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wortwechselZoomer und Boomer … Achtung, Bumerang?

Ein Debattenbeitrag über die „neue deutsche Jugend“ illustriert auch die Gräben zwischen den Generationen. Le­se­r:in­nen fragen: Wer schmäht eigentlich wen – und was ist gerecht?

„Neue deutsche Jugend: Millennials und Zoomer. Klima und Krieg verängstigen junge Leute. Sie übernehmen Verantwortung, wollen die Welt retten und für die Fehler der Alten geradestehen“,

taz vom 3./4. 9. 22

Danke schön!

Danke für diesen Artikel. Er hat so gut getan! Wolfgang Ehle, Kassel

Eine Schmähschrift?

Dieser Artikel, das heißt, diese Schmähschrift, ist überheblich, ignorant, empathielos und hochgradig ärgerlich. Woher nimmt die Autorin das Recht und die Chuzpe, so über die informierten, großen und berechtigten Sorgen der 15- bis 30-jährigen zu schreiben?

Die Geschmähten könnten Ihre Kinder sein – und dann sollten Sie mit Ihnen sprechen und sie handelnd unterstützen. Zu den Geschmähten gehören meine Kinder, und ich bewundere ihre soziale Kompetenz, ihre Bereitschaft zuerst sich zu verändern und dann in einen konstruktiven Dialog mit anderen zu treten und nach Kräften selbst zu einer besseren, nachhaltigen und kooperativen Welt beizutragen. Sabine Proske, Hofheim

Status Opfergruppe?

Liebe Frau Körting, Sie haben mir nicht nur das Wochenende gerettet – ich bin begeistert, dass es (doch noch) Journalisten gibt, die der Meinung sind, man muss eine eigene Meinung nicht nur haben, man muss sie auch äußern – sondern ich habe mich sogar dazu hinreißen lassen, seit Langem mir mal wieder eine taz zu kaufen: Ihren Artikel will ich im Original. Ich könnte viele Zeilen daraus noch mal zitieren – einen gibt’s stellvertretend: „Wer sich zu einer Opfergruppe zählen darf, reist mit leichterem Gepäck.“ Wie großartig ist das denn! Danke. Danke. Danke.

Ich habe eine kleine Instagram-Community – als zwar alter Knochen komme auch ich nicht daran vorbei. Es sind meine ehemaligen Schüler. In den nächsten Tagen werde ich aus Ihrem „Standpunkt“ weiter zitieren. Ralf Hilbert, Berlin

Abraham und Isaak?

Sehr geehrte Frau Katharina Körting, die Jugend will nicht von ihren Eltern geopfert werden? Sie hält nicht still und ist nicht folgsam, wie einst Isaak gegenüber seinem Vater Abraham?

Was haben eigentlich die Alten gelernt? Leben sie in einer säkularisierten alternativen Wirklichkeit des Kapitalismus oder in einer nicht von Menschen gemachten Wirklichkeit? Wie sinnvoll spaltet unser Währungsaxiom Ökonomie von Ökologie?

Matthias Losert, Waiblingen

Und taz.de schreibt …

Tja die Jungen kennen es nicht anders, und die Alten verstehen es nicht: was Social Media mit einem macht! Und welcher Konformitätsdruck (von allen Seiten!) daraus erwächst. Schöner umfassender Bericht über die erste „Generation Social Media“. Wunderwelt

Das ist alles nicht falsch, und der Text ist auch nicht ungerechter als er sich selbst ankündigt. Aber kann man Persönlichkeitsentwicklung durch Gardinenpredigten beschleunigen? Oder spricht da eher die ratlose Elterngeneration zu sich selbst? Und wurden die Theorien, die die „Jugend“ jetzt so unbedingt in die Tat umsetzen will, nicht von der Elterngeneration entwickelt und überwiegend gerne im Theoriestadium belassen, während sie von den Früchten der so zutreffend analysierten Verhältnisse weiter gezehrt hat? Sàmi2

Die Autorin schreibt: „Die jungen Menschen haben noch nie etwas wirklich Schreckliches erlebt.“ Ach ja? Nichts Schreckliches? Außer einer Pandemie (mit sozialer Isolation), einem Wohnungsmarkt, der es einem unmöglich macht, anzukommen und Heimat zu finden und einem Angriffskrieg, der keine 900 km (oder 7 Autostunden) entfernt stattfindet. Christoph Buck

Ich sehe leider eine ganz andere Generation von Zoomern und Millennials: Bitcoin-Mining. FDP wählen. Das erste Auto. Jeder nach 1997 Geborene muss mindestens ein Start-up gegründet haben. Wow, Technologie! Elon Musk als Vorbild. Also ich finde, viele junge Leute machen da weiter, wo alte aufgehört haben. Nur mit neuen Technologien. Oder sehe ich in den kleinen Städten Guerilla Gardening und Kiez-Projekte? Troll Eulenspiegel

@troll eulenspiegel Eine Generation ist selten stringent eine geschlossene Bewegung. Das war 1968 genauso wenig der Fall wie 1977 oder 1995. Die kommenden Moden und Bewegungen in Kleinstädten werden meistens in den Großstädten einge„leutet“. Alfonso Albertus

„Und wäre es nicht sogar notwendig, ungerecht zu sein, um Gerechtigkeit zu schaffen?“ Ja! Ungerecht gegen die ungerechterweise Privilegierten, die uns dann allerdings wieder von einer „Neiddebatte“ erzählen werden. Mondschaf

Wenn ich das alles lese … Mein Gott, was müssen wir damals in unserer eigenen Jugend peinlich gewesen sein! Wartet bloß ab, bis ihr Kinder habt. Werners

Die präzedenzlose, vermeintliche Transparenz und Wortgewalt „der Jugend“ in den sozialen Medien wird zwar äußerst freudvoll als Narrativ der überkorrekten Tugend einer aktivistischen Jugend perpetuiert, aber beim Anteil der Erstwählerstimmen war die FDP den Grünen zumindest ebenbürtig. Salzkorn

Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland sind heutzutage so gespalten wie zuletzt in der zweiten Hälfte der 1960er. Und sie stehen orientierungslos vor den rauchenden Trümmern der Politik ihrer Vorgängergenerationen wie zuletzt in den 1920ern. Ajuga

Wir werden unser Haus durch unseren Testamentsvollstrecker einreißen lassen und seltene, unter Artenschutz stehende Amphibien auf unserem Grundstück aussetzen lassen. Dazu einen Stein mit der Inschrift: „Einen lieben Gruß von zwei Boomern aus den 1960ern“. Wunderer

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