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Kommentar Eskalation in KiewDrehbuch aus Moskau

Kommentar von Andrej Nesterko

Putin setzt alles daran, dass die Ukraine auseinanderbricht. Der treibende Akteur ist dabei ausgerechnet Wiktor Janukowitsch.

Oppositioneller in Kiew. 20. Februar 2014. Bild: dpa

D ie Situation in Kiew läuft aus dem Ruder. Die Zahl der Toten und Verletzten wächst stündlich. Kiew befindet sich im Ausnahmezustand, auch wenn den niemand offiziell ausgerufen hat. Viele Straßen und Brücken sind gesperrt, Büros und Banken geschlossen, und die Bankautomaten sind leer. Die Menschen haben panische Angst und stehen im Supermarkt Schlange, um die letzten Lebensmittel zu ergattern.

Und das alles nur, weil die Gespräche zwischen Regierung und Opposition ergebnislos geblieben sind. Weder die Regierung noch die Opposition haben die Macht über die Straße, sie können nichts kontrollieren. Die Regierung ist offenbar zerstritten und kann sich auf nichts einigen. Aber auch die drei Oppositionsführer haben sich bei den Demonstranten diskreditiert. Auch sie können keine Ergebnisse vorweisen.

Viele sagen, durch Händeschütteln rettet man keine Menschenleben. Und immer mehr Menschen werden getötet oder verletzt. Gut möglich, dass Präsident Wiktor Janukowitsch auf Kiews Straßen nur unzufriedene Chaoten entdecken kann. Doch das gibt ihm kein Recht, auf die Demonstranten schießen zu lassen.

Das Drehbuch für die blutigen Geschehnisse in Kiew wurde in Moskau geschrieben. Das erklärt auch die vielen russischen Sicherheitskräfte auf Kiews Straßen. Im Internet kann man Fotos von politischen Strategen aus Russland finden, die sich, umgeben von Leibwächtern, durch die Gefechte bewegen. Der Plan ist einfach. Russland möchte den Osten und Süden der Ukraine annektieren. Für den rebellierenden Westen des Landes hat Putin keine Verwendung. Er setzt also alles daran, dass das Land auseinanderbricht.

Kein Wort zu Kiew

Janukowitsch hilft dabei nach Kräften. Er belügt die internationale Gesellschaft genauso wie die Ukrainer. Während oppositionelle Fernsehkanäle Leichen und Verletzte zeigen, sieht man in den vom Präsidenten kontrollierten Medien verwundete Sicherheitskräfte der „Berkut“, die angeblich von „Terroristen“ angegriffen wurden. Diese Bilder werden absichtlich im Osten der Ukraine und in Russland gezeigt, um die Menschen von Putins Ukraine-Politik zu überzeugen. Genauso erzählt er wider jedes besseren Wissens, dass die ukrainische Wirtschaft wachse und wachse, dabei schrumpft sie immer weiter. Zu dem aber, was gerade in Kiew passiert, sagt der Regierungschef kein Wort.

Die extrem brutalen Kämpfe in Kiew werden irgendwann beendet werden, sei es auf friedlichem Wege oder durch noch mehr Gewalt. Die Öffentlichkeit ist praktisch schon bereit, einer Föderalisierung des Landes zuzustimmen. Wird die Ukraine aber geteilt, hat Putin leichtes Spiel: Das Land ist bankrott. Es wird ein Leichtes sein, die Wähler auf seine Seite zu ziehen.

Dass jetzt Gespräche zwischen europäischen Vertretern und der Ukraine stattfinden, gibt zumindest eine kleine Hoffnung darauf, dass das Blutvergießen bald ein Ende hat. Im Moment ist das das Allerwichtigste.

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49 Kommentare

 / 
  • Korrektur: Steinmeier meinte ich. Konnte die beiden noch nie auseinanderhalten :D

  • "Dass jetzt Gespräche zwischen europäischen Vertretern und der Ukraine stattfinden, gibt zumindest eine kleine Hoffnung darauf, dass das Blutvergießen bald ein Ende hat."

     

    Oder auch: Die Feldherren der EU diktieren der ukrainischen Regierung die Kapitulationsbedingungen. Steinbrück & Co. hätten dort nicht wirklich etwas verloren, wenn es nicht ihre 'Truppen' wären, die dort Randale machen.

  • "Drehbuch aus Moskau"?? Stehen der Rechte Block und die anderen faschistischen Randalierer etwa unter dem Oberkommando Moskaus? Ist es etwa Moskau, das das Oppositionsbündnis inklusive der nationalkonservativen Vaterlandspartei und der faschistischen Swoboda unterstützt? Hat sich etwa Moskau mit Klitschko seinen eigenen Statthalter in Kiew gezüchtet? Diese Reihe der rhetorischen Fragen soll nicht bedeuten, dass Moskau keine Rolle spielen würde – doch es stört mich, wenn immer nur die Schuld und die Untaten einer Seite gesehen werden, während man die Augen vor dem Verhalten der jeweils genehmen Seite vollends verschließt ...

  • A
    Arne

    Ich verstehe die ganze Grundintention des Artikels nicht.

     

    Wenn sich die Ukraine als förderalistischer Staat entwickleln will, was spricht dagegen? Vor allen Dingen, wenn dadurch weiterer Bürgerkrieg verhindert wird?

    Wenn ein anderer Staat, also Rußland, einem Staat aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten helfen will, was spricht dagegen?

    Warum sollte Janukowitsch Probleme damit haben, wenn der westliche Teil der Ukraine, wo die faschistische Swoboda bis zu 20% der Stimmen hat, eigenständig wird? Der Westen der Ukraine hat nur rückständige Landwirtschaft, die ganzen Erzvorkommen und Industrie sind im Osten, wo seine Partei überall die Mehrheit hat und es kaum Proteste gibt?

     

    Sollte sich die ukrainische Bevölkerung für eine Trennung der verfeindeten Bevölkerungen entscheiden, wünsche ich ihr viel Glück in den beiden neuen Staaten.

  • T
    ttt

    "...dieser Funke von Hoffnung der ukrainischen Jugend, dieser Wille zum `aufrechten Gang´, von historisch Rechtspolitisch-Ideologisch stagnierten Leuten und deren politischen Machkalkulationen und deren Provokation mörderischer Gewalt

    auf dem MAIDAN erstickt wird..."

    ich glaube, dass siehst du -leider- etwas zu einseitig. die jugendkultur ist mannigfaltig und auch in den verschieden regionen unterschiedlich geprägt. die geschichte die dort gerade gemacht wird sollte differenzierter betrachtet werden...

  • T
    ttt

    "[...]die drei Oppositionsführer haben sich bei den Demonstranten diskreditiert.[...] keine Ergebnisse vorweisen."

    verwunderlich?welche gruppierungen sind nochmal beteiligt?

    "Doch das gibt ihm kein Recht, auf die Demonstranten schießen zu lassen."

    (schuss-)waffen werden von beiden seiten benutzt

    "Das Drehbuch [...] wurde in Moskau geschrieben."

    aha,und zwar ganz allein dort... sehr wahrscheinlich

    "[...]sieht man in den vom Präsidenten kontrollierten Medien[...]"

    1.rt bspw. zeigt, meiner meinung nach,ziemlich ungeschönte bilder

    2.warum bleibt in der hiesigen medienlandschaft die möglichkeit einer einmischung von weiteren kräften fast gänzlich unausgesprochen? konflikte auf dem rücken von "drittstaaten" auszutragen gibt es heute nicht mehr?

    "Es wird ein Leichtes sein, die Wähler auf seine Seite zu ziehen."

    noch einseitiger gehts nicht mehr oder? zumindest sollte hier doch erwähnt werden, dass die bevölkerung in ihrer meinung gedrittelt/geteilt ist.

  • Das Drehbuch kommt aus der EU und der Nato

    • T
      ttt
      @yyyy xxxx:

      das hat genauso einen schwachen sinn, wie russland hat an allem schuld ;)

      jede seite hat ihr eigenes drehbuch. sein es die einzelnen staaten (ost/westkonflikt yeah!), die parteien in der ukraine (es gibt sehr wohl auch oligarchen in den pro-west-parteien),seins auch die demonstranten, die alles andere nur nicht homogen sind, wobei die rechten strukturen tonangebend zu sein schein

      • @ttt:

        Genau das, werter Gast, ist für mich der Punkt - beide Seiten und ihre jeweiligen Marionetten haben auf ihre Weise schuld an der Situation. Natürlich verfolgt Russland seine geopolitischen Ziele in der Ukraine. Brzezinski prophezeite, dass Russland ohne die Ukraine nie wieder zur Großmacht werden könne. Genau das will der Westen ja verhindern, und daher versucht er (siehe "Assoziierungsabkommen"), die Ukraine in seinen Schwitzkasten zu nehmen. Russland wiederum will gerade das erreichen, daher versucht es, die Ukraine tunlichst zurückzuerobern. Es sind, kurz gefasst, zwei Imperien, die um ein strategisch wichtiges Land kämpfen. Da die Schuld einseitig zu verteilen und in das im bürgerlichen Lager so beliebte Spiel "Hau den Russen" einzustimmen, das wirkt unredlich und tendenziös.

  • "Warum stellt da jetzt niemand die Schlussfolgerung auf, dass Deutschland an der Krise Schuld wäre."

     

    Die "Schlussfolgerung" wird schon aufgestellt:

     

    http://www.jungewelt.de/2014/02-21/035.php

     

    Jeder braucht halt ein klares Feindbild.

    • A
      Aldo
      @Faulpelz:

      Diese Schlussfolgerung kann man noch ergänzen, wenn man weiß, dass die USA allein mit 5 Milliarden Dollar! die Agitation in der Ukraine unterstützt haben. Vgl dazu :http://www.paulcraigroberts.org/2014/02/12/washington-orchestrated-protests-destabilizing-ukraine/

  • H
    HansMeier555

    Artikel wie dieser sind für mich ein Grund, in diesem Konflikt den gewählten Präsidenten Janukowitsch zu unterstützen.

    .

    Wer so plump, ganz ohne Argumente und Belege einfach mal Putin die Schuld an allem gibt, hat vermutlich gar keine vertretbare Position.

    .

    Seitdem der Maidan besetzt ist, habe ich noch nie und nirgendwo von niemandem eine sinnvolle Begründung gehört, warum die Opposition nicht einfach die schon 2015 fälligen Wahlen abwarten konnte.

  • E
    Eremit

    Schon wieder vergessen, daß diese US-Beauftragte ausser "Fuck the EU" noch ein paar andere interessante Sachen gesagt hat, die die Rolle der USA und der EU in diesem Konflikt grell beleuchten? Dass es vielleicht die EU war, die ein bißchen zündeln wollte und dann etwas erschrocken war, als die USA gallonenweise Öl ins Feuer goß?

    Ja ja, ein kurzes Gedächtnis ist toll für eine gute Feindbildpflege oder Kriegshetze wie im Falle Lybien. Wo der Enstaatlichungskrieg immer noch andauert.

     

    Und jetzt, taz- Kommentatoren, wollt ihr das für die Ukraine?!

     

    Bemerkenswert.

  • T
    tim

    "Putin setzt alles daran, dass die Ukraine auseinanderbricht. Der treibende Akteur ist dabei ausgerechnet Wiktor Janukowitsch."

    die unterüberschrift hätte genauso - oder vielmehr - auch lauten können:

    "Die EU setzt alles daran, dass die Ukraine auseinanderbricht. Der treibende Akteur ist dabei ausgerechnet Vitali Klitschko."

     

    aber nicht doch.

    hier mal ein etwas differenzierterer beitrag zu dem geschehen der letzten wochen:

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=20781

  • AS
    Alter Schwede

    So eine einseitige Berichterstattung habe ich noch NIE in der Taz gelesen! Das ist wirklich was ganz Neues. Welcher Chefredakteur hat das bitte durchgehen lassen? Die EU verfolgt natürlich nur die Demokratisierung des Landes und keine eigenen Machtziele... einfachstes Schwarz-Weiß-Denken mit Verschwörungsesoterik!

  • GW
    Geschichte wiederholt sich

    Der häufigste Titel, wenn in meiner Tageszeitung etwas zu Russland/Russen/Russisches stand, war: "Die Russen kommen!"

     

    Das sagt viel aus. Und die taz macht beim Kampagnen-Journalismus, EU-PR und Russland-Bashing inzwischen mit wie Spiegel, sz, Zeit, faz, Bild...

  • ER
    Etwas Realität

    Ein neuer "toller" Artikel vom Autor, der total unkritisch Faschisten interviewt.

     

    Drehbuch?

    Realität:

     

    Die Proteste waren zu Anfang legitim - gegen einen korrupten Präsidenten und seine korrupte Regierung, die zu einem großen Teil den ukrainischen Oligarchen hörig sind. Die relativ friedlichen Proteste wurden von der Staatsseite brutal beantwortet*, konnten aber nicht beendet werden. Doch wie auch in Syrien wurde (u.a.) vom "Westen" (USA, NATO, EU) extrem starker Einfluss genommen, eigene Leute in Fronstellung gebracht und Gegenkräfte zur Staatsmacht aufgerüstet.

    Das Ergebnis: Bürgerkrieg. Das sehen wir seit Jahren nun in Syrien und inzwischen auch in der Ukraine.

    Putin und die russische Regierung haben in beiden Fällen keine gute Rolle, aber was der "Westen" und seine Verbündeten dort machen, ist wesentlich schlimmer: islamische Terroristen dort unterstützen, Faschisten hier. Nur für die eigenen Ziele und die eigenen "Oligarchen".

     

    (* diese übrigens noch weniger als vergleichbar mit den Polizeiangriffen gegen die Indignados in Spanien, gegen Occupy in Oakland oder auch nur gegen Blocuppy in Frankfurt)

    • T
      ttt
      @Etwas Realität:

      ich glaube, dort kann sich niemand für den friedensnobelpreis bemühen, wobei...wie war das gleich nochmal mit einem frisch-gekürten präsidenten?!? ;)

  • D
    derBoxer

    Oh mein Goptt, was fuer ein Kommentar.

     

    Nirgendwo Kritik an der Unerbittlichkeit der Oppositonsgruppe um Klitschko, nirgendwo Kritik am massiven, scharfmacherischen Druck aus der EU,

    nirgendwo die Feststellung, dass hier gescheiterte Wahlverlierer gegen eine gewaehlte Regierung von der Strasse aus stuerzen wollen,

    und vor allem nirgendwo ein Hinweis auf die dort so ungeheuer maechtigen Netzwerke der US Oligarchen.

  • Wow Andrej Nesterko !!

    Was soll diese altbackene Verschwörungs-Theorie- Esoterik?

    Das passt nicht zum Anspruch der TAZ eeh!

    Der, leider- in Gewalt und einfachem Morden- entgleiste Protest auf dem MAIDAN...

    begann als getragen von primär jungen Ukrainern die ihren Protest gegen die Regierungspolitik gewaltlos im Sinne zivilen Widerstandes kreativ organisierten! Es wurden dort von den Demonstranten Schulungen der Praxis zivilen-

    gewaltlosen Widerstands durchgeführt um Eskalationen der Gewalt vorzubeugen!

    Ideen des Friedens, von sozialer Gerechtigkeit, von Harmonie und guten Beziehungen zu Russland, der EU und dem Rest der Welt waren lebendig!

    Dass nun aber dieser Funke von Hoffnung der ukrainischen Jugend, dieser Wille zum `aufrechten Gang´, von historisch Rechtspolitisch-Ideologisch stagnierten Leuten und deren politischen Machkalkulationen und deren Provokation mörderischer Gewalt

    auf dem MAIDAN erstickt wird...

    --------

    In deinem Text ist der Wille der ukrainischen Jugend und deren Individuen ignoriert!Und du ignorierst das Bestreben der EU Minister die zZt. in Kiew weilen!

    Denke deine Texte lieber mehrmals durch- und korrigiere- (!) bevor du Schmarrn´ drucken lässt ! Ciao!

  • N
    Normalisator

    @Dubiosos:

    Nein, es ist nicht normal, wenn eine Regierung Waffengewalt anwendet und dafür wurde sie auch nicht gewählt. Wenn es ein saatliches Gewaltmonopol gibt, darf das nicht beliebig eingesetzt werden - Neuwahlen wären z.B. ein Weg um aus der Situation heraus zu kommen. Und wenn die Berichte aus Kiew stimmen, dann wird Waffengewalt von Seiten der "Sicherheits"-Kräfte nicht nur in Not-Situationen angewandt: Scharfschützen, die Menschen in Kopf und Brust schiessen sind nie "normal".

    Mein Vorschlag an @Dubiosos: Die eigenen Normalitätsvorstellungen nochmal überdenken.

    • FM
      für mehr hirn
      @Normalisator:

      "Nein, es ist nicht normal, wenn eine Regierung Waffengewalt anwendet und dafür wurde sie auch nicht gewählt."

      Nein? Hmmm, da muss ich dann aber einiges falsch verstanden haben, legislative, exekutive, judikative; knast,steuern, cs-gas, knüppel etc. informier dich erstmal was der begriff "gewalt" überhaupt bedeutet...

      "Neuwahlen wären z.B. ein Weg um aus der Situation heraus zu kommen."warum?die guten werden siegen oder wie und wer sind denn überhaupt die guten dort?

      "Waffengewalt von Seiten der "Sicherheits"-Kräfte nicht nur in Not-Situationen angewandt"

      das mag gut sein, doch auch die andere seite scheints nicht anders zu sehen

      mein vorschlag an NORMALISATOR:Einen Büchereiausweis jetzt gleich zu beantragen

  • G
    GehtGarNicht

    Ich kann diesen widerlichen Kraftmeiermachtanspruch nicht gutheißen! Gauck, Steinmeier, van der Leyen Leute kurz vorm

    biologischen Verfallsdatum sollen nicht die jüngeren Generationen in den Tod schicken, um selbst ihre Scheißkarriere zu krönen.

    Und solche eingeschleusten Fa..os, wie Roderich haben

    fristlos entlassen zu werden!

    Und ich hasse diese Anbiederei

    der Klitschkos in der BILD!

    Ich hasse diese Propaganda, weil

    dieser Mann hat Mitschuld an den Toten! Wir wollen friedliche demokratische Diskurse fördern und brauchen uns nicht von Klitschko bauchpinseln zu lassen!

    Löst Eure Probleme auf friedliche Weise!

  • G
    GehtGarNicht

    Ich finde die Berichterstattung nicht nur in den Tageszeitungen, sondern auch in den öffentlich-rechtlichen Medien

    propagandahaft.

    Der Auseinandersetzungsstil ist zum kotzen!!!!!!

    Und daran hat die Opposition auch eine starke Mitschuld!

    Die Demonstranten haben keine Sicherheitsleute zu töten, mit keinen Waffen auf Leute zu schießen und Menschen zu mißhandeln!!!

    Sie haben nicht zu knüppeln

    und keine Standgerichte abzuhalten. Sie haben niemandem

    mit dem gewaltsamen Mob zu drohen!!! Ich sehe in Klitschko viel wahnhafte Grausamkeit.

    Janukowitsch hat den Leuten

    alle politischen Ämter versprochen.

    Es gab berechtigte Gründe für den Protest. Das steht außer Frage.

    Aber mit Morden und Erniedrigen

    löst man keine Probleme!!!

    Und Faschisten an der Grenze zu Russland und integriert in die EU sind ein unakzeptables Sicherheitsrisiko für die anderen EU-Staaten und für den Frieden mit Russland!!!

    Die deutschen Linken dürfen NIEMALS mit Faschisten zusammenarbeiten!!!!!!!!!!!!!!!

    Das wäre ein unverzeihlicher

    Verrat schlimmster Ausprägung!

    Und wenn wir schon einmal dabei sind:

    Die Kraftmeierei der Koalition

    zur Aufrüstung der Bundeswehr

    ist unangebracht, wenn man eine Ruine lediglich wieder

    zukunftssicher machen will!!!

    Das Heer muss dringend wieder

    instandgesetzt werden, aber

    dafür braucht man diese prollerische, widerliche,

    gefallsüchtige Art nicht!!!!

    Deutschland darf nie wieder marschieren und Richtung Osten gegen Russland ERST RECHT NICHT!!!

  • B
    BossRU

    Das kann die taz besser. Für solch unausgegorenes Schwadronieren zahl ich nicht.

  • Putin belügt das Volk, unterdrückt die Demokratie und erpresst die Ukraine. Der ukrainische Widerstand steht für die Freiheit ein, der Feind ist der ewig selbe Faschismus.

     

    Diese Kommentarleiste hat mich verblüfft. Nicht dass die Einzelargumente jeweils ganz falsch seien, aber der Grundton ist ethisch bemerkenswert indifferent.

     

    So wie die Autonomen jede unserer Demos mit ihrer stumpfen Gewalt zur Farce werden lassen, so gibt es auf dem Maidan nationalistische Kräfte, die keiner von uns mag. Trotzdem ist der Widerstand getragen, von den jungen Menschen, die sich der hirnlosen Gleichschaltung und Bevormundung durch Olegarchen und Bürokraten erwehren wollen, so wie das jeder vons uns tun würde. Das sind unsere Leute! Und linke, progressive, vorgeblich emanzipatorische Menschen bei uns verweigern ihnen die Solidarität, weil Amerika an allem Schuld und deshalb die Sowjetunion in ihrer heutigen Wiederauferstehung wohl für alles gut ist? Ich würd mich schämen, wenn ich noch zu euch gehören würde.

    • FM
      für mehr hirn
      @OskarsAristie:

      1."...unsere demos..."," jeder vons uns", "ich würde mich schämen, wenn ich noch zu euch gehören würde"

      ziemlich schwach wa?!?

      2.wird aber noch getoppt von:"Der ukrainische Widerstand steht für die Freiheit ein, der Feind ist der ewig selbe Faschismus"

      du weißt schon grob welche gruppen dort agieren?!?

      3.blabla... einseitigkeit hat noch nie geholfen

      4.twitter und fb sind dran schuld

    • F
      Freiheit?
      @OskarsAristie:

      Ist das jetzt die "Freiheit" von Swoboda? Oder die "Freiheit" von Gauck? Oder die "Freiheit" von George W.? Oder die "Freiheit" der FDP?

       

      Leider sieht es nicht nach "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" aus. Oder nenn mir bitte ein entsprechendes Manifest des Maidan.

    • C
      cosmopol
      @OskarsAristie:

      Ach ja, die Autonomen und die Nazis, alle dieselbe Suppe. Du disqualifizierst dich da doch ein wenig wenn dir nicht ein paar Unterschiede einfallen. Zudem Autonome ungleich Gewalt.

       

      Und wer außer dir redet irgendwas von Sowjetunion (die war scheiße, Putins Russland ist was ganz anderes aber auch scheiße) und Amerika?

      Und wer sind eigentlich "ihr". Taz-Kommentierende? Zu denen gehörste jetzt leider doch ein bisschen. ^^ Aber ja, das ist manchmal schon zum schämen.

    • @OskarsAristie:

      Aber woher genau kommt denn ihre Einschätzung, die Bewegung wäre getragen von den "guten" Menschen? Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass besonders der gewaltsame Protest momentan getragen ist von den rechten Parteien und ihren Milizen. Gemäßigte Kräfte wie Udar spielen doch nur in der Berichterstattung in Deutschland eine Rolle, aber nicht in der Ukraine selbst.

       

      Vielleicht haben Sie ja Recht und der Protest ist davon getragen. Allerdings kann ich mich darüber nicht mit Artikel wie diesem hier informieren, da schlicht einseitig Russland alle Schuld gegeben wird und die rechten Demonstranten und Nationalisten nie angesprochen oder kritisiert werden.

       

      Weder ist Amerika an allem Schuld, noch Russland.

  • "Im Internet kann man Fotos von politischen Strategen aus Russland finden, die sich, umgeben von Leibwächtern, durch die Gefechte bewegen."

     

    In der ARD kann ich sogar Bilder sehen, wie sich ranghohe politische Beamte (d.h.: Außenminister) der EU-Staaten in Kiev befinden. Warum stellt da jetzt niemand die Schlussfolgerung auf, dass Deutschland an der Krise Schuld wäre.

     

    Dieser Artikel reiht sich ein in die gesamte Serie des Russlandbashings bei der Ukraineberichterstattung und ist weder fundiert noch zu Ende gedacht. Dabei gäbe es an Russland auch genug zu meckern, aber Russland als Alleinschuldigen in dieser Tragödie hinzustellen, ist völlig einseitig.

    • T
      ttt
      @Dubiosos:

      va sollte auch erwähnt werden, wie oft der achso nette und demokratie- und menschenfreundliche herr k bei der frau m in d war...

      aber nein, es darf ja nicht sein,wäre ja auch schon arg frech anzunehmen, dass die ukraine ein schauplatz für geostrategische spiele darstellt und falls doch, dann könnens nur allein die russen oder die bartträger aus den wüsten sein...

  • N
    Neutron

    "Dass jetzt Gespräche zwischen europäischen Vertretern und der Ukraine stattfinden, gibt zumindest eine kleine Hoffnung darauf, dass das Blutvergießen bald ein Ende hat."

     

    - Die "europäischen Vertreter" als Retter in der Not... Und dem bösen Putin wird einseitig unterstellt, er wolle die Ukraine annektieren.

    Betrachtet man die Situation allerdings neutral, so stellt man fest, dass gerade die EU ihrerseits mit allen Mitteln versucht, die Ukraine in ihren Herrschaftsbereich einzugliedern. Dabei geht es nicht um das Wohl der Bevölkerung der Ukraine, sonst hätte man in den Jahren zuvor nicht seelenruhig zugesehen, wie das Land vor die Hunde ging. Nein, hier geht es der EU ums Business und darum, die Ukraine dem politischen Einflussbereich Russlands zu entziehen. Schließlich verschiebt man so die Grenze der zukünftigen Vereinigten Staaten von Europa um Einiges Richtung Osten direkt vor die Füße des Widersachers Russland.

  • RW
    Rainer Winters

    "... dass die Demonstranten selbst seit Tagen scharf schießen..."

     

    Kommt hier auch bald wieder. Wenn Staat so unerbitterlich den Starken spielt. Ganz normale Geschichte, dass sich Menschen wehren, wenns zu bunt wird. Und wenn sich Menschen wehren, schießen sie halt irgendwann zurück.

    • @Rainer Winters:

      Ganz genauso normal finde ich es, dass eine Regierung Waffengewalt einsetzt (wozu sie gewählt wurde, schließlich gibt es ein staatliches Gewaltmonopol), wenn eine mit Schusswaffen und Molotovcocktails bewaffnete Demonstration stattfindet. Das ist wohl das klassische Henne-Ei-Problem (und Gruppen der Demonstranten waren schon seit einiger Zeit bewaffnet, die haben nicht erst gestern Waffen organisiert).

       

      Das kann doch keine Lösung sein zu sagen, es wäre in Ordnung, wenn die Demonstranten Gewalt anwenden. Es ist von niemanden in Ordnung, dass er Gewalt anwendet, von keiner Seite. Dann entsteht genau eine Spirale der Gewalt, wie man es hier gerade sieht und alles schaukelt sich hoch. Aber die Schlussfolgerung der taz, Janukowitsch wäre Alleinschuld, finde ich primitiv und verstörend simpel - Aber jeder macht sich halt sein Weltbild so, wie er es gerne hätte.

      • J
        johnny
        @Dubiosos:

        Sie wären also dafür gewesen, wenn die Polizei am 21.12. in Hamburg direkt mit scharfer Munition in die Menge gefeuert hätte? Schließlich waren die vermummten Autonomen bewaffnet und warfen Steine, in der Absicht, Polizisten und Passanten zu verletzen und womöglich auch zu töten. Sie wollten das staatliche Gewaltmonopol ganz offensichtlich außer Kraft setzen.

        • FM
          für mehr hirn
          @johnny:

          ...gaaanz schlechtest beispiel...

          1.sowas wie eine demonstration kam überhaupt nicht zustanden und zwar weil...na...???

          2.belegt:polizei griff zuerst an, keine bewaffnung seitens der demonstranten, vermmung aber schon

          3.polizei setzt chemische kampsstoffe ein,welche nichtmals im krieg eingesetzt werden dürfen/sollen, deren folge bis zum tode führen können

          4.polizei darf in hh kurzerhand und nach eigene, gutdünken -danke herr schill- die einige grundrechte ausser kraft setzen

          5.dein vorredner hat mit keiner silbe geschrieben, dass die polizei entweder sofort schiessen soll,noch,dass das staatliche gewaltmonopol ausser kraft gesetzt werden soll -erkennst selbst den logikgfehler oder?!?

  • Wer zahlt eigentlich für solche Propagandaartikel?

     

    Es ist nicht Janukowich' Problem, dass er den Sicherheitskräften erlaubt hat, sich zu verteidigen. Es ist sein Problem, dass er offenbar nicht die Möglichkeit hat, das zu machen, was überall in Europa bei solch gewalttätigen Ausschreitungen mit Mollis und Schusswaffen passieren würde: Konsequent gegen den 'Rechten Sektor' vorgehen. Leider nur in Englisch:

    Dealing with an urban armed insurrection: back to basics | The Saker | http://theanondog.i2p.us/cgi-bin/src.py?140220000

    • J
      johnny
      @h4364r:

      Was machen denn die russischen Offiziellen da auf den Straßen? Hat die lokale Handpuppe des Diktators aus Moskau schon um den Einmarsch gebeten?

       

      Als AgitProp-Kader haben Sie doch sicher bessere Informationen als andere...

  • S
    Stev

    Unsäglicher Auftritt der Grünen im Bundestag zum Thema Ukraine. Kritik an den faschistischen, SS-verherrlichenden Gruppen, welche mit extremer Militanz und Waffeneinsatz auf dem Maidan agieren, verbittet sich Frau Göring-Eckardt, sie will nur von blümchenstreuenden friedlichen Demonstranten wissen und fordert indirekt eine direkte Intervention der EU. Die Grünen einmal mehr als Kriegspartei, haben sich damit als Unterstützer relevanter, offen faschistischer Gruppen jetzt entgültig aus dem linken Parteienspektrum verabschiedet. Grün das neue braun? Wieso bekommen die genannten Gruppierungen Untersützung von den Grünen? Es darf gerne diskutiert werden.

  • HS
    Hari Seldon

    @nesterenko:

     

    Bitte, was meinen Sie, wer randaliert in Kiew? Putin oder der "1488"-Mob? In den US hätte die Nationalgarde Maidan schon längst sogar mit gepanzerten Fahrzeugen aufgeräumt, und alle Randalierer wären schon wg. Terrorismus angeklagt. Vergessen Sie es auch nicht, dass Russland mehr als 10 Mrd. Euro Soforthilf und rabattierte Gaspreise angeboten, die EU (Merkel) 610 Millionen Euro. Was meinen Sie, wer hat grössere Hilfbereitschaft: Die EU oder Russland?

     

    @TAZ: Die TAZ wäre sehr gut beraten, wenn Qualitätssicherung bei TAZ eingeführt wäre, und Lügner und Hetzer wie Nesterenko, KDH, Leonhard und ähnliche Nieten keine Medienfläche erhalten könnten. Die TAZ sollte vielleicht einen Interview mit der Piraterin, ukrainische Abstammung (sie ist gerade zurück aus Kiew) veröffentlichen. Die Dame skizziert ein ganz anderes Bild (Klitschko wird nicht ernst genommen, die Randalierer auf dem Maidan sind sehr zweifelhafte Gestalten, usw.). Bitte, wir sollten bei den Fakten bleiben.

  • C
    cosmopol

    Es sollte vielleicht der allgemeinen Übersicht halber hinzugefügt werden, das die Demonstranten selbst seit Tagen scharf schießen (Videobeweis: http://www.liveleak.com/view?i=34e_1392746107 )... es ist unmöglich sich in diesem Konflikt auf eine Seite zu stellen. Und wenn ich in Plenarreden von CDU-Abgeordneten hören muss, die Leute auf dem Maidan würden "europäische Werte" verteidigen – dann frage ich mich, ob der Mann kapiert hat das die Mehrheit der Militanten und ein Drittel des Parteienbündnisses damit wohl vor allem deutsche Werte von '33 bis '45 assozieren.

    Das sich diese faschismusrelativierende Haltung bist zu den Grünen durchzieht ist einfach nur noch ungeheuerlich, auch bei der Rede eines Manuel Sarrazin braucht es da ganz dringend eine Kotztüte. Sich bei so vielen Toten noch über Twitter-Nachrichten zu echauffieren, olle SED-Sprüche klopfen und anschließend verbal Öl ins Feuer gießen. Jaja, gut das Leute "für den Nationalstaat gekämpft haben" ... wie war das noch, mit Verlaub Herr Abgeordneter...

    • G
      gast
      @cosmopol:

      Jaja, gut das Leute "für den Nationalstaat gekämpft haben" ... wie war das noch, mit Verlaub Herr Abgeordneter...

      das war mit Verlaub Herr Präsident ,und der das gesagt hat ist später zu einem noch größeren mutiert.

      • C
        cosmopol
        @gast:

        Dem ist nichts hinzuzufügen. ;) Hach ja, die Grünen... spring auf, spring auf, auf den Zug der Opportunisten...

    • A
      Arne
      @cosmopol:

      Danke für den Link!

       

      Ab 4:40 ist da schon imo ein eindeutiger Mordversuch zu sehen, den man auch mal entsprechend ahnden müsste anstatt das dauerhafte Geschwätz von der Schuld der Gewalt durch die Polizei. Wenn Merkel, Steinmeier oder Grüne da noch vermitteln wollen, sollen sie sich mal dazwischen stellen.

      • C
        cosmopol
        @Arne:

        Ach, und die Polizei die auf unbewaffnete Leute ballert ist komplett unschuldig? Die entsprechenden Videos sind deutlich mehr rumgegangen, ich denke das hättest du mitbekommen können.

        Da gibt es keine "Guten" oder "Bösen". Auf beiden Seiten gibt es eine Menge Arschlöcher und eine Menge andere Leute die es wie auch immer mit hinein gezogen hat. Und die Polizeigewalt zu relativieren ist genau so bescheuert wie die Nazihorden bei den Demonstranten wegzuleugnen, wie das ja der komplette Bundestag jenseits der Linken betreibt. Immerhin verteidigen die Faschos ja "europäische Werte". Was auch immer das sein soll... ich glaube ja nicht, das es sowas überhaupt gibt. ;)

    • J
      johnny
      @cosmopol:

      Die paar Undercover-Beamten da auf dem Video? So schön in offiziellem Flecktarn und mit digitalem Funkgerät, falls sie die Demonstranten fragen sollten, warum sie da für die Kameras einfach so in die Luft schießen und sie schnell Verstärkung rufen müssen?

       

      Naja, naja, da waren die kuwaitischen Brutkästen ja glaubhafter.

      • C
        cosmopol
        @johnny:

        Genau, und die Führung des rechten Sektors die den Aufruf dazu gestartet hat mit Schusswaffen aus dem ganzen Land anzureisen besteht auch komplett aus Agent Provocateurs. Jeder der auf dem Maidan eine Schusswaffe trägt - Agent Provocateur. Jeder der mit Nazi-Symbolik rumrennt... ich denke das Spiel ist klar. Nichts sehen, nichts hören, nicht denken. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

  • T
    Tom

    Die Ukraine ist bereits auseinander gebrochen - etwa die Hälfte will nach Europa, die andere Hälfte nach Russland. Putin ist daran genauso schuldig/unschuldig wie die EU - ihm allein den schwarzen Peter zuzuschieben ist unlauterer, unreflektierter Blödsinn !

    Wie Mrs. "Fuck EU" Nuland unlängst kund getan hat, haben die USA in den letzten Jahren insgesamt 5 Milliarden Dollar in den "Regimechange" investiert - wenn also wer den Konflikt in Kiew anheizt, dann unsere "Freunde" in den USA, die dort ja nun wahrlich nix zu suchen haben.