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Archiv-Artikel

wissenschaftler überrascht: grönland schockgefrostet

Mal eine richtige Frostmeldung an diesen heißen Tagen: Wissenschaftler haben bei einer Bohrung unter dem Inlandeis auf Grönland Pflanzenpartikel entdeckt, die mehrere Millionen Jahre alt sind und auf eine schnelle Vereisung der Polarinsel schließen lassen. Wie der Gletscherexperte Jørgen Peder Steffensen vom Kopenhagener Niels-Bohr-Institut mitteilte, wurden bei der Bohrung aus 3.091 Meter Tiefe mehrere Zentimeter Fragmente einer organischen Substanz zu Tage gebracht, die Fichtennadeln oder Holzrinde ähnele: „Wir sind begeistert und können es kaum erwarten, diesen Fund darauf zu untersuchen, was er uns über Grönland vor der Bildung des Eises berichten kann.“ Es müsse nun als wahrscheinlich angesehen werden, dass die einst von Wäldern bedeckte Polarinsel relativ schnell vereist sei, möglicherweise innerhalb einer knappen Viertelstunde: „Bei einer langsamen Vereisung wären diese Pflanzenteile nach und nach verschwunden“, sagte der dänische Geologe. Nun muss wohl die Klimageschichte der größten und kältesten Insel der Welt neu erforscht werden.