: wen sollen die grünen kritisieren?
Joschka Fischer: Die Globalisierungskritiker
„Protest ist in Ordnung, ist oft sogar notwendig, aber die Machtfrage zu stellen, indem man Gewalt enttabuisiert, ist ein furchtbarer Fehler. (. . .) Der zweite Fehler ist, wenn man in überkommene Denkmuster verfällt. Es gibt viele gute Gründe zu protestieren (. . .) Aber wenn das im Gewand eines abgestandenen linksradikalen Antikapitalismus daherkommt, dann schlüpft der Protest in geistig sehr löchrige Kostüme und verirrt sich.“
„Früher war das einfach: Da gab es (. . .) Gut und Böse, Linke und Rechte, wenig in der Mitte. Das hat sich aufgelöst, es ist diffuser geworden. Heute ist mancher Protest eine Mischung aus Politik, aus individueller Protesthaltung, und manchmal hat er auch eine sehr nationalistische Färbung (. . .). Es gibt berechtigte Ängste vor anonymen Kräften, die nicht mehr kontrollierbar sind. Es gibt aber auch viel Irrationales.“ (Süddeutsche Zeitung, 28. 7. 01)
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