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Initiative gegen den Sexismus der FPÖEr redet vom Brutpflegetrieb

Das Frauenbild von FPÖ-Präsidentschaftskandidat Hofer ist mittelalterlich. Der Hashtag #frauengegenhofer will es zum Thema machen.

Weiß voll Bescheid über Frauen. Nicht. Norbert Hofer Bild: reuters

Bald ist es endlich geschafft. In Österreich wird, wenn nicht wieder irgendetwas schiefgeht, am 4. Dezember gewählt. Und kurz vor Schluss bekommt der rechtspopulistische Kandidat Norbert Hofer aus dem Netz feministischen Gegenwind: Mit einer Facebook-Gruppe und dem Hashtag #frauengegenhofer macht eine Initiative gegen den Sexismus der FPÖ mobil. Unter dem Slogan „Weil mir meine Rechte nicht egal sind“ will sie Frauen dazu ermutigen, ihre Meinung zur FPÖ posten.

Aus seiner antifeministischen Haltung hat Norbert Hofer nie ein Geheimnis gemacht. Bereits 2013 schreibt er in dem Buch „Für ein freies Österreich“: „Der vom Thron des Familienoberhaupts gestoßene Mann sehnt sich unverändert nach einer Partnerin, die, trotz hipper den-Mädels-gehört-die-Welt-Journale, in häuslichen Kategorien zu denken imstande ist und deren Brutpflegetrieb auferlegte Selbstverwirklichungsambitionen überragt.“

Dieses Weltbild haben Hofer und die FPÖ in ihrem Wahlkampf auf die Spitze gerieben. Sie stellen sich offen gegen die Frauenquote, die gleichgeschlechtliche Ehe, Abtreibung und jede Form von Gender Mainstreaming. So steht im FPÖ-Handbuch, dass die Gebärmutter „der Ort mit der höchsten Sterbewahrscheinlichkeit in diesem Land“ ist und die FPÖ Amstetten ließ verlauten, dass „Frauenhäuser an der Zerstörung von Ehen und Partnerschaften maßgeblich beteiligt“ sind.

Die unzähligen sexistischen Aussagen, die von FPÖ-Mitgliedern während des Wahlkampfes getätigt wurden, thematisieren die Netzaktivist_innen #frauengegenhofer auf Ihrer Seite. In einem selbstgedrehten Video konfrontieren sie Passantinnen mit den FPÖ-Zitaten.

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Der Großteil der hier zusammengetragenen Aussagen lässt einen sprachlos zurück. Eine Passantin, die mit dem Zitat des Gemeindesratskandidaten Wilfried Grießners „Frauen lieben es von einem wildgewordenen Penis überfallen zu werden. Hierzu die Zustimmung einzuholen, wäre genau der Verlust dieses Reizes“ konfrontiert wird, wird sichtbar übel. „Ja … eklig“, sagt die junge Frau.

Hofer und seine Parteifreunde haben in den letzten Monaten nicht an Stammtischparolen gespart. Die Liste solcher Aussagen ist dementsprechend lang. Die Initiative #frauengegenhofer will die frauenfeindlichen Aussagen nicht länger unkommentiert lassen.

Auf ihrer Seite schreiben sie: „Mit Norbert Hofer geht ein Bundespräsidentschaftskandidat ins Rennen, der Frauenrechte wieder zurück ins Mittelalter befördern will. Das wollen wir nicht zulassen und steigen deswegen unter dem Hashtag #frauengegenhofer auf die Barrikaden: für unsere Rechte, für unsere Selbstbestimmung, für unsere Zukunft.“

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5 Kommentare

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  • Mein Gott. Diese indizierte Empörung bewirkt genau das Gegenteil was offensichtlich beabsichtigt ist. Es fördert eine Bühne für Hofer & Co und bestätigt die jenigen in ihren Ansichten die Hofer wählen werden. Ein klassischer Schuss ins Knie.

  • Dieser fehlerhafte Satz am Beginn des dritten Abschnitts ist thematisch passend und deswegen ziemlich lustig:

     

    "Dieses Weltbild haben Hofer und die FPÖ in ihrem Wahlkampf auf die Spitze gerieben."

  • Klar, das Wort "Brutpflegetrieb" ist biologistisch und es soll verletzen. Aber mal ehrlich: Sind Menschen vielleicht nicht (auch) Biologie? Statt die beleidigte Leberwurst zu geben und Typen wie diesem Hofer damit eine Selbstdarstellungs-Bühne aufzubauen, sollten sich Frauen lieber selbstbewusst zeigen und klarstellen: Sollte es tatsächlich so etwas wie einen "Brutpflegetrieb“ geben, spräche das nicht gegen solche Frauen, die ihn haben, sondern gegen solche Männer, denen er fehlt. Ohne "Brut“, schließlich, wäre die Menschheit längst schon ausgestorben. Inklusive ihrer entthronten Möchtegern-Machos übrigens - um die es allerdings nicht schade wäre.

    • @mowgli:

      "Typen wie diesem Hofer damit eine Selbstdarstellungs-Bühne aufzubauen..."

       

      Vielleicht haben Sie es nicht mitbekommen, aber der Mann ist von der rührigen FPÖ und steht für das Amt des Bundespräsidenten von Österreich zur Wahl. Der "Typ" hat also schon eine Selbstdarstellungsbühne, und zwar keine kleine.

       

      Auch ansonsten ist Ihr Posting rätselhaft, man weiß gar nicht, wo man anfangen, geschweige denn aufhören soll. Z.B. ist "Brutpflegetrieb" zwar biologistisch, im angeführten Beispiel aber eben nicht verletzend gemeint, sondern anmahnend. Im ganzen Text finde ich auch keine "beleidigte Leberwurst". Die Frauen im Video machen zudem genau das, was Sie von ihnen einfordern, nämlich sich selbstbewusst zeigen und klarstellen, dass die Forderungen der FPÖ an der Realität vorbeigehen. Und nirgends im Text oder im Video wird Frauen abgesprochen, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern wie sie es für richtig halten.

       

      Aber mal ehrlich: Ihr Kommentar geht am geschilderten Problem des Sexismus der FPÖ komplett vorbei.

  • Ob es dafür nicht schon zu spät ist?