wortwechsel: Die Welt ist nicht im Gleichgewicht
Findet durch Donald Trump in den USA ein autoritärer Umbau – gar darüber hinaus – statt? In der Pädagogik Lernerfahrungen zu ermöglichen, erweitert die Bildungsarbeit
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Jugendliche
wochentaz vom 15. – 21. 2. 25
Heranwachsende oder Jugendliche verändern sich und ihr Verhalten mehr oder weniger krass. Pubertät, Umfeld, Freundeskreis, Eltern und Lehrer*innen beeinflussen diese Entwicklung je nachdem. Im Vordergrund steht dabei stets ein Faktor: Zugehörigkeit.
Gewaltsame, rassistische und autoritäre Strukturen wachsen immer auf einer unsicheren Gemengelage. Vor allem (männliche) Jugendliche orientieren sich an vermeintlich „Stärkeren“. Der Aufstieg der AfD, die wirtschaftliche/gesellschaftliche Krise unserer Zeit durch Krieg und Klimawandel verunsichern viele Menschen zu recht. Bleiben stabilisierende Faktoren in der Politik, im Elternhaus und in der Schule aus, orientieren sich Jugendliche noch mehr an Sozialen Medien. Einfache Narrative bleiben so oft unreflektiert stehen und verfestigen einfache Lösungen. Vorurteile und ausgrenzende Meinungen manifestieren sich oft in Gewalt.
Wolfgang Rauch, Kronau
Lernerfahrungen
wochentaz vom 15. – 21. 2. 25
Der Artikel stellt sowohl die Studien zu rechtem Gedankengut als auch die Zusammenhänge zu sozialen Medien und politischer Bildung in Schulen, Kinder- und Jugendarbeit nachvollziehbar und kompetent dar.
Was mir Hoffnung im Artikel macht, ist, dass Lehrerinnen den Jugendlichen Lernerfahrungen über den Unterschied von demokratisch gewählter AfD und der Frage, ob diese Partei in ihrer Haltung demokratische oder rechtsextreme Inhalte verbreitet, ermöglichen. Dann wäre sie nicht mehr demokratisch. Dieses Öffnen von Beziehungsräumen für Diskurse und Dialoge stößt Veränderungsprozesse bei Jugendlichen an. Anton Heim, Nürnberg
Vertane Chance
wochentaz vom 25.-31.01.25
Guter selbstkritischer Ansatz im Artikel von Frau Bruhn, über abwertende Artikel während der Coronazeit und einseitige Berichterstattung.
Aber dann kommt sie wieder, die nur einseitige Berichterstattung: 4 Seiten Long-Covid, kein Bericht über post-vac oder Impfschäden. 2 Seiten Interview mit Christian Drosten, inklusive riesigem Bild.
Kein Interview mit anderen Wissenschaftlern, vielleicht einmal mit einem, der in der Coronazeit diffamiert wurde? Kein Bericht über die RKI-Files, in denen man lesen kann, dass es keine Pandemie der Ungeimpften gab und dass das auch alle Verantwortlichen wussten. Keine Recherche über den Geldfluss in dieser Zeit, wer waren denn die Gewinner? Keine Berichte über die Spaltung in der Gesellschaft, über die Beschimpfungen und Ausgrenzungen von Andersdenkenden.
Doris Reinalter und Markus Fischer
Überall
„Projekt und Projektion Faschismus“,
wochentaz vom 8. – 14. 2. 25
Dominic Johnsons bemerkenswerter Artikel mit dem aufsehenerregenden Schlusssatz: „Das (die meisten Länder der Welt faschistisch sind) banalisiert den Begriff, es führt geopolitisch in eine Isolation – und ist eine Diagnose der Hoffnungslosigkeit.“
Albert Reinhardt, Stralsund
Umbau
„Projekt und Projektion Faschismus“,
wochentaz vom 8. – 14. 2. 25
Die USA sind sicher noch kein faschistischer Staat, aber der Umbau unter Trump schafft immer mehr der Checks-and-Balances ab, die einen autoritären Umbau verhindern.So gelang es den Republikanern, den Supreme Court politisch mit zum Teil sehr fragwürdigem Personal zu besetzen, und Trump ist um einen Abbau und die Gleichschaltung der US-Bürokratie bemüht.
Zugleich setzt er an die Spitze der Regierung sehr fragwürdige Mitglieder der bürgerlichen Gesellschaft, eine Bande, die man durchaus als Abenteurer oder Banditen bezeichnen könnte. Ein großer Unterschied ist das Fehlen einer Massenorganisation und des damit einhergehenden Egalitätsanscheins.
Henne Solo auf taz.de
Wirtschaftsnazis
„Wie Weimar ist die Gegenwart?“,
wochentaz vom 15. – 21. 2. 25
Es geht hier um mehr als um rechte Gefahr. Es geht um Gefahr durch Wirtschaftsnazis. Ähnlich den „Robber Barons“ aus düsterer Vergangenheit der USA versucht die CDU bereits Arbeitsschutz zu demontieren, so dass neben Mietwucher auch Arbeitswucher entsteht. Mehr Gewinn für Unternehmer wird uns als alternativlose Methode präsentiert, wie Deutschland „gerettet“ werden kann. Jede Umsetzung solcher Praktiken und menschenverachtender Ideale wird zu einer Gewaltspirale führen, ob gegen Migranten, Frauen, Andersartige. Doch dafür bietet die CDU ein weiteres Fläschchen Heilmittel: Mehr Polizei, die strenger durchgreift.
BierzeltLeitkultur auf taz.de
Social Media
„Die Linke ist die stärkste Kraft“,
wochentaz vom 15. – 21. 2. 25
Als Linkenwähler, wie mich, ist das natürlich hervorragend und man würde sagen: lasst die Kinder wählen. Leider fürchte ich, dass es mit dem sehr guten Auftritt der Linken auf tiktok und anderen social media zu tun hat und nicht mit der Klugheit der Kids. Nicht, dass die Erwachsenen klüger abstimmen würden, sie lassen sich nur von anderen Medien beeinflussen.
Jalella auf taz.de
Sorgenfrei
wochentaz vom 15. – 21. 2. 25
Die Grünen sind eine Partei der gut situierten Mittelschicht, auf deren Befindlichkeit ihre Politik ausgerichtet ist. Wer sich um Wohnung und Arbeit keine Sorgen machen muss, von Pflege und Alter ganz zu schweigen, der kann für Energiewende und Migration schwärmen und Grün wählen.
Für alle anderen sieht es nicht erfreulich aus. Bei allen anderen Parteien wird das Soziale nur für die Wahl entdeckt. BSW mag anders sein, ist aber nicht mehr zu sehen, da sind alte Rechnungen noch offen. Octarine auf taz.de
Geteilte Freude
„Kolumne Vorschlaghammer“,
wochentaz vom 1. – 7. 2. 25
Ein schöner Artikel, der genau die Gefühle widerspiegelt, die mich derzeit beschäftigen. Er wurde von mir direkt in unserer örtlichen Demokratie-Gruppe geteilt! Michaela Richter, Grünberg
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