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wortwechselUSA liefern Putin eine Steilvorlage

Viele taz-Leser und -Leserinnen können auf populistisches Marketing eines BSW verzichten, dennoch hat die Partei im Osten verhindert, dass die AfD mitregiert

Ein furchtbar normaler Tag für Menschen im Krieg Foto: Thomas Peter/reuters

Leben in Unfreiheit

Wehrpflicht versus Berufsarmee“,

wochentaz vom 5.–11. 4. 25

Was in diesem Zusammenhang fehlt, ist der Hinweis darauf, dass auch das Leben in Unfreiheit eine Wehrpflicht beinhalten kann. Und dass es dann für Ole Nymoen keinen Ersatzdienst oder eine Möglichkeit, Gewissensgründe geltend zu machen, geben wird. Birgit Geyer, Aachen

Kontrahenten

Ein wundersamer Trump-Moment“,

wochentaz vom 26. 4.–2. 5. 25

Man nehme einfach nur zwei Stühle und stelle diese mitten in den Petersdom. Setze Donald Trump auf den einen Stuhl und Wolodymyr Selenskyj auf den anderen und lasse die beiden Herren einfach miteinander reden! Und sie haben tatsächlich miteinander geredet. Ob dabei etwas Greifbares dabei herausgekommen ist, das ist für mich nicht die entscheidende Frage! Aber wie ich finde, kann Diplomatie nur so gehen, dass man eben miteinander redet.

Klaus P. Jaworek, Büchenbach

Kriegsverbrechen

Putins Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg ist mehr Krieg“,

wochentaz vom 26. 4.–2. 5. 25

Die Autorin spricht sich gegen die russische Teilnahme an Gedenkveranstaltungen zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges aus, weil das Regime derzeit Kriegsverbrechen begeht. Nobel und moralisch, ein solcher Standpunkt. Doch wie weit reicht diese Moral? Wo war sie denn in anderen Fällen, als etwa die andere Supermacht 2003 den ersten völkerrechtswidrigen Angriffskrieg dieses Jahrhunderts durchführte? Groß angelegt, mit vermutlich einer halben Million toten Zi­vi­lis­t*in­nen und Kriegsverbrechen, von denen nur die wenigsten bekannt wurden? Wurde damals George W. Bush etwa vom Gedenken zum 8. Mai ausgeladen? Oder mit Sanktionen belegt, international isoliert, als Kriegsverbrecher angeklagt?

Friedrich Steinle, Berlin

Auf Silbertablett

Putins Lehre aus dem Zweiten Weltkrieg ist mehr Krieg“,

wochentaz vom 26. 4.–2. 5. 25

Besonnener Kommentar. Leider ist die US-Führung Milliarden Lichtjahre von solch aufgeklärter Haltung entfernt.

Warum will Donald Trump der konkurrierenden Supermacht Russland die Ukraine auf dem Silbertablett servieren? Uwe Kuhlik auf taz.de

Polit-Marketing

Vielleicht werden wir das BSW schon bald vermissen“,

wochentaz vom 26. 4. – 2. 5. 25

Ich widerspreche dem Autor energisch, wenn er feststellt, man könne vom BSW etwas „lernen über politische Kultur“. Hier kann man allein über erfolgreiches, weil populistisches Polit-Marketing lernen: einfach „heiße“ Themen rechts und links abschöpfen für eine maximale Ansprache potentieller Wähler, aber ohne ein politisches Rückgrat; Talkshow-Auftritte maximieren, ein nicht finanzierbares Politikprogramm propagieren; selektive Mitgliederzulasssung et cetera. In vielen Ländern haben „charismatische Führungsfiguren“ eine politische Partei gegründet, aber keine dieser Figuren hat es gewagt, der Partei den eigenen Namen zu geben. Nichts ist weiter von „politischer Kultur“ entfernt als das BSW.

Christoph Behrendt, Schorndorf

Traurig

Vielleicht werden wir das BSW schon bald vermissen“,

wochentaz vom 26. 4.–2. 5. 25

Gruselig ist, in welchem Ausmaß das BSW diffamiert wurde. Von so gut wie allen Medien. Ich befürchte, noch gruseliger wird die Zukunft unseres eigenen Landes, wenn das BSW aufgeben muss. Der Faschismus wird wohl kommen. Entweder von links oder von rechts. Als Bürgerin, die jahrzehnte „GRÜN“ wählte und der die Zukunft noch nicht ganz egal ist, werde ich traurig sein. Aber glücklich all jene, die das freut. Andrea Weisenbach auf taz.de

Diplomatie

Die Ukraine muss sich damit abfinden, dass sie russisch besetzte Gebiete verlieren wird“, wochentaz vom 26. 4.–2. 5. 25

Endlich finden in der taz Verhandlungen und diplomatische Initiativen ihre Würdigung, nachdem es beharrlich geheißen hatte, Putin sei ja zu Verhandlungen gar nicht bereit. Es wird sogar eingeräumt und erinnert, dass es in der Frühphase des Krieges durchaus ernst zu nehmende diplomatische Versuche zur Beendigung des Krieges gegeben habe, bei denen die Ukraine sogar ohne Gebietsverluste davongekommen wäre. Dass diese Versuche durch amerikanische und britische Interventionen vereitelt wurden, könnte man auch noch anführen.

Ulrich Varwig, Duisburg

Mehr europäische Hilfe

Die Ukraine muss sich auf Gebiets­verluste einstellen“,

wochentaz vom 26. 4.–2. 5. 25

Ich habe es schwer, eine „pragmatisch“ auftretende Meinung für seriös zu halten, die mit den Fakten derart schlampig umgeht. Russland verhandelt nicht, Russland fordert eine Kapitulation – und zwar seit Kriegsbeginn ziemlich unverändert. Es mag von dem ursprünglichen Kriegsziel einer unmittelbaren, kompletten Unterwerfung der Ukraine vorübergehend abgegangen sein.

Jetzt gerade sieht man doch wieder, wie die „Verhandlungen“ daran scheitern, dass Moskau sogar mehr fordert, als es bislang auf dem Schlachtfeld erreicht hat, und die Tür für den nächsten Überfall aufhält. Warum einen Friedensvertrag schließen, der nicht nur den Aggressor für seine Verbrechen belohnt, sondern geradezu darauf ausgerichtet ist, von ihm bei nächster Gelegenheit gebrochen zu werden? Der Autor hat Recht, dass die Ukraine mehr europäische Unterstützung braucht.

Normalo auf taz.de

@Normalo:

Die aktuellen europäischen Treueschwüre gegenüber den Ukrainern – angesichts des außenpolitischen Paradigmenwechsels in den Staaten – hören sich aber mehr nach dem sprichwörtlichen Pfeifen im dunklen Walde an. Was kann die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas außer markigen Worten der Ukraine denn noch bieten?

Abdurchdiemitte auf taz.de

Was ist das?

„Mein Feind, die Birke“,

wochentaz vom 26. 4.–2.5. 25.

Soll das eine Glosse sein? Dann ist sie merkwürdig verpackt. In Zeiten der Biodiv-Krise muss man nicht so unreflektiert rumbrüllen.

Michael Koltzenburg, Tübingen

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