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Rede von Sibylle LewitscharoffEine schreckliche Tirade

Künstliche Befruchtung sei „widerwärtig“, Onanie müsse verboten werden, sagt die Büchnerpreisträgerin Lewitscharoff. Wie kommt sie bloß dazu?

Ein „Onanieverbot“ erscheint ihr „weise“: Sibylle Lewitscharoff. Bild: dpa

Was für eine schreckliche, menschenverachtende Tirade! Es müssen der Schriftstellerin und Büchnerpreisträgerin Sibylle Lewitscharoff alle Sicherungen durchgebrannt sein, als sie am Sonntag in ihrer Dresdner Rede im dortigen Schauspielhaus über „Geburt und Tod“ vom Leder zog. Und mit großer Dankbarkeit nimmt man zur Kenntnis, dass sich das Dresdner Staatsschauspiel als Mitveranstalter schnell und entschieden in einem Offenen Brief von dieser Rede distanziert hat.

Was Sibylle Lewitscharoff in der ihr eigenen deutlich artikulierenden und manche Sätze geradezu ausschmeckenden Art da vorträgt, ist hanebüchen. An ihrem Tonfall kann man erkennen: Es ist ihr nicht einfach unterlaufen, es ist auch kein schwiemeliger Tabubruch. Es ist eine klare Ansage: Genau das wollte Sibylle Lewitscharoff einmal grundsätzlich loswerden.

Ein „Onanieverbot“ erscheint ihr „weise“. Wenn Sperma zur künstlichen Befruchtung eingesetzt wird, ist ihr das „nicht nur suspekt“, ihr erscheint es „absolut widerwärtig“. Aus dem Vorgang, „auf künstlichen Wegen eine Schwangerschaft zustande zu bringen“, resultiert für sie „der eigentliche Horror“: „Es geht dabei sehr rein und fein und vernünftig zu. Der Vorgang selbst ist darum nichts weniger als abscheulich.“ Die Fälle, „in denen sich lesbische Paare ein Kind besorgen, indem entweder […] ein anonymer Spender oder ein naher Verwandter der Freundin der künftigen Mutter herangezogen wird, um sein Sperma abzuliefern“, erscheint ihr „grotesk“.

Und dann kommt es erst. Für Kinder, die durch künstliche Befruchtung entstanden sind, hat Sibylle Lewitscharoff nur Abscheu übrig. Sie sagt, dass ihr „das gegenwärtige Fortpflanzungsgemurkse derart widerwärtig erscheint, dass ich sogar geneigt bin, Kinder, die auf solch abartigen Wegen entstanden sind, als Halbwesen anzusehen. Nicht ganz echt sind sie in meinem Augen, sondern zweifelhafte Geschöpfe, halb Mensch, halb künstliches Weißnichtwas.“ Hier baut die Schriftstellerin eine kleine Abschwächung ein, die in Wahrheit aber wie eine rhetorische Verstärkung funktioniert: „Das ist gewiss ungerecht, weil es den Kindern etwas anlastet, wofür sie rein gar nichts können. Aber meine Abscheu ist in solchen Fällen stärker als die Vernunft.“

Was soll das?

Wie kommt sie dazu? Was für ein Sprechakt ist das? Will Sibylle Lewitscharoff Zeugnis ablegen? Will sie für einen rigiden christlichen Fundamentalismus werben? Mit Ausführungen über das Gottvertrauen hatte sie die Rede begonnen. Man weiß es nicht. Und, ehrlich gesagt, man möchte es auch gar nicht wissen. „Halbwesen“. „Zweifelhafte Geschöpfe“. „Abscheu“. Das ist alles einfach zu heftig.

Und die Rede geht noch weiter. Lewitscharoff: „Mit Verlaub, angesichts dieser Entwicklungen kommen mir die Kopulationsheime, welche die Nationalsozialisten einst eingerichtet haben, um blonde Frauen mit dem Samen von blonden blauäugigen SS-Männern zu versorgen, fast wie harmlose Übungsspiele vor.“ Nach diesem ungeheuerlichen Satz fügt sie ein „Ich übertreibe, das ist klar, ich übertreibe“ an – aber das kann natürlich auch nichts mehr retten. In mehr als klaren, in deftigen Worten wertet Sibylle Lewitscharoff hier nicht nur alle Versuche ab, sich durch künstliche Befruchtung einen Kinderwunsch zu erfüllen. Sie wertet auch die Kinder, die auf diesem Weg gezeugt worden sind, massiv ab. Gottvertrauen und eine mittelalterliche Sexualmoral – alles andere erfüllt sie mit Abscheu.

Robert Koall, Chefdramaturg am Staatsschauspiel Dresden, schreibt in seinem Offenen Brief: „Es gibt einen Punkt, der die Dresdner Rede vom 2. März gefährlich macht. Das ist das Tendenziöse, die Stimmungsmache, das tropfenweise verabreichte Gift.“ Der Offene Brief schließt mit dem Satz: „Ihre Worte sind nicht harmlos, Frau Lewitscharoff. Aus falschen Worten wird falsches Denken. Und dem folgen Taten. Deshalb sind es gefährliche Worte.“

Dem kann man sich nur anschließen. Und als Agnostiker möchte man zusätzlich noch fragen: Sind solche Abwertungen von Kinderwünschen, von elterlicher Liebe und von Kindern eigentlich christlich? Wie religiöser Fundamentalismus ins Menschenfeindliche umschlagen kann, das kann man an dieser Rede jedenfalls gut studieren.

Aber, viel basaler, ist die Rede noch etwas: ein aggressiver, radikal unhöflicher Akt. Sibylle Lewitscharoff nutzt die Autorität, die sie als bekannte Schriftstellerin und Büchnerpreisträgerin hat, um Menschen zutiefst zu beleidigen, aufgrund ihrer Sexualität und weil sie sich legaler Mittel bedienen, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen – aufgrund von Dingen also, die Sibylle Lewitscharoff überhaupt nichts angehen. Das ist nichts anderes als unanständig.

Im April kommt ihr neuer Roman im Suhrkamp-Verlag heraus. Es gilt die klassische Unterscheidung zwischen den öffentlichen Äußerungen von Autoren und ihren Werken. Wie man aus der Literaturgeschichte weiß, können auch politisch fragwürdige und menschenverachtende Schriftsteller interessante Bücher schreiben. Aber dass man jetzt große Lust hat, dieses Buch zu lesen, kann man nicht sagen.

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122 Kommentare

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  • Genau, Willie! Diese Frau dar nicht solches Verbot erfordern. So lange hat man die Legalisierung von Samenspende ertrotzt und jetzt wartet man auf Vergesetzlichung der Eizellspende... Diese Frau wohnt wirklich wie im Mittelalter!

  • Das war die Rede von der echten Arianerin. Blonde Bestie hat das ganze Europa auf den Kopf gestellt. Sogar in der Ukraine hat diese Rede Empörung geweckt.Die Reproduktionsmedizin gehört dort zu den erfogreichtesten Bereichen der Medizin.

    "Gerade eine Georg-Büchner-Preisrednerin sollte ihre Worte sorgfältig wählen. Dieser Preis ist kein Freibrief, sondern eine Verpflichtung".

  • Was meine Empörung am meisten erregt, dass sie eine Schriftstellerin ist und tut so, als ob sie Ärztin wäre. Sie könnte der literarischen Fragen freien Lauf lassen, aber nicht den Kindern, welche diese Frau "gottlob" nicht hat.

    Vielleicht weiß sie mehr als alle Reproduktionsmediziner auf der Welt))) Oder vielleicht hat sie schon eine Reproduktionsmedizinklinik aufgesucht und erfolglos...

    Jedenfalls sind wir gezwungen ihr zu verzeihen und einfach raten.... europäische Statistiken der künstlichen Befruchtung zu studieren und einmal auch die Ukraine besuchen.

  • L
    LuWE

    Ich verstehe die Aufregung nicht! In der taz ist doch auch immer von "Genfraß" und "Gendreck" zu lesen, von "genfreien Zonen" und "Feldbefreiungen" und von "Eingriffen in die Schöpfung", die es zu "bewahren" gelte. Wieso ist das jetzt auf einmal unerträglich und menschenverachtend?

  • F
    FRHT

    "Merke: Nicht alles, was Sie nicht verstehen, ist deshalb auch gleich sinnlos."

     

    Hört sich ja sehr lehrreich an.

     

    Merke: Meinungsfreiheit hat keine Grenzen, wie der Zusatz "-Freiheit" selbsterklärend definieren soll.

  • B
    Ben

    Sorry aber das ist sicher nicht christlich, sondern menschenverachtend und somit zutiefst unchristlich!

    Wer eine solche Meinung vertritt, gehört für mich in Behandlung, da er durch seine Worte und mögliche Verhaltensweisen anderen Schaden zufügt. Einen Ehrenpreis sollte so eine Person nicht behalten dürfen. Man kann eben nicht alles mit der eigenen verkorksten Kindheit entschuldigen!

  • D
    dytnajlof

    Mittelalter/FRED; Irgendwann wird man sich auf die Zeit, in der wir heute leben, als "Mittelalter" beziehen. Man kann dem Mittelalter nicht entrinnen, jeder Fortschritt zieht das MA nach sich.

  • Ein Mensch, der anderen Menschen das Menschsein abspricht, sollte sich evtl. fragen wie es um das eigene Menschsein bestellt ist.

     

    Das Problem dabei ist, dass dies Selbstzweifel erfordert. Etwas was nicht jedem gegeben ist, dieser doch sehr selbstzufriedenen Frau wohl eher nicht.

  • A
    Anna

    Frau Lewitscharoff, es fällt mir schwer, eine passende Anrede für Sie zu finden. "Sehr geehrte ..." oder gar "Liebe ... " wollen und können mir nicht über die Lippen bzw. in die tippenden Finger kommen. Also begnüge ich mich mit dem unverbindlichen "Frau". Denn weiblichen Geschlechts sind Sie ja, ob Sie Mensch, das heißt menschlich sind und fühlen - da bin ich mir nicht so sicher.

    Wer andere Menschen als "Halbwesen" verunglimpft, ihnen ihre menschliche Würde abspricht, der hat nicht das Recht, sich selbst menschlich zu nennen. Der ist ganz einfach nur ein ungehobelter Fanatist. Das ganze wird nicht besser dadurch, dass Sie sich versuchen zu rechtfertigen, weil Sie an die armen Kinder in der Dritten Welt denken, die zu wenig zum Leben haben. Das Ziel rechtfertigt nicht das Mittel! Vielleicht finden Sie mal eine ruhige Minute und können über die Ursachen der Ungleichverteilung und Ungerechtigkeiten auf dieser Welt nachdenken. Und wenn das nicht reicht: Hierzu gibt es viele kluge Bücher. Vielleicht besteht die Chance, dass Ihnen auffällt, dass weder die Kinder, die nicht durch eine Kopulation zwischen Mann und Frau entstanden sind, dafür verantwortlich sind und die Eltern solcher Kinder auch in den allerwenigsten Fällen. Und vielleicht finden Sie irgendwann (wieder) zu einer Mit-Menschlichkeit, die Sie sehen lässt, wie unerträglich solche Äußerungen sind. Es ist egal, aus welchem Grund man Menschen ihre Würde abspricht - es ist jedes Mal dasselbe und genauso abscheulich: egal, ob man Menschen disqualifiziert, weil sie Juden, Kommunisten, Christen, osteuropäische Zuwanderer sind oder eben weil sie nicht dadurch gezeugt wurden, dass ein harter Penis innerhalb eines weiblichen Körpers ejakulierte.

     

    Wie die Anrede, so fällt mir auch die Schlussformel nicht leicht. Denn freundlich sind meine Grüße keinesfalls. Und be-grüßen möchte ich Sie eigentlich auch nicht. Also verbleibe ich lediglich mit meinem Namen

     

    Anna Reichelt

  • W
    wegmitdempreis

    kulturpreis aberkennen: https://www.openpetition.de/petition/online/aberkennung-des-georg-buechner-kulturpreises-fuer-die-autorin-sybille-lewitscharoff-wegen-unwuerdige die einzige methode, dieser person das handwerk zu legen. nein sagen zu solchen autoren. geht einfach gar nicht.

  • N
    nixwieweg
    https://www.openpetition.de/petition/online/aberkennung-des-georg-buechner-kulturpreises-fuer-die-autorin-sybille-lewitscharoff-wegen-unwuerdige bitte unterschreiben. kann ja wohl nicht sein, dass so eine person die deutsche kulturlandschaft bereichert, die ist so rechtsradikal, da fehlen einem glatt die worte!
  • Wer sich etwas Gutes tun will, hört sich auf der Seite vom Schauspiel Dresden nicht die Rede von der irren Lewitscharoff an, sondern die klugen und gewitzten Worte von Roger Willemsen: „Die Kultur des Engagements“ (16. Februar 2014):

     

    http://www.staatsschauspiel-dresden.de/spielplan/und_ausserdem/dresdner_reden_2014/dresdner_reden_2014_download_und_audio/

  • D
    DaumenHoch

    Bester Kommentar ^^

  • Z
    zombie

    Frau L. ist einfach eine Wiedergängerin von Kardinal Meisner: halb so wild.

  • KG
    Karsten Gandor

    Ich zitiere:

    "... Aber dass man jetzt große Lust hat, dieses Buch zu lesen, kann man nicht sagen."

     

    ?

     

    Aber etwas Werbung dafür ist immerhin noch drin, oder ?

     

    Gegen solche Äußerungen gehört in der Tat protestiert - am besten sofort und vor Ort. Aber in einer Zeitung und sogar auf einer Titelseite hat das meiner Meinung nach nichts verloren.

     

    Freue mich schon auf den nächsten Sarrazin.... NICHT!

  • F
    fd

    willkommen im mittelalter, ich geh jetzt und kauf mir mein seelenheil... und dann wähl ich die afd, ach was soll der geiz wenn man was macht dann richtig. ich wähl die npd. danke für die aufklärung frau Sibylle Lewitscharoff.

  • S
    schiba

    Frau Lewitscharow ist das Produkt eines ignorant hyterisierten Literaturbetriebs und als solche auch völlig zwangsläufig zu Ehren wie den Büchnerpreis gekommen. In Ihrem literarischen Schaffen liegt das Potential zu diesen menschenverachtenden Ausbruch durchaus verborgen - man müsste nur richtig lesen können, was die herrschende Literaturkritik eben nicht kann. Nun spielt man die Empörten oder rekurriert auf die gute alte Unterscheidung zwischen Werk und Leben: der schlimmste Akt des bürgerlichen Trauerspiels mit dem Titel: erst mal wild auftreten, dann sich reaktionär einfrieden.

  • P
    psychodoc

    Ganz offensichtlich ist die Dame aus persönlichen Gründen gerade dabei, ihr Ansehen öffentlich zu ramponieren.

    "Nicht ganz echt sind sie in meinen Augen, sondern zweifelhafte Geschöpfe, halb Mensch, halb künstliches Weißnichtwas.“). Dies sei „gewiss ungerecht“, weil es den Kindern etwas anlaste, „wofür sie rein gar nichts“ könnten; aber ihre „Abscheu“ sei in solchen Fällen stärker als die Vernunft."

    dh, die Aussage selbst entsteht durch ein Gefühl, eine Phobie, eine klassische Form einer psychischen Auffälligkeit, die mit rationalem Verstand als Unsinn begriffen wird, die aber die Betroffenen selbst beherrscht, obwohl sie erkennbar IRRATIONAL ist.

    d.h. die Autorin erkennt selbst, dass ihr Verstand bei dieser aussage nicht zugegen war.

    Vielleicht hat ihre eigene Herkunft damit zu tun, der Hass auf den suizidalen Vater, der sie zurückgelassen hat und welcher zu allem Übel, was sonst, ein Gynäkologe war.

    Sie spinntisiert sich ein Bild einer Reproduktionsmedizin zusammen, das de facto nicht existiert, nutzt dann nach Sarrazinmanier das Homobashing, um Beifall zu generieren, verquickt diverse Themen rabulsistisch zu einem Einheitsbrei, bei dem dann der obligatorische Nazivergleich auch nicht fehlen darf.

    Vielleicht sollte Madame mal ein bisschen was über das Thema Reproduktionsmedizin lesen, bevor sie sich aufschwingt, hier eine ganze wissenschaftliche Fachrichtung als widerlich zu betiteln.

     

    Ein leicht verständlicher Ratgeber, geschildert aus einer Insiderperspektive, könnte da sicher viele Missverständnisse und Wissenslücken bei der Autorin schliessen:

     

    http://www.amazon.de/dp/3732280616/ref=rdr_ext_tmb#reader_3732280616

     

    Lesen bildet!

    • @psychodoc:

      Wie Sie schon schrieben, diese Frau ist an kindheitsbedingte Schemata gefesselt, die ihr den rationalen Blick auf große Zusammenhänge verstellt. Folglich kann Fachliteratur Reproduktionsmedizin sie garnicht erreichen. Vornan müsste die Auseinandersetzung mit ihrer eignen Psyche zwecks Persönlichkeitsentwicklung stehen.

      Trotzallem sehr aufschlussreich, Ihre Recherche !

  • Freie Meinungsäußerung?

     

    Die gibt es, aber sicher doch - und erlaubt ist sie auch. Oder ist sie es nur "noch", wie unsere Kanzlerin im Wahlkampf sich so schön versprochen hat?

     

    Zur Erinnerung: Titel und Inhalt der Rede von Frau Lewitscharoff am Staatsschauspiel Dresden war "Von der Machbarkeit. Die wissenschaftliche Bestimmung über Geburt und Tod".

     

    Wer dazu seinerseits eine Meinung äußern möchte, sollte den gesamten Text dieser Rede kennen - den Sinn der Worte verstehen zu wollen oder gar die Motive oder Gefühle der Autorin nachvollziehen zu können, kann man angesichts des geistigen Niveaus des Durchschnitts-Medienkonsumenten heutzutage schon gar nicht mehr verlangen. Auch wenn es wünschenswert ist.

     

    Zum Aufreger-Detail "künstliche Befruchtung" plagt sie alle der vorzeitige Worterguss in offensichtlicher Unkenntnis der Sachlage, den selbstgerechten Mo:Ma-Moderator Herrn Schmiese (?) ebenso wie Herrn Bernard von der Süddeutschen bis hin zu Herrn Knipphals von der TAZ und den vielen anonymen klein-klein-geistigen Kommentatoren der Internet-Gemeinde, die sich auch hier tendenziös und inquisitorisch austoben.

     

    Ich für mich werde mir jedenfalls kein vorschnelles Urteil über Frau Lewitscharoffs Werk erlauben, sondern bescheide mich damit, die sachliche Diskussion des Themas künstliche Befruchtung sowie die objektive Analyse der gesamten Rede zu vermissen.

     

    Markus Wilken, Osterode

    • @Markus Wilken:

      Ich nehme an, dass Sie selbst eher ein gross-gross-geistiger Kommentator sind. Dann frage ich mich aber, wie Sie nicht erkennen koennen, dass sich die Dame durchaus frei aeussern konnte. Es steht aber jedem ebenso frei, seine Meinung dazu zu aeussern, inklusive der Leute, die sie eingeladen haben. Und welcher Kontext die hier zitierten Worte harmlos werden lassen koennte, dazu reicht mein Vorstellungsvermoegen nicht aus. Sie aber wissen ohne diesen Kontext zu kennen schon, dass hier ungerecht zitiert wurde. Ich merke es schon, mein Klein-Kleingeist reicht einfach nicht aus, um Ihnen bei dieser Argumentation zu folgen.

      • @Christian:

        Ich gehe davon aus, das Sie mir nicht folgen können oder wollen. Ich habe Frau Lewitscharoffs Worte nicht als harmlos bezeichnet. Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass "ungerecht zitiert" wurde.

         

        Ich empfehle Ihnen die Literatur der Mitschrift der Rede Frau Lewitscharoffs - und anschließend noch einmal meiner Zeilen vom letzten 07.03.

         

        Vielleicht hilft Ihnen das.

         

        Oder auch nicht...

  • G
    GastFrage

    Nur eine kleine Frage zur Sterbehilfe: woher weiss jemand denn, was Gottes Wille ist?

    Vielleicht möchte der liebe Herrgott, daß man die Leidenden sich erlösen lässt. Deswegen hat er uns vielleicht mit Vernunft ausgestattet und uns die Medizin erfinden lassen?

    In der Bibel kann man dazu wohl kaum nutzbare Passagen finden.

  • S
    SusanneDshall

    Nachdem es ein bekennender Agnostiker gesagt hat, muss ich es als aktive, bekennende (katholische) Christin und Seelsorgerin im kirchlichen Dienst dringend und deutlich aus meiner Sicht bestätigen:

    Das Gedankengut dieser Frau hat nichts, aber rein gar nichts mit dem christlichen Glauben zu tun, nicht einmal mit einen wie auch immer gearteten christlichen Fundamentalismus (dem ich nicht im Geringsten etwas abgewinnen kann). Ihre menschenverachtende Sprechweise steht im absoluten Gegensatz zum christlichen Menschenbild, das immer davon ausgeht, dass jeder Mensch als Gottes Ebenbild eine unverbrüchliche Würde besitz. Das gilt für jedes Kind, auf welche Weise es auch gezeugt wurde und es gilt ebenfalls für alle Menschen, die sich nach einem eigenen Kind sehnen. Ja, es gibt in den Kirchen (umstrittene) ethische Vorbehalte gegenüber manchen Methoden, diesen Kinderwunsch zu erfüllen. Aber eine derartige, beinahe lüsterne Abwertung der Menschen ist damit nicht begründbar. Es schmerzt mich, dass im Zusammenhang solcher billiger, bodenlos unverschämter, hetzerischer Rede noch das Wort "christlich" benützt wird. Für mich ist Frau Lewittscharoffs Haltung den Menschen gegenüber - um es etwas altmodisch auszudrücken - zutiefst antichristlich.

  • I
    Iso

    Hmmm, ein etwas verwirrter Geist, würde ich mal urteilen. Aber wir leben nun mal in einer freien Gesellschaft in der jede/r das Recht hat seine Meinung zu äussern. Jede/r sollte sich seine eigene Meinung über Frau Lewitscharoff bilden und entsprechende Konsequenzen ziehen. Ich kann und möchte solche Menschen nicht Ernst nehmen und auch keine weitere Zeit über sie vergeuden. Sie grenzt aus, also grenzt sie aus euerem Leben!

  • Diese Frau ist verrückt, und ihr Sprechdurchfall gefährlich.

  • R
    Ralf

    Es ist doch immer wieder erstaunlich, was solch hochgelobte Menschen von sich geben und ich frage mich, was diese antreibt, solche Äußerungen von sich zu geben. Wirklich ernst meinen kann sie es wohl kaum. Wenn doch, arme Fr. Lewitscharoff

  • K
    kah

    Zum Glück dürfte ihre Relevanz gegen 0 gehen, wenn die 15 Minuten zweifelhaften Ruhms vergangen sind.

     

    Real existierende Kinder zu "Halbwesen" degradieren zu wollen, überschreitet meines Erachtens auch die Grenzen der Meinungsfreiheit. Es ist eine furchtbare Verächtlichmachung und Beleidigung.

     

    Bitte mischen sie sich nicht in das Leben anderer Menschen ein. Ihren Lebensentwurf finde ich persönlich auch eher erbärmlich.

    • F
      FRHT
      @kah:

      "überschreitet meines Erachtens auch die Grenzen der Meinungsfreiheit"

       

      Das macht natürlich keinen Sinn

      • @FRHT:

        Macht es durchaus.

        Merke: Nicht alles, was Sie nicht verstehen, ist deshalb auch gleich sinnlos.

  • was mir bei der frau einfällt würde wg. respektlosigkeit sowieso gelöscht werden.mein gott,hat die deutsche kulturelite am rande eines krieges keine anderen sorgen als über lesbische paare und ihre art zu kindern zu kommen nachzugrübeln

  • B
    Butchsundance

    Amazing. Joseph Goebbels couldn't have presented this article better. She's framed as a monster before you even have the opportunity to read what she's said. Your opinions are already anchored by the new fascism called "political correctness" and its propaganda ministers because, before you've even read what she has to say, it has already been introduced as a horrible and inhumane tirade. But in the end, maybe she's right? The Nazis practiced eugenics, basically 'Playing God' to create so-called perfect humans, humans that had no right to be born, and we have no problem condemning them. But when a woman tells her opinions about others 'Playing God' we're made to believe she's completely unjustified. You can't have it both ways, neo-liberals.

    • P
      psychodoc
      @Butchsundance:

      das wortgeschwurbel wird durch den gebrauch der englischen sprache nicht besser, lieber kommentator. nein, sie hat definitiv nicht recht, und jeder hat den wortmüll, den sie als rede verbreitet hat, hinreichend lesen können.

      sie verurteilt eine befruchtungsmethode, ohne jemals einen fuss in ein reproduktionsmedizinisches labor gesetzt zu haben. sie bezieht sich auf schwule und lesben, und betitelt auch heteeropaare als widerlich, weil sie bedingt durch krankheiten nur mit ärztlicher hilfe kinder bekommen können. es ist traurig, dass man solchen offensichtlich kranken geistern noch eine plattform gibt und deren hirnkrankes wortgeschwurbel sogar noch auf englisch verteidigen will, indem man die menschen,d ie bei klarem verstand nein sagen zu solcher praxis, mit göbbels gleichsetzt. gehts noch?

  • FK
    F. Kurmann

    Mit der Fortpflanzungsmedizin kann ich auch nicht viel anfangen. Das ist allerdings eine von vielen möglichen Ansichten.

     

    Mit dem Onanieverbot, der Absicht, das Lebensrecht von Menschen in Frage zu sellen, die mit Hilfe der modernen Medizin gezeugt wurden, und dem Seitenhieb gegen Homosexuelle geht sie mir aber definitiv zu weit.

     

    Das kann ich nur aufs schärfste Verurteilen und dem widersprechen.

     

    Spätestens da, wo Menschen aufgrund persönlicher eigenschaften, auf die sie selber keinen Einfluss nehmen können, auf Abscheu stossen oder sonstwie abqualifiziert werden, ist das offen Rassistisch.

     

    Die moderne Fortpflanzungsmedizin zu hinterfragen mag legitim und auf gesellschaftlicher Ebene sogar notwendig sein, in dem Sinne, dass man darüber früher oder später mal debattieren sollte.

     

    Dem gegenüber offen rassistische und die Menschenwürde verletzende Praktiken aus der NS-Zeit gutzuheissen bzw. als besser darzustellen, ist schlicht inakzptabel.

     

    Hat Deutschland wirklich nicht mehr aus dem Rassenwahn '39 bis 45 gelernt?

     

    Dass sich der Veranstalter vom Inhalt dieser Rede distanziert lässt immerhin noch hoffen.

     

    Die Sexualmoral ist ja wohl zudem unter aller Kanone. Wär ja noch schöner, wenn zwar Religions- und Kultusfreiheit Grundrechte sind, aber mit wem man wann, wo und wie Körperflüssigkeiten austauscht, das soll dann dskutabel sein? Ich glaub ich werd aus Protest am besten Neo-Hippie. - Als Gegengewicht, als liberales.

  • A
    arsaattack47

    Ich bin dafür verantwortlich, was ich sage und nicht für das, was du verstehst.

  • V
    Volksverhetzung

    Von welchem Reichsparteitag stammt diese Rede nochmal? Und es gibt hier wirklich Kommentierer, die der Frau auch noch was Positives unterstellen? Dagegen wirkt Putin ja wie ein Menschenfreund.

  • R
    Rosana

    Im Schauspielhaus Dresden, einem Theater wo sonst auch Bravo und Buhhh gerufen wird, hört man nach dieser Rede nur Applaus. Waren alle Zuhörer wirklich dankbar für die Worte von Frau Lewitscharoff? Hat man in Dresden zugehört? Oder muss man die Worte erst lesen um zu reagieren?

     

    Geschickt wie sich sie sich am Anfang und Ende der Rede entschuldigt. Es lebe die Nett-iquette.

     

    Vorsicht!

  • K
    Karikatur
  • So ein Onanieverbot hat doch was. Verbotene Früchte.....

    Lasst doch die Frau mal reden ! Lustig ist´s allemal, wenn man sich vorstellt, wie die Sittenpolizei die Tür eintritt und die Bettdecke hochreißt.

    • TA
      Traum A.
      @lions:

      "..Lustig ist´s allemal, wenn man sich vorstellt, wie die Sittenpolizei die Tür eintritt und die Bettdecke hochreißt..."

       

      Das ist nicht lustig. Ich will solche Bilder nicht in meinem Kopf haben.

      • @Traum A.:

        Hihi, hatten Sie aber gerade !

         

        Ironie, schwingt, hoffe ich, in meinem Kommetar mit.

         

        Nachtrag

        ...eintritt und die Bettdecke hochreißt und ich mache einfach weiter.

  • M
    Mink

    Mich würden die Reaktionen der ZuschauerInnen während dieses Sprechdurchfalls interessieren.

  • S
    Stefan

    Man muss die Kirche der Empörung auch mal im Dorf lassen: Frau Lewitscharoff ist eine Autorin. Welche tiefere Durchdringung der Verhältnisse auf der Welt kann man denn von ihr erwarten? Anders ausgedrückt: hätte sie oder jemand anderes ihrer Zunft etwas etwas progressives oder scharfsinniges gesagt, wäre es auch nur Zufall gewesen. Labern lassen, interessiert ohnehin niemanden bzw. diejenigen, die es interessiert, können es entweder einordnen oder sind selbst nur sich selbst überschätzende Literaten. So what? Sturm im Wasserglas.

  • DR
    Dr. rrer.nat. Harald Wenk

    etwasmuus hundertfach überieben werden, damit es psychologuisch überhaupt einewirkung tut (Nirtzsche). vor allem eine werbewirkung, hat die marktwirzschaft "spezifiziert".

     

    ja glaubt die frau wirklich noch an den !!weihnzchtsmann!!

  • O
    Orwell

    Das Lustige ist ja, daß Lewitscharoff es schafft, mit ihrem vermeintlich spießigen oder was auch immer Text, viel spießigere Reaktionen hervorzurufen, als ihr Text selber ist. Und noch viel Lustiger, die ganzen Meinungsspießer, die schon wieder von der Gefahr der Worte, von Distanzierung, von Reaktion und Lewitscharoffs vermeintlicher Miefigkeit reden, zeigen ihre Kleinbürgerlichkeit damit in geradezu herausragender Weise. Ganz großer Zirkus!

    • P
      psychodoc
      @Orwell:

      missbrauche bitte orwells guten ruf nicht fúr solchen wortmüll. danke.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Der "christliche" Fundamentalismus ist umso weiter auf dem Vormarsch, als es mit dem Kapitalismus bergab geht. Und mit falscher Sitte und Moral lassen sich die meisten ködern.

  • F
    Freiheitsliebe

    Empörungsjournalismus per Excellence. Laßt sie doch reden, es darf ja sonst auch jeder jeden Schwachsinn fordern und die taz steht ja sonst auch immer bereitwillig zur Verfügung Grotesken auch noch zu befördern.

     

    Ich habe keine Lust mir diesen albernen "Offenen Brief" von diesem feigen Chefdramaturg durchzulesen, der sich natürlich eilfertig und im vorauseilenden Gehorsam distanziert.Allein die Tatsache, daß in den zwei von der taz zitierten Sätzen zweimal das Wort gefährlich vorkommt, beweist, daß dieser Brief allein ein Dokument geistiger Armut sein kann. Was soll das überhaupt sein "gefährlich"? Wirklich erstaunlich, soe häufgi wir heutzutage ist das Wort "gefährlich" im Zusammenhang mit Worten und Meinungen noch nie gebraucht worden. Und das in einer Demokratie. Das ist die subtile Form von Gedanken- und Meinungskontrolle. Niemand traut sich mehr "gefährlich" zu denken, weil er sich damit ins Abseits stellt. Was jeweils gefährlich ist, das entscheiden die tonangebenden Medienschaffenden...

     

    Mit einem gefährlichen Gruß! (Hoffentlich wird mir das jetzt nicht falsch ausgelegt...)

    • P
      psychodoc
      @Freiheitsliebe:

      lesen Sie doch einfach mal den offenen Brief, imho eine der besten Stellungnahmen im Netz.

      anstatt ihn ungelesen zu verwerfen, mal 5 minuten das eigene denken anknipsen und nachdenken.

  • B
    Berlinerin

    Mal etwas an alle, die hier mit der freien Meinungsäußerung ankommen und in bester Sarrazin-Manier beklagen, dass sie doch nur ihre Meinung von sich gegeben habe:

     

    Ja, die Meinungsfreheit ist ein hohes Gut. Und ja, in einer Demokratie muss man auch mal Meinungen ertragen, die man selbst nicht teilt.

     

    Was aber Frau Lewitscharoff hier von sich gegeben hat, fällt mindestens in die Grauzone, wenn nicht sogar in den Bereich, der nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt wird. Meinungsfreheit heißt nicht, dass man alles von sich geben darf. Auch für die Meinungsfreheit gibt es Grenzen.

     

    Und zwar genau da, wo die Meinung mit dem Grundgesetz kollidiert. §1 unseres Grundgesetzes lautet nicht umsonst "Die Würde des Menschen ist unantastbar".

     

    Genau das aber tut Frau Lewitscharoff. Ob man künstliche Befruchtung für ethisch korrekt hält, das kann man diskutieren. Sämtlichen auf diese Art gezeugten Menschen aber ihre Menschlichkeit abzuerkennen ("Halbwesen", "zweifelhafte Geschöpfe, halb Mensch, halb künstliches Weißnichtwas"), das kollidiert mit eben jenem ersten, fundamentalen Paragraphen.

     

    Und wenn das eigene Menschenbild mit dem Grundgesetz kollidiert, dann sollte man es dringend hinterfragen.

    • @Berlinerin:

      1. Es ist äußerst schwer mit einem Sprachakt die grundgesetzlich verbürgte Menschenwürde zu verletzen, denn diese bedeutet im Wesentlichen nur: Folterverbot.

      In diesem Sinne: sie kann eigentlich die Menschenwürde des Art. 1 GG nicht verletzen.

      1a. Die weitere Frage wäre, ob eine nicht hinreichend konkretisierte Menge von Menschen überhaupt eine Würde hat. Kann man also die Würde von Männer/Frauen etc. verletzen? Wohl kaum.

      2. Sie sollten auch Bedenken, dass Grundrechte von ihrem Ursprung und gegenwärtige Funktion her primär Abwehrrechte gegen staatliches Handeln sind und nicht gegen die Handlungen anderer Privatpersonen gerichtet sind.

    • G
      Gast
      @Berlinerin:

      "...Unter Bürgerrechten versteht man im Allgemeinen nur solche Rechte, die sich auf das Verhältnis zwischen Bürger und Staat beziehen, und weniger auf das Verhältnis von Einwohnern des Staates untereinander..." Deshalb befürchte ich das diese Frau mit ihrer Meinung nicht wegen des GG belangt werden darf, weil sie nicht als Angehörige von Judikative/Legislative/Exekutive ist und als solche handelt.

    • R
      redneck
      @Berlinerin:

      Sehen Sie wirklich hier die Notwendigkeit gleich mit dem Gesetzbuch angerannt zu kommen? Die Frau macht sich doch selbst lächerlich, ihr Einfluss auf unsere Gesellschaft wird im mikroskopischen Bereich bleiben.

       

      Und wenn wir jetzt alle cool bleiben und sie labern lassen, wird auch kein Sarrazin kommen und glauben ihre Redefreheit verteidigen zu müssen.

  • In ihrem DW Interview zum Büchnerpreis hat sie für manche ihrer Ideen den Begriff "Verreckerle" geprägt, für ihre Gedanken die nichts taugen und gleich wieder verworfen gehören. Das Wort gilt nun auch für die Gedanken ihrer Rede. Diese Rede muss man nicht skandalös finden - abscheulich aber, um in ihrem Jargon zu bleiben, ist sie schon.

    • TA
      Traum A.
      @Wettach:

      "Verreckerle".. Das sind im Jargon und in der Gedankenwelt von Frau L. wohl geistige Frühgeburten.

  • G
    Gast

    Wenn alles nur so einfach wäre.

     

    Wo blonde Männer blonden Frauen Kinder in der Hoffnung auf blondes Haar machen, wo Rassenwahn herrscht, da sind die Kinder die Opfer. In welchen Worten aber beschreiben wir diese Kinder? Da wären auch wir vielleicht geneigt, die Abscheu über den Verstand zu stellen (was ja heißt: Verfünftig ist es nicht).

     

    Vielleicht sagen wir das auch, wo Kinder aus "Elitesperma-Banken" stammen, Nobelpreisträger und Erfolgreiche als Spender für die kommenden Eliten gesehen werden. Auch da ist die Abscheu nicht vernüftig, aber es kann sie geben - es wird sie geben.

     

    Wo sich aber Kinderwünsche erfüllen, die durch natürliche Befruchtung nicht gehen, das ist in unserer Sicht alles anders: Da freuen wir uns mit den Eltern und für die Kinder.

     

    Und in der Mitte? Das Beispiel der gleichgeschlechtlichen Paare? Da ist es besonders schwer, oder?

     

    In ihrer Rede spricht die Autorin von den "Blond-aus-blond-Fällen". In den journalistischen Kommentaren lese ich nur die "Sonst-könnte-es-die-Kinder-nicht-geben-Fälle".

     

    "Biotechnisch" ist der Vorgang derselbe. Wie wir ihn bewerten, hängt davon ab, was wir glauben, wie er ist. Und wir lernen dabei viel: über Moral, über Bewertung und über uns.

     

    Wenn die Autorin dies bewirkt hat, ist das meines Erachtens viel wert - ob sie es wollte oder nicht. Und ja, sie sagt auch selbst: Könnte sie vernüftig sprechen zu dem Thema, spräche sie so nicht. Vielleicht ist auch das ein Gedanke der Rede.

  • F
    Fred

    Mittelalter, Mittelalter HEY! HEY!

  • H
    hessebub

    Es ist keine schlechte Sache sich mit intelligenten Stimmen des Konservatismus kritisch auseinanderzusetzen, die z.B. Zweifel an der Allmachbarkeitsphantasie der modernen (Reproduktions)medizin anmelden. Serviert bekommt man aber allzuoft Dumpfbacken wie den Vulgärbiologisten Sarrazin oder radikalpietistische Menschenverachtung (höchst unchristlich) von einer Frau Lewitscharoff. Wie wär's mal mit Odo Marquard?

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Der Artikel ist oberflächlich betrachtet Empörungsjournalismus, dem es nicht darum geht, die geschmähte Autorin zu verstehen, sondern um den Schulterschluss mit allen "Anständigen" aus eigener oder fremder (Pseudo-)Betroffenheit heraus.

     

    Unter der Oberfläche wird die Dialektik der für sich selbst reklamierten Aufklärung hingegen derart strikt verneint, dass der Fundamentalismzs des Autors unverhohlen zum Vorschein tritt: sie beleidige zutiefst und dies sei unanständig (so "argumentieren" sets auch die religiösen Fanatiker!).

     

    Na und!? Das muss mann und frau abkönnen, das nennt man gemeinhin Toleranz. Dem Autor steht es deshalb - (un)gottseidank - auch frei, ihr nächstes Buch zu ignorieren. Mir hat ihr Vortrag erst überhaupt Lust auf selbiges gemacht. Und das nicht, weil ich ihre Thesen teile, sondern weil mir, wer offen sagt, was er fühlt und denkt, allemal lieber ist als jemand, der - zum Erlangen eines vollkommenen populistischen Ablasses - sein Ressentiment durch nachgeplapperte Wortgebete der Mainstreamkirche zu exorzieren sucht.

    • P
      Philosoph
      @849 (Profil gelöscht):

      falsch gedacht. Nicht die Kritiker der Aussagen suggerieren Pseudo-betroffenheit, sondern die Autorin will sich diese Sichtweise zueigen machen, indem sie für die angeblichen Halbwesen eintritt, um deren vorhersehbares Leid zu vermeiden.

      Es ist eine Schmierenkomödie ersten Grades, die Dame braucht dringend psychologische Hilfe. Alles, was sie in ihrer angeblichen Meinungskundgabe von sich gibt, ist ein deutlciher Hinweis auf eigene Defizite, auf einen dringenden Therapiebedarf aufgrund ihrer eigenen zweifelhaften Herkunt und ihren unbewältigten Vaterkonflikt.

  • HS
    Horst S

    sybille WER?

  • Nicht ganz echt sind sie in meinem Augen, sondern zweifelhafte Geschöpfe, halb Mensch, halb künstliches Weißnichtwas.

     

    Denkt sie das also auch über ihren Gottessohn? Der soll ja auch auf anderem als dem natürlichen Weg gezeugt worden sein, also halb Mensch, halb künstliches Weißnichtwas.

  • K
    klaus

    na, jede hat so ihre eigne art, mit den echseljahren umzugehen...

  • G
    GAST

    Wusste bis eben nicht einmal, dass diese Frau überhaupt existiert. Hätte es gerne dabei belassen.

  • B
    Blechstein

    In ihren Büchern beschreibt Frau Levitschafroff psychisch kranke Menschen, versucht ihnen im täglichen Leben jedoch aus dem Wege zu gehen.

    Das führt dazu, dass sie bei Spaziergängen ständig Piouretten dreht,aus Angst sich selbst zu begegnen.

  • Z
    zipplek

    Huu diese frau ist gruselig.

    ilse koch lässt grüßen.wer solche gedanken hegt ist ... ach da fehlen einem die worte.

  • B
    Blechstein

    Rumzicken kann jeder, aber richtig abticken, das schaftt nur Sibylle.

  • E
    Endogastrologe

    Frau Levitscharoff muss was Schlechtes gegessen haben, denn irgendwas hängt ihr unverdaut in den Eingeweiden.

  • KU
    Karl Unterberger

    Hat Frau Lewitscharoff nicht auch den Roman "Geistersommer" unter dem Pseudonym Harald Tessen geschrieben? Diese heftige Neufassung von Ovids "Hermaphroditos und Salmacis"?

  • C
    Conrad

    Arme verstörte Frau. Mikro wegnehmen und Schreibtherapie unter Anleitung. Danke ans Staatsschauspiel für die Distanzierung.

  • BF
    Bart Finkel

    Im Zeugnis würde stehen: "Sie war stets bemüht...

  • Wer glaubt, all das herausplappern zu müssen, was ihm gerade im Kopf herumschwirrt, ohne dasselbe zu durchdenken, der leidet unter einer "geistigen Inkontinenz". Es gibt eben nicht nur physische Schließmuskel, sondern auch geistige. Und wenn die nicht funktionieren kann es katastrophale Folgen haben. Analsekrete und Urin kann man wegwischen und entsorgen, geistiger Unsinn aber, ist kaum noch aus der Welt zu schaffen. Frau Lewitscharoff mag wohl gute Bücher geschrieben haben und noch schreiben, wohl hat sie auch den Büchner-Preis erhalten - es wird uns aber wieder gezeigt, dass es Menschen gibt, die mit ihren Erfolgen nicht umgehen können und für sich in Anspruch nehmen, dass alles durch sie Gesagte wünschenswert sei.

  • GS
    Grasovka statt Lewitscharoff?

    Und? Wir haben Meinungsfreiheit, das schließt explizit offenkundigen Unsinn mit ein.

    Ich schlage ja auch nicht vor, Frau Wagenknecht den Mund zu verbieten oder Petra Pau.

     

    Viel schlimmer ist es, wenn -wie jüngst im Fall der Buchvorstellung von Dr. Sarrazi- die Meinungsfreiheit durch Chaoten unterdrückt wird.

  • D
    Dieter78

    Noch eine alte geistig-verwirrte Seele die nach Aufmerksamkeit kreischt und sie vom Dresdner Schmierentheater auch bekommt. Bravo

  • G
    Gnnr

    who the f**k is sibylle lewitscharoff?

  • Z
    Zweifler

    Interessanter Fingerzeig: "[...] nutzt die Autorität, die sie [...] hat, um Menschen zutiefst zu beleidigen, aufgrund von ihrer Sexualität und weil sie sich legaler Mittel bedienen, um sich ihren [...-]wunsch zu erfüllen – aufgrund von Dingen also, die [...] überhaupt nichts angehen."

    Erinnert mich an den (möglicherweise unbequemer) Politiker, der wenn auch moralisch verwerfliche, aber nach bisherigem Kenntnisstand legaler Mittel bediente, um sich Wünsche zu erfüllen. Nutzten da nicht die Journalistenbezahler ihre Autorität, obwohl es um Dinge geht, die sie gar nichts angehen?

    Auch wenn Frau Lewitscharoff es sehr überspitzt sagt, kann ich teilweise ihre die Bedenken gegenüber reproduktionsmedizinischer Eingriffe nachvollziehen, auch ohne irgendeiner Kirche oder Sekte anzugehören.

    Es ist technisch möglich, das zu tun, aber wer weis, was die Natur da eingerichtet hat, dass es oft auf natürlichem Wege nicht oder nicht sofort klappt? Schön und gut, dass die Mechanismen der Fortpflanzung und Nicht-Fortpflanzung weitgehend verstanden sind. Nur was ist der eigentliche Sinn, abgesehen von wirtschaftlichen Interessen, dies künstlich so massiv zu beeinflussen? Alles Leben hat sich Jahrmillionen ohne künstliche Beeinflussung fortgepflanzt. Zerstört man Leben durch IVF und Co. langfristig selbst, oder wird alles besser dadurch? Wer hat das Recht zu bestimmen, dass der Kinderwunsch der Eltern über dem Recht eines Kindes auf dessen natürlicher Zeugung steht? Die Nichtbeantwortbarkeit dieser Frage ist Horror. Abgesehen von den Selbstzweifeln der Kinder, die künstlich gezeugt werden und dies erfahren. Sie empfinden oft Abscheu gegenüber sich selbst und ihren ach so "sozialen" Eltern. Aber darüber nachzudenken nimmt sich kaum jemand die Zeit. Solange man sich jedes eigene Bedürfnis gegen Geld erfüllen kann, erfüllt man es sich einfach. Ob nun Haarschnitt, Smartphone, Auto oder Kind. Und nach mir die Sintflut.

    • S
      schnauzevoll
      @Zweifler:

      was für ein hanebücherner unfug!

      "Schön und gut, dass die Mechanismen der Fortpflanzung und Nicht-Fortpflanzung weitgehend verstanden sind. Nur was ist der eigentliche Sinn, abgesehen von wirtschaftlichen Interessen, dies künstlich so massiv zu beeinflussen?"

      würden Sie das auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen stehen lassen, z.B. Behandlung von Krebs..."Alles Leben hat sich Jahrmillionen ohne *krebsbehandlung*... fortgepflanzt"

      diese Anleihe aus einem Sozialdarwinismus ist kennzeichnend für Nichtbetroffene, die immer gern dann ein Urteil fällen, wo es ihnen selbst nicht weh tut.

       

      Warum sollte man Menschen, die zB durch eine Strahlentherapie unfruchtbar gemacht wewrden, (deren Erbgut dann kryokonserviert wurde) nicht helfen, dass sie nach ihrer Genesung Eltern werden können?

      Oder Paaren, die durch schlechte Spermienqualität nicht auf natürlichem Wege zeugen können?

      Aufwachen, das Mittelalter ist vorbei, es gibt keinen rationalen Grund, es nicht zu tun, nur vorgeschobene Anmassung eines angeblichen moralischen Anspruchs, der keiner rationalen Prüfung standhält.

      Wahrscheinlich ist die Autorin kinderlos, und wahrscheinlich resultiert daraus ein psychischer Konflikt, den sie posthum mit dem verstorbenen Vater, einem Gynäkologen, ausficht.

    • N
      Nina
      @Zweifler:

      Wie sollten Kinder auf die Idee kommen, Abscheu vor sich selbst zu empfinden? Dafür müssen sie doch von irgendwoher hören, dass jemand der Meinung sein könnte, sie seien weniger natürlich Wesen als andere.

      Solche Worte zu schreiben, fällt mir schon schwer. Unfassbar, was diese Frau von sich gibt. Unfassbar, wenn Menschen überhaupt so etwas wie "Abscheu" vor Mitmenschen empfinden können. Lebten wir in einer Gesellschaft, in der Respekt oberstes Gebot wäre, Respekt vor allen Mitmenschen - ALLEN Mitmenschen - müsste niemand "Abscheu" empfinden, vor allem nicht gegenüber sich selbst.

      Mir schnürt sich die Kehle zu, wenn ich sowas lese.

      Und ich bin erstaunt, wie gelassen die meisten Kommentare hier darauf reagieren.

    • M
      münchhausen
      @Zweifler:

      Die Kinder einer küntlichen Befruchtung empfinden "oft" Selbstzweifel und Abscheu gegen sich selbst? Wo haben Sie denn diese Erkenntnis her?

       

      Ansonsten: Klassischer Fall von naturalistischer Fehlschluss.

      Blinddarmoperationen, Zahnersatz, Impfungen, Prothesen, Mikrowellencurrywurst und Fahrstuhlfahren sind von der Natur so wenig "vorgesehen" wie künstliche Befruchtung - ich verwette meinen Haarschnitt drauf, dass sie mindestens eine der Dinge bereits entgegen den Willen der Natur getan haben.

       

      Übrigens: Ihr Kulturpessismus und ihre Misanthropie sind auch keine biologischen Produkte der Natur, sondern zivilisatorische Muster. Legen Sie ihre Sicht auf die Welt nun ab, weil sie "widernatürlich" ist?

      • Z
        Zweifler
        @münchhausen:

        Zumindest kommen diese Selbstzweifel bei einigen Teenagern vor. Auch Sie wissen wie die Menschen manchmal sind.

        Dem Kind ins Gesicht sagen das es total normal ist und hintenrum über das "Retortenbaby" lästern.

        Und ja, sie können ihre Frisur behalten, ich tue auch noch andere "widernatürliche" Dinge als die von Ihnen aufgezählten. Inwieweit die Natur einen Willen hat ist mir nicht bekannt. Sie hat aber eine Vielzahl von Mechanismen entwickelt. Das der Mensch sich technische Dinge zu nutzen macht ist einer davon und ist auch kein Problem, solange er sie sicher beherrscht, sie nicht missbraucht werden und die Folgen absehbar vertretbar. Die Beherrschbarkeit ist aber selten vollständig gegeben.

        Die Technik kann versagen, wenn unerwartete natürliche Phänomene auftreten. Genau deshalb habe ich auch großen Respekt vor der Natur wie auch dem menschlichen Schaffen. Aber wenn der Mensch sich künstlich selbst erschafft, dann ist das wie Gott spielen. Damit stellt der Mensch sich über alles, dessen Teil er lediglich ist.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Zweifler:

      "Abgesehen von den Selbstzweifeln der Kinder, die künstlich gezeugt werden und dies erfahren. Sie empfinden oft Abscheu gegenüber sich selbst und ihren ach so "sozialen" Eltern."

       

      @zweifler:

      achso,stattdessen wollten diese kinder vermutlich nicht geboren werden.und das haben diese kinder ihnen persönlich erzählt?

      haben sie dazu eine studie die mir entgangen ist,oder raten sie einfach mal ins blaue hinein?es würde mich einfach wundern wenn es dazu belegbare zahlen geben würde,schliesslich gibt es die künstliche befruchtung noch nicht allzu lange

      • Z
        Zweifler
        @6474 (Profil gelöscht):

        @ROI

        groß angelegte Studien wird es zu dem noch jungen Thema nicht geben, aber immerhin halbwegs seriöse Reportagen über fast Erwachsene selbstzweifelnde Jugendliche z.B. auf arte.

        Fragen sie sich doch mal selbst wie sie sich fühlen würden, gebrandmarkt als "Retortenbaby". Die Kinder können definitiv nichts dafür, haben aber vielleicht eine ungehörige Last zu tragen. Und das nur für den puren Egoismus der Eltern, denen Behausung mit Strom aus der Steckdose, Auto, LED-TV und Smartphone einfach nicht genug sind. Ein, maximal zwei Kinder müssen unbedingt sein. Das verlangt die Gesellschaft. Da gibt's ja auch technische Lösungen für die Zeugung.

        Ich stand mit meiner Frau auch vor der Entscheidung ob IVF ein Weg wäre endlich Kinder zu bekommen. Wir haben uns dagegen entschieden, weil Kinder kriegen nichts technisches sein soll, sondern etwas natürliches. Damit müssen wir uns abfinden.

        Welchen Weg jemand geht, muss er mit sich selbst ausmachen.

        Seine Meinung sagen können sollte auch jeder, ohne gleich in irgendeine Ecke gedrängt zu werden. Die Vorstellung vom Missbrauch der künstlichen Befruchtung für Eugenik ist beängstigend und technisch machbar.

        • G
          Gast
          @Zweifler:

          Doch, es gibt Studien zu diesem Thema. Laut dieser Studien ist es für die meisten Kinder kein Problem, da sie als "Wunschkinder" in ein liebevolles Elternhaus geboren wurden.

  • G
    ghettobird

    1. wer ist die frau? muss ich sie kennen?

    2. die compact-fraktion wird sich wieder einen keks freuen - ausserdem kann man sie dann zur nächsten familienkonferenz einladen.

  • 0
    0815

    Diese Rede kann in ihrer grotesken Überzogenheit doch nicht ernst gemeint sein... Handelt es sich nicht um als rhetorisches Mittel eingesetzte Übertreibung, die die behauptete Position als so blöd bloß stellen soll wie sie es tatsächlich ist?

  • D
    desillusionist

    Hat jemand die Reden von Thomas Bernhard (gesammelt im Band "Meine Preise") gelesen? Oder seine teilweise in Vernichtungsaufrufe abdriftende Schimpf- und Beschimpfungsprosa?

     

    Diese Rede scheint mir von ähnlicher Art zu sein. Ich betrachte sie als literarischen, nicht als politischen Text. Und für literarische Texte gelten m.E. andere Regeln, - wenn überhaupt irgendwelche.

  • 6G
    6175 (Profil gelöscht)

    Eigentlich ist dieses absurde Gerede lustig, und auch nicht ganz neu. Das germanische Feuilleton dieser Jahre feiert und liebt, wenn schwarz-weiße Sichten wie Lewitscharoffs in die aufgeblähten Streits passen (etwa im Suhrkamp/Barlach-Streit, unsere Autorin nannte Barlach "Goldkettchen". Argumente gab es keine, usw. Immer schön 100 zu 0.)

     

    Wenn XYZ "Hitler" ist, und alle, die wir nicht mögen, der Teifi, was soll man sagen? Lewitscharoff paßt da doch ganz gut. Dem Feuilleton gefiel es bisher prima, alles so hübsch 'neocon'.

     

    Witzig ist eher, daß nach "Onanieverbot" (alle Menschen mit einer Kamera bei Geburt ausstatten, die Bilder flimmern zu Frau L., die das überwacht und meldet?) dann auch jede Menge Bücher verändert werden müßten.

    Lewitscharoffs Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz schrieb in ihrem "Adam" 1987, ich mochte das Buch sehr, auf S. 141 von Onanie... Na na na! Wie sagt man heute? "Übel und gefährlich!" Trinkt Sprudel mit viel Kohlensäure, lehrten das nicht die Pfaffen, noch vor ein paar Jahrzehnten?

  • " Aus falschen Worten wird falsches Denken." Auf so etwas können auch nur Theaterleute kommen: die Magie des Wortes ("Ach das Wort, worauf am Ende er das ist, was er gewesen"). Bei normalen Leuten kommt erst das Denken, dann folgen die Worte.

     

    "Aber, viel basaler, ist die Rede noch etwas".

    Na, hoffentlich schreibt die Autorin wenigstens nicht so ein Deutsch-Gestammel.

  • "Die Fälle, „in denen sich lesbische Paare ein Kind besorgen, indem entweder […] ein anonymer Spender oder ein naher Verwandter der Freundin der künftigen Mutter herangezogen wird, um sein Sperma abzuliefern“, erscheint ihr „grotesk“." - erscheinen?

  • A
    Arne

    "@Kleiner Spinner:

    Und was hat das eine mit dem anderen zu tun? Richtig nichts."

     

    Oh doch, das hat einiges miteinander zu tun.

    Ich muss zugeben, dass ich bei dem eher trolligen Kommentar von @Kleinen Spinner erst mal laut lachen musste. Wenn man trollig einige Zusammenhänge schmiedet, wo es auf den ersten Blick keine gibt, kommen manchmal nette Sachen dabei raus. Und man denkt nach und sieht manchmal welche.

    In diesem Fall entdeckte ich das:

     

    In beiden Fällen wird eine legale Methode ethisch von einzelnen Personen bewertet. Wir haben nicht mehr ein vollständig geschlossenes ethisches System, das unser Zusammenleben regelt. Hier gibt es keine Staatskirchen mehr und das ist auch gut so.

    In diesem Zusammenhang muss man eben damit leben, dass die ethischen Entscheidungen und deren öffentliche Darbietung weit auseinandergehen. Frau Lewitscharoff (von der ich noch nie was gelesen habe und ich auch nicht vor habe, was zu lesen) hat alles Recht der Welt, auf jede künstliche Befruchtung zu verzichten und sie hat auch alles Recht der Welt, diese, ihre Ansicht kund zu tun.

    Gefährlich wird diese Ansicht erst dann, wenn sie auf ein Publikum trifft, das diese Äußerung nicht zum Anlaß nimmt, die eigene Entscheidung über künstliche Befruchtung zu überdenken, sondern daraus eine Regel, evtl. ein Gesetz machen will, der auch anderen als man selbst, diese ehtische Entscheidung in der von einem selbst gewünschten Form als legal vorschreiben will.

     

    Und damit sind wir bei Edathy. Ich kann sagen, dass ich mir keine Photos von halbnackten Kinder kaufe, um beim Anschauen erregt zu werden. Aber die Debatte in der BRD läuft wieder darauf hinaus, dass niemand es mehr dürfen soll.

     

    Deutsche haben einen niemals gut ausdiskutierten Begriff der Toleranz bzw. Akzeptanz. Das kommt dann in so hirnrissigen Debatten wie über den Lehrplan in BW wieder zum Vorschein.

    Erasmus oder Spinoza sind nie so weit in die deutsche Gesellschaft vorgedrungen wie z.B. in die niederländische.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Arne:

      Danke, meine Absicht war natürlich nicht, zu trollen. Aber wenn so kurz nach dem 'Fall' Edathy beklagt wird, dass Leute "aufgrund ihrer Sexualität und weil sie sich legaler Mittel bedienen" angegriffen werden, dann ist die Verbindung bereits gegeben. Dann interveniere ich, weil ich nicht will, dass diese Formulierung zur wohlfeilen Phrase verkommt.

       

      Wenn mir das als Respektlosigkeit ausgelegt wird, dann ist das halt so.

      • TA
        Traum A.
        @889 (Profil gelöscht):

        Ihren Kommentar hatte ich auch vor der gelben Karte gelesen. Jetzt frage ich mich, warum Sie nur bei diesem Thema respektvoll kommentieren sollen.

         

        Aber vielleicht macht sich die Moderation Sorgen, was aus einem kleinen Spinner werden könnte.

  • HR
    Harry Reems

    Bravo, Sibylle !

  • Nun ja, es gibt auch in diesem unserem Lande (induL) viele Menschen, deren ewigvorgestrige Weltbilder von vor der Aufklärung aus dicken alten Büchern stammt.

     

    Willkommen in der Neuzeit bei so seltsamen Menschen wie mir, die sich bemühen ihr Weltbild auf Evidenz zu stellen und gelegentlich auch in die Tonne zu treten.

     

    Ansonsten: Republikfluckt ist kein Verbrechen.

  • CB
    Chris Ball

    Lewitscharoff hat ihre (sicherlich nicht mehrheitsfähige) Meinung geäußert.

    "Gift" für das geistige Klima ist wieder mal der Versuch, ihr Statement nicht inhaltlich wiederlegen zu wollen, sondern den Akt der freien Meinungsäußerung an sich zu problematisieren (wie Koall zum Beispiel).

    Ich finde übrigens auch die Sache betreffend hat Lewitscharoff einen Punkt getroffen: Der Eugenik ist mit den jetzt noch "harmlos" eingesetzen Mitteln Tür und Tor geöffnet.

    • @Chris Ball:

      Wie will man das denn "inhaltlich widerlegen", wenn jemand Kinder als "Halbwesen" oder "zweifelhafte Geschöpfe" bezeichnet und sagt, er empfinde bei ihrem Anblick derartig große Abscheu, daß die Vernunft ausgeschaltet sei?!!!

  • G
    Gästle

    Ich bin sehr enttäuscht, sie schreibt echt gute Bücher, aus denen doch eher eine Liebe zur Andersartigkeit durchdringt. Lediglich bei Apsotoloff war der Unterton schon herablassend.

    Der letzte Satz fast es gut zusammen, die bücher können trotzdm gut sein. Aber man verliert die Lust darauf.

  • S
    Smi

    "Wie religiöser Fundamentalismus ins Menschenfeindliche umschlagen kann" ... seit wann ist religöser Fundamentalismus zu irgendeinem Zeitpunkt etwas *anderes* als Menschen- (und Lebens-) feindlichkeit?

  • N
    noeffbaux

    Zwei Möglichkeiten: entweder, die Alte ist jetzt endgültig durchgedreht. Das wäre tragisch. Oder die Rede ist große Kunst, weil reine Provokation. Das wäre dann aber bescheuert.

     

    Drehe man's, wie man's wolle - Büchner kann sich nicht mehr wehren, er hätte der Schreckschraube aber Einhalt zu gebieten gewusst.

  • @Kleiner Spinner:

    Und was hat das eine mit dem anderen zu tun? Richtig nichts.

     

    Zum Artikel:

    Interessant finde ich, dass Frau Lewitscharoff explizit ein lesbisches Paar als Beispiel nimmt. Jetzt müsste man fragen, wie sie es bei Paaren hält, wo der Mann zeugungsunfähig ist.

    Aber vielleicht sollte man der Dame erst einmal den biolgischen Vorgang einer Schwangerschaft erklären. Ob die Eizelle nun auf normalen Weg oder künstlich befruchtet wird, spielt doch für die Entwicklung des Fötus keine Rolle. Am Ende wird in beiden Fällen ein vollwertiger Mensch geboren und keine "Halbwesen".

     

    Aber gut Frau Lewitscharoff, ich möchte Sie darum bitten, einem Kind das durch künstliche Befruchtung gezeugt wurde, ins Gesicht zu sagen, dass es nur ein Halbwesen ist. Ich wette das trauen Sie sich dann doch nicht. Über jemanden schimpfen, den man nicht kennt, das ist ja weit verbreitet in unserer Gesellschaft, aber nur wenige sprechen es dann unter Augenkontakt aus.

  • N
    nok

    Ich finde es auch unerträglich, wenn sich Leute am Po kratzen und in der Nase bohren, vermisse jedoch die dazu passenden Straftatsbestands-Formulierungen in unseren Gesetzestexten. Und diese queeren Wesen - was soll das eigentlich alles? Und dann noch diese Christen, Atheisten, Muslime, Buddhisten und die alle, die ganzen Menschen, vor allem die mit der Hand am Arm und die Kriege und den Winter. Kann die denn niemand verbieten? Ich will endlich in Ruhe am Meer sitzen.

    • @nok:

      Ganz genau!!! Endlich sagt es mal einer!!!

  • K
    kerl

    zum Glück hat das kein Mann gesagt, was wär DANN erst los...

  • „Im wirklichen Leben mache ich einen Riesenbogen um die massiv Gestörten, aber in der Literatur hege und pflege ich sie.“ - Sibylle Lewitscharoff, zitiert im taz-Artikel zum Gewinn des Büchner-Preises am 27.10.2013.

     

    Nun wurde der Bogen, den sie sonst immer um massiv Gestörte machte, zum Bumerang und hat wohl bei ihr selbst eine massive Störung verursacht.

  • K
    Kawabunga

    Wer, bitte? Seit wann ist die Auszeichnung mit einem Buchpreis, und sei es "der" deutsche, ein Prädikat für Qualität, Intellekt, Sympathie oder generell das Nicht-Arschloch-Sein?

    • @Kawabunga:

      Schoen gesagt :)

  • G
    Gastname

    @Herr Knipphals: Als Literaturkritiker haben Sie vielleicht auch "Brave New World" gelesen. Dort ist die künstliche Schaffung des Menschen Normalität, man entsteht im Labor, wird nicht geboren, natürliche Elternschaft gilt als Peinlichkeit, Mutterschaft als Widerwärtigkeit, dank Drogen ist jeder immerzu glücklich, Konflikte gibt es nicht, Literatur, wie wir sie kennen, auch nicht. Die letzten Wilden leben in Reservaten, sie halten an Monogamie, natürlicher Familiengründung und Elternschaft fest, auch an Religion. Der Held des Buches ist ein junger Wilder, der Shakespeare liest und an der Welt außerhalb der Reservate zerbricht. Für manche ist das Buch eine Dystopie, für andere eine Utopie. Und das ist der Punkt: Die Utopie der einen ist die Dystopie der anderen. Wenn die schöne neue Welt kommt, werden einige die Reservate bevorzugen, aber vorher werden sie sich wehren. Das ist ein Konflikt, der vermutlich außerhalb Ihres Blickfelds liegt, in dem Frau Lewitscharoff aber steckt und den sie mit austrägt. Vielleicht ist das besser als schweigen.

  • M
    Monster_Baby

    Matussek, Sarrazin und nun ua. Lewitscharoff. Spielen sie die neuen rechtskonservativen Robin Hoods, die die stimm- und sprachlosen National- oder Wertkonservativen von der 'Unterdrückung' des sog. 'linken Mainstreams' befreien wollen? Nutzen Sie die Grenzüberschreitungen um Auflage und somit Kohle zu machen oder sehen Sie sich als Prophten einer neu anbrechenden Zeit? Noch gibt es Stimmen, die auch Einfluß haben, die sich geben solch menschenfeindliches Gedankengut aussprechen. Glücklicherweise - oder wie Lewitscharoff wohl sagen würde: Gott sei Dank. Ab wann wird eine Gewöhnung an die rechten- oder klerikalfaschistoiden Tiraden eintreten? Tabubrüche und Grenzüberschreitungen gab es zu allen Zeiten. Aber die aktuellen sind mir unheimlich, da Sie nicht wirklich von 'Unten' kommen, sondern von bereits bekannten z.B. Politikern und Schriftsteller/innen kommen. Natürlich gibt es einen Bodensatz, der solche Thesen - sofern er/sie nicht selbst davon betroffen ist - gerne aufnimmt und sich darüber als erhaben über Kinderlose, Migranten oder wie hier z.B. auch Lesben mit Kinderwunsch fühlen darf: '...Ich habe ein verkacktes Leben, bin aber noch mehr wert als die...'. Die logische Konsequenz aus diesen 'Tabubrüchen', 'Grenzüberschreitungen' ist die Abschaffung des Artikel 1 des Grundgesetzes und somit Abschaffung des Schutzes der Menschwürde und der Menschenrechte. Wiedereinführung des 'Faustrechtes' der finanziell, intellektuell und körperlich Überlegenen. Will das die Mehrheit der Gesellschaft, die durch verdichtete Arbeitswelt und finanzielle Unsicherheit immer mehr unter Druck gerät und den Druck an die Außenseiter durch Ignoranz oder Aggression weitergibt?

    • MJ
      Maximus Johnson
      @Monster_Baby:

      Linker Mainstream kann doch nur ein Witz sein oder, ein Blick auf die letzten Wahlergebnisse widerlegt dies eindrucksvoll.

      Der Mainstream Deutschlands ist mittig bis rechts und diese Tendenz ist Europaweit zu betrachten.

      Im Grunde wiederholt sich hier die Geschichte. Einhergehend mit einer Wirtschaftlichen Krise ausgelöst an den Kapitalmärkten (die viel zu wenige verstehen um ernsthaft darüber Diskutieren zu können) findet ein Rechtsdrift statt.

      Der Bund spricht in seinen Richtlinien von dummen Anlegern, leider wird hierbei vergessen dass die Anleger die Bürger dieses Landes sind.

      Die logische Konsequenz daraus ist meines Erachtens nicht die Abschaffung des Artikel 1, sondern der Wohlstandsdrift der sich aktuell beobachten lässt.

      In ihrer Not (und Unwissenheit) sucht die breite Masse halt und lässt sich von Extremen anlocken. (Es ist derjenige am mächtigsten der es versteht den Pöbel am besten an der Nase herumzuführen).

      Ein jeder sucht nämlich die Verantwortung lieber extern als sich selbst zu reflektieren.

      Übrigens eine Fähigkeit die in den heutigen Bildungssystemen systematisch ausgetrieben wird. Der Querdenker wird hier zum Querulanten degradiert und abgestraft, gut ist derjenige der jeden noch so aberwitzigen Erguss des Lehrenden aufsaugt und wiedergibt.

      Dank Bologna schaffen wir uns zukünftige Generationen die von Unsicherheit und Gehorsam durchtrieben sind- Menschen die laut applaudieren wenn statt Steuererhöhungen die Renten- und Krankenkassen geplündert werden, ein Proletariat das den Feind im Kapital sieht und dadurch völlig erblindet an der Nase herumgeführt werden kann.

  • 8G
    889 (Profil gelöscht)
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    • E
      emil
      @889 (Profil gelöscht):

      ich bin in der christlichen fundamentalistik nicht so bewandert, aber ich gehe mal davon aus, dass wenn es sich um unterschiedliche geschlechtsidentitäten handelt, die da bilder tauschen geht das schon klar. gefährlich wirds ja nur dann, wenn die heteronormativität gebrochen wird.

  • G
    Gast

    "Künstliche Befruchtung sei „widerwärtig“, Onanie müsse verboten werden, sagt die Büchnerpreisträgerin Lewitscharoff. Wie kommt sie bloß dazu?"

     

    - Einen Einblick in den biographischen Hintergrund der Autorin - der nun wirklich alles andere als unproblematisch ist - gibt dieses Interview:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=TzuE2TqwfDw

  • KK
    Karl K

    nö - sie drückt sich nur nicht so

    verdrucksdreckselt wie Herr Mosebach aus;-))

     

    da weiß wiki nämlich mehr ;

  • B
    Blechstein

    Wahrscheinlich war ihre Krone etwas verrutscht, die sie sich so gerne aufsetzt.

  • JH
    Jens Hansen

    Zum Glück ist sie einen mir total unbekannte Frau, habe keine Bücher von ihr und will auch keine.

    Die Betrachtungsweise ist total krank!

  • N
    NilsK

    Warum genau sollte man die Bücher und die anderen Äußerungen voneinander trennen? Ein Buch ist kein Objekt an sich. Es ist ein Kommunikat, eine Äußerung. Selbstverständlich steht es damit im Kontext anderer Äußerungen, gleich in welchem Medium.

     

    Und selbstverständlich kann das "Werk" eines Autoren durch seine anderen Äußerungen "entwertet" werden. Wenn mir jemand heute eins aufs Maul haut (nonverbales Kommunikat), werde ich seine Grüße von gestern (verbales Kommunikat) ganz anders beurteilen. Das ist auch richtig so. Und es gibt keinen substanziellen Unterschied zwischen Büchern und anderen Kommunikaten. Ein Buch existiert genausowenig unabhängig von seinem Autor wie der Faustschlag vom Schläger.

     

    Literatur ist genauso kontextbezogen wie alles andere auch, und zwar in durchaus vielen Kontexten parallel. Da ist nicht zuletzt der ökonomische Kontext - ein solcher Skandal wirkt immer wieder verkaufsfördernd. Sage doch keiner, dass das nicht beabsichtigt sei. Das macht das "Pfui" nur berechtigter, und es sollte Autorin und Werk durchaus insgesamt treffen.

  • G
    Georges

    „Das ist gewiss ungerecht, weil es den Kindern etwas anlastet, wofür sie rein gar nichts können. Aber meine Abscheu ist in solchen Fällen stärker als die Vernunft.“

     

    Diesen ihren Satz kann man leicht abgewandelt auch auf ihr Äußeres sehr gut anwenden. Es war mir sehr ein Dorn im Auge, dass sie, durch ihre anscheinend gute Schriftstellerkunst etwas positiv Inneres hatte, das allerdings nicht mit ihrem Äußeren übereinstimmte. Nun passt aber wieder beides zusammen.

  • L
    Ludwig

    Man sollte ihr den Preis entziehen!

    • H
      honoriscausa
      @Ludwig:

      Nein - einen neuen soll man nach ihr benennen!

    • RD
      ruth devime
      @Ludwig:

      finde ich auch!

    • I
      Ines
      @Ludwig:

      Diese Frau hat einen Preis (und damit zudem 50.000 €) erhalten, der den Namen Büchner trägt! Das ist unerträglich!