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Aufarbeitung PädophilieGrüner Morast

Ankündigung eines brisanten Berichtes der Berliner Grünen. Die Aufarbeitung des pädophilen Erbes der Partei ist noch nicht am Ende.

Die Aufarbeitung der dunklen Flecken der Grünen ist noch nicht beendet. Bild: dpa

BERLIN taz | Den Grünen drohen neue Enthüllungen über Pädophilie in ihren Anfangsjahren. Thomas Birk, queerpolitischer Sprecher der Grünen in Berlin, überraschte am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung mit Neuigkeiten: Es habe in Berlin bis in die Neunzigerjahre rund zehn aktive Grüne als Täter gegeben, die „eventuell Tausende von Opfern produziert“ hätten.

Verurteilte Pädophile hätten aus der Justizvollzugsanstalt heraus für die Partei kandidiert, sagte der Berliner Politiker. Der Berliner Landesverband werde Mitte April einen „leider sehr umfangreichen“ Bericht vorlegen.

Zuvor hatten die Bundesvorsitzende Simone Peter, der Wissenschaftler Alexander Hensel vom Göttinger Institut für Demokratieforschung, der Bundestagsabgeordnete Volker Beck und die Frankfurter Erziehungswissenschaftlerin Milena Noll über „Die Frage nach dem Warum und nach den Konsequenzen“ diskutiert. Ines Pohl, Chefredakteurin der taz, moderierte die Veranstaltung.

Drei Monate nach Erscheinen des Abschlussberichts des Göttinger Instituts schien das Wesentliche zum Thema gesagt zu sein. Simone Peter, Vorsitzende der im Dezember gegründeten parteiinternen AG Aufarbeitung, entschuldigte sich noch einmal für die historischen Verfehlungen. In Anerkennung der Verantwortung habe die Partei beschlossen, sich am Hilfsfonds der Bundesregierung für Opfer sexualisierter Gewalt zu beteiligen. Volker Beck, langjähriger Aktivist im Bundesverband Homosexualität, fand erstmals klare Worte des Bedauerns wegen des „Unsinns“, den er früher über „einvernehmlichen Sex mit Kindern“ geäußert habe.

Ohne Widerhall

Konkrete Ergebnisse aus den mittlerweile sieben Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft wurden indes nicht genannt. Die einzelnen Landesverbände recherchierten weiter, hieß es nur. Peter wiederholte die von den Grünen bereits seit 2013 geäußerte Position, die Grünen seien „nicht der Ort der Taten“. Eine Aussage, die nach der Wortmeldung des Berliner Kollegen zumindest erklärungsbedürftig klang.

Auf dem Podium blieben die von Thomas Birk angekündigten Enthüllungen allerdings ohne Widerhall. Man diskutierte statt dessen weiter das historische Warum. Insbesondere die Rolle der Feministinnen, die schon früh kritisch die Doktrin vom „einvernehmlichen Sex“ mit Kindern hinterfragten, wurde debattiert – und die Frage, wie weit sich auch die Wissenschaft vor den Karren pädosexueller Lobbygruppen hatte spannen lassen.

Erst nach der Veranstaltung setzten sich Grüne mit den Aussagen des Berliner Kollegen auseinander. „Das war ein spontaner Alleingang“, sagte Barbara Unmüßig, Vorstand der Böll-Stiftung und Mitglied der Aufarbeitungs-AG. Erst vor Kurzem habe man mit dem Berliner Landesverband gesprochen. „Damals stellte sich die Dimension viel kleiner dar.“

Die Berliner Landesvorsitzenden Bettina Jarrasch und Daniel Wesener relativierten am Freitag die Enthüllungen ihres Parteikollegen: „Wir wissen von zwei verurteilten pädosexuellen Straftätern, die Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen waren. Beide Fälle sind seit Langem bekannt. Ob und wie viele weitere Parteimitglieder innerhalb dieser Netzwerke beteiligt waren, können wir nur mutmaßen.“ Einen Nachweis, dass Kinder oder Jugendliche „in grünen Partei-Zusammenhängen“ Opfer sexualisierter Gewalt geworden sein könnten, habe man aber nicht.

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48 Kommentare

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  • Ich bin darüber entsetzt, welcher Abgrund sich da bei den Grünen auftut - bei einer Partei, der ich früher mal mein Vertrauen schenkte. Das ist so bitter für mich.

  • man stelle sich mal vor wie sich frau roth und andere gutmenschen das maul zerreissen würden, würde bei anderen, nicht mainstreamgemäßen gruppen, eine derartige schweinerei hochkochen. bei den grünen ist dies selbstverständlich ganz etwas anderes. man stelle sich mal vor, derartige leute sitzen mit am regierungstisch. einfach furchtbar. heute darf aber die ehemalige oberindianerin dieses haufens den bundestagsvize spielen. der steuerzahler wird gezwungen dies noch zu alimentieren. schlicht grausam.

    • @p.g.:

      PolitikerInnen sind auch nur Menschen. Kindesmissbrauch kommt überall vor und ist weit verbreitet.

      Frau Roth stünde es gut an, sich mit diesem Teil ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Der im übrigen nicht nur ihre Zeit bei den Grünen betrifft, sondern auch ihre Funktion als Managerin von "Ton-Steine-Scherben".

      Die Aufklärung und Aufarbeitung geht wohl auch deshalb so schleppend voran, weil vielen Leuten erst durch die von den Medien unterstützte breite Berichterstattung klar wurde, dass sie da noch was im Keller haben.

      Übrigens gibt es noch andere bekannte PolitikerInnen, die Leute geliked haben, um die man heute wohl eher einen Bogen machen würde. Der jüngst verstorbene Richard von Weizsäcker, gut befreundet mit dem Chefmissbraucher an der Odenwaldschule, Gerold Becker und seinem langjährigen Lebensgefährten Hartmut von Hentig und alle C-PolitikerInnen die den Evangelikalen nahe stehen, könnten im Zuge der Aufarbeitung der jahrzehntelang in Korntal betriebenen multimodalen (Missbrauchs-)Kriminalität demnächst ein Problem bekommen.

      Nur scheinbar grotesk dabei: diese Pietisten geben sich nach außen hin so genierlich und moralisch. Gleichzeitig waren sie offenbar in Kinderhandel verwickelt.

      http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.sexueller-missbrauch-in-korntal-neue-vorwuerfe-der-heimopfer.fa0e1a90-78c6-4bb4-a56b-25b36a6e71ab.html

       

      Egal ob Grüne, Linke oder Konservative: wer Moral predigt, der hat das meistens auch bitter nötig.

  • Neben anerkannten fachlichen Qualifikationen gilt Kentler heute dennoch als gestört. Für seine Fürsprecher scheint das ebenfalls zuzutreffen.

  • Apropos "Zeitgeist": ich lese gerade das Buch "Die vergessene Generation" von Sabine Bode. Sie beschreibt darin, was die so genannten "Kriegskinder" durchgemacht haben und welche Folgen das für ihr weiteres Leben hatte. Das Buch ist 2004 erschienen, also 6 Jahre vor dem "Canisius-Day". Frau Bode hat Zeitzeugen interviewt, Dokumente gesichtet. In 15 Kapiteln beschreibt sie sehr gut, welche Traumen wie entstanden und weiter wirkten.

    Luise Reddemann, die bekannte Psychotraumatologin schrieb das Nachwort.

    Trotzdem: dem Thema "sexueller Missbrauch" sind nur knapp zwei von 304 Seiten gewidmet. Obwohl es überall mitschwingt.

    Und wir heute wissen, wie viele Menschen dieser Generation sexuelle Ausbeutung und Gewalt ihr Leben lang begleitet hat.

    Das ist weder neu, noch eine zeitgeschichtliche Besonderheit. Neu ist, dass wir vergleichsweise offen damit umgehen.

    Das werte ich als gutes Zeichen. Unsere Gesellschaft ist offenbar bereiter und fähiger sich mit dieser Realität auseinanderzusetzen als die vergangener Jahrzehnte.

  • Beispiel: Der renommierte Sexualwissenschaftler (und bekennende Pädophile) Helmut Kentler rief 1969 in Westberlin ein pädagogisches Modellprojekt ins Leben, bei dem Jugendliche bei vorbestraften Pädosexuellen „ein neues Zuhause“ erhalten sollten. Genehmigt wurde dieses Projekt von der damaligen SPD geführten Senatsverwaltung für Jugend. Drei vorbestrafte Pädophile wurden auf diese Weise zu offiziellen Pflegevätern gemacht und für ihre Betreuung der Minderjährigen mit staatlichem Pflegegeld entlohnt. Kentler machte seinen Pilotversuch in den achtziger Jahren mehrfach publik: in der linken Zeitschrift konkret, dann vor FDP-Bundestagsabgeordneten, 1988 in einem von der Jugendbehörde bei ihm in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Gutachten. Ein Jahr später brachte Rowohlt Kentlers pädophilenfreundliche Thesen unter dem Titel „Leihväter“ sogar als Buch heraus. Dass die pädophilen Betreuer mit ihren Zöglingen Sex haben wollten, gehörte für Kentler ausdrücklich zum Konzept und so schrieb er es auch in entsprechenden offiziellen Senatsgutachten. Kentler war keine gesellschaftliche Randfigur. Politisch im linken SPD-Lager zu Hause, zählte er zu den Stars der Sexualwissenschaft. Viele von denen, die Helmut Kentler gut kannten, mit ihm diskutierten, zusammenarbeiteten oder gar die Wohnung teilten, wurden Ärzte, Therapeuten, Sozialpädagogen... (taz, 14.09.2013, http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=hi&dig=2013%2F09%2F14%2Fa0045&cHash=e431505422dca932c87867e053c44fd3)

    • @Lilly Maier:

      "Politisch im linken SPD-Lager zu Hause, zählte er zu den Stars der Sexualwissenschaft. Viele von denen, die Helmut Kentler gut kannten, mit ihm diskutierten, zusammenarbeiteten oder gar die Wohnung teilten, wurden Ärzte, Therapeuten, Sozialpädagogen..."

       

      Ja, genau das gehört aufgearbeitet. Einmal, wer alles zu diesen Personen zählte und welchen Weg sie nahmen und dann, warum ausgerechnet dieser Mann so idealisiert wurde.

       

      Übrigens habe ich mir im Sommer letzten Jahres im Antiquariat dieses Buch beschafft: "Jugend im Urlaub", Band 1. Autoren: Helmut Kentler, Thomas Leithäuser und Hellmut Lessing. Es ist 1969 im Beltz-Verlag erschienen.

       

      Kentler beschreibt, wie er Kinder und Jugendliche auf Fahrten und Reisen begleitet, beobachtet, befragt und akribisch darüber Buch geführt hat. Er nennt das eine Untersuchung.

       

      In seinem Werk hat Kentler einige Organisationen und Leute benannt, mit denen er kooperierte.

  • (Fortsetzung) Zusätzlich – das ist die Besonderheit in Deutschland mit seiner sog. „sexuellen Revolution“! – bestand in Deutschland (mit Unterstützung der Wissenschaft, der Politik, usw.) ein öffentliches Klima, das diese Straftaten – TROTZ bestehender Strafgesetze (!) – verharmloste und/oder sogar leugnete und dadurch den kindlichen Opfern zusätzlich Schutz verweigerte. Er verabsäumte also nicht nur, WIRKSAME Mechanismen einzurichten, um seiner „immanenten Schutzverpflichtung“ gegenüber einer „besonders verwundbaren“ Bevölkerungsgruppe (nämlich den Kindern) nachzukommen, sondern in Deutschland beteiligte sich der Staat selbst (u.a. durch die öffentliche politische Diskussion zur Abschaffung des § 176 StGB, aber auch konkret über seine entsprechenden Sozialbehörden, die bspw. Kinder- und Jugendliche an Pädophile vermittelten (Kentler-Projekt) und/oder diesen überließen (Odenwaldschule)) am Löchrigmachen eines wirksamen Schutzes vor sexueller Gewalt gegen Kinder! Daher ist erstens der deutsche Staat laut EuGH-Urteil vom 28.01.2014 (EuGMR 027/2014) allen Opfern sexueller Gewalt im Zuge der sog. „sexuellen Revolution“ zu Schadensersatz verpflichtet, und zweitens die Begrenzung der Diskussion um die sog. „sexuellen Revolution“ allein auf das (angebliche) Befreiungsmoment oder die (angeblichen) Motive der TäterInnen deutlich verkürzend und der Sache nicht dienlich.

    • @Lilly Maier:

      "Sexuelle Revolution": na auf jeden Fall wurde in den 60er und 70er Jahren etwas mehr über Sex gesprochen und berichtet als vorher.

      Da man das vorher so gut wie gar nicht getan hatte und wenn dann verschämt oder in negativer Weise, schoss man damit schnell übers Ziel hinaus. Im Grunde wurden dabei auch nur alte Muster reproduziert. Man denke nur an diese unsäglichen "Report-"Reihen (Schulmädchen, Hausfrauen...). "Bilitis".... Uschi Obermaier mit nackten Möpsen auf den Titelblättern...

       

      Was an den Darstellungen von doof-tumbem Gehoppel und nackten Hintern und Busen so interessant gewesen sein soll, kann ich zwar nicht nachvollziehen. Aber damals schien es der Renner gewesen zu sein.

       

      "Sex" wurde eine ganze Weile in den Medien, aber auch in der Fachliteratur als "positiv", "attraktiv" und "interessant" verkauft. Das hat sicherlich dazu beigetragen, dass so wenige Menschen sich für Missbrauchsopfer stark gemacht haben.

       

      Auf die negativen Seiten von Sexualität aufmerksam zu machen, war einfach nicht "hipp" damals. Ist es heute ja auch noch nicht. Aber jedenfalls traut sich niemand mehr, sich öffentlich über Opfer lustig zu machen. So wie das bis vor 10 Jahren durchaus geschah.

  • Der Europäische Gerichtshof hat vor Kurzem geurteilt, dass ein Staat gemäß Art. 3 EMRK aufgrund der „besonderen Verwundbarkeit von Kindern eine immanente Verpflichtung [hat], deren Schutz vor Misshandlung sicherzustellen“. Der EuGH stellt in diesem Zusammenhang die Frage, ob „der gesetzliche Rahmen des Staates und insbesondere seine Aufdeckungs- und Berichtsmechanismen einen wirksamen Schutz (…) vor der Gefahr des sexuellen Missbrauchs boten, soweit von dieser Gefahr gesagt werden konnte, dass die Behörden davon Kenntnis hatten oder haben hätten müssen“. Angesichts der Freizügigkeit, mit der in den 1970er/1980er Jahren bis hinauf in die Politik und die Justiz (konkrete Überlegungen zur Abschaffung des § 176 StGB) über sexuelle Übergriffe durch Erwachsenen an Kindern öffentlich verhandelt wurde, ist klar, dass der deutsche Staat „Kenntnis hatte oder haben hätte müssen“, dass es solche Handlungen gegen Kinder in verbreitetem Maße gibt. (siehe Fortsetzung)

    • @Lilly Maier:

      Selbstverständlich hatten staatliche Stellen Kenntnis von der weiten Verbreitung der sexuellen Ausbeutung von Kindern. Diese waren sogar an viele Stellen direkt an den Verbrechen beteiligt. Man denke nur an die entsprechenden Missstände in den verschiedenen Einrichtungen der Jugendhilfe. Die Verquickung von Angehörigen der Jugendhilfe mit der Odenwaldseilschaft ist ja bekannt und sogar dokumentiert http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=hi&dig=2013%2F09%2F14%2Fa0045

      "Der Staat" besteht doch aus Menschen. Die eben Fehler und Schwächen haben, auch Straftaten begehen oder Einstellungen propagieren, die ganz klar falsch sind.

  • „Die Frage nach dem Warum und nach den Konsequenzen“

     

    Der Parteienforscher Walter und sein Team waren vom Vorstand der Grünen beauftragt worden, "Umfang, Kontext und Auswirkungen pädophiler Forderungen in den Milieus der Neuen Sozialen Bewegungen und bei den Grünen" zu untersuchen.

     

    Vier Kernpunkte für das damalige sehr pädotolerante Verhalten der Gründungsmitglieder der Grünen (80er Jahre) wurden gefunden

    -Wissenschaftsgläubigkeit (die Wissenschaft vertrat damals eher pro-pädophile, bzw. Missbrauch verharmlosende Positionen)

    -antireppressive Ideologie (alles was nach staatlicher und gesellschaftlicher „Unterdrückung“ roch, wurde kritisch beäugt bzw. bekämpft)

    -Minderheitenaffinität (man identifizierte sich eher mit Randgruppen als mit dem bürgerlichen Milieu und Mehrheiten)

    -Sexualität wurde im Sinne einer Befreiungsideologie betrachtet (Wilhelm Reich u.a.)

     

    Die Forscher stellten in ihrem Schlusswort zum Zwischenbericht fest: "Viele Autoren schauten mit bemerkenswerter Empathie überwiegend auf die Täter, ihre Lebensgeschichten und inneren Nöte, ließen demgegenüber in verblüffendem Maße vergleichbare Aufmerksamkeit, gar Sensibilität für die Opfer vermissen."

    http://www.demokratie-goettingen.de/content/uploads/2013/12/Paedophiliedebatte-Gruene-Zwischenbericht.pdf

    • @Angelika Oetken:

      Leider machen Sie hier dasselbe, was Sie (bzw. Franz Walter) oben kritisch anmerken: Sie „schauen mit bemerkenswerter Empathie überwiegend auf die Täter, ihre Lebensgeschichten und inneren Nöte“. Die Aufarbeitung der im Zuge der sog. „sexuellen Revolution“ massenhaft erfolgten sexuellen Übergriffe gegen Kinder in den 1970er/1980er Jahren wird derzeit noch durch diese einseitige TäterInnen-Perspektive stark behindert. Noch immer fehlt es an Empathie für die damals betroffenen Kinder. Noch immer verstellt eine ganze Generation und Gesellschaft mit dem Mythos von der angeblichen „Befreiung vom Mief der Nachkriegszeit“ die Einsicht, dass niemals zuvor und niemals wieder danach die Sexualisierung von Kindern (einschließlich entsprechender Straftaten) so öffentlich betrieben wurde und werden konnte. Mit entsprechenden massiven Versäumnissen auch staatlicherseits (!) hinsichtlich der besonderen Schutzpflicht gegenüber Kindern. Die sog. „sexuelle Revolution“ darf nicht bloß mit der Brille des „Hippietums“ betrachtet oder mit Verweis auf ein paar wenige „Spinner“ abgetan werden. Hier gab es ganz konkrete und massive (!) Versäumnisse der Gesellschaft und des Staates hinsichtlich der Schutzpflicht gegenüber Kindern – und genau da gilt es jetzt hinzuschauen, bzw. aufzuklären. Siehe dazu u.a. meine Ausführungen zum EuGH-Urteil vom 28.01.2014 (EuGMR 027/2014)

      • @Lilly Maier:

        Ich weiß nicht, wann Sie geboren sind. Ich bin Jahrgang 1964 und in den 60er und 70er Jahren war es den Erwachsenen doch größtenteils ziemlich egal, wie es Kindern ging. Sie waren vor Allem mit sich selbst beschäftigt, ihrer Arbeit oder irgendwelchen anderen Aufgaben. Das hatte auch Vorteile für uns Kinder, zum Beispiel relativ wenig Gängelung, was ja von manchen Baby-Boomern heute idealisiert wird.

         

        "Sexuelle Befreiung": davon war in meiner Kindheit bei den Erwachsenen wenig zu spüren. Die Frauen begannen die Pille einzunehmen. Das hieß lediglich, dass sie sich fortan der "ehelichen" Pflicht nicht mehr mit der Ausflucht, sie hätten ihre "gefährlichen" Tage entziehen konnten. Ich glaube nicht, dass irgendeiner der Männer, die damals herumliefen ein auch nur durchschnittlicher Liebhaber war. Nur "rüber" wollten sie alle.

         

        Die weiblichen Erwachsenen hatten deshalb eher wenig Mitgefühl mit missbrauchten Mädchen. "Da muss jede mal durch" war eher die Devise, "warum soll es der da besser gehen als mir". Oder betretenes Schweigen.

         

        Selbstverständlich hatte der Staat als Vertreter der BürgerInnen die Pflicht, für das Wohl und die Sicherheit von Kindern zu sorgen. Wie er es heute auch hat. Aber Rechte sind erstmal was Theoretisches. Auf die Praxis kommt es an. Und die spiegelte ganz klar die Einstellungen der damaligen Gesellschaft wider.

    • @Angelika Oetken:

      Man sollte sich klar machen, in welchen Verhältnissen die Grüne Gründergeneration, von denen die meisten den 40er und 50er Jahrgängen angehörten aufgewachsen ist. Die Nachkriegszeit war von traumatisierten, häufig innerlich abgestumpften und verrohten Menschen geprägt. Die Erwachsenen identifizierten sich überwiegend mit den faschistischen TäterInnen und ihren fragwürdigen Werten. Aufgearbeitet war überhaupt nichts. Sexuelle Gewalt zwischen Ehe galt als normal, sogar erwünscht. Männer bewiesen so ihre Männlichkeit, Frauen, dass sie zur Selbstaufgabe und -verleugnung und um jeden Preis zur Unterordnung bereit waren. Die Gossensprache für sexuelle Aktivitäten glich eher Baumarktjingles als etwas, das beiden Partnern Lust verspricht. Viele Frauen entgingen der ehelichen Drangsal, die auch noch die Angst vor Schwangerschaften begleitete nur, indem sie ihren Männern die Kinder überließen. Die diese häufig sogar ihren Partnerinnen vorzogen. Da noch einfacher als Sexualabort zu missbrauchen.

      Kinder, die so aufwachsen haben es schwer, echtes Mitgefühl zu empfinden. Ihnen selbst wurde auch keine Empathie entgegen gebracht. Statt dessen werden diese traumatischen Erlebnisse inklusive der damit verbundenen belastenden Gefühle abgespalten. Und die Emotionen dann auf etwas projiziert, was ferner liegt als die eigene Seele. Die Beschäftigung mit politischen und weltanschaulichen Ideologien lenkt wohltuend von der eigenen Bedürftigkeit ab.

  • "In Anerkennung der Verantwortung habe die Partei beschlossen, sich am Hilfsfonds der Bundesregierung für Opfer sexualisierter Gewalt zu beteiligen."

     

    Frau Peter wurde danach im Laufe der Veranstaltung noch mal gefragt. Und sie sagte, dass dies missverstanden worden sei. Die Partei der Grünen hat bislang nicht vor, sich am Erweiterten Hilfesystem für Missbrauchsopfer (EHS-FSM) zu beteiligen.

  • Der Dank gebührt eigentlich Frau Homann. Sie und einige wenige hartnäckige um Aufklärung bemühte Menschen haben dafür gesorgt, dass dieses Thema nicht unter den Tisch gekehrt wurde.

    Die Verstrickungen des pädokriminellen Netzwerkes rund um die AHS gehen über die Humanistische Union noch weit hinaus. Sie berühren Gruppen, die von unserer Gesellschaft als Elite wahrgenommen werden. Allen voran der von Ralf Dahrendorf als protestantische Mafia bezeichnete Verbund rund um Richard von Weizsäcker und Gräfin Dönhoff http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8650386.html

    Wenn man sich einmal klar macht, welchen Einfluss diese Menschen jahrzehntelang hatten und wie sehr sie immer noch idealisiert werden, dann verwundert die Zurückhaltung bei den Grünen was die Aufklärung angeht überhaupt nicht.

    Mich interessiert daran besonders, welche individuellen, innerpsychischen Beweggründe es bei diesen Protagonisten rund um die AHS und das Odenwaldschulnetzwerk gab, Pädokriminelle und ihre Propaganda zu unterstützen und diesen Menschen Kinder buchstäblich auszuliefern. Auf eine konsequente Weise, die an kultische Menschenopferrituale denken lassen.

    Waren es unbearbeitete selbst erlebte Traumatisierungen, transgenerationale Schäden oder einfach Leichtgläubigkeit? Immerhin sind krankhaft Pädosexuelle geübte Manipulatoren. Das Erspüren der Gedanken und Emotionen anderer Menschen haben sie ja buchstäblich mit der Muttermilch aufgesogen. Für die meisten Pädos war es eine Überlebensstrategie die heimlichen Bedürfnisse des Gegenübers (der Mutter) zu erfüllen.

  • Wenn bei der grünen Aufarbeitung gleich viel raus kommt wie bei der katholischen, dann bleibt es wohl beim frommen Wunsch.

  • Was im Artikel nicht erwähnt wird, aber im Zusammenhang mit dem Verhältnis der Grünen zur Pädolobby wichtig ist, ist der Hinweis, den Frauke Homann, eine Zeitzeugin mit Expertise auf der Veranstaltung gab. Nämlich, dass sie die Wirkung und Bedeutung der AHS (Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität) untersuchen müssen, wenn die Grünen ihre "Missbrauchsgeschichte" aufklären und aufarbeiten wollen.

    In dieser Gruppierung versammelten sich nämlich Menschen, die Schlüsselpositionen an Hochschulen und in den Medien inne hatten und haben. Die ganz unverblümt für Pädokriminalität warben und von denen viele enge Verbindungen zu den Grünen hatten. Mit linken und liberalen Abzweigungen. Mehr dazu:

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-110117926.html

    http://www.vachss.de/mission/berichterstattung/ahs.htm

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, eine von 9 Millionen Erwachsenen in Deutschland, die in ihrer Kindheit und/oder Jugend Opfer schweren sexuellen Missbrauchs wurden

    • @Angelika Oetken:

      Danke für Ihren wichtigen Hinweis! Dazu muss dann auf weitere Querverbindungen hingewiesen werden, beispielsweise zur bis heute einflussreichen Humanistischen Union. Die HU pflegte engen Kontakt mit der Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität (AHS), die Sex zwischen Erwachsenen und Kindern erlauben wollte. Erst im Jahr 2004 (!) distanzierte sich die Humanistische Union von der AHS und pro-pädophilen Positionen. Noch heute sitzt der Pädophilie-Befürworter Rüdiger Lautmann („Die Lust am Kind“) im HU-Beirat. Der bekennende Pädophile Prof. Dr. Helmut Kentler war ebenfalls HU-Mitglied. Ebenso wie zahlreiche PolitikerInnen wie bsplw. Renate Künast (GRÜNE), Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP; ehemalige Justizministerin!), Dr. Herta Däubler-Gmelin (SPD; ebenfalls ehemalige Justizministerin!), Claudia Roth (einst FDP, jetzt GRÜNE), Volker Beck (GRÜNE). Außerdem gehör(t)en einflussreiche Persönlichkeiten wie u.a. Heribert Prantl (Jurist, Journalist und Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung), der Soziologe Prof. Dr. Fritz Sack (übrigens auch Mitglied im Kuratorium der Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität) und Hartmut von Hentig, Ex-Lebensgefährte des pädokriminellen Täters Gerold Becker (Odenwaldschule), der HU an.

      • @Lilly Maier:

        Mit dem Wissen um diese Umstände müssten auch die bisher eher unkritisch idealisierenden Biografien über Dönhoff, von Weizsäcker und Co. neu geschrieben werden. Auch Martin Bonhoffer spielte eine furchtbare Rolle in dem menschenverachtenden Spiel. Er führte den Kinderquälern an der Odenwaldschule gezielt Opfer zu. Quasi wie Katalogware in Berlin bestellt http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Martin-Bonhoeffer-soll-Schueler-sexuell-belaestigt-haben-_arid,121201.html. Was führte bei ihm zu solch gewissenlosen Handeln?

        Was demonstriert schließlich deutlicher als die Missbrauchsrealitäten, dass Menschen letztlich immer an sich selbst scheitern. Und das Wunderbare viel häufiger im scheinbar Durchschnittlichen zu finden ist als im vermeintlich Überlegenen.

        Gibt es ein besseres Argument gegen den Elitegedanken als die in den entsprechenden Kreisen kultivierte Übergriffigkeit? Egal ob im linksliberalen oder konservativen Milieu. Es handelte sich bei näherem Hinsehen lediglich um geschickte Inszenierungen vermeintlicher Vorbildlichkeit. Das Publikum, die Öffentlichkeit wollte Überlegenheit sehen, darum wurde sie ihr vorgespielt. Besonders vulgäres Theater.

  • Das Fräulein Maier ist wohl noch vom Volkswartbund übrig geblieben? Das ist doch dieselbe Hetze der Nationalkonservativen, die ich mir schon als Schüler 1968 habe anhören müssen.

     

    Manche Leute können sich einfach nicht aus ihren reaktionären Traditionen lösen. Ob das nun ein Füller oder eine von Storch ist - Tatsache ist, dass die Sexualität nur als Vehikel dient reaktionäre Inhalte zu transportieren und eine totalitäre Gesellschaft zu zementieren. Etwas anderes haben wir übrigens 1968 auch nicht gesagt.

     

    Was den sexuellen Missbrauch an Kindern angeht, gibt es wohl andere Adressaten zu denen bisher immer die Ewiggestrigen ehrfürchtig hinauf geschaut haben.

     

    In diesem Staat zeigt sich immer mehr, wie Randthemen als Politikersatz dienen, weil die gegenwärtigen Probleme nicht mehr von den Herrschenden gelöst werden wollen. Stattdessen dient eine moderne Inquisition dazu, den Bürger ständig unter Rechtfertigungszwang zu setzen, damit er nicht auf die Idee kommt, eine Systemveränderung könnte auch die Gesellschaft befreien. Die sexuelle Befreiung war nur ein kleiner Teilaspekt der damaligen außerparlamentarischen Opposition. Zudem wurde er von den Protagonisten mit einem Bierernst betrieben, der einfach nur noch lächerlich war. Man besinne sich einmal auf die Cartoons von Chlodwig Poth.

     

    Ferner sind Vorstrafen nun wirklich kein Hindernis hohe politische Ämter zu übernehmen, was konservative Politiker immer wieder auf 's Neue beweisen. Natürlich will man vielleicht als Grüner ein Edelmensch aus chemiefreien Anbau sein - jedoch gibt es dort auch Prominente, die ebenfalls keine weiße Weste haben.

     

    Das provinzielle Herumstochern in möglichen Verfehlungen wird doch sonst auch nicht so akribisch betrieben - also es bleibt der Eindruck des Vertuschens von Inkompetenz.

    • @achterhoeker:

      KritikerInnen als Nazis, als „reaktionäre Traditionalisten“, als „Ewiggestrige“, die angeblich das Rad zurückdrehen wollen, zu inszenieren, ist eigentlich ein deutlicher Hinweis darauf, dass Argumente fehlen, Herrlein Achterhoeker. Pauschalisierungen wie „Sexualität [dient] nur als Vehikel reaktionäre Inhalte zu transportieren“ sprechen ebenfalls weniger für eine differenzierte Auseinandersetzung, stattdessen für stark affektive Projektionen. Dass es für sexuelle Gewalt gegen Kinder weitaus mehr Adressaten gibt als nur die GRÜNEN, ist eine Binsenweisheit. Deshalb ist uneingeschränkte Aufklärung - über die GRÜNEN hinaus! - auch so notwendig. Weil diese gesamtgesellschaftliche Aufarbeitung bisher nur so halbherzig betrieben (bzw. von entsprechend Interessierten behindert) wurde, wirken die Fälle (und Verstrickungen), die jetzt langsam und vereinzelt ans Licht kommen, so, als würde man sich nur auf diese und aus ideologischen (oder parteipolitischen) Gründen stürzen. Ich schrieb es schon a.a.O.: Damit verkennen Sie meine und die Intention vieler anderer direkt und indirekt Betroffener. Mir geht es um Aufklärung und auch um die Zerstörung von Mythen und Verklärungen, die bis heute verhindern, dass die Strukturen und Interessen dahinter erkannt und benannt werden können. Mglw. war „die sexuelle Befreiung“ FÜR SIE „nur ein kleiner Teilaspekt der damaligen außerparlamentarischen Opposition“. Für Betroffene der darin vielfach Sexualstraftaten sieht das ganz anders aus.

    • @achterhoeker:

      Bitte nicht politische Absichten, weltanschauliche Fragen und Missbrauchskriminalität miteinander vermischen.

      Sie haben schon Recht mit Ihrem Hinweis, dass Missbrauch überall vorkommt. Im Kern immer ähnlich. Lediglich die Tarnungen und das Vokabular der MissbraucherInnen unterscheiden sich.

      Die Odenwaldschule und das Aloisiuskolleg haben in der Hinsicht mehr miteinander gemeinsam als sie trennt. Und die systematische sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen im links-grün-progressiven Milieu unterscheidet sich nicht wirklich von der die durch kirchlich-reaktionäre Heimträger, wie zum Beispiel die Korntaler Brüdergemeinde betrieben wurde.

       

      Am Anfang steht nämlich immer die Mutter. Im Falle von MissbrauchstäterInnen eine übergriffige.

  • Die Reaktion in den bisherigen Kommentaren überrascht mich ein wenig. Da sind nur diejenigen, die es immer schon wussten oder diejenigen, die nur die böse Lügenpresse am Werk sehen.

     

    Mir war bisher als ehemaliges Gründungsmitglied der Grünen bekannt, dass die Frage, ab welchem Alter straffrei Sexualität zwischen zwei Menschen stattfinden kann, offen, manchmal sehr offen bis hin zu völlig indiskutabel diskutiert wurde.

    Mir war auch klar, dass irgendwelche Indianerkommunen die Parteitage nervten, was man witzig oder doof finden konnte.

     

    NICHT BEKANNT war mir jedoch, dass auch ganz offensichtlich bereits als Täter straffällig gewordene in diesem Bereich dort kandidierten. Ich kann mich entsinnen, dass wir Leute auf Listen aufgestellt haben, die verurteilt wurden imo zu Unrecht wegen z.B. Aufrufen zu zivilen Ungehorsam und solche Sachen wie z.B. zur Europawahl die verurteilten Redakteure von "radikal". Dass aber auch verurteilte Pädosexuelle auf den Listen auftauchten, ist selbst für mich neu. (War evtl. ein Berliner Problem?).

     

    Und das ist dann doch eine andere Dimension imo als darüber zu debattieren, ob die Schutzaltersgrenzen korrekt waren bzw.sind.

  • Wenigsten stellen sich die GRÜNEN Ihrer Verwantwortung und klären die Vergangenhiet auf.

     

    Das kennt man von anderen Parteien im deutschen Bundestag nicht. Da wird üblicherweise erst mal abgestritten und unter den Teppich gekehrt solange es noch irgendwie geht.

     

    Allerdings ist dieses Verhalten auch nicht verwunderlich, wenn man die Hexenjagd hier im Forum liest... politisch zuträglich ist Aufklärung von Skandalen leider nie gewesen...

    • @Grisch:

      "Wenigsten stellen sich die GRÜNEN Ihrer Verwantwortung und klären die Vergangenhiet auf."

       

      Wie klärt man denn "Vergangenheit" auf?

  • Was auffällt: Daß die Grünen und die katholische Kirche offenbar ähnliche Problem haben. Und beides sind Gruppierungen von besonders ausgeprägter Ideologie.

    • @Friedrich Zoller:

      Genau!

       

      Wer Ideale propagiert, hat das nämlich meistens auch nötig...

       

      Alle anderen Menschen orientieren sich lieber an Realitäten. Im Sinne des Kinderschutzes ist das nicht das verkehrteste.

  • Päderastie und einvernehmliche sexuelle Handlungen zwischen Kindern und Erwachsenen sind Mengen, die sich nur teiilweise überschneiden. Aus den befreienden Umbrüchen der 68er Jahre sollten wir keinen salto mortale machen, damit wir uns nicht den Spaß an der Freud wieder abgewöhnen. Sexuelle Gewalt ist wie jede Gewalt zu tabuisieren, sofern sie nicht der Befreiung dient oder allenfalls einvernehmlich angewendet wird - nicht mehr und nicht weniger.

    • @Gottfried Scherer:

      Ihr Kommentar enthält klassische pro-pädophile Wortklaubereien und Verdrehungen. Schon immer bauten Pädophiliebefürworter ihre Argumentation um den Terminus „sexuelle Gewalt“, die sie „selbstverständlich ablehnten“, weil Pädophile ihre sexualisierten Übergriffe auf Kinder eben nicht als Gewalt verstehen, sondern wahlweise als „Zuwendung“, „liebevolle Aufmerksamkeit“, „Einvernehmen“, usw. Und etwas „zu tabuisieren“, wie Sie schreiben, dient ebenfalls den pädophilen Interessen, denn was tabuisiert wird, bleibt im Dunkeln und entsprechend unbeschränkt kann man dort die eigenen Interessen weiter bedienen. Und wessen Befreiung soll sexuelle Gewalt dienen?? Auch „einvernehmlich“ klingt so nett, dass man damit seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit an der Nase herumführen kann. Tatsächlich aber hat es gute Gründe, warum sexuelle Kontakte zu Kindern verboten sind: aufgrund ihres mangelnden Reifegrades (Kinder dürfen ja auch nicht wählen - warum wohl??) gelten sie als nicht einstimmungsFÄHIG! Stichwort: informed consent. Demnach können Kinder und teilweise Jugendliche zwar willentlich in sexuelle Handlungen einstimmen, dabei aber nicht die Tragweite einer solchen Zustimmung überschauen. Demnach stimmen sie der Handlung nicht wissentlich (informiert) zu, unabhängig davon, wem sie zustimmen.

    • @Gottfried Scherer:

      Auch wenn Interesse an Sexualität bei Kindern etwas ganz Normales ist: "Sex" mit Erwachsenen können sie gar nicht haben. Allenfalls werden sie von ihnen Überlegenen sexuell ausgebeutet.

       

      Wer das nicht verstehen kann, möge sich Hilfe holen.

  • Die GRÜNEN entstanden aus einer gesellschaftlichen Subkultur, in der sexuelle Übergriffe auf Kinder als “gesund” und “richtig” galten. Ihre Wählerschaft gründet zu großen Teilen in den linksliberalen und Intellektuellenkreisen, die in den 1968er und 1970er Jahren (ff) die “sexuelle Revolution” begründeten, vorantrieben und “wissenschaftlich” untermauerten. Die GRÜNEN reihen sich also ein in ein gesellschaftliches Phänomen, das bislang (auch in der sogenannten Aufklärung in der Folge der Aufdeckungen nach Canisius usw.) noch völlig tabuisiert blieb: Die gesellschaftlich akzeptierte und propagierte Sexualisierung von Kindern zur Befriedigung der Bedürfnisse von Erwachsenen (die im übrigen nicht nur “Pädophile” sind/waren, jedenfalls nach derzeitiger Definition). Damit können sich weder die GRÜNEN noch andere gesellschaftlich relevante Gruppierungen (Intelligenzia, Kulturschaffende, Wissenschaft/Sexualwissenschaft, Psychoanalyse, Justiz, Parteien, Politik, Verbände, Jugendschutz, Reformbewegung, Medien, usw.) freisprechen, keine Opfer erzeugt zu haben. Sie haben es, wenn auch nicht auf direktem Wege.

    • @Lilly Maier:

      Haben Sie eigentlich den Artikel gelesen?

       

      Es geht nicht darum, irgendwelche Fragen der Schutzaltersgrenzen, die mal diskutiert wurden, zu bewerten, sondern darum, dass ganz kon kret die Grünen in Berlin wegen sexuellen Übergriffen verurteilte Straftäter auf ihren Wahllisten aufgestellt haben.

       

      Dass Sie das so ignorieren wollen und lieber eine ganze Zeit der Debatten darüber diskreditieren wollen, spricht nicht unbedingt für die Ernsthaftigkeit von Ihnen sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

    • @Lilly Maier:

      Was für ein schlechter Kommentar, so in Polemik und andere tendenziösen Wortgebaren zu verfallen. Ungern gelesen!

      • @Friedrich Zoller:

        Schlechter Versuch (u.a. Wortwahl), den zustimmenden Kommentar von Lu Lu zu neutralisieren. Allgemeine Bemerkung: Es ist bekannt, dass pädophile Netzwerke auch dazu genutzt werden, Shitstorms bzw. einen Zufluss an pro-pädophilen Kommentaren relativ rasch zu organisieren.

        • @Lilly Maier:

          Dann darf ich daraus folgern, dadurch, dass Sie hier vom Thema (In Berlin wurden bereist straffällige Pädophile bei den Grünen auf die Kandidatenliste gestellt.) ablenken und stattdessen lieber über die Gesellschaft und Gott und die Welt rumschwallen, Sie auch zu den Pädophlen gehören, die den eigentlichen Skandal vertuschen wollen?

    • @Lilly Maier:

      Das mit dem "gesellschaftlichen Phänomen" ist zT richtig bzw. ist m. E. richtig, dass so etwas wie die "sexuelle Revolution" eben auch immer pervertiert bzw. in's Gegenteil verdreht wird. Gemeint war eigentlich: Sexualität ist nichts böses sondern natürlich. Man sollte Kinder mit einem Köperbewusstsein frei von falscher Schuld & Scham aufwachsen lassen. Man muss sich vor Augen halten, dass es darum ging, nachhaltig mit Vorstellungen zu brechen, wie "Onanie ist abartig & macht blind", "Frauen, die Achtung verdienen, haben keine sexuellen Gefühle. Sie sind keusch.", "Homosexualität ist eine psychische Krankheit", "Frauen, die sich offen & kommunikativ geben, haben es nicht anders verdient als vergewaltigt zu werden.", usw.. Leider gibt es immer Leute, die eine neue Offenheit ausnutzen, um Gewalt- und Machtstrukturen ungehindert weiter reproduzieren zu können. Und dann gib es noch die wirklichen Pädophilen. Was spricht dagegen, solchen Leuten klarzumachen: Jugendlich aussehende (!) SexualpartnerInnen, die aber erwachsen sind: kein Problem, Kinder: Nein!!! ?!

    • @Lilly Maier:

      Was für ein guter Kommentar ohne in Polemik und anderen tendenziösen Wort gebaren zu verfallen. Gerne gelesen!

  • Auch diese Frage, "wie weit sich auch die Wissenschaft vor den Karren pädosexueller Lobbygruppen hatte spannen lassen" (ZE), könnte vielleicht eher der Verschleierung als der Aufklärung dienen. Denn noch ist es keinesfalls ausgemacht, ob sich die Wissenschaft hat vor den Karren spannen lassen oder ob sie (jedenfalls in Teilen) der Karren war. Das wäre allerdings eine weitaus brisantere Angelegenheit, als wenn man sich - wie die GRÜNEN und/oder die RKK - mit der angeblichen "Unterwanderung" durch Pädophile entlasten kann. Das eine Mal wäre/ist man (Mit)Täter, das andere Mal Opfer (der Pädophilen). Einiges jedenfalls spricht dafür, dass die sog. "Wissenschaft" (und weitere gesellschaftlich relevante Gruppierungen wie Justiz, Politik usw.) auch Karren war und entsprechend Schuld auf sich geladen hat - wenn auch nur "theoretisch" (?).

  • Diese verschleiernde Sprache ist typisch für das Thema: (Zitat) „die Grünen seien „nicht der Ort der Taten“ (ZE). Kann sein, kann aber auch nicht sein. Das ist noch längst nicht ausgemacht. Die Verwendung solcher Termini wie „Ort der Taten“ zeigt allerdings unabhängig davon, dass man (hier die GRÜNEN) versucht, sich irgendwie in Sicherheit zu bringen. Damit wird der verkündete (angebliche) Wille zur Aufklärung konterkariert. Statt sich VOR den Karren der Aufklärung (nicht nur in den eigenen Reihen, sondern in der SACHE, nämlich die Sexualisierung von Kindern im Zuge der sog. „sexuellen Revolution“ auf BREITER gesellschaftlicher Ebene und ihre Folgen) zu spannen, wird auch bei den GRÜNEN (ähnlich der RKK) kleinlich Wortklauberei betrieben. DAFÜR verlieren sie WählerInnenstimmen, denn mit der Masche kommen sowohl die RKK wie auch die GRÜNEN nur noch bei ihren Hardcore-Fans durch.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Die Grünen sollen mit allen Mitteln ausgebremst werden. Rechte, wie linke Stimmensammler ziehen den Vorteil daraus.

    • @774 (Profil gelöscht):

      Sorry, aber Sie argumentieren wie die Leute von kath.net. Um es mal deutlich zu sagen: Es geht in dieser ganzen Sache nicht zuerst darum, wer angeblich WählerInnenstimmen verliert oder gewinnt. Es geht darum, endlich auch den blinden Fleck (oder wie Christian Füller es nennt: den weißen Elefanten) zum Thema sexualisierte Gewalt zu beleuchten, der bislang in der gesamten Debatte (ich meine nicht nur die GRÜNEN!) unterbelichtet blieb: Die angebliche "sexuelle Befreiung der Kinder" im Zuge der sog. "sexuelle Revolution", die eine ganze Gesellschaft blind machen konnte für sexuellen Kindesmissbrauch. Und bis heute ganz offensichtlich blind macht, einschl. der GRÜNEN!

    • @774 (Profil gelöscht):

      Esrtmalbremsen sich die GRÜNEN schon selbst genug aus, und dann ist es nicht ungelegen, mit ihnen ein schlechtes Beispiel zu haben. Dafür sind die heutigen GÜNEN gerade noch gut, zu mehr aber auch nicht.

      • @KarlM:

        Nö. Sie zeigen Rückgrat und lassen alles aus eigenem Antrieb heraus untersuchen. So sieht Geschichtsaufarbeitung aus!

         

        Gibt es eigentlich auch entsprechende Aktivitäten seitens der "DIE LINKE" als Nachfolgerin der seinerzeit maßgeblichen SED zum Missbrauch in der DDR? (https://www.google.de/search?q=Kindesmissbrauch+DDR&ie=utf-8&oe=utf-8&gws_rd=cr&ei=AN4WVZulH4PBOYK8gfgG)

        • @Arcy Shtoink:

          Nö, das endet im gleichen Desaster wie der Aufarbeitungsversuch der Katholen.

           

          Auch wenn ich wegen der Kriegspolitik der Grübnen dort wieder ausgetreten binn, als Soldat noch(!), dann ist scho klar das es auch bei einigen Parteimitglieder einen ernsthaften Wunsch nach Aufarbeitung gibt, aber in der Breite dürfte das zugunsten von Geschichtsbeschönigung doch scheitern?

           

          Die "Linke" ist natürlich ein dolles Beispiel, klingt immer irgendwie (Partei der institutionalisierten Revolution" mit....