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wohin heute Schlemmen, schwelgen

Das ist beste Breitlandwand, auf der von einem Irgendwienoch-Rock über kammermusikalische Einwürfe bis zu gespinstig schwebenden Soundwolken üppige Stimmungsbilder hineingemalt sind, die halt einfach nicht ins griffige popistische Dreiminutenformat passen. Sigur Rós scheuen sich deswegen überhaupt nicht, ihre Lieder immer länger wuchern zu lassen, was für das Publikum ja wiederum heißt, dass man umso länger darin schwelgen darf. Sagt da jemand Schwulst? Schon, gut. Aber wann wäre der jemals so schön gemacht worden. Mit so viel an Hingabe und einer Pracht, die man sich in letzter Zeit doch wieder ganz gern im Musikalienhandel gönnt. Weil die richtige Benutzerhaltung hierfür nicht die unruhigen Füße sind, hat man in der Arena für die Andacht beim Konzert der vier Isländer auch Stühle aufgestellt.

Arena, Donnerstag 20 Uhr

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