: wohin morgen Reise ins Inland
Es gibt Instrumente, da kann man sich einfach ein Lächeln nicht verkneifen. Die ersten eigenen Assoziationen scheinen so trivial, dass einem urplötzlich ein schlechtes Gewissen aufstößt. Denn was, bitteschön, kann das Alphorn dazu, dass es in unseren Phantasien nahezu ausschließlich von volkstümlichen Kerls geblasen wird? Natürlich geht es auch in der Performance der beiden Schweizer Künstler Balthasar Streiff und Christian Zehnder, die das Ensemble Stimmhorn bilden, um die Auseinandersetzung mit dem Archaischen. Doch neben dem, was wir sofort als klassisches Alphorn erkennen, arbeiten die beiden mit kurzen Hörnern, runden Hörnern, eckigen Hörnern, gewundenen Hörnern. Dazu noch mit einem Wippkordeon und den Grenzwerten von Stimmen. Das braucht Platz. Platz, der, wenn er räumlich begrenzt ist wie in den Sophiensaelen in der Berliner Mitte, eine Ausdehnung in andere Dimensionen fordert und somit zu einer Reise ins persönliche Inland einlädt.
Sophiensaele, Donnerstag und Freitag, 20 Uhr
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