piwik no script img

wortwechselDer Nahe Osten ordnet sich neu

Die Gemengelage in Syrien nach Assads Sturz ist international spürbar – und im Deutschen Bundestag wird sofort über Rückführungen und Aufnahmestopp debattiert

Zusammenhänge?

Wie alt warst du, als er dich angefasst hat?“,

wochentaz vom 14.–20. 12. 24

Sind Zusammenhänge zwischen dem Antifa-Missbrauch und dem Kenteler-Skandal denkbar? Mich interessiert, ob es zwischen dem Missbrauch bei den Edelweiß-Piraten und dem Skandal um Prof. Kenteler und die Senatsverwaltung für Jugend Zusammenhänge und personelle Überschneidungen gab.

Klaus Matthiessen, Berlin

Es ist immer Gewalt

Wie alt warst du, als er dich angefasst hat?“,

wochentaz vom 14.–20. 12. 24

Ich bin 70 Jahre alt und erinnere mich sehr genau an die damaligen Diskus­sionen in der taz, in denen manche ­Au­to­r*in­nen den Missbrauch Minderjähriger durch sogenannte „Autonome Pädophile“ als neue, „freie“ Form der Sexualität glorifizierten – woraufhin ihnen andere widersprachen. Ich erinnere mich auch deshalb so genau, weil meine Mit­be­woh­ne­r*in­nen und ich diese Debatten in der taz derartig unerträglich fanden, dass wir schließlich unser WG-Abo kündigten!

In der letzten Ausgabe in unserem Briefkasten war übrigens ein großartiger Text von Günter Amendt abgedruckt, in dem er klarstellte, dass es sich wegen des Machtungleichgewichtes zwischen ­Erwachsenen und Minderjährigen IMMER um Gewalt handelt, nie um eine Form von („freier“) Sexualität!)

DieWahrePaula auf taz.de

Deutsche Amtsstuben

Assads Ende“,

wochentaz vom 14.–20. 12. 24

Bärtige Männer haben den Diktator davongejagt, manche nennen sie ­Terroristen, Befreier, Islamisten, Auf­ständische, Helden. Keiner weiß, wie es im befreiten Syrien weitergeht. Aber hier in Deutschland, in Amtsstuben und sogar im Bundestag, sind einige Leute sofort dabei, von Rückführungen, Aufnahmestopp, Abschiebungen und Abschaffung des Schutzstatus für Flüchtlinge zu reden. Nennen wir sie eiskalte Zyniker? Realisten sind sie nicht, auch nicht Menschenfreunde.

Gönnen wir den Syrern doch ihre Freude über den Abschied vom Diktator, über ein mögliches Wiedersehen mit Verwandten und Freunden, vor allem wenn sie nach qualvollen Jahren aus Foltergefängnissen befreit wurden. Ob sie im deutschen Exil bleiben oder zurückkehren wollen, wird sich nicht von heute auf morgen entscheiden.

Marlies Beitz, Stuttgart

Informativ

Es gilt jetzt, die verbliebenen Kräfte der Achse des Widerstandes zu isolieren“ und „Assads Ende

wochentaz vom 14.–20. 12. 24

Beide Beiträge zur aktuellen Lage in Syrien sind fakten- und kenntnisreich, damit hochinformativ und vor allem so objektiv wie möglich. Lisa Schneider bringt in kompakter und verständlicher Form die durch differente Akteure komplizierte Lage im Nahen Osten dem Leser zur Ansicht. Mein Eindruck: Für alle aufrechten ­Mitbürger in Deutschland und Syrien kann es jetzt eigentlich nur besser werden dort, denn das Assad-Regime war trotz ­säkular-sozialistischen Anstrichs vor ­allem ­schrecklich.

Albert Reinhardt, Stralsund

Naivität

Aufstieg und Fall der Familie Assad“,

wochentaz vom 14. – 20. 12. 24

Die Geschichte des jungen, gebildeten Dr. Assad sollte allen Naiven eine Lehre sein, die auf das aktuell weichgespülte Image von HTS reinfallen: „Ein paar Reformen, etwas mehr Teilhabe für die Bevölkerung“ wird es da anfangs vielleicht auch geben – aber dann droht die Herrschaft der Scharia. Der designierte HTS-Justiz­minister hat bereits angekündigt, dass alle Richterinnen ihr Amt auf­geben ­müssen und dass ab sofort nur noch Männer ­Richter sein dürfen.

Winnetaz auf taz.de

@Winnetaz:

Man muss manchmal einfach Realitäten akzeptieren, und das heißt im Großteil der islamischen Welt, dass jede ­Staatsform, sei es als Verfassung und/oder Regierung, die irgendwie den Willen der Bevölkerung widerspiegelt, eben auch in unseren Augen islamistische Züge haben wird.

FancyBeard auf taz.de

Ohne Waffen in Syrien

Assads Ende“,

wochentaz vom 14.–20. 12. 24

Eine möglichst radikale Entwaffnung aller Akteure muss ein wichtiges Ziel sein, um unnötiges Leid zu vermeiden. Gelder sollten möglichst in den Wiederaufbau von Infrastruktur, Bildung und Gesundheitswesen gesteckt werden. Eine Wiederaufrüstung sollte möglichst verhindert werden. Eine gewisse polizeiliche Macht ist sicherlich notwendig, auch um eine Entwaffnung durchzusetzen. Ich sehe im Moment keinen vernünftigen Grund, warum Syrien eine Armee braucht. Man müsste darauf vertrauen, dass alle die Souveränität von Syrien respektieren. Das klingt utopisch, könnte aber viel unnötiges Leid verhindern.

Als Begründung noch Folgendes: Die Entwaffnung von Deutschland nach dem 2. Weltkrieg war wichtig und hat sicherlich mit dazu beigetragen, dass der Wiederaufbau im Gegensatz zur Nachkriegszeit nach dem 1. Weltkrieg ­einigermaßen friedlich verlief. Die erst späte Wiederbewaffnung der BRD hat auch nicht geschadet.

Max Hahn, Radolfzell

Klimarelevanz

Änder Studies“,

wochentaz vom 14.–20. 12. 24

Der Autor fordert: „Holt endlich den Fernverkehr ins Deutschlandticket.“ Wie kann ein Grüner solch eine Subvention für mehr Verkehr fordern? Es wird so getan, als wäre Bahnfahren nicht klimarelevant. Gegenüber Fliegen ist die Bahn zwar die bessere Alternative: nur 31 Gramm Klimagase pro Personenkilometer anstatt 238 Gramm (Umweltbundesumweltamt). Das heißt aber auch: Schon 8 Bahnfahrten sind klimaschädlicher als ein gleich weiter Flug. Ein Deutschlandticket für den Fernverkehr wäre eine Förderung unnötigen Verkehrs. Solange der Strom nicht 100 Prozent klimaneutral ist, ist das nicht akzeptabel! Gerd Brust, Köln

Nahverkehr

Änder Studies“,

wochentaz vom 14.–20. 12. 24

Klingt gut und richtig, aber was ist mit all denen, die gar keinen brauchbaren ÖPNV haben? Die zahlen dann und erhalten nichts. Und genau diesen Pendlern wollen sie jetzt auch noch ihre Firmenwagen teurer machen. Ist das gerecht?

Hans Dampf auf taz.de

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen