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Monitoring-Bericht zu Hate-SpeechDie neue Dimension der Aluhüte

Die rechte Hetze in sozialen Medien wendet sich von Flüchtlingen ab. Das System wird zur Zielscheibe. Das lockt auch junge Linke zu KenFM.

Mit Kunst und Liebe gegen Aggressionen Foto: dpa

BERLIN taz | „Eine neue Dimension des Hasses.“ So hat die Antonio Amadeu Stiftung ihren Monitoring-Bericht zu rechter Hetze im Netz betitelt. Die Studie bestätigt eine gefühlte Wahrheit: Die Flut rechter Hassbotschaften auf Facebook ebbt auch nach dem Rückgang der Zahl neuankommender Flüchtlinge nicht ab. Ganz im Gegenteil.

„Im Jahr 2015 und in der ersten Hälfte 2016 hat sich der Hass weiter bis in die bürgerliche Mitte hinein verfestigt“, sagt Johannes Baldauf, Mitautor der Studie auf Anfrage der taz. Das schrille Geschrei gegen das „Asylantenpack“ und der inflationäre Gebrauch von Ausrufezeichen hat neue Formen angenommen, die nicht mehr nur Flüchtlinge als Zielscheibe hat. „Es zeichnet sich verstärkt ein Hass gegen das System ab, gegen Journalisten, Politiker und Unterstützer aus der Zivilgesellschaft“, so das Ergebnis der umfangreichen Social-Web-Analyse.

Um die wichtigsten Sprachrohre rechter Hate-Speech aufzuspüren und zu bewerten, haben die Autoren Social-Media-Tools benutzt, die normalerweise im Marketing eingesetzt werden. So wurden die reichweitenstärksten Posts auf Facebook, Twitter und Youtube sichtbar. Die Stiftung untersuchte Bilder, Textbeiträge und Videos auf typische Narrative und Hassbotschaften aus dem rechten Spektrum. Rückschlüsse auf die Reichweite und Bedeutung zogen die Autoren aus den Like-Zahlen von einschlägigen Facebook-Gruppen, wie etwa von Pegida, NPD, AfD und der identitären Bewegung. Was am auffälligsten war: „Fans dieser Seiten wandten sich im ersten Halbjahr 2016 vestärkt Verschwörungstheorien zu“, sagt Baldauf. Politiker werden weit häufiger zu „Volksverrätern“, Journalisten als „Lügenpresse“, Asylbefürworter deutlich öfter als „linksversiffte Gutmenschen“ oder Verursacher der „Flüchtlingswelle“ beschimpft.

Wie der gleichzeitig veröffentliche Verfassungsschutzbericht 2015 zeigt, hat auch die rassistisch motivierte Gewalt in Deuschland zu genommen. Danach wurden fünf Mal so viele Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte verübt wie im Vorjahr. Der Monitoring-Bericht belegt darüber hinaus, dass häufig eine „Nein zum Heim“-Gruppe auf Facebook in Orten auftauchte, an denen später Anschläge an Asylbewerberheime verübt wurden. Getarnt als Initiative besorgter Bürger mobilisieren rechte Kräfte mit diesen Seiten AnwohnerInnen gegen AsylbewerberInnen und deren Unterkünfte.

Falschmeldungen über „Invasoren“, Gewaltaufrufe gegen die „Asylschmarotzer“, rechte Hassbotschaften sollen dort auch „besorgte Bürger“ anheizen. „Um ein toxisches Klima für einen Ort zu erzeugen, spielen diese „Nein zum Heim“-Seiten eine große Rolle“, sagt Baldauf. Mordrohungen würden auf Facebook oftmals nur gelöscht, ohne dass die Betroffenen mit rechtliche Konsequenzen rechnen müssten. Dadurch würden auch Behörden dazu beitragen, diese Straftaten zu bagatellisieren.

Friedensquerfront lockt junge Linke

In der Debatte um Flüchtlinge und EU-Krisen hat vor allem ein neues Phänomen an Gewicht gewonnen: die Friedensquerfront. Darunter ordneten die Autoren Seiten wie KenFM, das neurechte Magazin Compact und das Anonymous.Kollektiv ein, das inzwischen auf eine russische Domain umgezogen ist. Die Friedensquerfront setzt sich aus den Überresten der Montagsmahnwachen-Bewegung des Jahres 2014 zusammen, ihre Mitglieder idealisieren Russland als Bastion der Freiheit und kritisieren Deutschland als nicht-souveränen Staat, der unter Fremdherrschaft stehe. Wie die Studie ergab, schlossen sich im vergangen Jahr auch viele Digital Natives dem Anonymous.Kollektiv an, obwohl sie eigentlich aus dem linken Spektrum kommen und ein libertäres Weltbild vertreten.

Baldauf sieht darin ein Warnsignal: „Die Rolle von Verschwörungserzählungen kommt immer mehr im Mainstream an. Es ist keine Nische der Nazis mehr, sondern ein gesellschaftliches Problem geworden.“ Anonymous.Kollektiv erreichte im vergangenen Jahr über 2 Milionen Abonnenten, KenFM folgen 250.000 User, weit mehr noch auf Youtube. Diese Welle neuer rechter Narrative in sozialen Medien weiß auch die AfD zu nutzen. Mittlerweile hat sie sich online als Partei mit den meisten Likes bei Facebook etabliert – mit doppelt so vielen „Gefällt mir“-Angaben wie SPD und CDU.

Gerade Jugendlichen falle es oft schwer, Wahrheit von Lügen und rechter Propaganda zu unterscheiden, sagt Baldauf. Gefragt sei deswegen die Politik, deren Schritte gegen die digitale Hassrede bislang kaum Wirkung gezeigt habe. So hat etwa Heiko Maas Gründung einer Task-Force zwar viel öffentlichen Wirbel gebracht, eine Flut rechter Melde-Attacken auf Facebook konnte das aber nicht verhindern.

Mit der Initiative „No Hate Speech Movement“ möchte die EU nun die Mitgliedsländer zu mehr Einsatz gegen Hass und Diskriminerung im Netz bewegen. Kurz nach dem Brexit bekommt diese Aktion nun aber eine ungewollte Doppeldeutigkeit. Auf nohatespeechmovement.org können Menschen unter dem Hashtag #nohatechain Selfies hochladen, auf denen sie ein halbes Herz mit ihren Fingern formen. Am Ende ergeben zwei Selfies aus unterschiedlichen EU-Ländern ein ganzes Herz gegen Hate – ausgerechnet jetzt, wo die fremdenfeindliche „Leave“-Kampagne Millionen Herzen gebrochen hat. Deutsche AktivistInnen hat die EU-Initiative nun aber ermutigt, eben diesem Gefühl der Unterlegenheit mit vereinten Kräften zu begegnen.

Empowerment gegen Hate-Speech

no-hate-speech.de heißt der deutsche Ableger der Plattform, die Ende Juli online gehen wird. Koordiniert wird sie von den Neuen Deutschen Medienmachern, einem Verand deutscher Journalisten mit und ohne Migrationshintergrund. Ziel solle es sein, vor allem junge Menschen für Hate-Speech zu sensibiliseren, erklärte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) zum Start der deutschen Kampagne am Mittwoch. Konstantina Vassiliou-Enz, Geschäftsführerin der Neuen Deutschen Medienmacher, will mit der Kampagne das erste große Sprachrohr gegen rechte Hetze in Deutschland schaffen: „Wir wollen Betroffene unterstützen und zeigen, dass sie nicht in der Minderheit sind, nicht alleine einer Front von Hatern gegenüberstehen.“

Die Seite richte sich bewusst nicht an Hate-Speaker: Stattdessen sollen User dort Methoden lernen, Hassbotschaften geschickt zu kontern. Dazu gehört etwa die Aufklärung über rechtliche Möglichkeiten, gegen Beleidigungen, Verleumdungen oder Morddrohungen vorzugehen. Opfer rechter Hetze sollen aber auch Inhalte und Argumente zur direkten Gegenrede finden: Und zwar vor allem Memes und Gifs, sagt Vassiliou – denn das seien oft die besseren Argumente. „Hassrede basiert oft nicht auf Fakten, sondern verbreitet Emotionen. Unsere Antwort darauf ist Humor. Die Gegenrede soll witzig sein, nicht moralisierend.“

Darüber hinaus will die Plattform Inhalte verlinken, die von bereits bestehende Initativen gegen Rassismus und Rechtsextremsimus im Netz kommen, etwa auch das Portal netz-gegen-nazis.de der Amadeu Antonio Stiftung. „Empowerment“ lautet das Schlagwort hinter der Kampagne, sagt Baldauf, der eng mit dem Koordinationsteam zusammenarbeitet. Aus seiner Sicht ist die Aufklärungsarbeit gegen rechte Hassrade zwar ein wichtiger Schritt. Allerdings seien effizientere Maßnahmen von Unternehmen und Behörden nötig, um die Regeln der Offline-Welt auch beim Protest im Netz durchzusetzen – und rechte Brandstifter mit Strafen abzuschrecken. „Ich verstehe nicht, warum wir diskutieren, dass Gesetze eingehalten werden müssen“, so Baldauf.

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33 Kommentare

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  • "...Gerade Jugendlichen falle es oft schwer, Wahrheit von Lügen und rechter Propaganda zu unterscheiden,..." Aber andersherum sind die Jugendlichen dazu in der Lage?

  • Hate-Speech kann auch so aussehen, dass beispielsweise alle, die Kritik an NATO, OTPOR/CANVAS-"Revolutionen" und

    Neoliberalismus üben, in regelrechten Shitstürmen als Putin-Fanboys, Kreml-Trolle verhöhnt werden.

  • Die Kommentare von Ulrich Frank, Khaled Chaaboute, Abrecht Pohlmann u.a. gehen m.M.n. am taz-Artikel vorbei. Die geäußerte Kritik ist insofern unberechtigt, als daß es hier um Aktionen gegen Haßrede im Netz geht, und nicht um deren verschiedene Inhalte Publikationsforen. Und der Begriff der Verschwörungstheorie wird vom Autor nur in Zitaten verwendet. Klar werden sich in einer Auseinandersetzung mit den einzelnen Projekten Punkte der Kritik finden. Doch ist der Ansatz gut, und die Berichterstattung wichtig.

    • @karin:

      "Doch ist der Ansatz gut, die Berichterstattung wichtig." - Dem, liebe @Karin, stimme ich zu, soweit es die Aufrufe zum Haß im Netz betrifft, die tatsächlich verstärkend auf die Taten aus Haß wirken. Das ist, denke ich, auch für die von Ihnen genannten Mitforisten unstrittig. - Was mich hingegen empört, ist, daß in diesem Text sowohl Antonio-Amadeu-Stiftung, als auch der TAZ-Autor undifferenziert rechte Haßpropaganda, offensichtliche Spinnereien ("Chemtrails") und staatskritische Berichterstattung hinsichtlich "sicherheitsrelevanter" Themen in den einen Topf werfen - nämlich den der "Verschwörungstheorie", womit jede vernünftige Diskussion verweigert wird. Meine Kritik an der TAZ bezieht sich nicht nur auf diesen - allerdings symptomatischen - Artikel, sondern auf deren gesamtes Verhalten seit einigen Jahren: Zweifel an der US-offiziellen Version von 9/11, an der BRD-offiziellen vom "NSU-Komplex" - um nur zwei von vielen Themenkomplexen zu nennen - kommen in der TAZ grundsätzlich nicht vor. Wie soll man das nennen? Ich weiß es nicht. Arbeitshypothesen: Staatshörigkeit (in Bezug auf den Staat der BRD), Imperiumshörigkeit (denn immer noch sitzrn über allen westlichen Mächten die USA als Imperium - und so lange ist auch die EU nur ein Pappdrachen).

      • @Albrecht Pohlmann:

        "(...) kommen in der TAZ grundsätzlich nicht vor."

         

        Zumindest auf das Thema "NSU-Komplex" trifft das denke ich nicht zu - z. B. hier:

        http://www.taz.de/!5043571/

      • @Albrecht Pohlmann:

        Ab dem Punkt steige ich aus der Debatte aus. Das ufert mir zu sehr aus. Beste Grüße

  • 9G
    9076 (Profil gelöscht)

    Die Taz sollte mal reflektieren warum die Menschen woanders Antworten suchen.

     

    Die ultimative Wahrheit hat auch die Taz nicht gepachtet.

    KenFm&Co ebenso wenig.

  • 8G
    8545 (Profil gelöscht)

    "Wenn Dörte meine Sprache wärn." singts grad passend ausm Radio.

    Wording (was uns trennt, ist die gemeinsame Sprache).

    Gegenöffentlichkeit gibts nicht mehr, wir sagen Verschwörungstheorie! -zumindest innerhalb der Springer/TAZ-Querfront.

    Und Mathias Bröckers bespricht sein neues Buch grad bei KenFM :)

  • Die TAZ sollte - ebenso wie die Antonio-Amadeu-Stiftung - differenzieren können zwischen Haßrede, offensichtlichem Nonsens à la Chemtrails und kritischer Recherche, welche regierungsoffizielle Versionen gerade von Vorgängen der sogenannten "Sicherheitspolitik", aber auch der Finanzindustrie usw. in Zweifel zieht. Der TAZ scheint diese Differenzierungsfähigkeit in den letzten Jahren abhanden gekommen zu sein, indem in ihr häufig der rechte Kampfbegriff des "Verschwörungstheoretikers" verwendet wird. Damit bin ich nicht einverstanden und es ist einer der Hauptgründe, weshalb ich nach über einem Vierteljahrhundert mein TAZ-Abo gekündigt habe.

  • "Die Flut rechter Hassbotschaften auf Facebook ebbt auch nach dem Rückgang der Zahl neuankommender Flüchtlinge nicht ab. Ganz im Gegenteil."

     

    Natürlich nicht. Weil die Flüchtlinge nicht Ursache, sondern nur Auslöser waren. Was sich jetzt zeigt, ist das Resultat von 25 Jahren neoliberaler, antisozialer und antidemokratischer Einheitspolitik in Schland & Europa. Massen von politisch Heimatlosen hat man produziert. Mit denen muß man jetzt umgehen. Die wohlfeile Rechts- und Hasskeule lenkt von den wahren Ursachen und Schuldigen ab. Letztere haben natürlich ein besonderes Interesse an möglichst simplen Erklärungen.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Au contraire, das Gegenteil ist richtig! Nicht "Massen von politisch Heimatlosen" wurden über die Jahre produziert, sondern die etablierten Parteien haben sich darum gestritten, die enthemmte Mitte als Wählerpotenzial zu gewinnen. Sarrazin, Seehofer und Konsorten sind ein Symptom dafür, dass der Hass und die Gewalt nicht erst mit der AfD sondern schon viel früher politisch gewollt war und daher geschürt wurde. Man soll jetzt nicht so tun, als ob die rechten Hater und die enthemmte Mitte arme Opfer seien, die "keine politische Heimat" haben. Das sind schon Täter, die kriminelle Handlungen setzen. Aber der deutsche Staat zieht es vor, politische Randgruppen wie die Linken zu überwachen und verfolgen, während der rechte Hass und die Gewalt als eine Art "Kavaliersdelikt" durchgehen und ohne jede Sanktion bleiben. Bei den Rechten scheint der Rechtsstaat mit seinen üblichen Disziplinierungsmaßnahmen plötzlich nicht mehr zu funktionieren.

      • @Rudeboy:

        "...zieht es vor, politische Randgruppen wie die Linken zu überwachen und verfolgen, während der rechte Hass und die Gewalt als eine Art "Kavaliersdelikt" durchgehen..." Ist es das hier, was gemeinhin Verschwörungstheorie genannt wird?

      • @Rudeboy:

        Nicht ganz: Auch Sarrazin konnte erst in einer marginalisierten und entsolidarisierten Gesellschaft wie sie sukzessive seit 1982 (Kohls Machtantritt), 1990 (Anschluss der DDR) und 1998 (Schröder/Fischer und ihre Hartz- und Agendapolitik) entstanden war, auf fruchtbaren Boden treffen.

         

        Das klassische politische Links-Rechts-Schema besteht im Übrigen nach wie vor, es haben sich nur die Verortungen innerhalb des Schemas verschoben. Wer sich als Student links fühlte, mag sich als SPD-wählender verbeamteter Sozialarbeiter zwar noch irgendwie links fühlen, er ist es genau so wenig wie der Grün wählende Jungunternehmer. Anderseits sind diese beiden Beispiele inzwischen die Mitte, wogegen "Besorgte Bürger" genau in die Ecke gehören, wohin sie auf keinen Fall gepackt werden wollen.

  • Links hat für mich eine räumliche Dimension keine politische. Für mich gibt es Empathen, selektive Empathen und Antipathen. Was man in die Schubladen Links und Rechts sortieren will, ergibt eine Unordnung, die der Orientierungslosigkeit keinen Abbruch tut.

    • @lions:

      Das sehe ich genauso.

       

      Das (immer noch) gebräuchliche rechts-links-schema stammt ursprünglich aus einer tatsächlich räumlichen zuordnung von Willhelm II. - er ordnete die politiker im Reichstag (vom Kaiser als "Reichsaffenhaus" bezeichnet) so zu, wie sie von seinem platz aus gesehen im parlament saßen.

       

      Mit diesem unbrauchbaren, weil zu einfachen und letztlich auch ingnorantem links-rechts / gut-böse / schwarz-weiß schema kommen wir nicht weiter.

       

      Wir müssen verhaltensmuster als solche benennen, unabhängig von politischen zugehörigkeiten.

  • Ist es denn so schwierig, zu differenzieren zwischen Querfrontlern und Neurechten, KenFM- und Elsässer-Jüngern, Aluhüten und Kondensstreifenspinnern einerseits und anderseits zwischen berechtigter Kritik an der einseitigen antirussischen Stimmungsmache, an antidemokratischen Strukturen unserer neoliberal geprägten Gesellschaftsordnung, an TTIP & Co. , an moderner Säbelrasselei der NATO, am Niedergang einstmals linker und an sozialen Themen interessierter Parteien, Gruppen und Stiftungen?

     

    Selbst beim grün-alternativen Meinungsspektrum sind die Grenzen nach rechts doch mitunter sehr offen, wie der Hang zu Esoterik, Anthroposopie, Homöopathie, tibetanischem Buddhismus etc. zeigt bzw. in schwarz-grünen Bündnissen und der daraus resultierenden Alternativlos-Politik.

     

    Kein Mensch nimmt die ehemalige Montagsmahnwachen-Szene doch noch ernst, aber wer alle anderen, die ihnen in die selbstgerechte Suppe spucken, automatisch den Aluhüten zurechnet, macht es sich zu einfach, sowohl politisch als auch im Sinne der journalistischen Sorgfaltspflicht.

     

    Darauf hat z.B. auch Jutta Ditfurth, beileibe keine Freundin der Aluhüte, aber eben auch nicht der heutigen Grünen und ihrer Kompromisspolitik, oft genug hingewiesen.

    • @Khaled Chaabouté:

      tibetanischer Buddhismus als "rechts"?!? - ne is´ klar

  • 3G
    34970 (Profil gelöscht)

    Das beobachte ich schon seit einiger Zeit. Die rechten assimilieren eigentlich Linke Thesen und Themen und schwurbeln die so um das man dann ins routieren und im schlimmsten Fall zu der Überzeugung kommt "Die haben ja doch recht". USA, der Staat und die Eu sind so Themen. Und was ich auch beobachte das zB Hitler und der National SOZIALISMUS als Links dargestellt wird. So machen sich die rechten frei von jeglicher Schuld (die sowieso von der Weltfinanz, neu für "Weltjudentum" erfunden wurde) und sind nun die sauberen Deutschen die nur recht und Ordnung wollen. An diesen Unsinn hängen sich dann alle möglichen Gruppen ran weils ja so praktisch ist. Keiner hat Schuld. Wir haben recht und die anderen sind immer die Bösen. BTW Meuthen von der AfD erinnert mich stark an diese Querfrontler. Keine klaren Positionen, immer Freundlich aber im Kern unverrückbar rechts. Halt ihn deswegen für weitaus gefährlicher als Höcke oder Petry die man auf was festmachen kann.

    • @34970 (Profil gelöscht):

      Es gibt zwei Kernpunkte, an denen klar differenziert werden kann und woran man eindeutig erkennt, was links und was rechts ist:

       

      1. Linke kritisieren gesellschaftliche Verhältnisse und Strukturen. Rechte personalisieren diese Verhältnisse und picken sich immer irgendeinen Sündenbock heraus, der zum - auch wortwörtlich zu verstehenden - Abschuss freigegeben wird.

       

      2. Linke wollen die soziale und menschliche Emanzipation, basierend auf Freiheit und Gleichheit und zu erreichen durch kollektive, solidarische Aktion. Rechte Ideologie basiert immer auf der Ungleichwertigkeit von Menschen und daraus abgeleiteten Hierarchien, die in der Regel auch noch ins Natürliche und Unabänderliche verschoben werden. Konkurrenz bis hin zu Gewalt und Todeskampf gehört notwendigerweise zur rechten Ideologie.

       

      Also Sie haben schon insofern recht, dass Rechte gerne versuchen, linke Themen zu besetzen. Aber sie tun dies auf ihre ganz leicht zu dechiffrierende Art und Weise.

      • @Rudeboy:

        Sehr schön sortiert!

  • Dieser Artikel aus der Feder des Herrn Gruber ist leider sehr fragwürdig. Er übernimmt, auf eine verkleisternde u. unsaubere Weise, Fiktionen welche zu Klischees u. Kampfbegriffen geworden sind, wie die Begriffe Querfront u. Verschwörungstheoretiker. Letzterer Kampfbegriff wurde im übrigen vom CIA in das journalistische System eingespeist um unbequemen investigativen Journalismus zu diffamieren. Die taz könnte das ruhig einmal beschreiben und einen Beitrag über die senate hearings im Gefolge des Vietnam-Krieges veröffentlichen in welchem die Rolle der CIA in den Medien zur Sprache kommt.







    Obige vermeintlich kritische Anschauung, welche wohl auch von Herrn Gruber vertreten wird, soll dann von den "anfälligen" Jugendlichen unüberprüft übernommen werden, und mit den Fingern geformte Herzen sollen Probleme lösen. Herr Gruber dürfte seine unkritisch von der Amadeu-Stiftung und anderen Organen kolportierten Anschauungen ruhig einmal substantiieren und z.B. NACHWEISEN wo GENAU in den Beiträgen auf KenFM Rußland als "Bastion der Freiheit" verklärt wird.







    Aus der Anschauung der KenFM-Gespräche geht lediglich hervor daß Jebsen und die an seinen Gesprächen teilnehmenden Persönlichkeiten die Kriegstreiberei gegen Rußland, u. dazu gehört das Feindbild Putin, analysieren u. verurteilen. Darin unterscheiden sie sich in keiner Weise von Noam Chomsky, Chris Hedges, Chalmers Johnson usw.







    Link entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    • @Ulrich Frank:

      Ich glaube, es geht bei Haßrede hintergründig auch um den von Ihnen verlinkten Artikel. Dort, auf RussiaToday, wird eine Journalistin und ihr Kommentar auf äußerst krude sowie persönlich abwertende Weise niedergemacht. Sachliche Kritik sieht anders aus. Über deren Bericht (ich kenne ihn nicht), kann man gewiß geteilter Meinung sein. Nicht jedoch über den des RT-Autors. Der ist mies.

       

      Liebe taz! Ich finde es überhaupt nicht in Ordnung, links zu solchen Artikeln unkommentiert freizuschalten.

      • 8G
        8545 (Profil gelöscht)
        @karin:

        Dein Ruf nach der Moderation hat mich neugierig gemacht, also hab ich mir den Link mal angeschaut.

        Wenn das bereits eine Haßrede sein soll, dann ist dein Kommentar "Der ist mies" auch nicht ganz koscher, oder?

         

        Frau Reschke hat sich auf ein Art und Weise gegen direkte Demokratie ausgesprochen, die mich gruseln lässt.

        Unter anderem redet sie von dem "Volk" nicht von der "Bevölkerung"!

        Und erklärt nebenbei, warum ihr "Volk" nicht zu TTIP befragt werden sollte!

        Hier der Link zu den 2Min Propaganda auf die sich der RT-Autor bezieht: https://www.facebook.com/panorama.de/videos/vb.268450883292589/825895767548095/?type=2&theater

        • @8545 (Profil gelöscht):

          Inzwischen habe ich mir auch Frau Reschkes Statement zu Gemüte geführt. Und stimme Dir zu: das ist wirklich n bißchen gruselig, weil die Angelegenheit verharmlosend. Auf den Begriff "Volk" scheint die Autorin tatsächlich nicht sensibilisert zu sein. Einwohner_innen o.ä. würde mir übrigens noch besser gefallen als "Bevölkerung".

           

          Nun zu RT. Es ist keine Haßrede, daher formulierte ich "hintergründig". Und tausche mein "mies" gegen "koscher". grüße!

          • @karin:

            ps: korrektur! natürlich tausche ich gegen "nicht koscher".

    • @Ulrich Frank:

      Nach dem, was ich bisher von KenFM gesehen habe, erscheint Herr Gruber von allen guten Geistern verlassen zu sein. Bin empört, dass die TAZ solche inhaltsleere SCHMÄHKRITIK druckt.

      • @Karl-Arthur:

        Nö, Herr Gruber hat, anders als gläubige Jebsen-Jünger, die diversen wirren, plagiiertren und wahnhaften oder pathologisch-obsessiven Veröffentlichungen warscheinlich umfangreich zur Kentnis genommen.

        • 8G
          8545 (Profil gelöscht)
          @Wagenbär:

          Sie reagieren ja sehr emotional auf Herrn Jebsen.

          Man könnte fast meinen, dass sie ihn hassen und das Allen mitteilen wollen.

          • @8545 (Profil gelöscht):

            *Gähn*

            Ja klar, und weil ich so ein Sendungsbewußtsein für meinen unbändigen Hass auf einen Wirrkopf habe, habe ich ja auch, -ganz anders, als Ken Jebsen- ein Facebook-Konto und einen YouTube-Kanal und eine Homepage ("Wagenbär-Hass-FM") und mehrere Mitarbeiter, auf denen ich meine Hass-Erkenntnisse "allen" mitteile.

            Und deshalb bin ich auch so oft Montags auf Bühnen bei Demos um meinen Jüngern mitzuteilen, dass ich es so ablehne, auf Bühne zu stehen, und meinen Jüngern Wahrheiten über US-Eliten und so zu verkünden und ihnen zu sagen, dass die "Sogenante Linke Presse" und die Taz "unser Feind" ist. Und dass Jutta Dittfurth und Monty Schädel die Querfront und "von der Nato gekauft" sind.

            Ja!

            (*Ironie ende*)

            (Und nächstes mal besser Aufpassen:

            Von einer Springer/Taz Querfront hat weder Ken Jebsen noch ich bei meinen Demo-Reden etwas gesagt.

            Da hast du wohl was vewerchelt.)

    • @Ulrich Frank:

      Guter Kommentar, lieber Ulrich Frank! Danke

       

      Kein guter Artikel, liebe Taz... Nochmal richtig recherchieren oder die Tasten ruhen lassen. Danke

    • @Ulrich Frank:

      Ein wohltuender Kommentar - ich würde mir auch wünschen, daß eine 'aufgeklärte' Zeitung wie die 'taz' solche Kampfbegriffe wie 'Verschwörungstheoretiker' oder 'Populismus' vermeidet, weil damit in der Regel nur aktuell unbequeme Meinungen diffamiert werden sollen.

    • @Ulrich Frank:

      Es war klar, dass in kürzester Zeit ein Kenny-Fan-Boy hier aufschlägt und sich empört, dass sein Guru (völlig zu recht)) mit "Rechten" in einem Atemzug erwähnt wird.

      Wo der Guru selber doch gebetsmühlenhaft immer wieder betont, dass er und seine Jünger die einzig wahren "Linken" seien.

      Dass er gleichzeitig davon schwurbelt, dass "Links" und "Rechts" bedeutungslose überholte Kategorien seien, fällt seinen Gläubigen nicht auf.

      Dass er zum Stalking gegen einen von ihm namentlich und mit Adresse genannten unliebsamen Wikipedia-Autoren aufruft und seinen Jüngern erklärt, wer ihre "Feinde" seien (U.a. die TAZ) kontrastiert ebenso auffallend mit der Selbstbezeichnung als "Friedens-Aktivist", wie sein aggressiv-dominanter Redestil und seine chauvinistische Gesprächsführung.

      Dass er mehrfach dreisten Lügen überführt wurde, hindert die Gläubigen keineswegs, in ihm einen investigativen Aufklärer gegen die gleichgeschaltete Propagandapresse der geheimen weltregierenden Elite "mit jüdischen Roots" zu sehen.

    • @Ulrich Frank:

      Genau. Der Begriff „Verschwörungstheorie“ wurde von der CIA lanciert, und deswegen sind dann die damit diffamierten Ansichten salonfähig? Kondensstreifen sind halt keine Kondensstreifen, das können doch nur physikgläubige CIA-Anhänger*innen glauben. Und wo Rauch, da war schon im-mer Feuer, und deswegen muss auch an den Geschichten über die Protokolle, die Weltfinanz und sonst wo etwas dran sein. Kopernikus war ja auch so einer von der CIA (wie pfiffig – die waren schon aktiv, als es sie noch gar nicht gab), und die Welt ist eine Scheibe. Und die schlimmste Seu-che? Der Genderstern. Hätte das Sternchen auf der Tastatur sechs Zacken, dann wüsste man es ja gleich, aber so. Fünf ist Trümpf. Überhaupt: die Postleitzahlen – schon einmal gemerkt, welche Perfidie darin steckt? Ich sag ja immer: Schnell bei RT reingeschaut, und schon weiß man, dass der Elsässer jetzt wieder zu Deutschland gehört und überhaupt, wo der Hammer hängt. RT – wenn man nicht als Kind schon mit dem Klammerbeutel.