zöpel als rvr-chef : Der Ruhr-Elefant
Ausgerechnet dieser Tage erscheint ein Buch von Christoph Zöpel mit Namen „Weltstadt Ruhr“. Und als ob der Regionalverband Ruhr (RVR) eine Talkshow ist, in der Prominente neueste Bücher bewerben, wird der Ex-Landesminister Zöpel als Kandidat gehandelt für den RVR-Chefposten. Ein Zufall. Und doch verwirrt sein tüchtiges Timing – hoffentlich ist es nicht Stil bildend.
KOMMENTAR VONCHRISTOPH SCHURIAN
Denn obwohl der Sozialdemokrat gerade erst auf die RVR-Vorschlagsliste rückte, stellt Zöpel schon Bedingungen: Sein Bundestagsmandat wolle er nicht aufgeben, genauso wenig die Außenpolitik.
Auch im Buch Zöpels werden internationale Visionen entworfen: Das Ruhrgebiet soll endlich getauft werden – die Ruhrstadt scheide aus. Es gebe in Deutschland zwar Darm-Städte, wirkliche Agglomerationen hätten das nicht nötig. Deshalb plädiert Zöpel ganz schlicht für „Ruhr“.
Als „stadtpolitisches Programm“ erträumt sich Zöpel eine Dauergartenschau für die „blumenreichste Weltstadt“ voller „Parks und Kleingärten“. Und für Jugendliche, die „mit dem Wissen als Beschäftigungsgrundlage nicht so ganz zurecht kommen“, seien die Arbeitsplätze im gärtnerischen Bereich geeignet. Auch ein Wappentier hat der Bochumer sich ausgedacht: Der Elefant sei klug, dickhäutig und stapfe „unerschütterlich in die Wissensgesellschaft“. Hm.
Kurzum, das Buch kommt wirklich zur rechten Zeit: Wer Zöpel bald zum Ruhr-Boss wählt, kauft keine Katze im Sack.