piwik no script img

wüstes gebären: kamele, kriegt keine kinder!

Gertie Gienow von der „Sonnenmuschel e. K.“ aus 29351 Bargfeld macht Schwangerschaftsbetreuung, homöopathische Beratung, liebt „Quell-ness“ und ist – wie wir ihrem Informationszettel entnehmen – eine Wüstenfrau, ein Kamel, ein Stier und eine Löwin, die zu viert in der Wüste in einer kleinen Oase am Wasser stehen und sich miteinander unterhalten. Das Kamel: „Ich kenne den Weg ... Ich kenne auch den Weg durch die Wüste, die einsam scheint, aber voller Leben ist.“ Der Stier: „Ich erscheine auf der Schwelle der Formlosigkeit und stehe dort in der Tür zwischen Jenseits und Diesseits. Dort wo das Schweigen gebrochen wurde, ja, wo der erste Schrei der Geburt zu hören ist.“ Die Löwin: „Ohne mich gäbe es keine Form, da ich das Licht schuf, auf dem die Form reitet, um Sinnlichkeit und Schönheit in die Welt zu bringen.“ Gertie Gienow: „Alles, was sie hörten, vereint sich in meinem Wesen. Der Natur der Dinge folgen auch die Wüstenfrauen. Ich bin eine Wüstenfrau.“ Von Zitaten geblendet gleiten wir aus der Szene und lassen die Gespräche wirken.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen