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wohin zum 13. augustMauergedenken

Die Mauer gibt’s nicht mehr, vergessen ist sie deswegen noch lange nicht. Am Montag jährt sich der Tag des Mauerbaus zum 40. Mal. Um das denkwürdige Ereignis angemessen zu begehen, hat die Stadt eifrig organisiert. Morgen lesen um 16 Uhr in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde ehemalige Rias-Mitarbeiter aus Aufzeichnungen der Ostberliner Volkspolizei aus den Tagen des Mauerbaus. Ein Openair-Filmabend des Deutschen Historischen Museums zeigt um 21.30 Uhr filmische Dokumente aus Ost und West zum Mauerbau und Mauerfall im Garten des Kronprinzenpalais, Unter den Linden 3. Richtig los geht’s am Jahrestag selbst. Um 10.30 Uhr wird im Dokumentationszentrum Berliner Mauer, Bernauer Straße 111, die Ausstellung „Berlin, 13. August 1961“ in Anwesenheit von Bundestagspräsident Thierse, Bundeskanzler Schröder und dem Regierenden Bürgermeister Wowereit eröffnet. Am Peter-Fechter-Mahnmal in der Zimmermannstraße findet um 10.45 Uhr die Lesung „Peter Fechter – Fluchtversuch und Tod“ statt. Der amerikanische Schriftsteller Henry van Coevenhooven hat unter Verwendung von Polizeiprotokollen Vorgeschichte, Fluchtversuch und Tod des jungen Bauarbeiters dargestellt. Mit der Veranstaltung „40 Jahre Mauerbau: Spurensuche“ sollen sich Jugendliche in Gesprächen mit Zeitzeugen und durch Erkundungen an der ehemaligen Grenze mit Ereignissen und Folgen des Mauerbaus auseinander setzen. Informationen und Anmeldung unter Tel. 2 69 96 223. Antworten auf die Frage „Was sagen uns die Stimmen aus der Zeit des Kalten Krieges?“ findet, wer die historische Installation „Studio am Stacheldraht“ zwischen 17 und 18 Uhr im Tränenpalast besucht. Im Anschluss diskutieren hier um 20 Uhr Zeitzeugen über das Thema „Flucht, Haft und Freikauf in Deutschand 1961–1989“. Im Haus am Checkpoint Charlie läuft ab 19 Uhr der Dokumentarfilm „Moskau–Paris-Express“ über die Flucht von Ostberliner Schülern nach Westberlin. Der Film „Geboren 1955 – erschossen 1966“ dokumentiert das Schicksal zweier Kinder, die beim Spielen an der Mauer erschossen wurden und ist um 19.30 Uhr in der Mauerstraße 27 zu sehen. Über das Thema „Die Berlin-Krise 1961 im Spiegel der Sowjet-Presse“ referiert der rumänische Historiker Dr. Flavius Solomon um 19.30 Uhr in der Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße in der Ruscherstraße 103. Über den 13. August hinaus erinnern mehrere Ausstellungen an die Teilung. Im Berliner Abgeordnetenhaus ist eine Ausstellung mit Fotos unmittelbar vor und nach dem Mauerbau zu sehen. Die Ausstellung „Mauerwä(e)nde“ mit Zeichnungen des Karikaturisten Hans Bierbrauer sowie „Berlin erinnert sich“ mit privaten Mauerfotos sind bis zum 31. August in der Konrad-Adenauer-Stiftung zu sehen. Die Zeichnungen des Malers Roger Loewig werden bis zum 8. November in der Gedenkstätte Höhenschönhausen ausgestellt. Der 1997 Verstorbene gilt als einer der bedeutendsten nonkonformistischen Künstler der DDR.

SILKE KATENKAMP

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