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Militärmanöver auf der Krim2.000 russische Soldaten im Einsatz

Das russische Militär hat Gefechtsübungen gestartet, die unter anderem auf der Krim stattfinden. Auch die Nato beginnt ein Manöver im Schwarzen Meer.

Auf dem Weg ins Schwarze Meer: Eine kanadische Fregatte passiert die Bosporus-Brücke in Istanbul. Bild: reuters

MOSKAU/KIEW rtr/dpa | Das russische Militär hat ein Großmanöver gestartet, in dem auch die von Moskau annektierte Krim einbezogen ist. Die Flugabwehrübungen mit mehr als 2.000 Soldaten würden bis zum 10. April andauern, teilte das Verteidigungsministerium am Donnerstag in Moskau mit. Die Gefechtsübungen seien vor allem im Süden Russlands sowie im Nordkaukasus-Distrikt geplant. Eingebunden seien neben der Halbinsel Krim auch Militärstützpunkte in Armenien und Georgien.

Auch die Nato startete Manöver in der Nähe der Ukraine. Das westliche Militärbündnis sandte eine Flotte ins Schwarze Meer, die mit Schiffen der bulgarischen, rumänischen und türkischen Marine Übungen begann. Der regulär geplante Einsatz solle eine Botschaft der Beruhigung an die Verbündeten in der Region senden, sagte ein Nato-Sprecher. Geübt werden solle unter anderem die Abwehr von Angriffen aus der Luft sowie durch U-Boote oder kleine Schiffe.

Die Beziehungen zwischen dem Westen und Russland sind wegen der Ukraine-Krise angespannt. Dort gilt seit Februar eine Waffenruhe, die jedoch brüchig ist. Russland wirft den Westen vor, seinen Einflussbereich auch auf die Ukraine ausdehnen zu wollen und warnt vor einer Mitgliedschaft des Landes in der Nato.

Aus Sicht der EU und der USA stellt sich Russland dagegen gegen den Wunsch der Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung nach einer Westorientierung. Zudem betreibe Russland die Destabilisierung der Regierung in Kiew, indem es prorussische Separatisten im Osten des Landes unterstütze. Die Regierung in Moskau weist dies zurück.

Vergrößerung der Armee in der Ukraine

Mit großer Mehrheit hat das ukrainische Parlament eine Vergrößerung der Armee um mehr als ein Drittel auf 250.000 Soldaten beschlossen. Für den Vorschlag von Präsident Petro Poroschenko stimmten am Donnerstag in Kiew 270 von 422 Abgeordneten. Zuletzt war die Stärke der Streitkräfte auf 184.000 Soldaten beschränkt.

Wegen des Krieges gegen prorussische Separatisten in der Ostukraine hatte die prowestliche Führung im Januar mit einer Teilmobilmachung begonnen. Im Laufe des Jahres sollen dabei in drei Etappen mehr als 100.000 Reservisten bewaffnet werden. Parallel dazu werden im April turnusgemäß 40.000 Wehrpflichtige einberufen.

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10 Kommentare

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  • Obamas Rückzieher bezüglich entsedung von Soldaten in die Ukraine ist eine wirklich gute Nachricht.

    Es ist höchste Zeit europäische Interessen in den Vordergrund zu stellen und die aggressive amerikanische Politik gegen Russland zu neutralisieren. Wir brauchen eine Kooperation mit Russland, weil wir im Gegensatz zu den USA unsere massiven wirtschaftlichen Interessen schützen müssen.

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    Inzwischen ist allen klar, dass Russland ähnliche Interessen hat und keineswegs die Konfrontation sucht. Die Nato hat zu viel negativen Einfluss auf die Russlandbeziehungen und auf die Ukrainekrise; die Scharfmacher und Kriegstreiber im US Kongress müssen gestoppt werden.

  • Endlich scheint so eine Hauch von Vernunft auf zu kommen ….aber nur wegen der Südeuropäer, die anscheinend etwas kluger sind als so machen denken.

    Sanktionen sind kein Mittel der Politik, sondern diese sollte am Verhandlungstisch stattfinden.

    Der ganze Konflikt hätte nicht sein müssen, wenn der Westen die NEUTRALITÄT der Ukraine geachtet hätte….nun sind mindestens 50.000 Menschen tot und zahllose Gebäude und Infrastrukturen zerstört.

    Von der faktischen Spaltung der Ukraine noch gar nicht zu reden.

  • Obama macht Rückzieher und schickt vorerst keine US-Soldaten in die UkraineQuelle: DWN

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    Die USA machen einen Rückzieher und nehmen von der angekündigten Entsendung von Soldaten in die Ukraine zunächst Abstand. Es ist unklar, ob es sich um eine taktische Maßnahme handelt oder ob die Amerikaner die Minsker Vereinbarungen nun mittragen wollen. Doch offenbar hat der Druck aus einigen EU-Staaten dafür gesorgt, dass die Amerikaner auf eine Eskalation in den Russland-Beziehungen derzeit verzichten wollen.

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    Endlich kommt so langsam die Einsicht in der EU...man kann nur hoffen, dass die irren Sanktionen gegen Russland bals Geschichte sind !!

  • Putins Politik ist von der Vergangenheit her gepraegt, der Sowjetunion. Die Politik in der Ostukraine erinnert an die Abspaltung Transnistriens. Obama versucht dagegen die Irrtuemer der Bush-Zeit zu korrigieren.

  • Da Trollt er wider der Putinfanclub, von Gwalter bis Conny Loggo, wie kann man so verblendet schreiben nur um seinem Amerikahass Zucker geben zu können rechtfertigt man leichtfertig den Neokolonialen Imperialismus der Russischen Regierung.

    Da werden Demokratische Regeln einfach zur Disposition gestellt wenn Gwalter hier im Forum fabuliert die einheitliche Position der EU werde nachdem sie von allen getroffen wurde von Italien aus wirtschftlicher Profitgier unterlaufen. Obs überhaupt stimmt dahingestellt.

    Oder die Wahl von Janukowitsch zwar von allen Ukrainern zu akzeptieren ist , auch von denen die ihn nicht gewählt haben, wenn er dann aber mit vollen Taschen zu seinem Herrn flieht ist die nächste Wahl die Grundlage für einen bewaffneten Aufstand und Freibrief für Kriegsaggression durch Russland, da ist nix mehr Links an der Denke das ist Russophiler Nationalismus pur.

    Genieße ihn wer mag, ich nicht.

  • Gott sei Dank hat mit Italien nun auch eines der “großen” EU-Länder endlich den Mut, sich gegen den von den USA aufgezwungenen Sanktionsirrsinn aufzulehnen. ....Sehr gut.

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    Es ist nicht einzusehen, dass wir uns hier ruinieren, direkt oder indirekt, nur um die Machtgelüste der Amerikaner zu befriedigen.

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    Das Hemd ist den Italienern näher als die Hose ! Recht haben sie !

     

    Mit den Amis ist eh kein Blumentopf zu gewinnen.

     

    Wann folgen die Tedesci`s – nur noch eine Frage der Zeit.

  • UNGEHORSAM

     

    Italien ignoriert US-Vorgaben und redet mit Russland über Zusammenarbeit

     

    Quelle: DWN

     

    Der italienische Premier Matteo Renzi hat bei seinem Besuch in Moskau Präsident Wladimir Putin nach Mailand eingeladen. Putin zeigte sich erfreut und hat Italien eine privilegierte Partnerschaft angeboten. Italien ist offenbar nicht gewillt, die EU-Sanktionen zum eigenen Schaden als das letzte Wort zu nehmen.

     

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    BRAVO ITALIEN !!!

    Wenn ich schon VORGABEN lese, wird ganz klar, dass wir in Europa als Befehlsempfänger angesehen werden…..nicht mehr und nicht weniger.

    Es wird höchste Zeit die USA zu lernen, dass wir keine Befehlsempfänger von ihnen sind sondern souveräne Staaten, die machen was sie wollen.

    Die USA haben die ganze schmutzige Suppe in der Ukraine angekocht und sollen sie doch bitteschön selbst auslöffeln…..aber ohne unsere Hilfe !!

    • @GWalter:

      Der NICHT-GEWAHLTE Premier-Minister Italiens trifft sich mit der durch kriminellen Machenschaften gewahlte Russische Präsident - und das findst Du Toll. Das sagt alles.

  • Die Mehrheit der Ukrainischen Bevölkerung hat mal den weggeputschten gestürzten Ukrainischen Präsidenten gewählt. Und dort wo er seine Mehrheit herbekommen hat wollen die Bürger die Putschisten nicht haben. Wollten ursprünglich Kiewer Panzer ohne Waffen mit bloßen Händen am besetzen ihrer Region hindern. Und ob die Mehrheit in der Restukraine wirklich die Putschisten will ist fraglich. Es ist vorstellbar dass andere Ethnien außer Ukrainern eigentlich mehr zu den Nationalstaaten tendieren wo ihre Wurzeln liegen. Jugoslawien läßt grüßen. Die Nazis der Ukraine zerschlagen einen Vielvölkerstaat.

  • Geht wohl bald los, heh?