zurück in die zukunft:
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Wenn Jürgen Schön 1959 als Zehnjähriger vom Keller in den vierten Stock hochstieg – den großen Kohleneimer rechts, den Brikettträger links –, dann waren das Momente, um von einer anderen Zukunft zu träumen. Seine Schwester lernte Nähen, Jürgen Schöns Aufgabe war es, im Winter alle zwei Tage dafür zu sorgen, dass die Öfen liefen. Wenn ihm nach Träumen war, bettelte er, Birkel-Nudeln zu kaufen. Darin lagen Sammelbilder, das Album dazu hieß „Die Welt von morgen“. Es gab Bilder wie das von den Farmern, die vom Lkw aus Silberjodid schießen, um es regnen zu lassen. (Ein Verfahren, das erforscht wurde, aber nur unter Laborbedingungen funktioniert.) Damals interessierten ihn besonders die Atom-Kraftspeicherbatterien für Einfamilienhäuser, die automatische Heizanlagen und Mückenvernichter betreiben. Schöne neue Welt! Schön ist heute wochentaz-Leser und hat uns den Tipp gegeben. Viel in dem Buch ist fast genau so gekommen. Roboter spielen Schach („20 verschiedene Möglichkeiten seines Handelns“), wir arbeiten im Bett („gleichzeitig Büro und Zimmer“) und leben in einer Welt komplett aus Kunststoff („hat das Geschirr einen Sprung, man wirft alles in den Abfallschlucker“).
Jürgen Schön, 73, ist mittlerweile gegen Atomkraft, allein schon wegen des Mülls. Er heizt noch mit Gas, aber bald stellen sie auf Fernwärme um. Luise Strothmann
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