wortwechsel: Demenz ist belastend für Angehörige
Viele finden sich in den Beschreibungen der Pflege des dementen Vaters wieder. Bewegen wir uns hin zu einer künstlichen Evolution der KI? Kann man das noch kontrollieren?
100 Prozent Realität
wochentaz vom 11.–18. 10.25
Ein genial guter, zutreffender Artikel, der besser, glaube ich, nicht geht. Ganz ganz große Gratulation. Dieser müsste laufend immer wieder gedruckt, gepostet, verbreitet werden. Die Realität ist, das er 100 Prozent beschreibt, was kommt, stattfindet, und niemand ist ansatzweise darauf vorbereitet. Und harte Entscheidungen sind und sie werden unausweichlich.
Gerald Schütze
Folgen von Demenz
wochentaz vom 11.–18. 10.25
Vielen Dank an die Journalistin, die diesen Artikel geschrieben hat. Die ganze Zeit dachte ich, die Tochter, das bin ja ich. Alles was da geschrieben wurde, ist auch meine Situation. Ein Artikel, der mir geholfen hat und Kraft gegeben hat, da ich wusste, das was ich erlebe und alles mache als Tochter für meine Mutter, ergeht auch anderen so. Ich bin nicht allein! Ein Artikel, der zum 1. Mal genau zeigt, wie Demenz verläuft und was das auch mit den pflegenden Angehörigen macht.
Manuela Grudda, Berlin
Emotional zerrissen
wochentaz vom 11.–18. 10.25
Pflege ist so unerklärbar, so schwer zu verstehen für Außenstehende wie Mutterschaft. Es fehlen nicht zuletzt passende Worte und Begriffe, um anderen die Situation deutlich zu machen. Bei dem Thema Mutterschaft hat sich in den letzten Jahren etwas getan, mental load, care gap, ein ungleiches Verantwortungsgefühl für den Alltag bei beiden Elternteilen: all das kommt langsam aus der Tabuzone. Mental load gilt auch für die Pflege, dazu kommt die emotionale Zerrissenheit, der emotionale Hurrikan, die Gleichzeitigkeit sich scheinbar widersprechender Gefühle sowie die ständige Bereitschaft. Eine emotionale Zerrissenheit, die unendlich viel Kraft und Energie kostet, jenseits der tatsächlich aufgebrachten Zeit und Arbeit.
Miriam Mangold
Hass und Rassismus
„Ein Rezept gegen die AfD findet sich in Templin und Duisburg“,
wochentaz vom 18.–24. 10. 25
Wenngleich mich ich die Ergebnisse der Stichwahlen in NRW und Brandenburg erleichtert haben, die AfD als einen „Scheinriesen“ zu bezeichnen, erscheint mir doch als zu geschönt. Die AfD schürt Hass und Rassismus und legitimiert damit Gewalt. Keine Organisation erzeugt derzeit mit so vielen Ressourcen, Mitarbeiter:innen und staatlichen Geldern wie die AfD ein gesellschaftliches Klima, in dem Täter:innen sich zu Gewalt ermutigt fühlen. Ich hätte mir gewünscht, dass wenigstens an einer Stelle des Kommentars die Möglichkeit eines AfD-Verbotsverfahrens erwähnt wird. Während wöchentlich neue Verstrickungen der AfD in die rechtsextreme Szene aufgedeckt werden, zögern die Fraktionsspitzen weiter beim AfD-Verbot. Dabei ist die Beweislage erdrückend. Die nötigen Fakten, rechtlichen Bewertungen und der Verbotsantrag liegen auf dem Tisch. Es wird zunehmend unwahrscheinlich, dass die Mehrheitsverhältnisse in der kommenden Legislaturperiode noch einmal die Einleitung des Verfahrens ermöglichen werden. Darüber würde ich gerne gelegentlich in der taz etwas lesen und zur Diskussion anregen.
A. S., Potsdam
Keine Kontrolle
„Es gibt keine künstliche Intelligenz“,
wochentaz vom 18.–24. 10. 25
Es gibt keine künstliche Intelligenz, aber es könnte eine künstliche Evolution geben. Die Diskussionen um die künstliche Intelligenz gehen von Systemen aus, die alle im Internet verfügbaren Informationen nutzen können. Die Entwickler solcher Systeme können durch Voreinstellungen oder Prompts die Ergebnisse in gewünschtem Sinne beeinflussen. Damit ist die Verbreitung von Ideologien Tür und Tor geöffnet. Aber solche regenerativen Systeme könnten sich ähnlich wie Lebewesen evolutionär weiterentwickeln. Dabei sind nicht die „vernünftigen“ Antworten auf Prompts entscheidend, sondern ihre Halluzinationen, d. h. ihre unsinnig erscheinenden Ergebnisse. In ihrer weit überwiegenden Anzahl haben solche Antworten keinerlei Sinn. Es ist aber vorstellbar, dass in sehr seltenen Fällen eine Antwort dieser KI ihr selbst einen Vorteil erbringt. Da die Reproduktionsrate im Vergleich zur Natur unvergleichlich höher ist, d. h. mit jedem Prompt ein neuer Zyklus beginnt, könnte sich ein solches System mit ungeheurer Geschwindigkeit in unbekannte Richtung weiterentwickeln. Es wäre konkurrierenden Systemen überlegen und einer menschlichen Kontrolle entzogen.
Bernd Willenberg, Bergisch Gladbach
Abschied taz
„Halt dich an deiner Zeitung fest“,
taz vom 17. 10. 25
Guten Morgen, meine liebe taz Crew, obwohl ich schon lange digitale Leserin und Abonnentin bin, kamen mir eben die Tränen beim Lesen … es ist halt der letzte Tag der täglichen taz heute. Ich bin so stolz auf euch, dass – und vor allem WIE – ihr diesen Weg bis hierher gegangen seid! NOTHING COMPARES TO YOU Danke und alles Gute, wir bleiben zusammen:
eure alte treue Genossin und Leserin Charlott
Aus dem Ruhrpott
„Die Olympischen Spiele müssen nach …“,
wochentaz vom 11.–17. 10. 25
Liebe taz, wir sind froh, dat et dich gipt, abba dein Bild vom Pott un von NRW, also dat is ja so wat von desolat un falsch. Da gehsse nach! Un dat, wo ihr im Somma in Bochum waat. Dat hapter abba auch schwach anne Struktur für gesacht, ha ha! Hier kommen gezz so viele vorbei für zum Urlaubmachen, un keina denkt, mit uns kannze allet machen. Ganz NRW musse dir auma ankucken, woll? Un hör dich ma anne Unis um anne Ruhr: Wenn se ersma da sind, wollen se so schnell nich widda wech. Nix für ungut!
Eddie un Petra, begeisterte Ruhris seit über 60 Jahre
Keine Zeitung für Ofen
„Halt dich an deiner Zeitung fest“,
taz vom 17. 10. 25
Ich bedauere die Umstellung auf digital kein bisschen. Klar, man kann das gelesene Exemplar nicht gut weitergeben, aber ansonsten: Kein Geraschel morgens im Bett und die taz im Zug, im Urlaub, einfach überall. Und ökologischer ist es ohne Papier sowieso. Ich bin der taz seit der Nullnummer verbunden und finde sie wichtiger denn je. Nur: womit mache ich jetzt im Winter meinen Ofen an?
Petra
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