wie machen sie das?: Der Obsthändler
Henrik Franz arbeitet beim Obst und Gemüse Händler „Früchte Franz“. Der Familienbetrieb aus Berlin ist nun schon in dritter und vierter Generation. Sein Cousin leitet den Betrieb seit dem Anfang der 80er Jahre.
taz am Wochenende: Herr Franz, gerade ist Wassermelonenhochzeit. Sie müssen in ihrem Beruf erkennen, ob und wie reif eine Wassermelone ist. Wie machen Sie das?
Henrik Franz: Das hört sich jetzt vielleicht simpel an, aber im Endeffekt gibt es da den Trick mit dem Klopfen, also wenn man so auf die Wassermelone draufhaut und darauf achtet, wie es klingt. Es muss sich dumpf anhören, dann weiß man, dass die Wassermelone reif ist.
Und wie ist das, wenn sie noch nicht reif sind?
Wenn es sich eher voll anhört, sind die Melonen innen zu nass und damit noch nicht reif.
Braucht man da Expertenkenntnisse wie Sie und Ihre Kollegen oder klappt das immer?
Das klappt nicht immer, natürlich kann sich auch mal einer täuschen, der hier schon seit zehn, zwanzig Jahren arbeitet, und eine nicht so schöne Wassermelone erwischen. Oder die Melone kann innen gerissen sein, das hört man auch nicht.
Und bei Ihnen im Großhandel wir der sogenannte „Klopftest“ als Reifeüberprüfung dann auch angewendet?
Unter anderem. Noch besser wäre es natürlich, ein Dreieck aus jeder Wassermelone herauszuschneiden und sie so zu testen. Das wird hier natürlich nicht so gerne gesehen. Also schneiden wir dann meist eine pro Palette auf . Die kommen dann ja alle vom gleichen Feld und auf diese Art und Weise findet man das immer gut heraus.
Auf was kann man noch achten beim Wassermelonenkauf?
Wichtig ist es noch, dass man nicht mit dem Daumen reindrücken können darf, dann wäre sie nämlich überreif. Außerdem erkennt man, dass sie gut ist, wenn man sie mit dem Messer einschneidet und sie dabei aufplatzt.
Und ist die Farbe der Wassermelone auch von Bedeutung?
Nein, die sagt gar nichts über die Reife aus.
Woher kommen Ihre Wassermelonen?
Die meisten kommen im Augenblick aus Spanien. Also die kernarmen. Die ganz großen, ovalen kommen meist aus Italien oder auch der Türkei. Und manche kommen auch noch aus Ungarn.
Und wie kommt das, dass gerade die aus Italien und der Türkei so groß sind?
Das ist die Sorte. Die wächst dort einfach so groß. Anna Lena Zahn
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