerischer ist sie. Und damit ist sie in ihrem Kern verachtenswerter als diejenigen in der Politik, die – sei es bei der FDP oder der AfD – für etwas kämpfen.

Die FDP ist die Partei, deren Entwicklungsminister mit Militärmütze rumlief und heute mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall eine Panzer­fa­brik in der Türkei baut. Die AfD ist die Partei, deren Unterstützer neulich noch von niemandem Gehör fanden und sich nun anschickt, Rechtsextremisten ins Parlament zu entsenden, auf dass diese gegen Frauen und Fremde hetzen und die freie Presse bedrohen. Das gilt es zu bekämpfen.

Alles ist ehrenwerter

Die PARTEI bindet also Menschen, die eigentlich etwas Wichtiges tun sollten. Es mangelt ihr nicht an den Kapazitäten, überall im Land Plakate aufzuhängen und Zeit zu investieren für intellektuelle Psychowitze und Politklamauk. Und so macht sich also eine Riege von Männern eine Freude daraus, in einer Zeit für sich zur Wahl rufen, in der täglich Flüchtlingsheime und Flüchtlinge attackiert werden. Während der rechte Flügel sich im Parlament, inklusive völkischer Neonazis, organisiert und die Identitäre Bewegung mehr und mehr Zulauf erhält, fällt vielen vermeintlich linksintellektuellen Spaßböldchen nichts Besseres ein, als eine Spaßpartei zu wählen oder so zu tun, als ob.

Damit sie niemand für eine Spaßpartei hält, nennt sie sich Satirepartei. Gekauft! Sich noch selbst dafür zu feiern, es sich möglichst leicht zu machen, das ist Dekadenz der höchsten Stufe. Denn im Kern steht hinter der jovialen Widerständigkeitspose ja eine Verachtung für diejenigen AktivistInnen und Parlamentarier, die tatsächlich etwas verändern wollen.

Das sind zum Beispiel die, die ohne irgendeine Aussicht auf Erfolg für ihre Partei einen der hinteren Listenplätze belegen; das sind auch all jene politischen Streiter, die für welche Position auch immer in einer Kleinstpartei um etwas kämpfen. Das ist alles ehrenwerter, als sich für die PARTEI einzusetzen.

Wo Politik wirkmächtig wird, muss sie sich befragen lassen

Die Ironie, wo sie zum Programm wird und in Zynismus endet, kämpft für nichts; sie bekämpft alles. Es ist eine Pose, die mit sich zufrieden ist und alles andere belächelt. Als elitäres Humorprojekt ist das feines Gulasch. Als Politprojekt ist das Mumpitz. Mit solchen Schnupsis ist kein Staat zu machen. Diese Schurken sind selbstverliebte Gesellen.

Ja, darf man in der Politik nicht lachen? Nun, es ist ja nicht so, als ob ich nicht Freude hätte an den Späßen des Außerparlamentarischen. Damals, als es noch Kleinscheiß war, war das doch alles ganz lustig. Die PARTEI zog über die Lande und brachte Farbe und Witz in die politische Landschaft.

Die Ausgeprägtheit und Vielfalt von Satire, so weit stimmt das ja, spricht in der Regel für und selten gegen den Zustand in einer Gesellschaft. Das ist gute Unterhaltung, und es ist, natürlich, auch Politik. Wo Politik wirkmächtig wird, muss sie sich befragen lassen.

Mit der PARTEI, in der inzwischen die halbe deutsche Comedy-Industrie (Somuncu, der Psychotyp mit der Kapuzenmütze, der Fliegenerklärer Benecke etc. – übrigens, klar, alles Männer) in Kandidatenämter antreten, verhält es sich so auch. Sie ist zu einem überproduzierten Produkt jener Kulturproduktion geworden, die sich widerständig gibt und letztlich kein Hauch davon ist. Damit gehört sie zu den Vereinfachern.

„Was hast du getan, als die AfD ins Parlament kam?“

Es ist richtig, gut und schön sie zu verachten. Und deshalb werde ich nun „Jochen Rödder“ suchen gehen, jenen anonymen Autor, der sich vor zwei Tagen in der taz feige zur PARTEI bekannte. Ich fordere ihn zum Duell. In seinem Text steht, ganz am Ende, sinngemäß: Irgendwann dann in ein paar Jahren, wenn (also, er meint: falls!) vorher noch dies und das und jenes geschieht, „kann man auch wieder etwas Richtiges wählen“.

Nein, lieber Kollege. Nicht irgendwann. Man kann einfach jetzt etwas Richtiges wählen, auch wenn es sich falsch anfühlt. Das ist sinnvoller, als sich einen Spaß daraus zu machen oder nur frustriert darüber zu sein, dass die Demokratie im Arsch ist und die Rechten im Anmarsch sind. Es geht um deine Wahl, „Jochen Rödder“, der du deinen Namen nicht nennen magst, und um deine Verantwortung, und dann, irgendwann, also falls, werde ich dich einmal fragen: „Was hast du getan, als 2017 die AfD ins Parlament kam?“ Und du wirst mir antworten müssen: „Ich habe eine Spaßpartei gewählt.“

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Martin Kaul
Reporter
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175 Kommentare

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  • Ich habe bei den beiden letzten Europawahlen Die PARTEI gewählt und war nach dem ersten Mal sehr überrascht über die teilweise fulminante Aufklärungsarbeit, die dort geleistet wird. Auch die natio-ähm-nale PARTEI verarscht das Parteiensystem an der Wurzel. Über manches konnte ich endlich mal lachen (populistische Markenkerne – „wir bauen die Mauer wieder auf“), manches habe ich aber auch nach eigenen Recherchen auch anders einschätzen lernen müssen (zum Beispiel die erschreckende Rolle von Korruption und Lobbyismus in der Politik). Alles Dinge, in denen sich die dem Tagesgeschäft verpflichteten Medien nicht gerade hervorgetan haben. Soweit in aller Kürze.

  • Die AFDe durfte bei den Pegida-Demos eifrig Reden schwingen und hat jetzt zweistellige Prozente.

    Fridays for Future zieht es vor, "überparteilich" zu bleiben, man darf dort mit der Klimaliste nicht reden, am besten gar nicht zur Demo kommen und dann ist das Ergebnis eben, dass Menschen, die mit den bestehenden Parteien unzufrieden sind, lieber die PARTEI wählen, statt selbst politisch aktiv zu werden.

  • "[...] und wenn man schon nicht mitmacht, dann sollte man einer Partei eine Stimme geben, die für irgendetwas steht."

     

    Meinst du damit die Linke, die Grünen oder wen genau? Die stehen für "durch Macht korrumpiert", sogar die Linke hat mit der Autobahnprivatisierung und der Förderung der Kohle @MacPomm gezeigt, dass sie für einen echten Linken unwählbar ist.

     

    "[...]

    Zum Beispiel einer der großen Parteien, die Kompromisse macht, weil das Politik ist; oder einer der kleinen Parteien, die niemals Kompromisse machen würden, aber für etwas kämpfen. In all diesen Parteien arbeiten Menschen, die mehr Anerkennung verdienen als die joviale Pose der Besserwisser, deren einzige Erfüllung es ist, sich über andere zu erheben."

     

    Diese Menschen haben mit Nichten auch nur einen Funken Anerkennung verdient. Sie haben uns verraten und was noch schlimmer ist: sie sagen sie wären Grün, Links, würden in unserem Sinne handeln. Tatsache ist dass sie sich durch Lobbyismus genauso leiten lassen wie alle anderen.

     

    Du bist einer der Fälle, warum ich eine Zeitung wie die TAZ weder bestellen, noch jemals hier Geld spenden werde. Linker roter Mantel und innendrin bereits braune Schlieren. Zieht eure Köpfe mal heraus aus euren Filterblasen liebe sog. "Reporter"! Ihr seid nämlich jovial und elitär und ihr betrachtet die Welt gerne aus eurem Elfenbeinturm. Ein wenig differenzierter denken täte Ihnen nicht schlecht.

  • als ich diesen Kommentar durchgelesen hatte war ich echt sauer und wollte meinen Nachbarn, ein Studienrat und überzeugter Maoist verprügeln, weil er mir ständig denselben Bockmist erzählt. aber er fing an zu singen " die Partei die Partei die hat immer recht " und mir wurde klar, warum ich die taz nicht mehr mochte.

  • Sehen Sie's doch mal so: Satiriker machen seit der Anstalt bessere Nachrichten als Journalisten, was nicht mehr schwer ist, seit es auch in der taz Merkel-Loblieder gibt.

    Es sollte ihnen auch nicht schwer fallen, bessere Politik zu machen als unsere Berufspolitikernasen aus der FDPCDUCSUSPDGrüne-Einheitspartei. (Die Afd ist nur eine FDP, statt mit Bürgerrechts- halt mit Naziornamentik).

    Darüber hinaus legt der Wahlkampf der Partei die Bruchstellen offen: Inhaltsleere und seltsame Finanzierungsmodelle. DARAN hätte sich der Autor dieses Artikels vielleicht auch mal und rechtzeitig versuchen sollen. Statt anschließend darüber zu weinen, daß jemand anders den eigenen Job viel besser macht.

  • Hallo,

     

    in Island war Jón Gnarr von 2010-2014 Bürgermeister von Reykjavík.

    Einige seiner Programmpunkte waren unter anderen:

     

    1.Offene statt heimliche Korruption!

    2.Kostenlose Handtücher für Schwimmbäder.

    Ein Eisbär für Reykjavíks Zoo.

  • Lieber Herr Kaul, liebe Pappnasen!

     

    Ich wähle die Partei. Wählen Sie doch auch die Partei. Wenn alle die Partei wählen, kommt die afd nicht ins Parlament. Ich werfe hiermit allen Nicht-Parteiwählern vor, der afd den Weg ins Parlament freizumachen.

    Und sagt hinterher nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.

     

    Ich wähle die Partei - sie ist sehr gut!

  • Dieser Artikel ist leider nicht sehr gut.

    Er verkennt das Potential was in einer Satire-Partei liegt. Auch innerhalb eines Parlaments ist es wichtig, der Politik den Spiegel vorzuhalten. Und das hat Herr Sonneborn im Europa-Parlament hervorragend geschafft. Wo die in fast jeder zeile schon körperlich spürbare Abneigung des Autors vor der PARTEI herkommt ist sicher interessanter als sich dieses Paphlet durchzulesen. Sätze wie "Diese Pose elitärer Politikverdrossenheit ist gerade deshalb so bourgeois, weil sie sich nicht dafür in Anspruch nehmen lässt, relevant zu sein." würden jedem Volontär um die Ohren gehauen...

  • Fünf satirische Beiträge im Europaparlament (http://www.europarl.europa.eu/meps/de/124834/seeall.html?type=CRE) . Also ein Joke pro Jahr. Was haben wir viel gelacht!

  • Ich will Satire nicht missen und ihre Bedeutung nicht kleinreden, aber wenn sie vom Kommentator zum Akteur werden möchte, ist etwas faul, denn dann tut man so, als ob alles egal sei. Und das stimmt nun mal nicht, wie ich an folgender Stelle auszuführen versucht habe: https://einpolitischesblog.wordpress.com/2017/09/18/worum-es-geht/

  • Wir leben in Zeiten wo überall von den USA, über Russland, Polen, Ungarn bis in die Türkei die Demokratie von frei gewählten Potentaten und Populisten abgeschafft wird. Da muss man sich schon fragen, ob es noch Zeit für demokratische Späßchen ist? Wer die Welt grade nicht witzig findet, der sollte sich für demokratische Parteien entscheiden, die eine Chance auf einen Platz im Bundestag haben.

  • Da macht der Autor aus der Kaulquappe einen Frosch. Ich würde die PARTEI auch nicht wählen, denn dazu ist insbesondere diese Wahl nun wirklich zu ernst, aber zum einen erfüllen Satiriker*innen eine wichtige und verteidigenswerte Funktion in einer Gesellschaft, und zum anderen hat sich insbesondere die Titanic bzw. die PARTEI immer wieder darum verdient gemacht, den Deutschen und ihrem Nationalismus den Spiegel vorzuhalten.







    Einen Aufruf, der PARTEI Anerkennung zu schenken, z.B. für die Aktion mit den AfD-Facebook-Gruppen, nicht aber eine Wahlstimme, wäre nachvollziehbar. Aber mit dieser völlig überzogenen Brandrede und dem Vorwurf, die PARTEI wäre "in ihrem Kern verachtenswerter als die AfD", die ja immerhin für etwas kämpfe, ist Herr Kaul m.E. sehr weit und unnötiger Weise über's Ziel hinausgeschossen. Liest sich wie etwas, das jemand nachts wutentbrannt dahingetippt und hinterher nicht redigiert hat.

  • Wenn Sie, Herr Kaul, sich wutschäumend und geifernd über die Wähler DER PARTEI ergehen und diesen vorwerfen, dekadente Witzbolde zu sein, so zeugt das doch nur von Ihrem mangenden Intellekt, die Verfasstheit unseres politischen Systems und den Sinn dieser PARTEI zu begreifen. Hat da die Intelligenz versagt und mangelt es substanziell an ebenjener?

     

    Sie mögen DIE PARTEI in Ihrem schlichten Gemüt als Komödianten abtun. Womöglich wissen Sie es tatsächlich nicht besser. Was ein intellektuelles Armutszeugnis wäre. Aber es ist nun mal nicht jedem gegeben, beißenden Sarkasmus oder bitteren Zynismus zu erkennen. Das sei Ihnen ja auch nachgesehen. Eben jeder nach seinen Fähigkeiten. Ihre scheinen da erschreckend früh begrenzt zu sein. Allerdings: Wenn sie schon inkompetent sind, dann halten Sie es doch bitte wenigstens mit Dieter Nuhr: „Wenn man schon keine Ahnung hat, einfach mal ***** halten!“

     

    Sofern Sie sich über diese Worte zu echauffieren gedenken, seien Ihnen zwei Volksweisheiten mit auf den Weg gegeben:

    1) Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es heraus.

    2) Wer austeilt muss auch einstecken können.

    Und jetzt stellen Sie sich in die Ecke und schämen sich für ihr abgründiges Pamphlet! Wer so etwas verzapft, hat jegliche Berechtigung verloren, sich über geballte Medienkritik zu beschweren. Sie selbst haben demonstriert, wie berechtigt diese ist. War da überhaupt ein Journalist oder doch mehr ein Schmierfink am Werk?

  • Herr Kaul,

     

    Sie haben im Kern nicht verstanden, was Die PARTEI ausmacht. Sie ist a) Satire und b) eine Alternative für die Personen, die schon Nichtwähler waren oder drohen zu Nichtwählern zu werden.

     

    Es ist kaum anzunehmen, dass auf der Höhe der Argumentation, die sogar die Partei in ihrer Satire anbringt, überhaupt ernsthaft von mündigen Wählern als Wahlalternative in Erwägung gezogen wird, die noch ein Quäntchen Hoffnung in ihre herkömmliche Partei haben.

     

    Ich habe bereits gewählt und Die PARTEI ist es nicht geworden. Aber weder würde ich die Wähler verurteilen, die einer Satire eine Stimme geben noch halte ich das für eine Gefahr für unsere Demokratie. Gefährlicher sind die Populisten und die die, die sie groß gemacht haben: die kaum unterscheidbaren etablierten Parteien, gräulich grau vermatscht wie ehemals bunte Knete, nun ein uralter schmutziger Klumpen. Und die größeren Oppositionsparteien, die kaum ein festes Programm, feste Ziele oder gar Utopien bieten, die von der Bevölkerung akzeptiert werden können.

     

    Ihre Schimptirade geht leider in die falsche Richtung. Glückleriweise ist sie so abstrus, dass sie kaum Auswirkungen auf die Wahl haben wird.

     

    Beste Grüße!

  • Wer wutschäumend über unsere Verhältnisse Niemandem aus den Neoliberalen EinheitsParteien sein Vertrauen schenken kann und aus irgendwelchen Gründen vor dem Linkswählen zurückschreckt, dem blieb bisher nur der Rechte Protest. Doch jetzt gibt es eine Alternative zur Rechten Protestwahl: DIE Partei!

    Ihr Wahlkampf ist noch dümmer und inhaltsloser als der der NED (Neoliberale Einheitsparteien Deutschlands) - aber dafür unterhaltsamer. Wenn schon Deutschlands fe(h)igste Volkstreter küren, dann die Comedien, die immmer Recht haben. Das überfordert den privatfernsehgeschädigten Deutschen Michel keinesfalls.

    Übrigens Martin als Außenminister neben Frau ***? Dieser etwas absurde Gedanke verfolgt mich Tag und Nacht.

    (gemeint ist natürlich Martin Sonneborn)

    • @Regimekritiker_Dracula:

      Ebendiese (nun wirklich auch jedem halbwegs rationalen Denken äußerst absurde) Verunglimpfung als Einheitsparteien ist der reine rechte Unsinn, und in diesem Sinne muss man letztlich sagen, dass "Die Partei" das Lied der AfD singt, auch wenn sie das sicher nicht wollen.

      • @Arne Thomsen:

        Die Neoliberale Religion eint die Parteien, die sich nur noch in Nuancen voneinander unterscheiden. Also warum nicht als "Einheitspartei" verspotten. "Getroffene Hunde" (satirisch gesehen) bellen und entsorgen alle ihre Kritiker in der Neurechten Querfrontecke. Das nennt man Propaganda.

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Elitär, bourgeois, amoralisch trifft bei uns in Frankreich auf die République en Marche zu, die einige gute Komiker zu bieten hat wie Castamerde, der als Sprecher fungiert und die von den gleichen Wählern wie die Partei gewählt worden ist.

  • Da mag der Autor sich noch so sehr ereifern, ein Kanzler Somuncu hätte für mich einige nicht unwesentliche Vorteile im direkten Vergleich zu Frau Merkel.

     

    Zudem ist es anmaßend der PARTEI jegliche Kompetenz abzusprechen.

    • @Power Of Each:

      Könnte es sein, dass in diesem Lande - entgegen weit verbreiteter Irrlehren und albernem Personenkult - Kanzler/innen gar nicht vom Volk gewählt werden, sondern stattdessen die Zusammensetzung des deutschen Bundestages?

      Und: Könnten sich daraus nicht auch ein paar andersartige Konsequenzen ergeben?

      Nachmal drüber nachdenken?!

  • "Deligitimierung des demokratischen Diskurses" - das ist der entscheidende Punkt

    • @Dr. McSchreck:

      war eigentlich eine Antworte an Hannibal C. und ein Zitat von ihm

  • Die Parteien haben zu viel screentime.

     

    Echte Demokratie findet vor allem außerhalb der Parlamente statt - und Rechtsradikalismus muss vor allem auf der Straße bekämpft werden.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Habe Sonneborn ins EU-Parlament gewählt, aber nur, weil die 5%-Hürde dort nicht gilt. Mehr als diese eine Stimme gibt's nicht für die DIE PARTEI.

    Intellektuell bin ich schwer enttäuscht von Sonneborn, der nur den Politclown gibt und seine Möglichkeiten bei weitem nicht ausschöpft.

    Ansonsten sind mir meine Stimme und mein Schreiben viel zu schade, um sie bei der Deligitimierung des demokratischen Diskurses zu vergeuden. Wer jetzt "ernsthaft" sich für die DIE PARTEI als Kandidat aufstellt oder "ernsthaft" darüber nachdenkt, bei der Bundestagswahl für sie zu stimmen ist gegen das Denken und schiebt die Verantwortung für genuin politisches Handeln anderen zu.

    Die DIE PARTEI ist eher dahingehend wirksam, die LINKE mit den CDU-Koalitions-Parteien in einen Topf zu werfen und damit als (zugegebenermaßen nicht perfekte) Alternative zu diskreditieren. Auch die anderen kleineren Parten werden pauschal zur Bedeutungslosigkeit degradiert, auch wenn die Forderungen der DIE PARTEI zur Umgestaltung des Wahlrechts ernst zu nehmen sind. Immer allen unterschiedslos Inhaltslosigkeit zu unterstellen - das machen auch die Reichsbürger. Die Satire ist zwar ein legitimes politisches Mittel, aber ohne bewußte Reflektion über die politische Ökonomie des Gesagten/Sagbaren wird einfach nur wahllos alles lächerlich gemacht, alles wird dadurch gleich und jede existierende Alternative wird verboten. Das ist konsequent gedacht auch totalitär.

     

    Allerdings geschieht auch in der taz eine gewisse Leugnung des Anderen und eine politische Oppositionstätigkeit in der Linken wird tendenziell als irrelevant betrachtet. Als "Ossi" sehe ich auch 27 Jahre nach der Wende in der deutschen Öffentlichkeit eine gewisse rassistische Perspektive, wenn Mitglieder der LINKEN z.B bei der Heute-Show immer noch nichts weiter als dumme sächselnde Ossis sind, die nur rummeckern und pauschal totalitarismusverdächtig sind, wie es der Bundespräsident (!) Joachim Gauck beim Amtsantritt von Bodo Ramelow auch ausgesprochen hat.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      "Die DIE PARTEI ist eher dahingehend wirksam, die LINKE mit den CDU-Koalitions-Parteien in einen Topf zu werfen und damit als (zugegebenermaßen nicht perfekte) Alternative zu diskreditieren."

       

      Falsch! Die Linke ist die einzige Partei, die eine Alternative zur PARTEI ist, weil sie echte Realsatire betreibt.

       

      Frieden auf den Plakaten, Solidarität mit Diktaturen im Programm. Wäre lustig, wenns Fiktion wäre. Ist es aber leider nicht... :(

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Mit jedesmal einer Minute Redezeit ist sicher auch Sonneborn nicht zufrieden.

      Was haben Sie erwartet?

  • Sonneborns Arbeit im EU Parlament füllt Bände (http://www.europarl.europa.eu/meps/de/124834/seeall.html?type=CRE). Unvergesslich sein Redebeitrag zum Völkermord an den Armeniern mit lustigigem Querverweis zum Holocaust: "Liebe empörte Jungtürken draußen an den Geräten, natürlich war es ein Völkermord; ich bin Deutscher und kenne mich mit so etwas aus." (http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+CRE+20150415+ITEM-023-05+DOC+XML+V0//DE&language=de&query=INTERV&detail=1-499-500).

    Genial wo der überall noch eben Lacher rauskitzelt.

    ...not my humor.

  • Hallo Herr Kaul,

     

    triefäugig bedauern Sie

    " die Verlorenheit einer gesellschaftlichen Linken, die sich aufs Resignieren versteht und die eine fehlende Machtperspektive damit verwechselt, irrelevant zu sein."

     

    Da sind Sie der Richtige, wenn es darum geht, Linke zum Resignieren zu bringen.

     

    Als die zweifellos links von der GroKo stehende Anti-TTIP&CETA-Bewegung mit einer Großdemo in 7 deutschen Städten über 200.000 Leute mobilisierte, vertraute die ( noch nicht ganz neoliberale) Redaktion der taz Ihnen den wesentlichen Part der Berichterstattung an.

     

    Und was hatten Sie als Reporter den taz-Lesern, die zum großen Teil mitdemonstriert hatten, über das Großereignis zu verkünden ? Berichteten Sie über die von vielen Rednern vorgebrachten Argumente gegen die kommende Festschreibung von Konzerninteressen ? Oder gaben Sie Infos über die teilweise recht originellen Einfälle einzelner oder ganzer Gruppen in der Demo ?

     

    Nein, Sie setzten Ihre ganze journalistische Energie in die selbstgestellte Aufgabe, den Veranstaltern nachzuweisen, dass deren Teilnehmerangaben (wie bei vielen Demos) über denen der Polizei lagen.

     

    Nicht genug mit vielen Sätzen an Zweifeln, nein der taz-Reporter Martin Kaul war sich nicht einmal zu schade, mit eigenen Zählungen sein Anliegen beweisen zu wollen.

     

    Stärker kann man Demonstranten gegen die Allmacht von Konzernen und Parteien nicht zur Resignation bringen, als wenn nicht einmal die alternative, genossenschaftlich verlegte taz eine angemessene publizistische Resonanz davon ins Blatt bringt.

     

    Staatdessen dürfen wir nun durch den neusten Kaulschen taz-Artikel über die PARTEI vor allem lang und breit erfahren, dass offenbar das machtperspektivlose "linksalternative Milieu" sich in die Nonsens-PARTEI vergräbt und es dadurch sträflich versäumt, die AfD-Nazis aus dem Bundestag fernzuhalten. Endlich wissen wir dank der Kaultaz, wer uns die Pegida-Brüller ins Parlament geholt hat.

     

    Linke taz-Leser aller Länder,

    vereinigt euch in Resignation !

    • @unSinn:

      Es kann tatsächlich sein, dass Herr Kaul bei der taz fehl am Platze ist. Aber gerade deshalb, weil er sich um einen objektiven Blick auf die Ergeignisse bemüht, auch wenn er aus einer linken Perspektive berichtet. Beispiel:

      Sein Artikel über die Krawallmacher von Hamburg war einer der besten zum Thema - und das ohne sie zu verharmlosen oder sich mit ihnen zu solidarisieren - aber auch ohne Dämonisierung. Einfach objektives schildern, was deren Strategie war. Mit einer kleinen Wertung am Ende.

  • Wählen ist ein Grundrecht und keine Pflicht. Wähler_innen einer Partei so zu dissen ist im besten Fall unerträglich spießig, Martin. Meinen Widerspruch liest Du hier: https://medium.com/@ring2/it-s-my-vote-and-i-cry-if-i-want-to-btw2017-5f03984b4160

  • Der Artikel ist von Sonneborn.

     

    Erkennt man am Stil.

  • Satire ist das Loch im gefrorenen Meer der Zeit.

     

    Nach mehr als einem Dutzend aktiv miterlebter Bundestagswahlkämpfen in den letzten fünfzig Jahren bin ich überzeugt, dass nie zuvor so viel politisch-kritisches Bewusstsein vermittelt wurde wie durch Satire.

  • Köstliches *Mimimi von Martin Kaul, das auch aus der Schreibwerkstatt von DIE PARTEI kommen und ausgeklügelste Marketing-Strategie sein könnte. Dazu ein gelegentlich einfließender bürgerlicher und moralischer Unterton, der die lautesten Lacher geriert.

    An manchen Stellen wird aber deutlich, dass das *Mimimi wohl doch bierernst gemeint ist, dann offenbart die Argumentation aber auch ihre größten Schwächen. Z.B.

     

    „Ich kann auch die PARTEI wählen und mir einreden, damit etwas Kluges zu tun.“

    - Wohl niemand wählt DIE PARTEI, um damit etwas Kluges zu tun, sondern tut es, um nichts Unkluges zu tun und das wäre in 2017 m.E. sogar das sonst praktizierte Nicht-Wählen unter Berufung z.B. auf die US-Anarchistin und Nietzsche-Spezialistin Emma Goldman („If voting changed anything they would make it illegal."), denn in 2017 steht durchaus ein Einschnitt in die Gesellschaftspolitik an. [...]

     

    Den Einfluss von Kultur-Projekten sollte nun wirklich niemand unterschätzen: Noch heute kennt Mensch ein überaus erfolgreiches satirisches Kultur-Projekt von 1940, das dem Nationalsozialismus entgegentrat: Charlie Chaplins, The Great Dictator. Oder die Bilder und Collagen des Dadaisten John Heartfield, der 1933 aus Deutschland fliehen musste und im Exil Kritk am Nationalsozialismus übte.

    Und wer setzt schon jetzt (durchaus mit schön „amoralischen“ Mitteln) der AfD wie zynischer Geflüchteten-Politik Tag für Tag etwas entgegen, während z.B. die sog, „Links“politiker*innen bereits peinlichst die Augenhöhe mit der AfD suchen? Dorthin sollte Kaul „die Verlorenheit einer gesellschaftlichen Linken“ adressieren. [...]

     

    Ich will sicher keine Welt des sklavenmoralischen *Mimimi, sicher kein Leben, das einen parallelweltlichen Parlamentarismus fördert, der aber nur Parteien aufweist, die Neoliberalismus, Rassismus und/oder Pathologien im „Angebot“ haben, ganz sicher will ich auch kein Korsett einer „Moral“. [...]

     

    Vgl. https://www.facebook.com/dr.phil.roland.wagner/posts/583648498692519

    • @Roland Wagner:

      "Wohl niemand wählt DIE PARTEI, um damit etwas Kluges zu tun, sondern tut es, um nichts Unkluges zu tun."

      Ist das so zu verstehen: 'Ich geb mir lieber die Kugel um nicht in Versuchung zu kommen vom Dach zu springen?'

      Tut mir leid, Herr Dokta, aber es ist schwierig das Niveau Ihrer 'unklugen' Argumentation zu erreichen. Eigentlich läuft's ja auf ein 'in Schönheit sterben' hinaus. Und das hat dann doch noch Zeit - aus meiner Perpektive betrachtet.

      Für Sie aber tuts mir Leid! R.I.P.

      • @LittleRedRooster:

        Richtig schwierig ist es anderen Menschen Dummheit zu unterstellen, wenn mensch selbst keine Argumente sondern eine Frage hat.

        Wozu brauchen Sie die Antwort, wenn Sie diese ja ehh für dumm halten?

         

        Und die Antwort auf ihre Frage lautet meines Erachtens: nein... :D

        • @Neinjetztnicht:

          Sowas nennt man 'hinter-fragen', mein Lieber. Ganz schön 'hinter-listig', gell.

          Im Übrigen müssten eigentlich gerade Leute, die sich ansonsten so gerne als Satiriker titulieren, ein überspitzendes Gleichnis locker aushalten, sind doch gerade diese eines der gängigsten Mittel der Satire. - Naja, ein bisschen Humor sollte man als Humorist schon aufbringen können, gell. Das wäre ja wohl nicht zuviel verlangt.

          Und was "Dummheit" betrifft, so sind Sie derjenige, der diesen Begriff in Form einer Unterstellung hier einbringt - nicht Ich! Ein Beleg professioneller Humorlosigkeit jener Komödianten und deren Fans?

          Nehmt euch nicht so wichtig, Jungs. Ihr seid es nämlich nicht.

  • Also ich find's ja prima, ein bourgeoiser, amoralischer, dekadenter Witzbold zu sein.

    • @Christian Friedrich:

      Jaja - Es ist schön ein Narzisst zu sein. - Man hat immer einen der einen liebt.

  • Die beste Satire ist die, die nah bei dem Verständnis liegt, ihr Autor habe es ernst gemeint. Bravo Herr Kaul! Eine Nacht darüber geschlafen und es hat Bing gemacht; Sie Schelm.

    • @lions:

      dann schlaf mal nochmal drüber, vielleicht machts dann Bong

      • @Klartexter:

        Alles unter einer Glocke von Nebulösem möglich, auf dass das Murmeltier endlich die Schnauze halte. Es lebe die Konfusion!

    • @lions:

      Ergo: Jochen Rödder ist Martin Kaul und die eisernen Verfechter der Spaßpartei hier die Humorlosen.

      • @lions:

        Das darf doch nicht wahr sein!

         

        Soll das heißen, dass halb Deutschland die ganze Nacht umsonst wachgelegen hat, um mental an Leserbriefen gegen das unverantwortliche demokratieverachtende Schwein Jochen Rödder zu feilen, und jetzt ist sogar sein Pseudonym Martin Kaul falsch?

         

        Es ist langsam an der Zeit, sämtliche vom Bundestag alimentierten Spaßparteien zu verbieten!

      • @lions:

        Danke.

        Das gibt Gelegenheit -

        Den teefaxbeutel auszuschütteln!;)

         

        "Poor Yorick

         

        Satire ist ein stumpfes Schwert,

        das folgenlos zu Boden fährt,

        wenn es versucht, ein "Nichts" zu treffen.

        Ein "Nichts" ist auch nicht nachzuäffen.

         

        Ermüdend ist auf alle Fälle

        der "Kampf" mit einer Gummizelle.

        Wer will noch die "Titanic" kaufen,

        wenn Klassenclowns ins Leere laufen?

         

        Und jeder Hofnarr hat es schwer,

        imitiert ihn die Frau Kanzeler.

        Die kopiert ganz ungeniert

        jeden der sie parodiert.

         

        Hofnarr oder Klassenclown -

        Kurz mal in die Zukunft schaun:

        "Alas! Poor Yorick! I knew him.."

        (by heart) "

         

        Na bitte. Geht doch.

        Schecks sein Bier.

        • @Lowandorder:

          Um bei Shakespeare zu bleiben: viel Lärm um nichts.

        • @Lowandorder:

          Ja nun, ein Gedanke ist schwer festzumachen, wenn der Angelpunkt selbst nur an diesem Gedanken im freien Raum hängt.

          • @lions:

            Jau.

            "…Gebt mir einen festen Punkt im All, und ich werde die Welt aus den Angeln heben.“ Es war ein Grieche, der vor mehr als 2200 Jahren diesen markigen Satz aussprach – Archimedes."

            Eh er dann nackend durch die Straßen

            Aber das war wg der Verdrängung in der Badewanne & Das Ende - wird wohl niemand im around Kauls Martin Sonneborns oder N.N.s N. wünschen

            Nur weil er die - noli me tangere - die Kreise - circulos meos - seiner und der DIE PARTEI & damit die Nachtigall am

            Trapsen störte!;)

            https://www.google.de/amp/s/amp.welt.de/amp/wissenschaft/article13680456/Was-das-Hebelgesetz-in-der-Physik-bedeutet.html - Denn -

            "Wer am längeren Hebel sitzt, kann bekanntlich mit geringem Aufwand viel erreichen. Kein Wunder also, dass uns das Hebelprinzip überall begegnet – vom Klavier bis zum Nussknacker.…

            --…

            Denn die allgemeine Formulierung dieses Gesetzes besagt, dass die Summe aller an einem in Ruhe befindlichen Körper null ist."

             

            Na dann - bleibt's bei der alten Erkenntnis -

            "Denke nie gedacht zu haben -

            Denn das Denken der Gedanken -

            Ist gedankeloses Denken!"

            Ha no. Des bringt kaa Hebel nich &

            Schleckt di Geiß nit - wech!

  • "Es ist die Welt unsympathischer Leute, die an einer Käsetheke so lange nach dem Lactosegehalt eines Schnittkäses fragen, bis der Kassiererin gekündigt wird."

    Was für eine absurde Metapher. Der Autor scheint Laktoseintoleranz für eine Spaß-Krankheit zu halten. Ich wünsche ihm, dass ihm diese Unverträglichkeit auch in Zukunft erspart bleibt und er nicht eines Tages nach dem Verzehr eines Käse- oder Leberwurstbrötchens aus der Redaktionskonferenz rennen muss, um den Rest des Vormittags auf der Gendertoilette zu verbringen. Angesichts solcher Aussichten ist die Frage nach dem Laktosegehalt an der Käsetheke keine Marotte und auch nicht schwer zu beantworten, da jeder gelagerte Käse per se laktosefrei ist. Und wenn sich eine Verkäuferin die 10 Käsesorten, die dann noch übrig bleiben, nicht merken kann, ist sie vielleicht wirklich am falschen Platz.

     

    So und nun zur Partei. Auch hier hätte ein bisschen Recherche nicht geschadet. In Frankfurt ist DIE PARTEI im Stadtparlament vertreten und bildet mit einem Piraten eine Fraktion (DIE FRAKTION). Die fundierten Anträge, Anfragen und Reden dieser Fraktion kann jede/r im parlamentarischen Informationssystem Parlis nachlesen.

    Auch taz-Leser haben mehr als Meinung verdient, nämlich fundierte Meinung, oder?

  • Die Wahl ist nur symbolisch, es gibt für Arme und Arbeitslose kein imperatives Mandat um ihre Interessen durchzusetzen.

    Es gibt nur von Parteien ausgewählte KandidatInnen, die sich selbst verantwortlich sind oder sein sollen.

    Für Leute, die in ihrer Existenz bedroht sind, geht es bei den Wahlen um nichts.

     

    Nun haben die Armen mit der PARTEI keine Ausrede mehr bei der AfD ihr Kreuz aus Protest zu machen.

     

    Währenddessen ermöglichen die sehr unterschiedlichen Konzepte des Linken Spektrum mit Partei und außerhalb keine Wahlallianz.

  • Meine herzlichsten Glückwünsche zu dieser köstlichen Parodie, Herr Sonneborn. Aber wie sind Sie auf dieses seltsame Pseudonym »Martin Kaul« gekommen? Na, ist ja auch egal: Jetzt kennen sogar taz-Leser die Partei.

    Es gibt keine schlechte Reklame.

  • Man kann wohl kaum ernsthaft der PARTEI vorwerfen, dass sie für den Einzug der AFD verantwortlich zu machen ist. Den Satz "In ihrem Kern verachtenswerter als die AfD" in der taz zu lesen macht mich schon ein wenig ratlos. Es ist demnach verachtenswerter mithilfe von Satire auf Missstände aufmerksam zu machen, als Kinder an Grenzen erschießen lassen zu wollen? Das ist hoffentlich nur eine Einzelmeinung oder will sich die taz künftig an BILD oder den Stürmer orientieren?

    Abgesehen davon hat Martin Kaul wohl nicht verstanden, dass es einen Unterschied zwischen Sarkasmus und Zynismus gibt. Schön finde ich hingegen, dass die taz Gratiswerbung für Die PARTEI macht. Nach so einem von Ahnungslosigkeit bzgl. Ursache und Wirkung, was Politikverdrossenheit betrifft, strotzendem Artikel werden eher noch mehr Leser Sympathien für Die PARTEI haben.

  • was für eine gefühlsbeladene Selbstzerfleischung bei den Guten

    Würde ich ernsthaft zum Wohle der in dieser Republik Lebenden wählen wollen, müsste es die A** sein: nur eine starke A** verhindert die Haifischkoalition, die FDP käme nicht zum Zug und Sunnyboy hätte Zeit zum altern, die SPD wäre zur GroKo gezwungen und versänke mittelfristig in der wohl verdienten Bedeutungslosigkeit, die Grünen könnten sich weiter hemmungslos mit ihrem Sabbern um die Macht zu jedem Preis blamieren, und die Linke die ihr zustehende Wortführerschaft als Fortschrittspartei übernehmen.

    Ich bin ein alter Mann, die letzten sieben Mal habe ich nicht taktisch gewählt und mein Herz hält es nach wie vor für falsch.

    • @Andreas Richert:

      nein ich glaube Sie liegen falsch.

       

      Wenn man zum wohle der Menschen wähle würde die hier leben, so wie Sie es formulieren, müsste man Die Linke wählen!

       

      Zunächst währe dadurch die Chance, dass eventuell doch eine Rot-Rot-Grüne Koalition zustande kommt und dadurch eine weitere GroKo verhindert werden könnte sehr hoch.

       

      Zudem währe die AfD nur eine "Protestpartei" die so vermute ich wie ein kleines Kind rumschreit jetzt wollen wir aber mal was sagen "blabla", "uns hört ja keiner zu", "wir werden nur gemobbt" etc. um möglich viel Medienecho zu produzieren damit die PEGIDA-Menschen sagen können ja die sind "gut" die machen irgendetwas ( was außer dem Medienecho nicht wirklich stimmt, da sie in anderen Parlamenten nachweislich keine Regierungsbeteiligung anstreben sondern eher ein Theaterstück aufführen z.B. "hihihi ich komm mal voll verschleiert in den Landtag man bin ich lustig" das hats ja voll gebracht!)

       

      Zudem je größer diese Fraktion wird desto "wichtiger wird sie bei Abstimmungen und kann eventuell, gesetzt dem Fall es ist wieder eine GroKo entscheide Stimmen für eine Gesetztes Vorlage z.B. gegen Arbeitnehmer durchbringen, wenn sich (warum auch immer Teile der SPD dagegen Stimmen). Und wie genau währe das besser für die Menschen die in diesem Land wohnen? ich hör hier einfach mal auf.

      wünsche noch einen schönen Tag!

      • @Hansjürgen:

        Ich wähl auch die Linke, keine Frage, ich wollte nur aufzeigen wie absurd es ist, aus wahltaktischen Gründen jemanden (pflicht-)zu wählen den ich eigentlich nicht wählen will. Nichtsdestotrotz finde ich es unanständig , nicht wenigstens in die Wahlkabine zu gehen und ungültig zu stimmen, wenn mir denn schon keiner passt.

  • Lieber Martin Kaul!

    Vielen Dank für Ihre Kampfschrift für den tierischen Ernst. Dass Politik nichts in Satire zu suchen hat (z. B. heute Show) und Satire nichts in Politik (die PARTEI), das wissen wir nun alle nach Ihrem Vorwurf an „Jochen Rödder“ und an die Mitmacher und Sympathisanten der PARTEI – und wussten es doch schon zuvor. Niemand kann doch Satire ernsthaft als Partei machen oder wählen, der Satire nicht verstanden hat. (Obacht, hier wird der mündige und sein Geschick mitbestimmen wollende Wähler vorausgesetzt.) Falls doch das Unverständnis überhandnimmt, wird auch der Unfug zunehmen wie bei allen anderen Parteien auch. Und falls Frauen tatsächlich keinen Platz fänden in der PARTEI, müssten diese selbstverständlich die PARTEIiN gründen und wählen usw. usf.. Sie verstehen, Satire ist Arbeit, auch als Parteiarbeit. Sie wissen ja sehr gut, was gute Arbeit ist, loben Sie doch auch die erfolgreiche und weniger erfolgreiche Parteiarbeit der vielen Aufrechten. Sie nehmen also den „anderen“ „demokratischen“ Parteien ihre Ernsthaftigkeit ab, nicht aber der PARTEI? Nein tatsächlich, Sie haben für die PARTEI letztlich nur Verachtung übrig, woran Sie sich auch noch („richtig, gut und schön“) selbst erfreuen und erheben. Verachtung ist allerdings keine demokratische Gepflogenheit. Sie zeugt in diesem Kontext eher von Hilflosigkeit – ungeachtet der Richtigkeit mancher Ihrer Argumente. Verachtung ist allerdings erbärmlich, wenn man tatsächlich die Macht hat ihr den herabsetzenden Gehalt mitzugeben, den sie behauptet. Und sie ist wurstelige Selbstbekümmerung, wenn man tatsächlich nichts zu bestellen im Angesicht der Lage. (Dann lacht nicht mal mehr die Kinderwurst aus der Theke.) Es bleibt dazwischen nicht viel Platz für eine Ehrenmedaille für demokratischen Anstand. Damit kein Irrtum aufkommt: Vieles im kritischen Teil Ihrer Argumentation halte ich stichhaltig und das könnte auch die Satirearbeit der PARTEI verbessern helfen. Verachtung aber hilft beim Wählen nicht.

  • Mir scheint, der Verfasser des Artikels Herr Kaul scheint seinen Bezug zur Demokratie verloren zu haben. Wenn es laut ihm ehrenwerter ist, eine verfassungsfeindliche Partei wie die AfD zu wählen als die verfassungskonforme, sich zur Demokratie bekennende Partei die PARTEI zu wählen, dann hat er die Grundsätze einer demokratischen Gesellschaft nicht verstanden. Zudem ist die Partei die PARTEI die einzige Partei, die offensiv gegen die AfD mit Plakaten Stellung bezieht. Herr Kaul sollte sich zudem die Erfolge der besten Partei in Island informieren, dann könnte er sehen, dass auch eine Satirepartei erfolgreich regieren kann, und das sogar besser als die sogenannten etablierten Parteien. Zudem sollte Herr Kaul verpflichtet werden, an einem Grundkurs über Demokratie teilzunehmen, bevor er wieder als Redakteur tätig sein darf.

    • @Michael Litzko:

      Einen Grundkurs an Demokratie bräuchten wohl eher sie. Demokratie zeichnet sich zuallerletzt dadurch aus, dass eine Meinung richtig ist und die andere verboten wird und daher ist mit Sicherheit nicht die die demokratischste Partei, die am deutlichsten einer anderen entgegentritt.

    • @Michael Litzko:

      yes, und ein Plakat "Hier könnte ein Linker hängen", ware dann auch Demokratie, Satire etc etc wie hip..

  • Wer Die Partei wählt kann auf die Frage "Und was hast Du getan, als die AfD 2017 ins Parlament kam?" klar antworten "Eine Partei gewählt, die sich gegen die AfD positioniert hat. Eine Partei gewählt, die Aktionen gestartet hat, um den Widersinn der AfD aufzuzeigen und nicht verharmlosend davon gesprochen hat, dass man diese verirrten Politikschäfchen nur wieder abholen, nur ihre Sorgen und Nöte ernster nehmen müsse." Und nein, man kann nicht "etwas richtiges" wählen, denn was Die Partei wunderschön aufzeigt, ebenso wie das Scheitern der Piraten es verdeutlicht hat, es sitzt ein Teil des Problems im etablierten Parteiensystem und an dem haben Grüne, Linke und FdP ebenso Anteil wie SPD und CDU. Wer das nicht mehr will, dem bleibt nicht viel übrig, er kann aber seiner Kritik zumindest durch seine Stimmabgabe für Die Partei entsprechend Ausdruck verleihen. Wenn die nur 3% erreicht haben immerhin 3% der Bevölkerung die klare Ansage gemacht, dass sie sich mehr Systemkritik wünschen. Das sollte in der Politik dann auch ankommen. Wenn man die Lage der Dinge natürlich so unumstößlich sieht wie der Autor und unterteilt in die zwei großen Parteien, die Kompromisse und Politik machen und die wählbaren kleineren Parteien, welche sich ewig die Köpfe einrennen, gibt es solche sanften Prozesse natürlich nicht. Politik besteht aber nun einmal auch aus Zwischentönen, die man eventuell hoch oben auf dem erhabenen Ross des einzig wahren politischen Engagements nicht wahrnehmen kann oder möchte. Es erscheint mir keineswegs Ziel der Partei, sich über andere zu erheben. Vielmehr hält sie denen, die dies versuchen, den Spiegel vor und dies auch mit einigem Engagement. Einen kritischen, jungen Menschen wie Nico Semsrott, der sich sehr klar für mehr Solidarität einsetzt und damit auch angreifbar macht, als Psychotyp mit der Kapuzenmütze zu betiteln, führt dann sehr schön vor, dass die wenigstens von uns die Anerkennung bekommen, welche sie verdienen, gleich, wie sehr sie sich mühen.

  • Bei uns in Göttingen hat die Partei einen Sitz im Stadtrat bekommen, den Sitz, den jahrelang die NPD hatte. Es ist lange her, dass ich mich über eine abgegebene Stimme so gefreut habe.



     

     

    Die Moderation: Beitrag gekürzt, bitte bleiben Sie sachlich.

  • Solange es diese Art der Agitation gibt. muss man Partei wählen.

  • Ich wähle nicht die Partei -- sondern die Linke. Und zwar in dem Wissen, dass sie gerade saft- und kraftlos ist wie das gesamte progressive, emazipatorische Potenzial der Gesellschaft. Alle sind geschockt vom Aufmarsch der Rechten, es scheint nichts Stabiles dagegen auszurichten, nur kurzfristiger Protest, verkaufbar ist derzeit kaum eine langfristig sinnvolle Idee. Allenfalls kurzatmiger Protest.

    Dennoch ist der Stil Kauls hier Totalquatsch. Die Frage ist überaus berechtigt: WEN soll man denn wählen, wenn nicht die Partei? Und warum sollte man gerade die nicht wählen, die in jeder Beziehung des klarsten, effizientesten Wahlkampf gegen rechts inszenieren? Die einen Türken zum Kançler machen wollen, AfD-Seiten kapern und via Titanic ohnehin die besten Kommentare zum Problem verbreiten.

    Ich wähle sie nicht, weil ich das für verschenkte Stimmen halte. Den Bericht aus Brüssel schreibt Sonneborn ohnehin, solange er dort rumsitzt. Das kann er gerne weitertun, es ist großartig.

    Aber "dekadent", lieber Martin Kaul, ist daran gar nix. Lassen sie solche Verfallsrhetorik lieber den Rechten. Der Begriff macht für die Emanzipation keinen Sinn.

    • @Spin:

      Im Gegenteil: Die Linke ist äußerst tapfer. Vor jeder Äußerung kommt ein Moderator und teilt einem mit, daß da nur der Hofnarr spricht; doch die Linke setzt weiter auf Wahrheit und auf Erklären und meist auf die besten Vorschläge, wohlwissend, daß diese nie Mehrheiten finden, denn sie kommen ja von der Linken. Sie nimmt keine Parteispenden an. Ihre Mitglieder sind disziplinierter als die anderer Reformparteien, in dem Sinne, daß sie das von außen aufgezwungene Spiel Realos gegen Fundis nicht in dem Maße mitgemachtg haben wie das z.B. die Grünen zerlegt hat. Hat was von Sysiphos...

  • 8G
    80336 (Profil gelöscht)

    "Aber das Parlament ist keine Käsetheke. Man darf da mitmachen; und wenn man schon nicht mitmacht, dann sollte man einer Partei eine Stimme geben, die für irgendetwas steht."

     

    Zur Erinnerung: Einmal versprach eine Partei im Wahlkampf freie Handtücher bei allen warmen Quellen und einen Eisbären für den Tierpark, damit nicht die Kugelhöhle im Ikea-Kaufhaus die größte Kinderattraktion Reykjaviks bleibe. Sie gelobte "offene Korruption" statt der versteckten und ihr Spitzenkandidat sagte, er habe sich lange nach "Macht und gutem Gehalt" gesehnt, und dies sei am einfachsten zu bekommen, wenn man sich wählen lasse:

    http://www.fr.de/politik/island-ein-clown-macht-ernst-a-1034281

     

    Der SPIEGEL erkannte damals hyperventilierend bereits auf einen Staatsstreich:

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/umfragevorsprung-fuer-spasspartei-reykjavik-erwartet-den-staats-streich-a-697252.html

     

    Dennoch besiegte die Satire jenes, was irrtümlich als "Realität" behauptet. Die Wähler entschieden sich für den Satiriker. Bereits nach einem Jahr Amtszeit bescheinigte die Nation Jón Gnarr, der ehrenwerteste Politiker des Landes zu sein. Laut Nachricht der Tageszeitung Morgunblaðið vom 11.03.2011 erreichte Jón Gnarr nach einem Jahr Amtszeit im Vergleich mit anderen politischen Persönlichkeiten Islands den Spitzenplatz in Ehrlichkeit (28,8 %), Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft (23,7 %), Ausstattung mit Persönlichkeit (29,5 %), und bildete in Entschlossenheit (5,0 %), Machtstellung (5,6 %), Standhaftigkeit gegenüber seinen Überzeugungen (17,9 %) und Funktionstüchtigkeit bei Druck (3,5 %) das Schlusslicht, galt damit als die ehrenhafteste und ehrenwerteste Person Islands.

     

    Eben weil es so ist, dass das Parlament keine Käsetheke ist, ist es sinnvoll, der Partei eine Stimme geben, die für irgendetwas steht. Nun, "Satire" steht für Ehrlichkeit, Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft, Ausstattung mit Persönlichkeit, bietet damit dem Wähler mehr als alle anderen politischen Parteien zusammengenommen.

  • Die FDP ... Die AfD ... gilt es zu bekämpfen. Ersterem kann, letzterem muss man zustimmen.

     

    Allerdings sollte nicht verkannt werden, dass für die PARTEI mit Wolfgang Wendland ein Politiker antritt, der als Mitglied der APPD einst die Deedukation Deutschlands forderte und dieses Ziel zweifelsohne bereits erreicht, wenn nicht sogar übererfüllt hat.

     

    Im Ernst ist es günstiger mit der Zweitstimme die PARTEI zu wählen als erstere verfallen zu lassen, denn auch wenn letztere absehbar nicht in den Bundestag einziehen wird hebt jede abgegebene Zweitstimme die Zahl der Wählerstimmen, welche ungeliebte Kleinparteien wie die ganz oben genannten benötigen um die 5%-Hürde zu überspringen.

  • "übrigens, klar, alles Männer", die hier aufgezählt wurden. Ich denke nicht, dass das der Partei Die PARTEI vorgeworfen werden kann.

     

    Zwar habe ich keine Zahlen, aber mein erster Eindruck aus meinen Beobachtungen ist, dass sich dort nicht weniger Frauen (im Vergleich zu Männern engagieren), als bei den allermeisten anderen Parteien auch. (Eher mehr!)

     

    Und in Punkto AfD:

    Diese "Spaßpartei" hat doch bereits die AfD aufs Korn genommen, als sie von vielen anderen noch als harmlos angesehen wurde. Sie richtet gar nahezu ihr gesamtes derzeitiges Programm gegen die AfD aus, in Spott, Sticheleien, etc.

    Daher denke ich sehr wohl, dass sie dem Widerstand gegen AfD & Co. zuzurechnen ist, und sich dort auch verdient macht. Dass die für sie abgegebenen Stimmen aufgrund der Sperrklausel in den Papierkorb wandern werden und somit aus wahltaktischer Sicht der AfD keinen Schaden zufügt kann man doch der Partei nicht vorwerfen...

     

    Aber es zählt doch auch längst nicht nur das Wahlergebnis, es geht um Deutungshoheiten im Diskurs u.ä., und gerade dort leistet Die PARTEI sicherlich einen nicht zu verachtenden Beitrag.

  • Nicht Wählenden zu unterstellen, sie würden aus reinem desintresse nicht wählen ist arrogant.

    Ich würde eher den Politiker*innen ein desintresse unterstellen die potenziell Wählenden überzeugen zu wollen.

     

    Bis her war wählen immer eine Qual: Pest oder Cholera, hm, dann doch lieber ungültig.

    Dieses mal wird es mir leichter fallen.

    • @f.r.:

      Guter Punkt.

       

      Es gibt für beide Seiten gute Argumente, die letztliche Entscheidung hängt am Ende an der einzelnen Person.

       

      Was ich Schade finde ist die, übrigens auf beiden Seiten zu findende, Tendenz, die Argumente der anderen Seite gar nicht erst anzuerkennen.

       

      "Das ist eine valide Sichtweise, aber nicht die, die ich für mich gewählt habe."

  • Einem Kommentator, dem Nazis nach eigenem Bekunden näher stehen als Satiriker, raum in einem vorgeblich linken Blatt zu geben, verwundert mich dann doch.

  • Hier gehts ja ab, endlich mal Debatte. Wenn sowas demnächst auch wieder in der Politik vorkommt - voila.

     

    Wer über die PARTEI schreibt, sollte sich besser informieren. Dann wird es schwerer, sie wie üblich nur persönlich zu diffamieren. Die hacken den Politbetrieb.

     

    Da war etwa die Aktion, dass die PARTEI Geldscheine verkaufte, weil Zuschüsse an Parteien von deren Einnahmen abhingen. Aus dem Grund hatte die AfD vorher Gold verkauft. Durch die Aktion der PARTEI wurde diese Regelung mittlerweile abgeschafft. Wieviele Jahrzehnte hätte man Parlamentarierer behelligen müssen, damit sich an dem Punkt etwas ändert? Und es wäre doch nie passiert, es ist eine der unzähligen Regelungen, die etablierte Parteien begünstigen und das politische System gegen Veränderung zubetonieren.

     

    Ein türkischer Kanzlerkandidat, Sonneborns Abrechnung mit Oettinger vor dem EU-Paralament, das sind politische Statements, da kann man woanders lange suchen.

  • Ich werde die PARTEI wählen. Ich darf das: Ich habe zwei Stimmen auf dem Zettel zu verteilen und ich kann damit machen, was ich will.

    Sie, Herr Kaul, machen mehrere Vorannahmen, von denen ich nicht glaube, dass sie stimmen. Die erste ist, dass PARTEI-Wähler oder gar -Mitglieder politikverdrossen seien. Die zweite ist für unseren Zeitgeist üblich: Sie nehmen einen Teil für das Ganze; in diesem Fall, dass wer nicht auf eine Weise, die Ihnen ernsthaft genug scheint, „kämpft“ (Ihre Wortwahl; ich bevorzuge „arbeiten“), gar nichts tut.

    Im Gegenteil habe ich es oft genug erlebt, dass PARTEI-Mitglieder sich vielfach engagieren, sei es in der Hilfe für Geflüchtete, sei es Stadtteil- oder Umweltpolitik. Diese Leute sind nicht politikverdrossen. Sie sind auch nicht untätig. Es ist tatsächlich möglich, sich an mehreren Stellen gleichzeitig zu engagieren.

     

    Wenn Sie der Partei eine gewisse Wirkmächtigkeit unterstellen, sollten Sie dann aber auch beleuchten, worin diese besteht. Ich sehe die woanders als Sie. Die PARTEI dreht an den Spielregeln der Kommunikation in der Politik. Fehler werden allgemein nicht mehr verziehen, deswegen wird die Kommunikation professionalisiert, wasserdicht. In der Folge haben parteipolitische Aussagen den Gehalt, die Beliebigkeit und den Charme von Mixed-Zone-Interviews nach einem Bundesligaspiel. Damit zu spielen ist die Masche der Partei die PARTEI. Sie fordert Ernsthaftigkeit und Ehrlichkeit ja erst ein.

     

    Ich glaube, der Grund warum die PARTEI unter linken Menschen derart kontrovers ist, ist dass auch die Linke selbst nicht völlig kritikfrei davonkommt. Heiliger Ernst ist den Satirikern und Spaßvögeln naturgemäß fremd und so werden unweigerlich auch einige goldene Kühe mit rotem Sternaufkleber mal einer Revision unterzogen. Das ist sicher unbequem, aber schützt die Linke selbst, rechthaberisch und verknöchert zu werden. Das können wir nun gerade jetzt nämlich nicht brauchen.

    Warum ich mich dort mehr zuhause fühle, als bei den anderen Parteien?

  • 3G
    33710 (Profil gelöscht)

    Die Vergangenheit kann uns nicht sagen,

    was wir tun, wohl aber was wir lassen müssen.

     

    JosË Ortega y Gasset

  • Lieber Herr Kaul. Gut Sie haben Ihre Meinung und ich habe meine von DiePARTEI. Wenn Sie allerdings von nichts eine Ahnung haben und davon viel, dann muß ich Ihnen ein bisschen die Leviten lesen:

    1. "Somuncu, der Psychotyp mit der Kapuzenmütze" = falsch, das ist Nico Semsrott

    2. "das sind auch all jene politischen Streiter, die für welche Position auch immer in einer Kleinstpartei um etwas kämpfen" = ja auch DiePARTEI Aktivisten kämpfen und mussten in jedem Bundesland 2000 Unterstützerunterschriften beibringen um auf dem Wahlzettel zu stehen, was das heisst wissen Sie bestimmt nicht

    3. "Zeit zu investieren für intellektuelle Psychowitze und Politklamauk" = ja das kostet Kraft, auch dem letzten Horst, wie Ihnen, Satire näher zu bringen und das ist kein Witz und auch kein Klamauk, denn Satire ohne Ernst ist ein Witz, so wie Ihr Kommentar in der taz

    4. wo Sie waren, als die AfD gewählt wurde, weiß ich nicht. Ich jedenfalls war auf der Straße, habe Aktivisten motiviert, hing Plakate auf, setzte mich mit einem Herrn Kaul in FB auseinander, stand bei Events auf der Straße und sprach mit den Wählern, um ihnen die Programme der anderen Parteien und deren Tun vor Augen zu führen.

     

    Deshalb: was haben Sie eigentlich so getan, ausser im warmen Zimmerchen zu sitzen, in die Tasten schnell mal ein paar Sätze zu hauen und mich herauszufordern, ohne jeden Sinn ud zu wissen, was es heißt mit 3 Ortsverbänden vor 9 Jahren angefangen zu haben und heute - trotz aller Versuche der anderen Parteien DiePARTEI aus dem politischen Leben fern zu halten - den Parteien und Ihnen die Leviten zu lesen, ob ihres gemeinsamen Versagens auf der ganzen Linie des politischen Spektrums, weil weglassen von Tatsachen, verdrehen von Wahrheiten und Satire einfach immer noch nicht verstanden zu haben?

     

    Ach so, Sie wollten nur mal provozieren und sehen was rauskommt? Dann willkommen in meiner Welt - denn vorher hören einem die anderen ja gar nicht zu. Gelle.

  • Genial! Da versucht einer, jemanden darzustellen, der lustig sein möchte, weil er sich vor Humor fürchtet, den er bei den anderen verumtet und bei sich selbst so gar nicht findet...

     

    Die Partei ist eben der Eulenspiegel, in dem sich die Martin Kauls dieser Welt erkennen würden, wenn sie denn könnten...

  • Herzlichen Dank, Herr Kaul, das mußte gesagt werden!

    Hier werden komische, aber hochneurotische Bühnenrollen leider mit dem realen Leben verwechselt. Ein Prozess den so mancher Rockstar durchlitten und ihm auch das Leben gekostet hat - eben ein Rockstar-Syndrom, eine Spotlight-Neurose. Möge uns der hl. David Bowie davor bewahren!

  • Die Verkniffenheit mit der"Die Partei" Spaß machen will, ist traurig und sehr deutsch, An der Spitze stehen einige Promis, für die das ein Geschäftsmodell ist, im Hintergrund werkelen treu-graue Parteisoldaten. "Die Partei" ist längst zu dem geworden, das sie zu karikieren vorgibt.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @XBurger:

      Was alles angeblich immer so alles "deutsch" ist.

       

      Warum dann nicht mal ein Türke?https://www.google.de/search?client=firefox-b&dcr=0&biw=1024&bih=619&tbm=isch&sa=1&q=die+partei+warum+nicht+mal&oq=die+partei+warum+nicht+mal&gs_l=psy-ab.3...68948.72150.0.72591.15.15.0.0.0.0.344.1957.6j4j1j2.13.0....0...1.1.64.psy-ab..2.3.701...0j0i24k1.CMn-0oZo6x4#imgrc=m7hiJ4NYRoY9QM:

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @XBurger:

      Sollen das Fakten sein?

      Jede/r soll wählen, was er/sie will, und wenn es der größte Humbug ist. Votum ist Votum.

  • DIE PARTEI ist jetzt schon erfolgreich, wenn man damit anfängt, wenigstens das Phänomen versucht zu erklären. Ist zwar außer Vorwürfen im Artikel nix passiert, doch DIE PARTEI darf sich für die Werbung bedanken. Der Autor sucht einen Sündenbock für eine Linke, die weder geschlossen aufzutreten, noch die große Zahl Nichtwähler zu mobilisieren vermag.

    Das letzte ist übrigens AfD oder auch FDP zu wählen. Eine Kleinstpartei anzuprangern, die Sprechblasen nur kenntlich macht und davor warnen will, allen etablierten Parteien in der Wahlkampfeuphorie zu viel Glauben zu schenken, selbst die die sich darin sicher wähnen andere Parteien wählen zu müssen, ist einfach lächerlich. Eine linke R2G hat sich selbst begraben und das ist nicht mit der marginalen Existenz einer Satirepartei zu erklären. Es ist der hilflose Versuch, für die linke Misere vor Ladenschluss ein linkes Enfant terrible zu benennen.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Politiker die das letzte mal vor 20 Jahren U-Bahn gefahren sind, machen einen auf bürgernah und Martin Schulz vergisst natürlich niemals sich mit der Bockwurst in der Hand oder dem Arbeiterschutzhelm fotografieren zu lassen. Die PARTEI macht einen auf arrogant und elitär um diese absurden Politposen zu persiflieren. Dann kommt ein TAZler daher und wirft ihnen genau das vor.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Nein, DAS wirft er ihr nicht vor.

  • Meine lieben Mitforisten. Ein Großteil hier schimpt darüber, dass die zur Wahl stehen Partien alle nicht so das Gelbe vom Ei sind. Kann ich gut verstehen, geht mir genauso. Ich will echte linke Alternativen, die gibt es nicht wirklich. Nur: Sollten wir dann nicht selber eine andere, bessere Politik machen - inner- oder außerparlamentarisch?

     

    Das zynische Schimpfen über "die etablierten Politiker, die sich nicht ändern" klingt nicht sehr viel anders, als das Geschimpfe der rechten Wutbürger auf den Pegida-Demonstrationen: Immer sind "die da" schuld, nie WIR. Immer wird gefordert, dass DIE ("da oben", "die Politker", "die Etablierten" etc.) sich ändern müssen, nur nicht wir.

    Könnt ihr's selber besser? Wo sind eure Vorschläge dafür? Wo sind die alternatien Parteien, die ihr gerade selber aufbaut?

     

    Wenn ihr der Meinung seid, dass das repräsentative Parteiensystem keinen Raum für Alternativen lässt: Wo sind eure Vorschläge für Aktionen und Politik jenseits des parlamentarischen Systems? Ein Kommentator schrieb, es sei lächerlich zu denken, dass es irgendwas ändert, wenn man alle paar Jahre mal ein Kreuzchen irgendwo setzt. Und das soll nun ein Kreuzchen für die Partei irgendwie ändern?

     

    Ich nehme mich selbst von dieser Kritik nicht aus. Ich würde gerne was ändern und habe im Moment keine Ahnung, wie. Auf "die da" zu schimpfen, die's nicht bringen, bringt doch aber nichts, wenn man's selber nicht besser kann. "Denen da" einen Spiegel vorzuhalten ist doch wohlfeil, wenn man sich selber keinen Spiegel vorhält.

  • NICHT WÜTEN...BESSER WUNDERN

    wenn martin kaul noch an das gute in der demokratischen wahl glaubt: ironie, satire, gar zynismus tut weh und ist in der politik, geschweige denn in der journaille wenig gelitten. DIE PARTEI ist gerade aus diesem sumpf des einheitsbreis von politik und medien notwendigerweise zur pflege von "kultur und schönheit" entstanden - und läutet damit unaufhaltsam den postdemokratischen prozess ein.

  • "Die Ironie, wo sie zum Programm wird und in Zynismus endet, kämpft für nichts; sie bekämpft alles."

     

    Genau darum geht es. Diese Parteien der unsrigen parlamentarischen Demokratie sind sowieso ein Witz, kein Rückgrat, keine Ideen, nur more of the same, neoliberales Gewäsch, kein politischer Kampf, Hauptsache alle Stakeholder sind glücklich.

     

    Dann wähle ich lieber die Partei DIE PARTEI und weiß, dass ich bekomme was ich gewählt habe.

     

    P.S.: schaut euch mal an, wie Martin Sonneborn gestern nach der Selbstbeweihräucherung von Juncker die ganze 1h-Rede in 90 Sekunden niederschmettert und dabei mal die richtig brennenden Fragen aufwirft. Satirepartei als einzig richtig funktionierendes Kontrollorgan.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    „Was hast du getan, als die AfD ins Parlament kam?“

     

    -Was haben die Dadaisten in den 1920ern getan?

     

    Mich hat selten ein Artikel in der TAZ so auf die Palme gebracht wie dieser hier.

     

    Ich bin noch halbwegs jung, Arbeiter, radikal und verdammt wütend und werde genau deshalb die Partei wählen!

     

    Der Autor ist all das, was er Anhängern der Partei vorwirft. Selbstherrlich, arrogant, naiv und zynisch.

     

    Und die Anhänger welcher besserverdienenden Ökopartei werden wohl die Kassiererin hinter der Käsetheke auf den Laktossegehalt des Schnittkäse festnageln?

     

    Der Verrat an der Arbeiterklasse von Seiten der SPD ist also nur ein nötiger Kompromiss?

    In vorauseilendem Gehorsam das konservative Lager zu bedienen, wie es die Grünen praktizieren, um ein bischen Öko und Biopolitik zu machen ist also Realpolitik?

     

    Und die Demaskierung des ganzen aufgeblasenen Polit-Geblubbers der etablierten Parteien durch die Partei ist also nur Klamauk? Die öffentlichkeitswirksamen Aktionen gegen die AFD sind also nur Verdrossenheit?http://www.cellesche-zeitung.de/S5058196

     

    Ich habe mehr Einblick über den täglichen Ablauf im EU-Parlament in Brüssel durch Martin Sonneborn, als durch irgendeinen anderen Politiker oder durch TAZ Artikel.Warum, wenn es sich dabei doch nur um Klamauk handelt?

     

    Warum packt sich der Autor nicht mal an die eigene arrogante Nase? Investigative Journalisten wären in der heutigen Zeit echt mal wieder nötig. Nicht das sich der gemeine Journalist hinterher noch fragen muss:

    Wo warst du eigentlich als die AFD an die Macht kam?-"Ich habe mich über eine Satirepartei aufgeregt"

    • @6474 (Profil gelöscht):

      "Wo warst Du eigentlich als die AfD an die Macht kam? - Ich habe mich über eine Satirepartei aufgeregt." Perfekt.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Chapeau, das ist verständliche Wut auf einen solchen Artikel - sofern man ihn ernst nehmen kann.

      So unsachlich, wie er geschrieben ist, kann ich das nicht.

       

      Ich würde stattdessen sagen, der Autor befindet sich etwa 3,5 Schritte davor, überzeugter PARTEI-Wähler zu werden. In diesem Stadium ist man auf alles und jeden sauer und klammert sich an den schon völlig vergurkten Strohalm "die alternativlosen ™ Parteien werden es schon richten - Loyalität vorausgesetzt". Als SPD-Wähler ist man dann beispielsweise die endlosen Enttäuschungen mit seiner Partei leid und braucht einen Sündenbock. Und da man Humor nur aus dem Fernsehen kennt, kommt eine intellektuell anders aufgestellte PARTEI als Sündenbock für alle wie auch immer gearteten politischen Katastrophen wie gerufen, natürlich auch für jeden Rechtsruck, denn sonst müssten für den ja die großen Parteien verantwortlich sein.

      Der nächste Schritt zu einem guten Karma wäre übrigens, die bisher gewählte Großpartei leid zu sein. Aber was nicht sein darf, das kann bei vielen auch nicht sein. Erst wenn man diese Stufe überwindet, kann man überhaupt verstehen, welchen Sinn die PARTEI hat - und ist für einen sinnvollen Kommentar qualifiziert.

       

      Eins möchte ich noch loswerden: Schon oft hatte ich das Gefühl, der Kampf zwischen taz und BILD hat gemeinsame Wurzeln, nämlich die Neigung zu undifferenzierten, ja absurd vereinfachenden Formulierungen. Dieser Artikel bestätigt das.

  • 2G
    2830 (Profil gelöscht)

    Bravo! dachte ich. Doch mein Dank den Foristen. Sie bringen Distanz.

     

    Es mag wichtig sein gegen Rechts ernsthaft vorzugehen, nur kann dieser Kampf zum Krampf werden. Auch das zeigt DiePartei. Sie spiegelt uns wie die AFD, deren Wähler ebenso wenig pauschal als Nazis wie DiePartei-Wähler als selbstverliebt und besserwisserisch bezeichnet werden sollten.

    Vor DiePartei gab es kaum Repräsentanten in der Politik, die derartig konsequent Phrasen von Weltverbesserung ad absurdum geführt haben. Durch die Bank sind alle sozial, gerecht und für eine ‚bessere‘ Zukunft. Heilsbringer überall. Gähn + Horror = DiePartei. Sie proklamiert, dass Flying-Spagetti-Monster mindestens so relevant ist als andere Handlungsreisende in Sachen Religion. Ist es doch egal wer was glaubt; am Ende bekommen alle ihr Fett weg – für ihre Naivität auf das Gute im Menschen zu setzen und dabei meist auf den eigenen Vorteil zu hoffen.

    Wer sich führen lassen möchte, mag DiePartei wegen ihrer durchaus ekelhaften Selbstherrlichkeit ablehnen. Wer Anarchie für eine geeignetere Methode hält um Bestehendes zu hinterfragen, hat eine Alternative zum Ungültigmachen.

     

    Redevorschlag für DiePartei:

    Du willst mit Deiner Stimme etwas Sinnvolles tun? Ich sag Dir, es ist mindestens so dämlich uns Deine Stimme zu geben. Wir geben nichts, Du uns Dein Vertrauen und Geld. Demnach alles wie gehabt und wir sind fein raus.

     

    Und für die Religionsbefürworter, die an die Kraft von Kunst und Kultur glauben, empfehle ich nach dem zweistelligen Wahlsieg einen Relaunch der Schreibweise: diepARTei (Bei Verwendung mit der Bitte um eine Wählerspende um das auch mal umzudrehen.)

  • Anscheinend wird die PARTEI noch nicht mal von den Redakteuren der taz als Satire-Partei erkannt. Schade. Noch schader, dass der Autor hier nur beleidigt, basht, polemisiert und zynisiert, gerade so, als hätte man ihn persönlich angegriffen.

     

    Nun bin ich weder "links" noch "intellektuell" und wähle trotzdem (und erst Recht nach diesem Artikel) mit Freuden PARTEI, denn allein schon Sonneborn hat meine Stimme redlich als Belohnung verdient mit seinen erhellenden Berichten aus dem Europaparlament. Auch das Kapern von 31 AFD-Facebook-Gruppen durch die PARTEI ist brilliant. Politische Aufklärung und Aktion, die ich mir in dieser Qualität gerne von Redakteuren der taz wünschen würde.

     

    So ist meine Wahl auch ein Protest gegen die Presse, die sich immer öfert ebenso verzettelt, wie so manche etablierte Partei, von denen ich so gar keine mehr wählen kann.

     

    So bleibt die Hoffnung auf einen Sonneborn in jedem Parlament, jedem Ausschuss, jedem Landtag, der mir zumindest von der verlogenen Politik-Front satirisch berichtet.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Theodor:

      "allein schon Sonneborn hat meine Stimme redlich als Belohnung verdient mit seinen erhellenden Berichten aus dem Europaparlament. Auch das Kapern von 31 AFD-Facebook-Gruppen durch die PARTEI ist brilliant. Politische Aufklärung und Aktion, die ich mir in dieser Qualität gerne von Redakteuren der taz wünschen würde. "

       

      -Eben! Das ist der Punkt, wie ich auch schon gerschrieben habe. Was macht denn die TAZ um mir den Ablauf des EU-Parlaments näher zu bringen?

      Und wer jetzt ganz arrogant darauf beharrt, das es ja meine eigene Aufgabe als Bürger wäre mich zu bilden; kein Mensch versteht was da genau in Brüssel läuft und warum welche Entscheidung von welcher Fraktion getroffen wird.

       

      Martin Sonneborn ist alleine deshalb als Mann in Brüssel Gold wert und ich habe es nicht bereut bei der Europawahl der PARTEI meine Stimme gegeben zu haben.

  • "Verachtung für diejenigen AktivistInnen und Parlamentarier, die tatsächlich etwas verändern wollen."

     

    Verändern wollen viele. Schulz will mehr Gerechtigkeit. Die Grünen wollen mehr Flüchtlinge. Merkel garantiert, dass es ab 70 rihtig viel Rente geben wird.

     

    Was ich von einem wählbaren Politiker erwarte wäre zunächst mal eine Analyse was alles schlecht ist und dann ein nachvollziehbares Konzept, wie es besser werden kann. Das sehe ich nirgends. Merkel macht eh nichts. Schulz will Gerechtigkeit ohne jemandem etwas wegzunehmen. KGE ist gelebte Bergpredigt - wenn die später nicht in den Himmel kommt weiß ich es auch nicht.

     

    Niergends jemand der sagt, es ist Schluss, es ist zuviel, wir sind am Scheitelpunkt, es kann nur schlechter werden weil ewiges Wachstum einfach nicht möglich ist.

     

    Für die Weiterso-Politiker bleibt da tatsächlich nur Verachtung.

  • Der wesentliche Unterschied zwischen den "PARTEI"-Anhängern und den Brandenburger Tomatenwerfern besteht wohl darin, dass erstere keine Tomaten haben. Oder zu faul zum Werfen derselben sind.

     

    "ICH! ICH! ICH!

    JETZ! JETZT! JETZT!

    HABEN! HABEN HABEN!

    ALLES SCHEISSE!!!"

     

    Mit diesen Worten entwirft PARTEI-Sympathisant Heinz Strunk das Psychogramm der egozentrischen "Wutbürger" Dunkeldeutschlands, offensichtlich ohne zu erkennen, dass gerade die PARTEI keinen substantiellen Gegenentwurf bietet zu dieser Haltung grundlegender Verachtung des gesamten "etablierten" Spektrums, lediglich der Gestus ist ein anderer. Abgeklärter, emotionsloser, selbstverliebter, zynischer.

    • @cursed with a brain:

      dass ich Ihnen mal so sehr zustimmen würde, hätte ich auch nicht gedacht.

    • @cursed with a brain:

      Sie haben die Satire nicht verstanden...

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Hartz:

        Subersion versteht / mag nicht jeder. Manche bevorzugen klassisches Kabarett, manche Comedy, manche machen beim Karneval mit.

      • @Hartz:

        Doch. Genau aus dem Grund, weil ich sie erkannt habe, werde ich sie nicht wählen.

         

        Allerdings handelt es sich doch eher um offenen Zynismus, nicht um "Satire".

        • @cursed with a brain:

          Ist das ein Widerspruch?

          ...

        • 6G
          60440 (Profil gelöscht)
          @cursed with a brain:

          Und was Satire ist, bestimmen sicher Sie ?

        • @cursed with a brain:

          Die derzeitige Politik gegenüber Armen und Arbeitslosen ist offener Zynismus, nicht die Partei...

          Das ist doch der Clou.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @cursed with a brain:

          Dummen Menschen kann man leider nicht klar machen das sie dumm sind, sonst wären sie ja schon einen Schritt weiter und in dem Fall gar nicht mehr so dumm.

           

          Ähnlich verhält es sich mit humorlosen Menschen. Humorlosen Menschen kann man auch schlecht erklären was genau daran lustig ist, oder sein soll.

          • @6474 (Profil gelöscht):

            Sie dozieren wieder nur über ihre eigenen Leiden... hatten wir alles schon.

          • @6474 (Profil gelöscht):

            Vielleicht wäre ja damit geholfen, wenn man sich erst mal bemüht den Begriff 'Humor' zu definieren.

            Vorschlag: 'Humor ist primär die Fähigkeit über sich selbst und seine eigenen Unzulänglichkeiten lachen zu können und erst secundär die Fähigkeit über andere zu lachen.'

            Wie siehts dann mit den Apologeten dieser sog. 'Spaßpartei' aus? Humor oder Zynismus? - das ist hier die Frage. Von der Kabarett-Bühne herab ist beides auf Grund der Distanz gut auszuhalten, aber im täglichen und politischen Leben wird's da schon schwierig...

            Und: Wirkt es im täglichen Leben auch konstruktiv oder nicht etwa doch destruktiv?

            Was also wird aus einem Gürkchen das ganztags sauer eingelegt wurde? Eine Essiggurke? Und will man sich da tatsächlich auch selbst daneben (ein)legen?

  • ich teile die Ansicht nicht in allen Punkten, aber im Großen und Ganzen ist diese Kritik sehr sehr richtig. Gerade in den Punkten, die weit über "die Partei" hinausgehen, sondern insgesamt auf dieses selbstgerechte Milieu in Teilen der Links-Altenativen abzielen, die nur noch ihre eigene moralische Überlegenheit miteinander feiern - aber nicht mehr erkennen lassen, dass sie auch"für etwas stehen". Außer Eitelkeit, Selbstgefälligkeit, Hochmut.

     

    Von daher danke an Herrn Kaul, zum wiederholten Male. Sogar seine Ansicht, dass mir jeder politische Gegner, der für eine Überzeugung steht und die Konsequenzen trägt, näher ist als die selbstgerechten "von oben herab"-Leute, teile ich.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Dr. McSchreck:

      Nur ist Humor und Provokation halt nicht zwingend von oben herab

      • @6474 (Profil gelöscht):

        ich finde schon, dass es hier von oben herab ist, wenn man sich die Frage stellt, was Poltik ausmacht: weil es immer verschiedene Meinungen gibt, geht es vor allem um Diskussion und den Weg zur Verbesserung. Nicht die Partei ist die beste, die die Lösung für alles hat -die gibt es nicht, sondern die, die am meisten verbessert.

         

        Eine Partei, die sich dem komplett verweigert und sich darauf beschränkt, Realpolitik lächerlich zu machen, ist natürlich von oben herab.

         

        Was würden Sie zu einem Krankenhaus sagen, in dem Patienten nicht behandelt werden, sondern es nur darum geht, die Fehler der anderen zu dokumentieren und diese dafür zu kritisieren?

         

        Das Sprichwort sagt: wer nichts macht, macht auch nichts falsch.

         

        Das ist die elitäre Haltung der PARTEI-Anhänger.

        • @Dr. McSchreck:

          Die sog. "Realpolitik" macht sich selbst lächerlich...

          • @Hartz:

            dann doch lieber irreale Versprechungen. Das ist das Erfolgsrezept von Trump (Clinton in Haft, Mexiko bezahlt die Mauer....) usw.

             

            Die Partei würde ich aber weniger bei Trump als den Wutbürgern von rechts ansiedeln - wogegen man ist, kann man immer leicht gemeinsam feststellen, aber wofür man ist, das wird dann schon schwerer. Und wie man dahin kommt erst.

             

            Das nennt sich "Realpolitik".

  • 3G
    38071 (Profil gelöscht)

    Warum schreiben eigentlich nur Autoren über die Partei, die nach spätestens 2 Zeilen beweisen, dass sie nicht wissen was Satire ist. Comedy verhält sich zu Satire wie Bohlen zu Mozart. Satire hat das Ziel im Kopf das Licht anzuschalten. Neben der Linken werden die Grünen die meisten Stimmen an die Partei verlieren. Beide sollten sich mal fragen warum das so ist.

    • @38071 (Profil gelöscht):

      "Satire hat das Ziel im Kopf das Licht anzuschalten." Sehr gut - wie zum Glück nicht wenige der Kommentare hier.

    • @38071 (Profil gelöscht):

      Weil es schicker ist, eine Spaßparteien zu wählen?

      Es gibt in der Linken viele Personen, die sich den Arsch für soziale Gerechtigkeit aufreißen (und noch für viele andere Dinge - ich hebe hier nur den Kern hervor). Auch den Grünen will ich sicher nicht absprechen, dass diese engagierte Leute in ihren Reihen haben. Und dann kommen Sie und fordern: "Strengt Euch mehr an! Sonst wählen wir eine Spaßpartei!" Das ist, mit Verlaub, wirklich ein Tritt in die Eier für jeden engagierten Politiker.

      Gerade die Linke wird auf parlamentarischer Ebene einen stetigen Kampf gegen die AfD führen und könnte dies mit den Stimmen der PARTEI-Anhänger besser tun. Diese aber unterstützen - die Gründe verstehe ich wirklich nicht - lieber ihre Spaßpartei.

    • @38071 (Profil gelöscht):

      Weil es schicker ist, eine Spaßparteien zu wählen?

      Es gibt in der Linken viele Personen, die sich den Arsch für soziale Gerechtigkeit aufreißen (und noch für viele andere Dinge - ich hebe hier nur den Kern hervor). Auch den Grünen will ich sicher nicht absprechen, dass diese engagierte Leute in ihren Reihen haben. Und dann kommen Sie und fordern: "Strengt Euch mehr an! Sonst wählen wir eine Spaßpartei!" Das ist, mit Verlaub, wirklich ein Tritt in die Eier für jeden engagierten Politiker.

      Gerade die Linke wird auf parlamentarischer Ebene einen stetigen Kampf gegen die AfD führen und könnte dies mit den Stimmen der PARTEI-Anhänger besser tun. Diese aber unterstützen - die Gründe verstehe ich wirklich nicht - lieber ihre Spaßpartei.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    "Und damit ist sie in ihrem Kern verachtenswerter als diejenigen in der Politik, die – sei es bei der FDP oder der AfD – für etwas kämpfen."

     

    Jawoll! Hauptsache Kampf! Ob gegen Kanaken oder gegen Steuern - scheissegal!

     

    Der ordentliche deutsche Wähler hat sich für eine, egal welche, kämpfende Partei zu entscheiden!

     

    Sonst ist er elitär, arrogant, abgehoben, ein widerlicher Kosmopolit, der sein Volk nicht liebt!

     

    Nicht dass ich Die Partei wählen würde, aber das ist mir dann doch zu deutschnational.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Sie haben nichts verstanden. Es geht darum, was Politik ausmacht. Ich bin kein Grüner, aber ich habe Respekt vor einigen Grünen, die einfach überzeugt von ihren Ideen sind (oft wissenschaftlich ziemlich abenteuerlich) und dafür kämpfen, dass diese Ideen verwirklicht werden. Mit Worten, Demos usw.

       

      Genau das ist Politk. Was die Partei macht bzw. Herr Kaul behauptet, würde sie machen, ist zynischer Nihilismus (wie hier ein Befürworter der Partei schrieb). Aus einer selbstgefälligen Pose. Ohne Diskussion: "wir wissen alles besser, aber wir sehen auch nicht ein, dafür Argumente zu finden, Mehrheiten zu suchen, wir haben das nicht nötig."

       

      Ich verstehe Kaul jedenfalls in diesem Sinne und wenigstens ansatzweise ist das definitiv auch richtig verstanden. Vor allem gebe ich ihm auch Recht.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Dr. McSchreck:

        Geben Sie doch recht, wem Sie wollen, Herr Dr. Und obwohl ich nichts verstanden habe, wähle ich ja vielleicht doch Die Grünen.

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          obwohl oder weil?

          :-)

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @571 (Profil gelöscht):

            Das ist dann ja egal, Hauptsache es wird gekämpft! :-)

  • Die Partei DIE PARTEI ist zwar eine Protest-Partei, dennoch sollte sie Fuß im Bundestag fassen um den etablierten Politikern vor den Kopf zu stoßen. Es wird Satire und Zynismus in der Politik benötigt, denn nur so kann Politik sich ändern.

    Ja! Die Partei DIE PARTEI ist eine Protest-Partei, aber wer ist denn Schuld, dass sich Protestparteien bilden, wenn nicht die etablierten Politiker?

    Wenn einer PARTEI-Abgeordneten die Frage gestellt wird, warum sie in einen Rat einziehen möchte, und sie mit "Wegen der Diäten, das ist doch ganz klar" antwortet, dann stellt sie mit dieser Aussage die FDP und CDU bloß. Und das ist richtig so. Das muss passieren! Die PARTEI ist der Spiegel vieler Politiker, die sich nicht selbst erkennen wollen. Und nur durch solche Parteien kann Politik seinen langweiligen Ruf verlieren.

    Ich bin bei der LINKEN und auch wenn ich mich freuen würde, die Stimmen der Partei DIE PARTEI zu bekommen, muss ich sagen, dass DIE PARTEI für unsere Demokratie und unser Demokratie-Verständnis zwingend erforderlich ist, und zwar um den eigentlichen Eliten ihre Fehler aufzuzeigen. Auf uns hören diese nicht. Es bringt ja nichtmal etwas, wenn wir deren eigenen Leute zitieren. Vllt. bringt es aber mal etwas, wenn sie selbst in aller Öffentlichkeit und im Bundestag ins lächerliche gezogen werden.

  • Sollte man wählen? Ja sollte man. Unbedingt. Aber was machen wenn Parteien 4 Jahre lang nicht zuhören bzw an mir vorbei reden?

    die Linke: Schönrederei von Putin und Wirtschaftsvorstellungen die nur Panne sind.

    CDU: Will ich nicht wählen weil ich nicht konservativ bin.

    AfD: Auch bin ich nicht rechts

    FDP: Würde gern liberal wählen, aber neo-liberal=!liberal

    SPD: Ist u.a. nicht ehrlich bei Rüstungsexporten und Hartz 4, also auch nein. Von Snowden ganz zu schweigen.

    Grüne: Obwohl Grossstadteinwohner seh ich die nur zu Wahl, sind aber ne Option trotz Afganistan.

    Piraten: Wurden totgeschrieben.

    JA WER BLEIBT DENN?

    Wenn ich das Gefühl habe, dass ~90% des Bundestags sagen "mach was ich sage, nicht was tue", dann schaue ich doch lieber wo die Grenzen der Satire liegen. Hoffentlich lernen die anderen ja was daraus.

     

    Für mich ist diese Meinung, dann eben doch eine Clinton und keine Sanders Meinung. Trotzdem mag ich die taz und ihre Journalisten wegen genau solchem: legitime Meinung, nicht meine Meinung, unbequem.

  • Ich stelle mit Freude fest, dass diejenigen, die denken, Politik wär zu machen mit der Abgabe eines Kreuzchens inzwischen Angst vor denen haben, die wissen, dass Politik hier nicht zu machen ist. Wär denkt, wir wären Spaß, steht gaffend vor der Kulisse. Wir feiern das.

  • So hirnlos der Pro-Artikel, weil jede logische Begründung fehlte, so wunderbar ist dann doch dieser, weil so schon viel aufgezählt und dann doch missverstanden wurde. Oder vielleicht ganz richtig, diese Wut ist sehr possierlich. Ich mag sie Herrn Kaul.

     

    Bitte nicht vergessen, daß nur junge hübsche Frauen in die PARTEI aufgenommen und nur dazu da sind um auf Plakaten gut auszusehen.

     

    Jetzt erst recht: die PARTEI wählen. Denn sie ist gut. Und alternativlos. Das ist mein Ehrenwort.

  • "Man kann einfach jetzt etwas Richtiges wählen, auch wenn es sich falsch anfühlt."

    WAS bitte ist denn jetzt "was Richtiges"?

     

    OK, klassische Proteststimme an eine mutmaßlich oder auch hoffentlich chancenlose Kleinpartei sollte trotzdem nur an eine solche gehen, die man ggf. auch mit absoluter Mehrheit an der Regierung akzeptieren würde. Da wird's tatsächlich dünn.

     

    Ich würde ja gerne mal was wählen im Sinne von basisdemokratisch-anarchistischen Ansätzen (libertärer Kommunalismus, einen Murray Bookchin mal lesen), aber diesen Wechsel im System, ja im Gesellschaftsmodell im Rahmen der repräsentativn Parteiendemokratie anzustoßen scheint mir ein Ding der Unmöglichkeit. Und eine Partei zu wählen, um diese repräsentative Parteiendemokratie abzuschaffen und (wichtig) was besseres* zu machen, ist eh irgendwie ein Widerspruch - sowas endet dann auf dem pragmatischen "Marsch durch die Institutionen" ™ wie bei den Grünen mit ihrer Entwicklung zu einer "äußerst verlässlich-systemstabilisierenden Partei".

     

    So kann man derzeit entweder unter hinreichender Selbstverbiegung (="auch wenn es sich falsch anfühlt.") taktisch wählen, dann am besten diejenige "halbwegs bewährte" Oppositionspartei nach eigenem Geschmack, deren Wegfallen unter die 5%-Hürde man am meisten bedauern würde.

     

    Oder aus vollem Herzen eigentlich einen leeren Zettel abgeben, und zwar persönlich, am versauten Sonntag im Wahllokal.

     

    * " was besseres": Damit sind die plebiszitären Feigenblätter bestimmter sich als Alternative anbiedernder Parteien ausdrücklich nicht gemeint.

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    Der Autor fordert implizit eine politische Urteilskraft und ein damit korrespondierendes Reflexionsvermögen ein, über die viele einfach nicht verfügen. Snobismus und Dekadenz sind nur das Sahnehäubchen obendrauf.

  • Martin Kaul hat eine Ruck-Rede geschrieben und das klingt immer schön, ähnlich die „TAZ“-Hoffnung, dass die GRÜNEN diesmal doch zweistellig fahren, und die AFD draußen bleibt und Schultz Altersarmut per Dekret bekämpft. Wird nicht passieren. Kaulsche Durchhalteparolen werden immer kurz vor Wahlen verfasst und sind für ältere Gemüter albern : Spätestens seit dem Dieselskandal (Kretschmarland) und der nationalen Kartenwahl (Wagenknecht) bleibt „Die Partei“ die entscheidende Stimme : Der Kotzflecken auf der Jacke der bürgerlichen Demokratie, Nihilismusstuß den wir mehr den je brauchen. Ja genau : Ihr kotzt uns IMMER noch an - weil Ihr euch nicht ändert ! Weil Ihr nicht aufhört uns zu betrügen und uz belügen. Das ist die Antwort auf die Charaktermasken in den Parlamenten, die den Pöbel unterschätzen/verachten. Wer etwas ändern will geht in die Gewerkschaft, engagiert sich in der Bürgerini oder macht auf „Grüne Dame“ im Altenheim, am Wahltag hat der Möglichkeit „Die Partei“ zu wählen „ und das ist gut“ so.

  • "Mit diesen Schnupsis ist kein Staat zu machen." - Den wollen die möglicherweise nicht.

  • "Nicht irgendwann. Man kann einfach jetzt etwas Richtiges wählen, auch wenn es sich falsch anfühlt."

     

    Ein seltsames Demokratieverständnis, finde ich. Aber es macht einem die Wahlentscheidung sicher leichter.

  • Ausgerechnet "Die PARTEI" ist amoralisch.

    Selten so gelacht!

  • PARTEI wählen ist das Letzte

     

    ...das Vorletzte

     

    Das Letzte ist ja wohl die AFD.

    • @Justin Teim:

      Das Letzte ist immer noch die FDP.

      Wenigstens das hat der Martin Kaul in seinem Artikel korrekt erfasst.

    • @Justin Teim:

      wenn ich Herrn Kaul richtig verstehe, ist AfD wählen jedenfalls dann nicht schlimmer, wenn man damit für seine Überzeugungen einsteht und es nicht auch nur ein billiger Wut-Reflex ist. Er möchte halt gern, dass man Politik nach politischen Kriterien bewertet, nicht nach "Show" oder "denen haben wir es gezeigt".

       

      Ein sehr positiver Ansatz in einer immer zynischer werdenden Gesellschaft, die gar nicht mehr zu schätzen weiß, wie wertvoll die Freiheit und die Demokratie sind.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Dr. McSchreck:

        Also wenn der Nazi ein echter Nazi ist, dann ist das besser als wenn ein Protestwähler ist.

         

        Das ist schon eine messerscharfe Logik.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          nein, nicht Hauptsache es wird gekämpft, aber besser, Poltik wird als Meinungsstreit verschiedener Standpunkte ernst genommen also ohne Standpunkt ins lächerliche gezogen. Insoweit ist der überzeugte AfD-ler (solange er sich aufs Reden beschränkt) tatsächlich dem nihilistischen Spötter ohne echte Vorstellung vorzuziehen.

           

          Diese Verachtung der Politik der Wutbürger wie der Partei-Wähler kann man nur verstehen, wenn man nicht weiß, wie gut wir es hier haben, mit einem demokratischen Rechtssstaat.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Dr. McSchreck:

            "Diese Verachtung der Politik der Wutbürger wie der Partei-Wähler kann man nur verstehen, wenn man nicht weiß, wie gut wir es hier haben, mit einem demokratischen Rechtssstaat."

             

            Das weiß ich schon, aber nach meinem Geschmack sägt die Afd auf bedenklickere Weise an den Ästen des Rechtsstaates herum als die Spaßvögel von der Partei.

             

            Mir ging es ja in erster Linie darum, diese Haltung, Hauptsache man hat eine Überzeugung oder vielleicht sogar eine Gesinnung und wenn es auch eine Nazi-Überzeugung wäre immer noch besser als die Chose nicht ernst zu nehmen, zu kritisieren.

             

            Und ein Martin Sonneborn wäre mir als Kanzler tausendmal lieber als ein Kanzler Höcke oder Poggenburg.

             

            Wenn man das Ganze mal zu Ende denkt.....

            • @88181 (Profil gelöscht):

              aus meiner Sicht sägen alle an den Ästen des Rechtsstaates und der Demokratie herum, die immer nur wissen, was nicht geht und nie sagen, wie das, was gehen soll, denn funktionieren soll. Am deutlichsten beim Berliner Senat, der einerseits die Wohnungsnot bekämpfen will, aber auch keine neuen Wohnungen, weil die ja eh nur für Reiche sind....natürlich soll auch keiner ausgewiesen werden, aber über Wohnngen und Arbeit für diese Leute denkt man dann auch wieder nicht nach. Könnte ich endlos fortsetzen.

               

              Einfach wie ein Kind Bilder einer schöneren Welt zu malen, ohne Konzepte zur Umsetzung und mit einander widersprechenden Zielen - halte ich nicht für Politik.

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @Dr. McSchreck:

                Nun ja, ich denke solange das Kapitalverhältnis in der Welt ist, wird sich an der ganzen Misere nichts grundsätzlich ändern.

                 

                Natürlich ist es gerade für die Armen besser in einem reichen Land ausgebeutet zu werden, als in einem armen zu vegetieren.

                 

                Aber mit dem Verschwinden dessen real existierenden Sozialismus und dem Mangel an wirklichem Widerstand innerhalb mittlerweile fast aller Staaten geht die Barbarisierung natürlich weiter.

                 

                Hartz IV war in den 80ern nicht denk- und vorstellbar. Je günstiger Repression im Vergleich zu sozialstaatlichen Dingen wird, desto mehr wird die Lösung so aussehen.

                 

                Welche Partei das dann in welchem wie auch immer gearteten Parlament exekutiert, das ist eher nebensächlich.

                 

                Trotzdem bin ich natürlich bei ihnen und verteidige unsere Verhältnisse. Keine Frage. Aber zu denken, dass das alles besser wird, das finde ich kindisch.

  • Ich habe disen Kommentar im Verdacht, dass er eine versteckte Wahlwerbung für die Partei ist...

  • Deutsch...

     

    Ein humorloser Kommentar.

    Und dann kommt auch noch der moralische Zeigefinger. Ohne den geht es ja nicht...

    Insofern typisch deutsch!

     

    - Oder ist das auch Satire?...

  • "...selbstverliebte besserwisserische (Satire) Partei."

     

    Tja, und selbst diese Attribute sind Satire...

    • @Neinjetztnicht:

      Nur sind Selbstverliebtheit und Besserwisserei zu einem Zeitpunkt wo es für Viele darum geht ob sie eine Zukunftsperspektive haben in der Tat dekadent.

      Diejenigen die durch Zufall mit dem bürgerlichen Sozialkapital ausgestattet sind um in dieser Gesellschaft überhaupt Einfluss nehmen zu können albern lieber herum anstatt eine Bewegung aufzubauen.

      Es ist ja nicht nötig, schließlich ist man selbst abgesichert

      Man stelle sich einmal vor 1925 hätten die Gegner Hitlers eine Satirepartei gegründet und alles super lustig gefunden. Man würde heute nicht gut über diese Leute sprechen.

      Es wäre Zeit eine offensiv auftretende Kraft aufzubauen in der mehr als nur der übliche linke Wohlfühlkram vorkommt

      Stattdessen wiederholt man lieber die üblichen Vorurteile gegenüber der Linkspartei oder betreibt ähnlichen Quatsch

      • @Oskar:

        Naja, herumalbern klingt mir doch etwas zu sehr nach Comedy.

        Ich denke, auch wenn es mir am Ende des Tages egal ist, wenn die PARTEI tatsächlich in den Bundestag einziehen sollte, wird ihr "herumalbern" ganz schnell den "Alltag" im Parlament durcheinanderbringen. Ich denke auf der Ebene lässt sich vermutlich nicht viel mehr erreichen.

         

        Ein offensiv auftretende Linke gibt es bereits, nicht im Parlament, nicht stark genug wirklich etwas zu bewegen und von vielen verpönt, eben wegen ihrer Radikalität, aber es gibt sie, ich weiß das. ;)

        • @Neinjetztnicht:

          Das ist es ja leider auch. Ein bisschen selbst belustigen und damit vielleicht noch ein bisschen Aufklärungsarbeit bei Leuten leisten die so wie so schon aufgeklärt sind.

          Vor allem aber schwächt die Partei progressive Kräfte indem sie dringend notwendige Stimmen weg zieht

          Es gibt ein Rennen um die Oppositionsführerschaft im Bundestag. 0,5% könnten den Unterschied zwischen Linkspartei und AfD machen. 0,5% die im Zweifel bei der PARTEI anstatt bei der LINKEN landen. Es ist eine Situation in der jede Kraft gebraucht wird. Jetzt Stimmen und Aktivisten für das eigene Spaßprojekt abzuziehen ist in der Tat dekadent und verantwortungslos und zeigt das man vor allem auf sich selbst und seine Show orientiert ist und sich weniger um die Politik kümmert

           

          Naja das was Sie wahrscheinlich meinen, die linke Szene ist nun wirklich nicht offensiv auftretend.

          Die Szene orientiert sich hauptsächlich an sich selbst, nicht an einer Übernahme der Regie durch progressive Kräfte

          Ich denke viele der Positionen wären sogar anschlussfähig, wenn man denn darauf verzichten würde sich mit aller Macht von der Bevölkerung abgrenzen zu wollen

  • Naja. Bei der gegenwärtigen Qual der Wahl kann ich meine Stimme auch behalten. Oder aber sie an Vereine wie Die PARTEI "verschenken" oder auch verschwenden - wenn ich keine "ernsthafte" Partei wählen mag, was ist dann besser?

  • Ob man sie nun wählen tut oder nicht, aber so unpolitisch ist sie ja nun nicht.

    Da fällt mir spontan die Aktion "100€-Scheine für 80€ kaufen" ein.

    Und auch ein Blick auf (manche) Wahlplakate sollte einen da eigentlich eines besseren belehren.

    Herr Kaul zeigt sicher eine gewünschte, aber eben auch ziemlich einfältige Reaktion.

    Ich halte Stimmen für Die PARTEI jedenfalls für genauso wenig verschenkt wie für andere Parteien. Und ein paar Reden von denen im Bundestag würde ich schon ganz gerne hören...

    Zum Glück ist das Parlament eben keine Käsetheke. Da wird keinem gekündigt. Und wer dann doch geht (oder gegangen wird) fällt sehr weich.

  • Ohje, wieder ein Haufen Menschen die mit diesem Humor nichts anfangen können.

     

    Und indem mensch "normale" Parteien wählt, bekämpft er/sie ganz sicher nichts, Herr Kaul. Die einzige Folge einer Stimmangabe für die alteingesessenen ist, dass alles bleibt wie es ist...

    Sollten Sie interesse daran haben, dass sich einmal etwas ändert, sollten Sie das nochmal bedenken. Und denken Sie wirklich die PARTEI tritt an um ernsthaft zu regieren, oder mitzuwirken? Schauen Sie sich mal Sonneborn im EU-Parlament an, dann haben Sie eine ungefähre Richtung. Selbst für mich als Politzirkushasser ist das belustigend da zuzusehen. Ein bißchen Pep und Lockerheit kann diesem Kartoffelbundestag nicht schaden... nur wird das wohl eher nicht passieren.

    • @Neinjetztnicht:

      Sie haben es allgemein nicht so mit Demokratie, oder?

      • @Blacky:

        Nicht in dieser Form, nö...

  • "Was hast du getan, als die AfD ins Parlament kam?" Die Partei gewählt natürlich! Die "Rechten" waren schon immer im Parlament, Alfred Dregger, der gerne Leute abknallen lassen wollte ohne Gerichtsbeschluss, Martin Hohmann mit seinem profunden Geschichtswissen etc. Die waren eben früher alle in der CDU/CSU, aber seitdem Mutti den Laden anführt, sieht es so aus, als seien die auf einmal Rechts. Die haben aber ihren Standpunkt nie geändert, nur der Blick auf sie ist ein anderer!

  • Ich will nicht in Gänze wiedersprechen - allerdings ist gegen eine Partei die es mit höherer Ernsthaftigkeit versucht an und für sich nichts einzuwenden...leider ist diesbezüglich das Humorpotenzial der Die Partei wahrlich ausbaufähig...ich würde das Problem daher eher darin begründet sehen, dass auch unter den Sympathisanten und Wählern dieser Partei selbst ein zu höher Anteil von Menschen einfacherster Ernsthaftigkeit vorherrscht.

    Dieses Problem haben aber ja alle Parteien...

    Meiner Meinung nach wäre es durchaus hilfreich wenn in Zeiten in denen Parteien wie die A** in den Bundestag einziehen, es auch eine Partei von höherer Ernsthaftigkeit dort gäbe und zwar um zu spiegeln (im Sinne eines Trickster)...doch haben solche Zeiten ja gerade das Problem, dass es nicht nicht an Humorlosigkeit mangelt...

    Ich würde daher dem Herrn Kaul empfehlen sein Humorpotenzial zu überprüfen und je nach Ergebnis entweder der A** oder der Die Partei beizutreten um dort von innen heraus aufzuräumen...Ansonsten bitte Linkspartei wählen...die haben wenigsten Gysi...

  • >>„Was hast du getan, als 2017 die AfD ins Parlament kam?“ Und du wirst mir antworten müssen: „Ich habe eine Spaßpartei gewählt.“

     

    Und was wäre der Unterschied, wenn statt "Spasspartei" irgendein Parteiname hier stehen würde? Besser "DIE PARTEI" als AfD oder Nichtwähler. Denn "...sie ist sehr gut." ;-)

  • Uiuiui, da fühlt sich aber einer auf den staatstragenden Schlips getreten.

  • warum hab ich das Gefühl, da schreibt nun ein selbstverliebter besserwisserischer Heini über eine selbstverliebte besserwisserische (Satire) Partei.

  • "und wenn man schon nicht mitmacht, dann sollte man einer Partei eine Stimme geben, die für irgendetwas steht."

    Zitat

    So wie die CDU und Merkel.

    "Sie kennen mich!"

    Also, ich bin gern ein jovialer Snob und Besserwisser,wenn mich das von den armen Trotteln unterscheidet,die glauben ihr Kreuz bei CDU,SPD,FDP,Grünen oder AfD mache irgendeinen Unterschied.Und immer dran denken:"

    Zur Kreuzigung hier entlang!Jeder nur ein Kreuz!"

    Ich lasse mich lieber von Profis verarschen, als von überbezahlten Bütteln einer Lobbykratie an der Nase herumführen.

  • Krass wie viel Hass hier nach oben kocht wegen der Partei Die Partei. Also, ich bin einer dieser fiesen Die Partei Wähler. Aus Überzeugung und weil ich die Vögel echt gerne im Parlament sehen möchte. Somuncus erste Abrechnung vor versammelter Mannschaft im Parlament wird ein Knüller für die Geschichtsbücher.

     

    Die Partei hält dem ganzen parlamentarischen System doch wunderschön den Spiegel ins Gesicht. Der Spruch "Wählt Die Partei. Denn Die Partei ist eine sehr gute Partei", sagt eigentlich alles. Denn etwas anderes steht auch auf so gut wie KEINEM ANDEREN Wahlplakat der anderen Parteien! Ob CDU, SPD oder Grüne, sie alle schreiben als Botschaft "Wählt uns, weil wir sind geil" auf ihre Plakate, nur mit von Werbeagenturen erdachten inhaltslosen gute-Laune Wörtern. Und kommt mir nich mit AfD verhindern. Die Politik der SPD und CDU der letzten 16 fuckin Jahre is doch nichts anderes als AfD Politik. Grenzen dicht machen, neoliberale Schockpolitik verbreiten und die eigenen Pfründe sichern. Die AfD sitzt vlt nich im Parlament, aber ihre Politik wird da schon lange durchgezogen.

    Anders gesagt, das parlamentarische System is im Arsch. Wer heute noch gut gelaunt seine Stimme für eine etablierte Partei gibt und denkt er/sie machte irgendwas besser, lebt in einer Traumwelt. Wer seine Stimme "mit Bauchschmerzen" für eine etablierte Partei abgibt, weil sonst nix bessere zu Wählen is, gibt einem kaputten System nur noch Überlebenshilfe. Seht es endlich ein: Parlamentarismus is scheiße. Politik muss kurzfristig auf der Straße passieren ( EndeGelände, Blockupy, Mietbündnisse, etc....) und langfristig müssen wir uns dringend(!!!) was besseres als Parlamente einfallen lassen. Bis dahin hoffe ich inständig, um eben nich die Parlamente den "echten" Nazis zu überlassen, das Die Partei da einzieht und Somuncu all den selbst verliebten "Bauchschmerzen-Wählern" gehörig den Spiegel vors Gesicht halten kann.

     

    Ach wär das Geil!

    • @der_roller:

      eigentlich bestätigt Ihr Beitrag Herrn Kaul vollkommen, weil sie die Politik nur noch als zynisches Spiel wahrnehmen und die Show im Vordergrund steht. Dass es auch im Inhalte gehen könnte, die Parteimitglieder anderer Parteien für etwas stehen, für Ziele, Ideale usw - können Sie sich das vorstellen?

      • @Dr. McSchreck:

        Klar versteh ich das und ich kenne auch einige die mit Idealen für Parteien arbeiten. Aber von all diesen Idealen kommt nun mal leider nichts beim Bundesvorstand der CDU/SPD/Grünen an. Nichts. Selbst wenn die sogenannte "Basis" es schafft irgendwas progressives ins Parteiprogramm zu prügeln, dann kann, darf und wird das einen Parteivorstand nicht unbedingt kümmern. Tolle Demokratie, die sie da haben.

  • Moinmoin -

     

    Würd ja glatt zustimmen wollen -

    Bei aller Sympathie für den -

    Hofnarren - Aber - wenn Sie -

    Werter Herr Martin Kaul - nicht

    Winner of the Golden Pädofinger 2017

    A gähn & A gähn - wären. Newahr.

    Wie Ihr twitter-fac/ke - doch doch!

    Ja unmißverständlich noch jederfrau -

    Kundtuen tut. Jau. & - Black&Yellow!;)( https://mobile.twitter.com/martinkaul?lang=de

    kurz - Nej tak! Mr.*81!;) - But.

    Auf Belehrungen von autoritären Säcken - Hab ich schon immer -

    Gesch "enkt!" - gesagt!"- "Bourgeois!

    Steckens sichs sonstwo hin!"

    So denn auch hier.

     

    (ps als Citoyen einer Republik -

    Die als demokratischer sozialer

    Rechtsstaat nach unserer Verfassung

    Dem Grundgesetz intendiert ist!

    Ist die Wahl allerdings leicht! Denn!

     

    Wer deren Anforderungen genügen will - muß Agenda 2010 Hartz IV ff &

    Bankenderegulierung - ernsthaft &

    Radikal verändern wollen!

    Erho: Anderenfalls - unisono -

    Nicht wählbar. Punkt. & -

    Ganz ohne Gehampel.

    So geht das.

  • Hab mir gerade Ergebnisse der Bundestagswahlen 1972, 1976, 1980 angeschaut - 3 (na, Union) Parteien kriegen jeweils 99,1%, 99,1%, 98% der Stimmen.

    Vielleicht sollte man sich über politische Vielfalt (boshaft Zersplitterung) nicht beklagen, auch wenn sie mitunter satirische züge annimmt.

    BTW, es geht noch besser: https://de.wikipedia.org/wiki/Polska_Partia_Przyjaci%C3%B3%C5%82_Piwa

  • Ich bitte sie. Wo doch so ziemlich alles gleich ist, die Hampelmänner in den Ämtern keine Kontor mehr bieten, die Sozialisten die Kleinen beschupsen und die Traditionalisten die "Ehe für Alle" unterstützen.....

     

    Egal wen man wählt: Die Kleinen werden nicht größer gemacht, die Großen werden nicht sozialisiert, und die Schuldigen sind dank Verquickung von Staat und Wirtschaft nicht halfbar zu machen, weil die folgenden Zivilklagen den Staat in die Pleite führen würden.

     

    Ja was soll man da wählen, wenn nicht den höchsten Unterhaltungswert? Zynisch? Ja. Hilft es irgendwem? Nein. Aber immer noch besser, als durch Nichtwahl eine Teilstimme denen zu geben, die man ganz und garnicht möchte!

  • Wahre worte, vielen dank!

  • Wenn es ein Thema der Partei gibt, abgesehen von Satire gegen den etablierten Politikbetrieb, dann ist das eine gewisse antifaschistische Grundhaltung. Das zeigt sich in Aktionen wie der Übernahme der AFD-Facebook-Gruppen, den Wahlplakaten ("Kançler!") und nicht zuletzt Bildern wie dem obigen.

     

    Insofern ist "Die PARTEI gewählt", sicher nicht die Beste aber eine durchaus sinnvolle Antwort auf die Frage: „Was hast du getan, als 2017 die AfD ins Parlament kam?“

     

    Es gibt auch 2017 wieder genügend Leute die sich von keiner etablierten Partei repräsentiert fühlen, oder die ganz allgemein die parlamentarischen Demokratie, mit ihrem Ankreuzritual alle vier Jahre, in Frage stellen. Es entsteht doch kein Schaden wenn die statt nicht zur Wahl zu gehen ihr Kreuz bei der PARTEI machen. Im besten Fall motiviert es die anderen Parteien sich Gedanken zu machen wie man diese Wähler zurückgewinnt.

  • Die Partei ist doch etwas richtiges. Wir sitzen im Europaparlament. Es gibt Parteimitglieder. Und die Partei macht sehr gute Politik.

     

    Warum die jetzt nicht wählen sollte verstehe ich nicht. Und schuld ist da eher die 5 Prozent Hürde das die Stimmen für die Partei warum auch immer laut dem Autor an die AFD und nicht an die SPD gehen. Das macht übrigens überhaupt keinen Sinn.

  • Danke für den Artikel, der die Selbstverliebtheit der Partei schön herausarbeitet. Und richtig: Es mag sein, dass man "die Schnauze" voll hat, von denen da oben. Aber: die Partei fühlen sich wesentlich elitärer und klüger als all die anderen Politiker. Das ist genauso dumm, wie jetzt AFD zu wählen, weil man meint, man zeigt es denen da oben mal, wohl wissend, dass es Nebenwirkungen gibt, die man vielleicht nicht möchte, aber billigend in Kauf nimmt. Möchte man die AFD schwächen, muss man eine der anderen Parteien wählen, die voraussichtlich ins Parlament kommt. Oder ich wähle eine kleine Partei aus Überzeugung mit der Hoffnung, dass sie bald ins Parlament kommt.

  • So lange es diese Parteien im linken Spektrum gibt, welche ohnehin keine Chancen auf einen Einzug in den Bundestag haben, desto stärker wird die Mitte repräsentiert sein, also ein klares "Weiter so!" and DIE PARTEI.

  • Es gibt sie in allen möglichen Lebensbereichen: Leute, die unbedingt brillant sein möchten, es aber nicht sind. Manche von ihnen retten sich auf die Ebene des Schwachsinns und machen sich damit unerreichbar für den Rest. Man kommt ihnen einfach nicht bei. Und sie finden oft ein Publikum, das sie bestaunt und ihnen applaudiert. In Wirklichkeit fehlt ihnen aber das Zeug zur Brillanz: Hätten sie Ideen, würden sie sie verfolgen. Könnten sie was, würden sie es zeigen. Aber sie haben keine Ideen und können nicht viel. Wären sie wirklich besonders begabt, könnten sie das nicht hinter Idiotie verbergen. Diese Idiotie kommt als vorgespielt daher, ist aber echt: Ich tu' so, als wäre ich blöd, damit keiner merkt, dass ich es bin.

    • @Angelika Stöcker:

      Was sind Parodisten doch für blöde Hunde. Hab ich´s mir doch gedacht. Die sind voll echt so.

    • @Angelika Stöcker:

      Jetzt bin ich verwirrt. Sie meinen doch den Verfasser des obigen Artikels, oder?

  • So richtig ernüchternd wäre es, wenn "Jochen Rödder" Martin Kaul wäre...

     

    Aber mal ernsthaft: DIe PARTEI tatsächlich zu wählen ist doch nur die linksintellektuelle Variante einer Stimme für Trump - also in völliger Desillusionierung über politisches System und Gesellschaft anti-politisch zu sein im Sinne eines finalen Wahlaktes, nach dem nichts mehr kommt, außer vielleicht Bürgerkrieg (und auch die AfD ist - nicht durchgängig, aber in großen Teilen - eine Bewegung, die sucht, dass Politische an sich zu zerstören). Die PARTEI hat ihren Sinn als Satireprojekt, sollte aber in der Tat nicht gewählt werden - wobei allerdings die einzige bedeutungsvolle Option, wenn man keine neoliberale Politvariante wünscht, die Linkspartei ist - und das zu wählen kann schon Überwindung kosten.

    • @hessebub:

      Na ja, ich guck den Tübinger PARTEIpolitikern so seit 2 bis 3 Jahren virtuell und so seit 3 Monaten persönlich auf die Finger.

      Deren Satire ist zuweilen etwas bemüht, aber was die Pose des Besserwissers anbelangt, kann dem Tübinger OB Palmer sowieso niemand das Wasser reichen.

      Angesichts des Wahnsinns des Neoliberalismus, dem fast alle Parteien anhängen und den Christian Lindner schon seit 20 Jahren bis ins Absurde überspitzt, erscheint Gemeinderat Häns Dämpf wiederholt als die einzige Stimme der Vernunft.

      Wenn man sie durch Wählerstimmen dazu zwingt, würden PARTEIpolitiker mindestens so verantwortungsvoll wie Politiker der angeblich seriösen Parteien sich anstellen.

    • @hessebub:

      So kompliziert ist es, wenn man im System bleiben will, nicht.

      Wenn man schweren Herzens taktisch wählt, nimmt man diejenige der Oppositionsparteien, die man, wenn sie rausfiele, am meisten vermissen würde. Das macht doch eine taktische Zweitstimme für Links recht erträglich. Wenn man dann in seinem (tiefschwarzen) eigenen Wahlkreis die zweifelsohne chancenlose Direktkandidatin der Linkspartei persönlich kennt und schätzt, kann man auch die Erststimme nicht nur taktisch, sondern nach Sympathie geben.

  • Der Autor dieses Artikels hat nun wirklich nichts verstanden!

    Darum merke dir:

     

    §1 DIE PARTEI hat immer recht.

    §2 Wenn die Partei einmal nicht recht hat,...

     

    Alles klar?

    Oder gibt es eine Partei, die mehr bietet?

  • Selten hat mich ein Beitrag in der taz gleichzeitig so sprachlos wie auch unendlich wütend werden lassen wie dieser des Pseudonyms "Jochen Rödder". Er ist die in Worte gegossene Verantwortungslosigkeit. Deshalb danke lieber Martin Kaul für Ihre klaren Worte dazu! Ich habe mich sehr gefreut darüber!

     

    Lasst uns diesen Jochen Rödder und alle Unterstützer der PARTEI nach der Bundestagswahl fragen, warum sie lieber einer Spaßpartei ihre Stimme gaben anstatt mit ihrer Stimme dazu beizutragen, dass die Rechtsradikalen von der AFD ins Parlament kommen.

    • @Tastenpunk:

      Überzeugt! Ich wähle nun die AfD; Ausgepaßt! Wie sagte eine Freundin neulich zu mir: Man kann Alkohol auch ganz ohne Spaß haben.

    • @Tastenpunk:

      Also ich finde, er hat nachvollziehbar dargelegt, warum er keiner der jetzt im Parlament vertretenen linken Parteien wählen will und kann.

      Das er CDU/AFD/FDP nicht wählen kann, ehrt ihn noch dazu.

      Was soll er denn ihrer Meinung nach tun?

    • @Tastenpunk:

      Und wie wirken sich die Stimmen für "Die Partei" auf den Einzug der AfD ins Parlament aus? Und den letzten Satz von Ihnen, würde ich noch mal gegenlesen...

  • Die Partei Die Partei ist ein Spiegel unserer Gesellschaft, wohl der oberen Hälfte.

    Einer Gesellschaft der es sehr gut, bzw. den Wählern der Partei letztlich zu gut.

     

    Es ist Zeichen eines maximalen Luxus einer Gesellschaft die es sich leisten kann, ihre Stimme so abzugeben, dass die eigene Wahlentscheidung kein politisches oder inhaltliches Resultat bringen wird. Felix Germania!

     

    Tatsächlicher Effekt: Ja, das wird dem eher linken Spektrum ggf. ein bis zwei Prozent der Stimmen nehmen, wohl aber auch ein paar mehr Leute zur Wahl bringen.

     

    @Martin Kaul. Aufregung ist wohl falsch... Sie wissen, der Affe und der Zucker.