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wochenschnackWenn die Höfe sterben

Viele Bauern sind verzweifelt, weil sie kaum über die Runden kommen. Wie sich zu einer anderen Landwirtschaft kommen lassen könnte, danach fragte die taz nord am vergangenen Wochenende

Ausgemolken: ein aufgegebener Bauernhof bei Schwerin Foto: dpa

Käuferschicht begrenzt

„Die Verbraucher müssen bereit sein, einen höheren Preis zu zahlen – damit Bauern wieder von ihrem Hof leben können.“

Und genau hier spielt die Politik nicht mit, sie steckt den Rahmen so ab, dass nur die Mega-Höfe wirklich lohnen, die permanente Marktanpassung an den Kapitalismus und die Ernährung der Armen in den Städten wird den Bauern aufgezwungen. Welcher H4-Bezieher kann ein Bio-Steak für 28,99 Euro das Kilo kaufen? Bei Qualitätsnahrungsmitteln ist die Käuferschicht begrenzt, soll sie wohl auch sein, denn der Staat sorgt für diese Industrielandwirtschaft, weil er sie braucht.

Und die Bauern brauchen einen verlässlichen Rahmen. 1970 sind schon etliche Kleinbetriebe in die Krise geraten, seither geht es stetig so weiter, und wer will 60 bis 70 Stunden (im Juli, August) arbeiten, um dabei arm zu bleiben und sich dann auch noch kritisiert zu finden?

Dabei könnte es anders werden. Kleinere Höfe wären nicht nur für zehn Prozent der Konsumenten gut, sie wären für die Umwelt auf Dauer notwendig und nützlich, würden die Qualität der Nahrung erhöhen helfen.Andreas_2020, taz.de

Geld für das Falsche

Es sind die Verbraucher, die Einsichten haben müssen, und die Agrarwirtschaft, die diese Einsichten in Produkte umsetzen müssen. Unterstützt werden muss das durch einen gesetzlichen Rahmen, Stichworte Tierwohl und Naturwohl.

Die Mär von den armen Bürgern, die sich gute, sprich teurere Nahrungsmittel nicht leisten könnten, ist seit Langem entlarvt. In den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts mussten ca. 40 Prozent des Haushaltseinkommens für Nahrung ausgegeben werden. Heute sind es circa. zehn Prozent.

Wenn natürlich jeder (von taz bis CSU) die Priorität so legt, dass man nur angemessen am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann, wenn Glück = alternativloser Konsum für Urlaub, zügelloser Mediengebrauch, Theaterbesuch, … und den ganzen Quark den man immer liest, wenn es um „gutes adäquates Leben“ im reichen DE geht, dann ist natürlich die Definition von Glück und Fairness gegenüber unserer Umwelt ggf. nicht mehr so ganz im Fadenkreuz dessen, was man als „ausgewogen“ oder neudeutsch sustainable benennt.

Kurzum: Meist ist genug Geld da, man gibt das nur für das Falsche aus.

Tom Farmer, taz.de

Wachsender Arm-Reich-Unterschied

@Tom Farmer So Sie bei Ihrer Kritik auch den wachsenden Arm-Reich-Unterschied sehen und berücksichtigen … Uranus, taz.de

409 Euro

@Tom Farmer 409 Euro für einen Monat Leben – und dazu noch Rücklagen bilden, so rechnet die Bundesregierung. Ein H4-Bezieher ist nach dieser Rechnung nicht arm, sondern versorgt. Gehen Sie mal einen Monat für so einen Satz in den Bio-Markt und kaufen ein. Gegenwärtig haben wir nach Zählung der Linken 3,5 Mio. Arbeitslose, der größte Teil von ihnen im H4-Bezug. Andreas_2020, taz.de

H4-Reflex

@Andreas_2020 Gegen den beliebten H4-Reflex kann ich natürlich nicht argumentieren. Das macht jede Diskussion kaputt.

Es gibt über 70 Millionen Leute im Land, wenn die ihren Konsum anders steuern, kann das was werden mit höheren Preisen in der Landwirtschaft. H4 muss dann bei höheren Lebenshaltungskosten angepasst werden auf das Niveau! Einverstanden?

Tom Farmer, taz.de

Warum nicht vegan?

„Hinaus ins Freie: die Landwirtschaft muss die alten Wege verlassen.“

Tatsächlich ins Freie? Auf dem Bild werden Kühe gezeigt, wie sie einen Stall verlassen. Im Artikel wird aber von einer angeblich „tierschutz-gerechten Haltung“ gesprochen. Haltung, Zucht, Tod ist aber Tierausbeutung und Leid! Ich würde mich freuen, wenn die Tiere wirklich ins Freie könnten, und dieser Ausbeutungswahnsinn gestoppt wird. Warum nicht vegane Nahrungsmittel anbauen? Bernhard Hellweg, taz.de

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